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letzter Beitrag von T3V6 am

Heute so gebastelt ...

  • Zwei 74LS245 platt und eine CPU mit chronischer Unlust :gahh:

    Boah, die 245 sind doch eigentlich extrem robust?


    Was bedeutet "chronische Unlust"?

    Dauer Migräne?




    Das muss ich neidvoll bewundern, die Kunst "Fehler in Elektronik zu finden".


    Wie eine Schaltung funktioniert verstehe ich inzwischen sehr gut.

    Auch die Neuentwicklung einer Schaltung geht mir leicht von der Hand.


    Aber ein defektes Gerät zum Leben erwecken, daran scheitere ich total.

    Bei mir endet es, wenn überall GND und VPP vorhanden sind und die Leiterbahnen per Ohmmeter bestätigt sind.


    Manchmal habe ich auch Glück und finde was, weil es kalt oder zu warm ist ...

    ... aber wie gesagt es ist bei mir eher "im trüben fischen".

  • Ob datt so prall ist die Lüftungsschlitze einfach so abzudecken? Die sind bestimmt nicht ohne Grund da..... :whistling:


    Ja, Danke, Eure Einwände sind ja nicht unbegründet, aber ich lass das jetzt vorläufig mal so.


    Wenn ich da mal was dranhänge, was deutlich Last und Wärme verursacht, mach ich die Abdeckung solange weg. Die ist nur eingeclipst.

    Hinterher wieder einclipsen und damit kann ich halt wirklich verhindern, dass da "fliegende" Schrauben oder ähliches in die Kühlöffnungen eindringen können.

  • Generell bei zu großen 3D-Gehäusen: Wäre es da nicht sinnvoll, die nach der Konstruktion aufzuteilen und am Rand mit nem "Nut-Feder"-Profil oder wenigstens ner wechselseitigen Stufe zu versehen, Clips oder so sind schon overkill und brechen eh nur ab :cursing:, aber flächig, notfalls nach Nachbearbeitung auf dem Elektrohobel oder Tellerschleifer dann bündig fügen und verkleben, dann müsste doch auch mehr gehen, oder? Und eine etwas stärkere Wanddicke wäre vermutlich der Stabilität und auch Formtreue durchaus zuträglich...

  • Manchmal habe ich auch Glück und finde was, weil es kalt oder zu warm ist ...

    ... aber wie gesagt es ist bei mir eher "im trüben fischen".

    Da gibt es einige gute (ältere...) Bücher zu dem Thema, generell gilt Caesars alte Weisheit: Teile und herrsche! Also entsprechend dem Schaltprinzip in Teilschaltungen unterteilen und den Fehler auf diese Weise durch logische Überlegung und entsprechend Messung an den kritischen Pfaden eingrenzen.




    Auch gibt es einfache, aber effiziente technische Hilfen wie den Hameg-Komponententester HZ-65:


    im kleinsten mA-Bereich die Busleitungen oder generell I/Os ansehen, Leitungen an denen defekte Halbleiter (meist in den ICs) sitzen zeigen ein komplett anderes Bild als funktionierende, geht natürlich prinizipiell auch mit einem Ohmmeter (wo "harte" Kurzschlüsse nahe 0 Ohm dann die Alarmglocken schrillen lassen sollten), allerdings ist dafür bei vielen Schaltungen schnell die Spannung oder genauer der Strom erreicht, der neue Defekte erzeugt...


    Funktionierende Halbleiter zeigen entweder (reine MOS) hochohmiges, kapazitives Verhalten *), oder aber, sobald ein PN-Übergang ins Spiel kommt (bei C-MOS die Schutzdioden, bei MOSFET die Body-Diode) die berühmte Schwelle bei ca. 0,4-0,8V, darunter hochohmig. Das geht OHNE Versorgung am Gerät und im eingelöteten Zustand!

    Wenn gleich bei 0V der Strom linear anfängt zu fliessen, dann ist was faul, es sei denn es gibt entsprechende Pull-Up oder Pull-Down-Widerstände, aber selbst dann sollte man eine Krümmung eben bei dieser Schwelle sehen... (im ausgeschalteten Zustand kann man sich GND und Vcc verbunden denken)




    Wenn die Schaltung noch irgendwie läuft, sieht man hängende Leitungen natürlich auch mit Oszi oder noch besser Logic-Analyzer...


