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letzter Beitrag von BlindGerMan am

286er zeigt nie mehr als 1024KB RAM an...

  • Hi.


    Habe aus der Bucht einen sehr hübschen 286er gezogen (Vobis-Kiste Highscreen). Soweit wirklich alles prächtig mit dem Teil.
    Ich hab hier noch ein paar SIMMs rumfahren gehabt und wollte die dem Kasten spendieren.
    Doch egal wie ich die Dinger auch einbaue, er zählt beim booten nie mehr als 1024 KB durch.


    Man kann das RAM als DIP oder SIMM installieren. DIP war schon drin, also gehe ich mal davon aus, dass es sich hierbei um 1 MB handelt. Dann hab ich die DIP mal rausgeschmissen und meine vier SIMMs eingebaut, hat wieder auf 1 MB gezählt. Dann hab ich die SIMMs wieder rausgeworfen und gegen 4x 1 MB SIMM Module getauscht, sollten ja in Summe 4 MB werden... ja denkste, nix is.


    Das Board ist ein Octek 286EMS. Dazu find ich ums Verrecken nix im Netz. Hab mir die Anleitungen für die "Fox" Serie von Octek schon durchgelesen, aber das scheint nicht zu passen. Darin ist die Rede, dass man DIP und SIMM zugleich betreiben kann, nur eben nicht in den gleichen Bänken. Hab ich jetzt gerade so drin. SIMM (4x 256 KB) stecken in Bank 0 und 1 und die DIPs (auch je 256 KB) stecken in Bank 2 und 3. In Summe also eigentlich 2 MB. Aber nix is.


    Auf dem Mainboard gibts ein kleines Mäuseklavier, 6-Schalter-DIP-Switch. Beschrieben ist dazu nix. Will auch jetzt nicht einfach so rumprobieren. Das BIOS gibt in Sachen Speicher gar nix her.


    Jemand Hilfe parat? ^^

  • Da war doch was.... Lang ists her.... da stehts http://de.wikipedia.org/wiki/80286


    Also, folgendes, Zusammenfassung der Ereignisse:


    1. Der 80286 startet im "Real Mode", das heißt wie ein 8086
    2. Ein 8086 kann nur 1 MB RAM adressieren
    3. Den 80286 kann man in den Protected Mode umschalten
    4. Im Protected Mode kann der 80286 bis zu 16 MB erkennen
    5. Man kann aus dem Protected Mode nicht in den Real Mode zurück kehren, außer über einen Systemreset
    6. MS-DOS bzw. die meisten Programme laufen nicht im Protected Mode
    7. Daher durchläuft der 286er das BIOS im Real Mode und kann nur 1 MB erkennen, somit bleibt er MS-DOS-kompatibel.


    Die ganzen ATs wurden eigentlich nur unter MS-DOS wie hochgetaktete XTs verwendet. Sowas wie EMS/EMM gab es zu 286er Zeiten noch nicht, außer der "RamAdap-Treiber" aus der c't, mit dem man wenigstens ein paar Treiber ins UMB laden konnte, also den freien Bereich zwischen 640k und 1 MB, wo es kein BIOS, keine Adapterkarten usw. gab. Das war allerdings einiges an Handarbeit zu installieren - demnächst nehme ich meinen Supercharger (PC-Emulator mit Nec V30 und 1 MB RAM) an meinem Mega ST wieder in Betrieb, da habe ich eine funktionierende RamAdap-Konfig als Backup. Oder man hatte das exotische Windows/286 oder ein 286-Unix, die liefen im Protected Mode und konnten auch mehr als 1 MB RAM sinnvoll einsetzen... Sinnvoll wurde unter DOS eine Ausstattung mit mehr als 1 MB mit einem 80386.

  • Also soweit ich mich zurückerinnern kann, konnte der Speicher über 1MB mittels HIMEM.SYS als XMS-Speicher eingebunden werden, und dann auch von bestimmten Programmen genutzt werden. Das war doch damals die berühmte A20 Umschaltung, die man heute aus Kompatiblitätgründen immer noch durchführen muß...

