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letzter Beitrag von sauhund am

[OT aus Commodore 65 Infos] Diskussion C128

  • Ich kann mir den Zusammenhang mit dem 64er Mode nicht erklären.


    Manche C64-Module schalten das Kernal ab und legen ihr eigenes ROM auf den Bus. Das würde ein Anlaufen des 8502 im 128er-Modus verhindern, denn da gibt es nicht nur eine andere Speicheraufteilung (die den Modulcode durcheinanderbringen würde) sondern es funktioniert auch die externe Abschaltung des eingebauten Kernal-ROM nicht. Es gäbe also heftigen Datensalat, aus dem man nur mittels Z80 entkommt, der in einem ganz anderen Adreßbereich arbeitet.


    Zudem zerstört die Umschaltung in den 64er-Modus vom 128er-Modus aus auch einige RAM-Speicherinhalte, was bei Freezer-Modulen störend wirken könnte.

  • Den Z80 gab es ja schon 1982 als Modul, und keine Sau wollte ihn haben. Das hätte ja normal denkenden Menschen zu denken gegeben.


    Ersteres werte ich jetzt mal als Kompliment, auch wenn ich 'nur' das DELA-Z80-Modul besitze.


    Zweiteres ist durchaus richtig- und als Ergebnis des Denkprozesses hat der 128er einen 80-Zeichen-Modus (sogar über den VIC-Ausgang!) und ein Diskettenlaufwerk mit größerer Kapazität und der Möglichkeit, etliche Standard-CP/M-Diskettenformate zu lesen- in einer Vielfalt, wie es die wenigsten 'echten' CP/M-Kisten beherrschten! Wenn man den 40-Zeichen-Screen komplett abschaltet und nicht gerade Apfelmännchen rechnet kann man unter C128-CP/M übrigens bestens arbeiten, zu einem Bruchteil des Preises eines IBM-Kompatiblen der damaligen Zeit.


    Übrigens war CP/M auch _die_ 'Killerappplikation' für den CPC 128, denn Amstrads 64K-Rechner hatten unter CP/M erschreckend wenig freien Arbeitsspeicher. Ohne diesen Faktor wäre auch der so erfolgreich gewesen wie ZX Spectrum 128 und Atari 130 XE. Denn das Killer-Argument des deutlich erweiterten BASIC (des C128) hatten diese Maschinen alle nicht aufzuweisen. Die hatten das nämlich schon in der 64K-Ausführung ;-)

  • Der 130 XE hatte aber auch kein abgesetztes Gehäuse wie der 128D (der normale 128er war auch totaler Schwachsinn) und keine zusätzlichen Erweiterungsmöglichkeiten. Beim C64 gab es sowohl die REU, als auch externe Userporterweiterungen. Und was wichtiger ist: Es gab dafür auch sinnvolle Anwendungen! Alles in ein professionelles Gehäuse eingebaut, und das Ding hätte sich gut verkauft. Den Z80 gab es ja schon 1982 als Modul, und keine Sau wollte ihn haben. Das hätte ja normal denkenden Menschen zu denken gegeben. Von einem Manager war das natürlich zuviel verlangt. Ebenso die 128 kB anstelle sinnvollerer 512 kB waren ja eine reine kognitive Fehlleistung des Managements, nicht der Entwickler.


    Es gab aber schon ettliche Schüler, die mit dem C-128 besser argumentieren konnten, als mit dem C-64. Der C-64 war ja als Spielekiste berüchtigt, beim C-128 konnte dann argumentiert werden, dass mit dem CP/M-Modus Wordstar für Hausaufgaben nutzbar wird, was ja Papa auch im Büro hat. Der C-64-Spielemodus war dann mit drin und wurde öfters genutzt als der 128er oder CP/M-Modus.




    Wie teuer hätte der Rechner denn werden sollen?


    Vielleicht fast so teuer wie ein Atari 260ST oder 520ST (beide 512 kB, auch sonst kein Unterschied).

  • Es gab aber schon ettliche Schüler, die mit dem C-128 besser argumentieren konnten, als mit dem C-64. Der C-64 war ja als Spielekiste berüchtigt, beim C-128 konnte dann argumentiert werden, dass mit dem CP/M-Modus Wordstar für Hausaufgaben nutzbar wird, was ja Papa auch im Büro hat. Der C-64-Spielemodus war dann mit drin und wurde öfters genutzt als der 128er oder CP/M-Modus.