    In älteren analogen Schaltungen (im TV-Bereich bis weit in die 80er Jahre) gab es zu vielen Testpunkten Soll-Oszillografien, oft sogar noch mit Fehlerbildern und deren Ursache. Bedingung ist aber meist ein definiertes Signal am Eingang, von Prüfsender oder Bildmustergenerator etc.


    Für TV wie auch KFZ-Elektronik gibt/gab es sogenannte Fehlerbild-Kataloge, in denen die häufigsten Fehlerbilder und ihre Ursache resp., die betroffenen Teilschaltkreise benannt werden. Gerade Hersteller von Messtechnik wie HP, Fluke, Tektronix u.v.a gaben sehr gute und detaillierte Service-Unterlagen zu ihren Geräten heraus, aus denen man auch viel Wissen für Reparaturen an ähnlichen, aber undokumentierten Geräten ableiten kann.



    Nebenbei: ich bin der Meinung, dass nur derjenige ein Gerät gut konstruieren und entwickeln kann, der langjährige Feldpraxis in Fehlersuche, Wartung und Installation mitbringt. Bitte nicht persönlich nehmen, ist nur meine Erfahrung quer über meine Berufslaufbahn, die sowohl eine handwerkliche Ausbildung incl. Meisterschule als auch ein Studium umfasst hat und in dessen Verlauf ich auch als beruflicher Ausbilder und Dozent an FHs arbeiten durfte.



    *) es gibt FET die ohne Schwelle selbstleitend sind, aber die sind in der heutigen, gerade digitalen Schaltungstechnik die absolute Ausnahme!)

  • Generell bei zu großen 3D-Gehäusen: Wäre es da nicht sinnvoll, die nach der Konstruktion aufzuteilen und am Rand mit nem "Nut-Feder"-Profil oder wenigstens ner wechselseitigen Stufe zu versehen, Clips oder so sind schon overkill und brechen eh nur ab :cursing:, aber flächig, notfalls nach Nachbearbeitung auf dem Elektrohobel oder Tellerschleifer dann bündig fügen und verkleben, dann müsste doch auch mehr gehen, oder? Und eine etwas stärkere Wanddicke wäre vermutlich der Stabilität und auch Formtreue durchaus zuträglich...

    Nur die Abdeckung vom Schaltnetzteil ( der hintere Teil) lässt sich ein und ausclipsen. Dieses Teil meinte ich.

    Der Rest (also das eigentliche Gehäuse) ist mit Nut-Federprizip verschraubt.


    Hier ein Beispielbild für die Unterschale und Rückplatte...


    Das ganze ist eine Vorlage für SCad und nennt sich "Ulitimat Box Maker", siehe hier

    Da kann man dann die Maße, Frontplatte usw. auf seine Bedürfnisse anpassen.

    Damit habe ich gearbeitet.

  • Das ganze ist eine Vorlage für SCad und nennt sich "Ulitimat Box Maker", siehe hier

    Der Link wird bei mir blockiert weil er wohl 2 Tracker versucht zu installieren... nur als Info.

    Lieben Gruß, Torsten


    Meine Spielzeuge
    BFZ MFA, Apple //e, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, Jupiter ACE Clone, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Plus/4, Amiga 500, Amiga 1200, Atari Portfolio, HP200LX, HP48SX, HP48GX, Accura 101, IBM PC 5155, PS/2 (Model 40SX), TP755c, T20, T41, T61, PS/2E, TI-59,

  • Boah, die 245 sind doch eigentlich extrem robust?

    Tja, waren Trotzdem defekt.


    Was bedeutet "chronische Unlust"?

    Dauer Migräne?

    Ja, karpott. Machte garnix mehr, Mausetot, keinerlei Aktivität mehr.


    Aber ein defektes Gerät zum Leben erwecken, daran scheitere ich total.

    Bei mir endet es, wenn überall GND und VPP vorhanden sind und die Leiterbahnen per Ohmmeter bestätigt sind.