  • 5. Man kann aus dem Protected Mode nicht in den Real Mode zurück kehren, außer über einen Systemreset


    Na ja, es gibt da einen undokumentierten Opcode... (LOADALL)


    IBM wusste aber um dieses Problem und daher gibts im BIOS Mechanismen um zu unterscheiden ob gerade ein normaler Kalt-/Warmstart durchgeführt wird oder irgendwas aus dem Protected Mode in den Real Mode zurückkehren möchte. Der Reset dafür wird entweder langsam via Tastaturcontroller oder flott via Triple-Fault ausgelöst.


    Zitat

    7. Daher durchläuft der 286er das BIOS im Real Mode und kann nur 1 MB erkennen, somit bleibt er MS-DOS-kompatibel.


    Du willst evtl. mal die mit dem XT-286 und AT eingeführten Funktionen im Interrupt 15h anschauen, die Zugriff auf den Speicher jenseits von 1MB aus Realmode-Programmen anboten. Bitte nicht mit XMS verwechseln, das ist neuer und läuft über andere INTs.


    Zitat

    Sowas wie EMS/EMM gab es zu 286er Zeiten noch nicht,


    Ich bin mir nicht hunderprozentig sicher wann EMS entstanden ist, aber das kann man selbst auf PCs/XTs mit 8088/8086 verwenden - ursprünglich waren das Erweiterungskarten, die ihren Speicher häppchenweise in den UMBs bzw. mit späteren Revisionen fast überall in den unteren 1MB einblenden konnten (sofern dort nicht schon RAM liegt). EMM386 hat das auf dem 386 einfach mittels MMU simuliert, einige 286er-Chipsätze können mit einem zum Chipsatz passenden Treiber unter DOS den Systemspeicher auch als EMS statt XMS zur Verfügung stellen.

  • Damals mußte man um größere Rams Einzusetzer Jumper öffnen. Du hast Dip Schalter, Dip 4 ist geschlossen der müßte demnach geöffnet werden, falls dieser dafür zuständig ist. Es kann auch eine Bios Umstellun dafür notwendig sein.

  • Zu dem Board habe ich noch gefunden, dass das Bios quasi der Hemmschuh ist.


    Zitat

    The RAM above 640 kB is not EMS or AT extended memory and as such can only be used by the utilities that come with the board. The memory is physically identical to AT extended memory, however the BIOS does not support the AT specific calls required to use standard AT utilities. The utilities provided are a print spooler, a RAM disk and a hard disk cache.


    http://www.melbpc.org.au/pcupdate/9000/9005article4.htm


    Sprich selbst den 1 MB wirst du nur mit den internen Utilities nutzen können. :)
    Gibt wohl auch Hilfstools, die einen auf die 384k zugreifen lassen, aber die sind wohl auch nicht das Gelbe vom Ei.

  • Hmm. Ist ja alles recht und schön. Nur komisch, dass es so höllisch viele Slots für RAM-Bausteine gibt. Wenn die Schallmauer wirklich schon bei 1024KB erreicht sein sollte, dann ist es eben so. Ich muss ja nicht auf Gedeih und Verderb aus jedem Ackergaul n Rennpferd machen.


    Einziger Grund für die Aufrüstung wäre das ICU-Tool gewesen (ISA Configuration Utility, zum Konfigurieren von PnP Karten). Das steigt nämlich aus mit „not enough memory“. (und das bei 620KB freiem konventionellen Speicher). Wenigstens lässt sich der ICU Treiber in der config.sys laden. Nur macht der ja was er will und packt beispielsweise mal den IRQ vom Soundblaster auf 10, was ja bekanntlich Wolf3D überhaupt nicht mag.
    „Irgendwie“, warum auch immer, passt die Config seit gestern wieder so wie es sein soll. Also hab ich mal n Deckel drauf gemacht und die Kiste ins Regal gestellt.


    Trotzdem: Mich fuchsen diese DIP-Schalter. Wenns dazu nur irgendwo ein Manual geben würde. Einfach mal so dran rumklimpern trau ich mich nicht so recht.


