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letzter Beitrag von Key of Solomon am

Bebilderter Leitfaden für eine erfolgreiche Reparatur/Aufbereitung eines Röhrenmonitors

  • Hhhmm, bei Röhrenradios nimmt man dafür z.B. einen Trenntrafo zur Hilfe. Entweder regelbar oder aber man klemmt eine 100 Watt Glühlampe (zur Absicherung) in Reihe zur Sekundärwicklung.
    Damit sollte man bei einem Gerätefehler auf der sicheren Seite sein.
    Wenn es da modernere Methoden gibt, nur zu. ;)


    Ein Trenntrafo hilft doch nur, wenn man am Gerät in Betrieb direkt was hantieren will, auf den Ausgang eines "Rauchtests" sollte der doch keinen Einfluss haben, oder?


    Das mit der Glühbirne habe ich nicht verstanden. Glühbirne als Sicherung? Welche Sekundärwicklung?

  • 5. Die Verbindung ca. 1 Minute lang beibehalten, dann unmittelbar darauf den Anodenstecker abnehmen

    Okay, in diesem Post hatte ich gelesen, den Anodenstecker bereits VOR dem Entladen der Röhre abzuziehen.
    Unterschiede? Gefahren?

  • Okay, in diesem Post hatte ich gelesen, den Anodenstecker bereits VOR dem Entladen der Röhre abzuziehen.
    Unterschiede? Gefahren?


    Das ist dort missverständlich geschrieben, ich bin sicher, dass auch dieser Mensch meinte, dass man vor dem Abziehen des Steckers entlädt.


    Man entlädt ja u.A. deswegen, damit man den Anodenstecker gefahrlos abziehen kann.


    Edit: Dein Kommentar bestärkt mich übrigens darin, dass eine gute, verständliche und von mehreren Leuten geprüfte Anleitung sehr notwendig ist.

  • Eventuell als Strombegrenzer?


    Ja, wenn ein Kurzschluß am Gerät vorhanden sein sollte, fließt ein erhöhter Strom. Dieser bewirkt einen Spannungsabfall an der Wendel der Glühlampe.
    Dieser wiederum minimiert die Spannung am Endgerät, so das man noch schnell den Stecker ziehen kann, um schlimmeres zu verhindern.
    Das ist das ganze Geheimnis. Wie schon geschrieben, ist das die sichere Methode, um ein Röhrenradio zu testen.

  • Ja, wenn ein Kurzschluß am Gerät vorhanden sein sollte, fließt ein erhöhter Strom. Dieser bewirkt einen Spannungsabfall an der Wendel der Glühlampe.
    Dieser wiederum minimiert die Spannung am Endgerät, so das man noch schnell den Stecker ziehen kann, um schlimmeres zu verhindern.


    Ah, ich verstehe. Das klappt aber nur im Niedrigspannungsbereich, an 230V nützt das nichts, oder?


    Edit: Also andersrum, an 230V nützt das soviel, dass der so angeschlossene Monitor wohl nicht genug Strom abbekommt.

  • Ah, ich verstehe. Das klappt aber nur im Niedrigspannungsbereich, an 230V nützt das nichts, oder?


    Edit: Also andersrum, an 230V nützt das soviel, dass der so angeschlossene Monitor wohl nicht genug Strom abbekommt.


    Nein, dieses Prozedere ist gerade für 230V Netzspannung geeignet.


    Edit: Der Vorteil der Lampe ist der nichtlineare Widerstand. Dieser ist im kalten Zustand klein genug, um noch genug Saft am Endgerät anliegen zu haben.
    Steigt nun die Wärme aufgrund eines Kurzschlusses schlagartig an, so steigt auch der Widerstand und die Spannung am Endgerät sinkt.

  • Okay, das testet dann aber nur auf Kurzschlüsse im Primärbereich, anspringen wird der Monitor so ja vermutlich nicht, oder?


    Ich schätze schon. Siehe mein "Edit" im vorherigen Post. ;)

  • Müsste man direkt mal an einem funktionierenden Monitor ausprobieren, was der dazu sagt, wenn er in Reihe zu einer 100W-Birne angeschlossen wird (bzw. heuer eher in Reihe zu zwei parallel geschalteten 60W-Birnen) Wenn das geht wäre das tatsächlich eine schöne Rauchtestergänzung: Wenn die Dinger hell leuchten sofort wieder den Strom abdrehen :-)

  • Müsste man direkt mal an einem funktionierenden Monitor ausprobieren, was der dazu sagt, wenn er in Reihe zu einer 100W-Birne angeschlossen wird (bzw. heuer eher in Reihe zu zwei parallel geschalteten 60W-Birnen) Wenn das geht wäre das tatsächlich eine schöne Rauchtestergänzung: Wenn die Dinger hell leuchten sofort wieder den Strom abdrehen :-)

