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letzter Beitrag von Key of Solomon am

Bebilderter Leitfaden für eine erfolgreiche Reparatur/Aufbereitung eines Röhrenmonitors

  • Meine Devise: Reparieren statt Wegschmeißen.
    Ich möchte hier ein wenig dazu animieren, solche "Schätze" doch eher mal instand zu setzen und nicht vorschnell an den Straßenrand zu stellen.
    Vorausgesetzt natürlich, der Defekt ist reparabel und, ganz wichtig, der jenige verfügt über entsprechende Vorkenntnisse.


    Vorab aber die Frage in die Runde, ob so etwas generell gewünscht, oder doch eher zu heikel ist?
    Ich habe natürlich nicht das Interesse, Ehefrauen von selbsternannten "Hobbyelektronikern" zur Witwe zu machen. ;)


    Gruß
    GMP

  • Mach ruhig, Hauptsache Du schreibst immer in möglichst großen roten Buchstaben, dass sich Amateure nicht dem Risiko eines tödlichen Elektroschocks aussetzen sollten, sondern die Reparatur Profis überlassen, so wertvoll, dass man sein Leben dafür riskieren sollte, ist der olle Ramsch dann doch wieder nicht.

  • Zitat

    Da ich Deine Devise teile und meinem 1084S auch kürzlich erst einen neuen Zeilentrafo verpasst habe, bin ich sehr :dafuer:


    Ich bin aber schon gespannt, wie lange es dauert, bis die "alles über 3 Volt ist Lebensgefährlich"-Oberbedenkenträger hier aufschlagen.


    Deshalb bin ich ja auch skeptisch und frage vorsichtig nach. ;)

  • Na was denn? Wer für seinen 1084S hier nicht bereit ist sein Leben zu opfern :angel der hat hier ja eh nix zu suchen 8o:dafuer:

  • Na was denn? Wer für seinen 1084S hier nicht bereit ist sein Leben zu opfern :angel der hat hier ja eh nix zu suchen 8o:dafuer:


    Na endlich mal einer, der das genau so sieht, wie ich. :P


    Dann werde ich mich nachher mal an die Arbeit machen. Erst aber mal mit Frau Einkaufen fahren. ;)


    Gruß
    GMP

  • Vermutlich nen neuen Erste Hilfe Kasten, einen Feuerlöscher und nebenbei die Haftpflichtversicherung höher setzen. ;)

  • Eine gute Faustregel ist, jeden Art von Elektrizität als potentiell gefährlich zu behandeln und entsprechend zu handhaben, ich habe auf die Art im Leben noch keine gewischt bekommen.


    Mit der Einstellung wärst Du als Elektriker aber nicht weit gekommen. Ich spreche da aus Erfahrung. :P

  • Hallo??? Ein Tag ohne einen 230V Rüttler ist doch ein verlorener Tag. Von Kaffee allein werde ich jedenfalls nicht mehr wach... :lol33:

  • Vermutlich nen neuen Erste Hilfe Kasten, einen Feuerlöscher und nebenbei die Haftpflichtversicherung höher setzen. ;)


    Hehe, naja, ich habe schon vollstes Vertrauen in meine Arbeit. Er läuft ja jetzt auch schon seit knapp 'nem Jahr wieder einwandfrei.

  • So, dann gehts mal los.


    Vorab aber noch der wichtige Hinweis:
    Die Arbeit an der CRT-Monitorelektronik setzt eine entsprechende Fachkenntnis voraus. Einige Bauteile (z.B. Zeilentrafo, Speicherkondensator usw.) stehen auch noch nach Tagen, nach dem der Netzstecker gezogen wurde, unter lebensgefährlicher Hochspannung. Ich bitte dies zu beachten.



    Vor knapp einem Jahr machte mein liebster Monitor, ein KP748 von Highscreen (Baugleich mit Philips CM-8833 und evtl. auch Commodore 1084S), plötzlich Mucken.
    Das Bild war weg, die Power-LED ging aus und er pfeifte fröhlich vor sich hin. Das konnte nur eins sein. Irgendwas im Leistungsteil des Monitors hat den Geist aufgegeben.
    Da ich kein Freund von halben Sachen bin, entschied ich mich für eine Radikalkur des kompletten Leistungsbereichs.
    Neu eingebaut wurde somit ein neuer Zeilentrafo, ein neuer Leistungstransistor, neue Leistungsdioden sowie niegelnagelneue Boosterkondensatoren.

    Nun aber zu den Bildern:


    Hier eine erste Innenansicht des Sorgenkindes:
    IMG_2634_.jpg IMG_2656_.jpg
    Da ich alle gebrauchten Geräte nach dem Erwerb erst einmal intensiv von außen und innen reinige, sah das alles noch sehr gut aus und man mußte sich nicht erst durch dicke Staubschichten durchkämpfen. ;)


    Weiter gehts mit der Durchsicht des ->Schaltplans<- und der Bestimmung der Bauteile im Leistungsbereich.
    Das folgende Bild zeigt den Leistungsbereich des CM-8833.
    IMG_2046_.jpg


    Beschaffung der Neuteile:
    1 x Zeilentransformator FBT43410 von ELDOR (baugleich mit HR 7506) ca. 18€
    Erhältlich z.B. hier: ->Service-Center Eggemann<-
    IMG_2699_.jpg IMG_2697_.jpg


    1 x Zeilentransistor ->2SD1577<- ca. 3€
    Dieser war original verbaut, habe ihn aber nirgendwo bekommen. Deshalb entschied ich mich für den, wie im Schaltbild gezeigten und etwas stärker ausgelegten Vergleichtyp, ->BU508AF<-)
    Erhältlich z.B. hier: ->Conrad<-


    Diverse Kondensatoren (wie im Schaltbild gezeigt) ca. 8-10€
    Erhältlich z.B. hier: ->Segor<-


    Im nächsten Teil gehts weiter mit der Demontage.