    Was die Speichergeschichte angeht: Ja, eigentlich kann der 286er nur die ersten 640KB unter DOS nutzen. Mittels himem.sys und DOS=HIGH kann man immerhin die 64KB der High Memory Area (HMA) nutzbar machen. Das entlastet ein wenig den konventionellen Speicher. Aber „hoher Speicher“ (UMB) ist absolut nicht drin. Dafür bräuchts entweder den speziellen Treiber für die Hardware oder EMM386.EXE, nur, wie der Name sagt, die Datei will einen 386er.

  • Was die Speichergeschichte angeht: Ja, eigentlich kann der 286er nur die ersten 640KB unter DOS nutzen. Mittels himem.sys und DOS=HIGH kann man immerhin die 64KB der High Memory Area (HMA) nutzbar machen. Das entlastet ein wenig den konventionellen Speicher. Aber „hoher Speicher“ (UMB) ist absolut nicht drin. Dafür bräuchts entweder den speziellen Treiber für die Hardware oder EMM386.EXE, nur, wie der Name sagt, die Datei will einen 386er.


    Es gibt wohl wie gesagt noch andere Programme, die sowas wie EMS einrichten.


    Zitat

    It is possible to use an EMS emulator on the extra 384 kB of memory (I will upload one to the Bulletin Board). This fix is neither as fast nor as flexible as the real thing. If you use EMS you would be better off to move up to a NEAT AT and ignore this board.


    Quelle: siehe oben.


    Denke die Anzahl der Ramslots zeigt nur, dass es damals Speicher mit viel weniger als 1MB zum Ausbau gab....


    edit: Zum EMS Emulator für 286. Heisst lustigerweise Emm286 und ist wohl bei DRDOS und FREEDOS enthalten.
    http://www.uwe-sieber.de/files/emm286.zip


    Ist dann aber wie gesagt wohl nur bis zum maximalen 1MB.

  • http://www.uwe-sieber.de/files/emm286.zip[/url]


    Ist dann aber wie gesagt wohl nur bis zum maximalen 1MB.


    Jo, aber was nutzt das schon, wenn der hier "gewonnene" Speicher nur als EMS verfügbar ist, nicht aber als UMB? EMM286.EXE hab ich schon getestet. Nützt halt nur leider gar nix, wenn man in diesen Speicherbereich keine DOS Treiber hochladen kann.

  • Kann ich ja nicht riechen, dass du das schon getestet hast.


    Hast du auch schon mit der UMB_DRVR.SYS expirimentiert?


    Zitat aus nem anderen Forum:


    Zitat

    Es gibt Treiber, die selbst auf einem 286er EMS SIMulieren können. Teilweise wird zwar der Pageframe dann in den konventionellen Speicher eingeblendet, wodurch je nachdem bis zu 64kB flöten gehen können, aber da auf 286ern mit NEAT-Chipsatz durch Shadow-RAM UMBs eingerichtet werden können, gibt es auch die Möglichkeit, wie sonst auf 386 oder höher den Pageframe in die UMBs zu verlegen (in den Bereich zwischen 640kB und 1MB).
    Ob die Schneider-286er einen Chipsatz haben, der Shadowing unterstützt weiß ich gerade leider nicht (mein VGA AT funktioniert dank defektem NEtzteil leider immer noch nicht, daher kann ich es nicht ausprobieren), aber versuch mal diesen Treiber hier:
    ftp://ftp.sac.sk/pub/sac/utilmisc/umb_drvr.zip
    Eine wunderbare Beschreibung liegt bei (in Englisch). Wenn dein Chipsatz nicht in der BEschreibung verzeichnet ist, musst du halt die einzelnen Chipsätze durchprobieren bis einer funktioniert. Dieser Treiber hat weiter den coolen Nebeneffekt, dass er, wenn er die UMBs aktivieren kann, auch den konventionellen Speicher erweitern kann. Auf einem Rechner mit CGA-Grafikkarte kann man so bis zu 730kB konventionellen Speicher rauskitzeln!!!
    Meines Wissens funktioniert dieser Treiber aber nur mit MS-DOS 5. Mit neueren DOS-Versionen habe ich es noch nicht probiert.