    Was da zu führt, das der Monitor überhaupt nicht startet. Denn der ist mit 50-100v nicht zufrieden, die er nach dem Spannungsabfall an der Glühbirne noch bekommt.
    Die Glühbirne ist schon hilfreich, aber für andere Dinge.
    Z.B. zum Entladen des Siebelkos im Netzteil. Es ist kein großer Luxus , es jedes mal nach einem Start Versuch zu tun. Besonders, wenn man im Netzteil repariert. Man sollte sich da aber mit einer 60W Birne begnügen
    Auch kann man mit der Glühbirne testen, ob das Netzteil richtig arbeitet. Man lötet den H-Transistor aus, und legt die Glühlampe Zwischen Kollektor und Emitter Anschluss auf dem Chassis.
    Funktioniert leider nicht bei jeden Gerät, aber bei den meisten.
    An der Anode der Bildröhre hat man eigentlich überhaupt nichts verloren. Ausser man möchte den DST oder die Kaskade wechseln.
    Eine Entladung im Zuge einer normalen Reparatur ist nicht nötig.
    Hilfreich ist auch ein normaler Leistungsmesser, den man als Energiemessgerät schon für wenig Geld bekommt. So kann man schon beim einschalten des Monitors erkennen, ob er in den normalen Parametern arbeitet. Ein 14" Monitor, der nach dem Einschalten mehr als 100W braucht, hat mit Sicherheit ein Problem.
    VG
    Norbert
    ;)

  • Was da zu führt, das der Monitor überhaupt nicht startet. Denn der ist mit 50-100v nicht zufrieden, die er nach dem Spannungsabfall an der Glühbirne noch bekommt.
    Die Glühbirne ist schon hilfreich, aber für andere Dinge.


    Sehe ich nicht so. Mit kalter Glühlampe sollte noch immer eine Spannung von ca. 200-210 Volt am Monitor anliegen, was durchaus dazu ausreichen sollte, ihn in Betrieb zu nehmen. ;)


    Gruß
    GMP

  • Das ohmsche Gesetz reicht da nicht ganz aus.
    Eine kalte Glühlampe hat einen geringeren Widerstand als eine heiße.

    Zitat

    Wikipedia:
    Aufgrund der positiven Temperatur-Widerstands-Charakteristik (Kaltleiter) fließt beim Einschalten einer Metalldraht-Glühlampe ein sehr hoher Einschaltstrom (das Fünf- bis Fünfzehnfache des Nennstromes), der die Glühwendel schnell auf die Betriebstemperatur aufheizt. Mit der Zunahme des elektrischen Widerstands bei steigender Temperatur sinkt der Strom auf den Nennwert.

  • Das ist völlig richtig. Der Innenwiderstand der Glühlampe ist nicht konstant (nicht linear). Im kalten Zustand kann die Lampe somit einen vielfach geringeren Widerstand haben im Vergleich zu dem, wenn sie Betriebstemperatur erreicht. Auch die angegebene Lampenleistung bezieht sich nur auf die Betriebstemperatur.

  • Es geht doch nichts über ein gesundes Halbwissen das man unter die Leute bringt.
    Klar ist eine Glühlampe ein Kaltleiter. Dumm ist nur, das sich der Monitor genau so verhält. Da ist nämlich ein Ladekondensator, der erst einmal auf Spannung gebracht werden muss. Und gegebenenfalls eine Erdmagnetfeld Korrektur. Das sind nicht umsonst 2- 3 A Sicherungen im Netzteil drinne. Auf Gut deutsch, mit den 30V an der Lampe ist es Essig.
    Und noch etwas. Der TDA 4601, den man damals gerne in Schaltnetzteilen verwendet hat, mag Unterspannungen gar nicht leiden. Mit der Methode hat man gute Chancen, sein Schaltnetzteil für immer in die Ewigkeit zu jagen.

  • Gut, dann haben wir schon mal gelernt, das diese Methode in diesem Fall nicht funktioniert.
    Dann wirst Du uns mit Deinem "gesunden Vollwissen" ;) aber bestimmt erklären können,
    wie man ein Bildröhrengerät nach der Reparatur erfolgreich auf Funktion testet.
    Evtl. mit einem Watt- oder Ampere-Meter vielleicht?

  • Ob es Volkswissen ist, wenn man im Leben schon ein paar Tausend CRT TV Geräte und Monitore repariert hat weiß ich nicht.
    Gesund wars glaub ich nicht....
    Leistungsmesser daran ist immer Gut. Der Monitor sollte nach spätestens 2sek nominal Leistung haben.
    Ist Das in Ordnung, dann schauen ob die Bildröhre heizt. Ist das der Fall, dann hat man schon halb gewonnen.
    Fällt die Leistung nach wenigen Augenblicken wieder unter denn Sollwert, dann spricht die Schutzschaltung im Netzteil an.
    Das kann Zwei Ursachen haben: Einmal taube Elkos im Primär Netzteil oder Kurzschluss im Sekundärteil.
    Man geht dann so vor:
    Mit dem Ohmmeter die Dioden Strecken am Wandlertrafo messen. Die Dioden dürfen dabei eingebaut bleiben.
    So kann man ziemlich Schnell einen Kurzschluss in der Spannungsversorgung heraus messen.
    Ist das ohne Befund, H-Transistor heraus löten und zwischen Emitter und Kollektor Anschluss am Chassis unsre berühmte 60 W Lampe anschließen. Leuchtet sie, dann ist das Netzteil in Ordnung. Leuchtet sie nicht, dann kann es immer noch ein Feinschluss am Zeilentrafo oder sonstiges sein. Da hilft manchmal nur geduldiges Messen in dem man nur noch die Glühlampe als Verbraucher in der Versorgung der H-Endstufe hat. Blinkt sie schwach im Sekundentakt oder etwas schneller, dann sollte man die Elkos im Primär Netzteil tauschen. Bis auf den großen Sieb Elko. Den kann man sich sparen.


    Viel Spaß
    :thumbup:


    PS: Es empfiehlt sich sehr, nach jeden Startversuch den großen Sieb Elko mit unserer Lampe zu entladen. Bei Reparaturen im Netzteil ist es sogar zwingend erforderlich.