    Die CPU war auffällig weil aus Phi1 (Pin3) nix sinnvolles mehr rauskam. Ohne Phi1 tut sich auf dem ganzen Board quasi nix.

    Die 245er waren grundsätzlich verdächtig weil es MOSlinge waren.

  • Mir würde so interessenhalber mal interessieren wie sich andere Herstellern so anstellen nach 30+ Jahre.

    Wie siehts z.B. mit Apple, Atari, Osborne & Co aus.

    Wieviele solche System laufen noch nach 30+ Jahre?

  • Mir würde so interessenhalber mal interessieren wie sich andere Herstellern so anstellen nach 30+ Jahre.

    Atari VCS halten sich sehr gut (das sind echte Panzer). Ich hab mehrere davon und die laufen absolut Problemlos. Mir ist beher nur eine einzige mit defekter TIA untergekommen (und ich hab schon so einige auf dem Tisch gehabt)

    Auch ein ganz altes Pong-Telespiel hab ich nocht. Tuts auch 1a

  • Wieviele solche System laufen noch nach 30+ Jahre?

    IBMs frühe PCs sind noch weit verbreitet und in Sammlerkreisen beliebt, ich restauriere gerade einen Portable. Üblichster sehr spezifischer Fehler: hochgehende Tantal-Elkos auf dem Motherboard, sowie die üblichen Netzteilprobleme aufgrund gealterter, ausgetrockneter Elkos, klebende Köpfe an den Festplatten, die ein Anlaufen des Spindelmotors verhindern und ausgelaufene Akkus ab PC-AT resp. wenn RTC-Karten verbaut sind. Im Großen und Ganzen ein Qualitätsniveau weit über dem von C=.


    Ähnliches bei Compaq, dort jedoch etwas verkompliziert durch die in den frühen Geräten von Compaq absichtlich anders aufgebauten Gehäuse, so dass man nicht einfach mal ein anderes Netzteil verbauen oder ne 08-15 Speichererweiterung einsetzen kann. Dafür aber extrem hohes Qualitätsniveau, meines Erachtens sogar IBM übertreffend.


    Apple bin ich kein Freund von, habe als einzigen Apple-Desktop-Rechner einen LC rumstehen, der startet aktuell nicht aufgrund von ausgelaufenen Elkos auf dem Motherboard (SMD!) und leerer Backup-Batterie (entfernt, bevor sie Ärger machen konnte, gesockelt!). Meiner Meinung nach noch liederlicheres Qualitätsniveau als C=, bei besserem Design ;-)


    Sinclair: Sinclairs ZX-80/81 laufen wie eh und je, die ULA ging schon damals häufig kaputt, daran hat sich nix geändert, aber es gibt Nachbauten sowie auch Lösungen rein mit TTL (wie im ZX80 ab Werk, aber mit allen Features des ZX81). ZX-Spectrum ganz ähnlich, auch hier die ULA, sowie die damals von Sinclair schon als B-Ware günstig aufgekauften halbdefekten 4164, die als 32KB Speicher verwendet wurden, aber beim C64 gehen die dynamischen RAMs ja auch ab und an kaputt... Bei der Peripherie fallen die Microdrives aus wie die Fliegen, aber auch das eigentlich nix Neues, nur gibt es eben keine neuen Bänder mehr dafür und die sind der Schwachpunkt des Systems schlechthin.


    Toshiba: gerade die ältesten der Toshiba-Laptops wie der T1100 erfreuen sich noch bester Gesundheit, es gibt sogar aktuelle Erweiterungen dazu... Die etwas späteren so ab 386sx aufwärts leiden allesamt darunter, dass sie über auslauffreudige (Varta!) Akkus verfügen und zwar gleich noch ZWEI internen ausser dem großen, leicht tauschbaren Hauptakku. Die kleinen, die einen Akkutausch im Betrieb ermöglichen sollen, sowie fürs Setup im RTC dienen, sind teils derart verbaut, dass man das gesamte Gerät dazu zerlegen muss. Die Akkus sind zwar nicht auf der PCB eingelötet, aber die Anschlusskabel aus Kupferlitze wirken wie Dochte für die Säure und leiten diese dennoch auf die PCB, wo dann das Unheil seinen Lauf nimmt. Toshiba fertigte schon Mitte der 80er hauptsächlich in smd, d.h. Multilayer und kleine Abstände, dünne Leiterbahnen und viele DuKos begünstigen noch den Verfall und verkomplizieren die Reparatur. Wer aber ein Gerät ohne Säureschaden erwischt, der hat ungetrübte Freude daran, eigentlich gehen nur die Festplatten auch irgendwann mal kaputt, leider stecken in den frühen Exemplaren welche mit heute absolut nicht mehr gebräuchlichen Anschlüssen und Controller, so dass nur noch ein CF-Ersatz über XT-IDE möglich ist.