    Vielleicht in der DDR. Aber im Westen war CP/M schon mausetot, als der 128er erschienen ist. Ich kenne niemanden, der ernsthaft CP/M eingesetzt hat. Um die Eltern irrezuführen hat das Argument natürlich trotzdem gereicht, schließlich hatten die ja keine Ahnung. Die anderen beiden Gründe, den C128 zu kaufen waren: 1. Ich bin ein Snob, aber zu arm für einen Amiga oder Atari ST. 2. Der C64 ist gerade vergriffen, und im Sonderangebot bei Allkauf oder Massa kostet der C 128 fast das gleiche wie der Cevi. Natürlich konnten die drei Gründe beliebig kombiniert werden, zusammen mit der wagen Hoffnung, dass irgendwann mal der C128 Modus für Spiele genutzt werden wird.


    "On the Edge" habe ich auch gelesen. Und was ich da lese über den C128 und auch über die 264er Geschichte bestärkt mich nur in dem Gedanken, dass die bei Commodore gar nicht so recht wussten, wo ihr Markt eigentlich liegt. Die Tatsache, dass Commodore pleite gemacht hat, gibt mir ja auch Recht, auch wenn ich spätestens im übernächsten Posting "widerlegt" werde, weil da jemand jemanden kennt, der von jemandem gehört hat, dass er tatsächlich professionell (also im Beruf) noch 1985 CP/M auf einem C128 eingesetzt hat. Von allen verkauften C128 waren es Userzahlen im Promillebereich, die CP/M wirklich eingesetzt haben, das kann wohl niemand ernsthaft abstreiten.

  • Zitat

    Die anderen beiden Gründe, den C128 zu kaufen waren: 1. Ich bin ein Snob, aber zu arm für einen Amiga oder Atari ST


    ich würde sogar so weit gehen zu sagen das das der hauptgrund war. cp/m dürfte wirklich nur bei einem verschwindend kleinen teil irgendeine rolle gespielt haben. und man wollte zu der zeit einen amiga - oder hatte schon einen c64.

  • Ah so. Warum hat denn dann bitte Kumpel K. seinen 128er behalten (und weiter aktiv damit gearbeitet) als er seinen Amiga bekam, als einer der ersten an unserer Schule? ?(:thumbdown:


    Edit ergänzt: Auf dem Video läuft CP/M mit einer 1541 und dem genannten 40-Zeichen-Modus im Hintergrund. 1581 und 1750 anstecken, dann sieht die Welt schon *ganz* anders aus- wie auch unter GEOS.


  • Die anderen beiden Gründe, den C128 zu kaufen waren: 1. Ich bin ein Snob, aber zu arm für einen Amiga oder Atari ST. 2. Der C64 ist gerade vergriffen, und im Sonderangebot bei Allkauf oder Massa kostet der C 128 fast das gleiche wie der Cevi.


    3. Ich will spielen *und* programmieren. Das war es bei mir. Sauhunds These, dass das miese 64er-Basic einen schneller zu Assembler bringt, mag wahr sein, aber das ändert nix an der Tatsache, dass *damals* Basic7 für mich ein Kaufgrund war.


    Natürlich konnten die drei Gründe beliebig kombiniert werden, zusammen mit der wagen Hoffnung, dass irgendwann mal der C128 Modus für Spiele genutzt werden wird.


    Warum sollte er? Dafür ist der 64er-Modus.


    Von allen verkauften C128 waren es Userzahlen im Promillebereich, die CP/M wirklich eingesetzt haben, das kann wohl niemand ernsthaft abstreiten.


    <sauhund> Ich werde das genauso wenig abstreiten, wie Du es belegen wirst. =P </sauhund>
    Du hältst den 128er für "Schwachsinn" und findest den 128er-Modus "albern" - ok, Geschmackssache.
    Aber dann ohne Angabe von Gründen zu behaupten, dass sich ein 64er mit mehr RAM und mehr Steckplätzen *besser* verkauft hätte - das wiederum halte ich für albernen Schwachsinn.


    WTE liest diese Rubrik wohl nicht, oder warum bleibt die Verteidigung des 128ers an mir hängen?

  • Mir hat am C128 am besten der eingebaute Monitor gefallen, das war für mich der Einstieg zum Assembler.


    Den gabs auch im der 264er Reihe. Sehr nützlich das Teil.


    Ich kam damals vom CBM4032. Dessen TIM ist zwar eingeschränkter aber immerhin vorhanden. Das der C64 keinen im ROM hat habe ich Commodore lange nicht verziehen.

  • Zitat

    Kein Platz im ROM und ein weiteres ROM wäre zu teuer gewesen?


    bei der PET reihe gab es aus richtung diverser softwarehersteller flakfeuer weil dieser monitor es erlaubt im geladenen programm herumzuguckn und dieses am ende auch noch abzuspeichern. dazu sollte man die ein oder andre anekdote finden :) (am ende wird das mit dem rom natürlich auch eine rolle gespielt haben, keine frage)