    Gruß
    GMP

  • Demontage


    Ja, ich weiß. Der richtige Arbeitsplatz dafür ist es nicht, aber mangels Hobbywerkstatt leider nicht anders machbar. ;)
    IMG_2660_.jpg IMG_2667_.jpg


    Im oberen Bereich des folgenden Bildes ist der Leistungsteil mit dem Zeilentransformator zu sehen:
    IMG_2668_.jpg


    Hier auch noch mal im Fokus:
    IMG_2670_.jpg


    Die Rückseite der Hauptplatine mit den Lötpunkten des Zeilentrafos:
    IMG_2672_.jpg


    Nach 5 Bildern ist schon wieder Schluß. Dann weiter im nächsten Teil.

  • Ich würde mich da nicht ran trauen und ich habe mal Elektroniker gelernt. Die Bauelemente tauschen ist nix besonderes, aber ich habe einen Heidenrespekt vor der Hochspannung. Vielleicht solltest du ganz genau beschreiben wie man gefahrlos feststellt, dass da nix passieren kann.

  • Der Übeltäter und sein Kumpel. ;)
    Defekter Zeilentransformator und Transistor im ausgebauten Zustand:
    IMG_2678_.jpg


    Hier sitzt bald ein nagelneuer:
    IMG_2679_.jpg


    Hier schön zu sehen, der ausgebaute Zeilentransistor und direkt nebenan zwei Boosterkondensatoren:
    IMG_2680_.jpg
    Diese habe ich ebenfalls alle ausgetauscht, doch leider versäumt, dabei Bilder zu machen.
    Welche Kondis zum Leistungsteil gehören und ausgetauscht werden sollten, habe ich im Schaltbild markiert.
    Anhand des Positionsbildes in den ->technischen Unterlagen<- kann man diese auch sehr einfach auf der Platine lokalisieren.


    Der abgelötete Kathodenanschluß des Trafos (schwarzes Kabel) an der Röhrenfassung. Hier ist normalerweise richtig Saft drauf. Also Vorsicht!!!
    IMG_2681_.jpg


    Die Lötaugen des Zeilentrafos. Sieht noch etwas unsauber aus ;):
    IMG_2689_.jpg


    Weiter gehts im nächsten Teil.

  • Ich würde mich da nicht ran trauen und ich habe mal Elektroniker gelernt. Die Bauelemente tauschen ist nix besonderes, aber ich habe einen Heidenrespekt vor der Hochspannung. Vielleicht solltest du ganz genau beschreiben wie man gefahrlos feststellt, dass da nix passieren kann.


    Tja, das ist so eine Sache. Der eine Monitor ist schon nach einer Stunde komplett entladen und der andere hat noch die "volle Ladung" nach etlichen Wochen.
    Die eingebaute Röhre ist halt nichts anderes, als ein großer Kondensator, die bis zu 25-27kV (27000 Volt) speichern kann.
    Man kann sie entladen, ->z.B. wie hier beschrieben<- oder ->hier<-,
    oder aber man wartet 2-3 Wochen (so wie ich) und wagt sich dann an die Arbeit. Das muß schlussendlich jeder für sich selbst entscheiden.


    Wichtig! In beiden Fällen, ist ein gewisses Restrisiko auf jeden Fall vorhanden. Jeder agiert auf eigene Gefahr.
    Schließlich handelt es sich hierbei um tödliche Hochspannung.

  • Tja, das ist so eine Sache. Der eine Monitor ist schon nach einer Stunde komplett entladen und der andere hat noch die "volle Ladung" nach etlichen Wochen.
    Die eingebaute Röhre ist halt nichts anderes, als ein großer Kondensator, die bis zu 25-27kV (27000 Volt) speichern kann.
    Man kann sie entladen, ->z.B. wie hier beschrieben<- oder ->hier<-,
    oder aber man wartet 2-3 Wochen (so wie ich) und wagt sich dann an die Arbeit. Das muß schlussendlich jeder für sich selbst entscheiden.


    Ehhh, hallo!? Einfach nur "paar Wochen" Warten und Beten ist kein toller Ratschlag, Entladen sollte schon sein, sonst Russisch Roullette!

    Wichtig! In beiden Fällen, ist ein gewisses Restrisiko auf jeden Fall vorhanden. Jeder agiert auf eigene Gefahr.
    Schließlich handelt es sich hierbei um tödliche Hochspannung.


    Eben(d)!

  • Zitat

    Ehhh, hallo!? Einfach nur "paar Wochen" Warten und Beten ist kein toller Ratschlag, Entladen sollte schon sein, sonst Russisch Roullette!


    Das schrieb ich ja auch. Warum sollte ich aber verschweigen, das ich mich für die Methode mit höherem Risiko entschieden habe? Selbstverständlich der primäre Ratschlag auch von mir an alle, die sich an das Thema heranwagen, die Röhre erst einmal professionell zu entladen, bevor man weitermacht. Alles andere ist zu gefährlich.


    Gruß
    GMP