    Kyocera-Handhelds, besser bekannt als Tandy 100/102 und Olivetti M10 sowie NEC 8xxx: auch hier: auslaufende Pufferbatterie sowie die "normalen" alkalischen Hauptbatterien können zerstörerisch wirken, sind aber sehr einfach zu tauschen. Vereinzelt geben auch die ROMs den Geist auf, lassen sich aber auch relativ einfach ersetzen, ebenso die SRAMs, die es ja ermöglichen, das RAM wie eine Disk zu behandeln und ein "instant on" feeling schon Mitte der 80er ermöglichten... Ansonsten: erstaunlich robuste Geräte, die auch heute noch teils im gewerblichen Einsatz als Mini-Terminals an seriellen Steuerungen dienen (z.b. bei meinem Arbeitgeber).


    Tandon-PCs waren ähnlich wie compaq sehr robust aufgebaut, aber hatten ebenso ihre Eigenheiten, die Aufrüstung und Reparatur mit Fremdteilen so ziemlich unmöglich machten. Nachdem Tandon Anfang der 1990er in finanzielle Probleme kam, u.a. waren die 3.5" RLL Festplatten nicht sonderlich standfest (diese wurden dann von WD übernommen und dort zu wirklich guten IDE-Platten (Caviar Serie) weiterentwickelt!) sank auch die Qualität der Produkte. Dennoch sind die damals revolutionären PACs, also gekapselte Wechselplatten mit automatischem Einzugs- und Auswurfmechanismus und dazu passendem Spezialtreiber, der das Einbinden im Betrieb unter Dos ermöglichte, bis heute sehr gefragt und auch vielerorts noch funktionstüchtig im Einsatz. Die eigentlichen PCs waren dank separat montierter Lithium-Dauer-Batterie auch vom Hauptleiden der auslaufenden Akkus verschont und laufen bis heute ohne große Auffälligkeiten.

  • Zusätzliche Netzwerkleitung in die Arbeitsplatte und Untertisch Steckdosen montiert. So langsam komme ich zum Schluss :whistling:

    „Vielen Dank für diese Geschichte...Ich habe sie in meinem Dorf weiter erzählt...Die Frauen wurden fruchtbarer,das Getreide verdoppelte sich und aus dem Dorfbrunnen floss Wein statt Wasser.Mein Dorf ist ihnen auf ewige Zeit dankbar .

  • tokablnC64


    Hier gibt es den Boxmaker by bei Thingiverse


    https://www.thingiverse.com/thing:1264391

    Dankeschön...

    Lieben Gruß, Torsten


    Meine Spielzeuge
    BFZ MFA, Apple //e, ZX80Core, AX81, ZX81, ZX81NU, Spectrum+, Harlequin, Jupiter ACE Clone, Amstrad NC100, Cambridge Z88, C64, C128D, Plus/4, Amiga 500, Amiga 1200, Atari Portfolio, HP200LX, HP48SX, HP48GX, Accura 101, IBM PC 5155, PS/2 (Model 40SX), TP755c, T20, T41, T61, PS/2E, TI-59,

  • Zusätzliche Netzwerkleitung in die Arbeitsplatte und Untertisch Steckdosen montiert. So langsam komme ich zum Schluss :whistling:

    willst bei mir weitermachen ? Brauche noch ein Obergeschoss verkabelt und einen LWL angeschlossen :)

  • Saskia


    Leider Gottes findet mein Freund Spider1982 irgendwie keine Ruhe :)

    Es ist löblich, dass er viel schaffen will, aber wir älteren sollten auch mal an unsere Gesundheit

    denken. :) ;)