    Quelle: http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f=1&t=6044&start=30

  • Ah, na sieh einer an. Nein, damit habe ich es noch nicht versucht. Danke für den Link, werde die Sache mal angreifen. Wäre ja schon eine ordentliche Hilfe, den Speicherbereich zwischen 640 und 1024KB auch als UMB nutzen zu können. Danke! ^^

  • Auf meinem Supercharger hatte ich wie gesagt, ein Tool von der c't im Einstaz, es besteht aus den beiden Teilen confram.exe und jenseits.exe. Die config.sys ist ganz normal, habs mir gerade das Backup angeschaut, aber die autoexec.bat macht es:



    So weit ich mich erinnere, muss das System beim ersten Aufruf von Confram eine Art Reset machen, das heißt, das System startet wieder erneut mit dem Laden von DOS, arbeitet die config.sys ein zweites Mal durch und erst dann wird die autoexec.bat komplett durchlaufen. Dieses Tool funktioniert sogar auf einem XT, wie der Supercharger (PC-Emulator für den Atari ST mit NEC V30 CPU) einer ist. Die Speicherbereiche, die ich damals an Confram übermittelt haben, funktionieren so wahrscheinlich nur mit dem Supercharger, das heißt, man muss mit irgendeinem Systemtool erstmal feststellen, wo überall im UMB verwertbarer Speicher eingeblendet ist. Welches Tool das war, weiß ich nicht, vielleicht ist es im Supercharger-Backup sogar mit drin, das kann ich aber erst sagen, wenn ich den Kasten wieder zum Laufen gebracht habe.


    Confram meldet den Speicher beim System an. Und Jenseits lädt die Treiber hoch, in dem es einen fiesen Trick benutzt, es bläht sich im Speicher so weit auf, dass MS-DOS garnichts anderes übrig bleibt, als das nachfolgende Programm hoch zu laden. Syntax siehe Beispiel.

  • Danke auch dafür.
    Na, dann hab ich ja wieder einiges zum Ausprobieren. Meine Güte, wie hat man das früher eigentlich alles hingekriegt? So ganz ohne Internet und dem Leidensdruck, dass der 286er eben kein Hobby, sondern zeitkritische Arbeitsmaschine war? ^^

  • Was für Speichermodule hast Du denn verwendet und was für DRAM-IC´s sind da drauf bzw. was für Typen sind die DIL-DRAM-IC´s? Es kann auch einfach sein, dass der Chipsatz die anderen DRAM´s von der Organisation nicht unterstützt. Das wäre zumindest nichts ungewöhnliches bei den Modulen, die im ersten Beitrag auf dem Bild zu sehen sind.


    Prinzipiell kannst Du übrigens auch nur zwei Module verwenden. Die 286´er-Mainboards arbeiten nur mit 16 Bit und nicht mit 32 Bit.


    Speicherbereiche zwischen 640 kB und 1024 kB kannst Du mit dem Mainboard aber wahrscheinlich nicht nutzen, da dort kein Speicher eingeblendet wird. Damals war üblich, dass die 1 MB den Bereich 0kB-640kB und dann ab 1024kB abgedeckt haben.

  • Und hier bekommst du Windows 2.11 für 286er Prozessoren und noch mehr: http://wdl2.winworldpc.com/Aba…%20Windows/Windows%201-2/


    Ich werde dann mal wenn der Supercharger wieder funktioniert, die 8086-Version mal darauf installieren, Windows auf dem Atari ST, hehehe... Eine funktionsfähige GEM 3.20 Installation ist in dem Supercharger-Backup auch noch drin, aber inzwischen kann man ganz legal die neueste PC-Version von GEM herunterladen, denn das wurde von DRI einst als Opensource rausgegeben. http://vetusware.com/manufactu…al%20Research/?author=298 (Original-Versionen von DRI) und OpenGEM für MS-DOS http://www.digitalresearch.biz/Software.htm und weitere