"ich finde ein älterer Rechner ist die ideale Lösung:...
Die Sachen sind meist selbst oder im Bekanntenkreis vorhanden oder für wenige Euro zu bekommen."
Wie alt? Wenn es richtig günstig sein soll (gratis am besten) könnte man schon Probleme haben. Hat die Hardware schon SATA? Such mal nach großen IDE Platten!
"Netzwerkkarte rein, die benötigte anzahl Festplatten rein und fertig."
Nö! Beim fertigen NAS ist es in etwa so. Da muss man noch Benutzer, Gruppen und Freigaben einrichten und gut ist. Bei deiner Lösung musst du erstmal ein NAS-System installieren! Ich hab vor Jahren mal ein Soft-RAID unter Linux eingerichtet (Raid5+Hotspare) und es gab heftige Probleme (ich glaube es gab probleme beim Austausch einer defekten Platte). Linux ist seit damals deutlich benutzerfreundlicher geworden und es gibt ja auch fertige Lösungen wie FreeNAS aber Ärger gibt es bei "zusammengewürfelter" Hardware einfach öfter.
"Ob der Stromverbrauch tatsächlich der entscheidende Faktor ist, hängt doch von der Nutzung ab."
Stromverbrauch ist bei meinem NAS auch bei 2 Stunden pro Tag geringer als von einem ollen PC (wird ja wohl kein ATOM sein). Je länger das NAS pro Tag läuft, desto größer ist das Problem aber es besteht immer! Wenn die Natur kein Argument ist und es nur um das Amortisieren der Anschaffung geht, kommt es halt auf den genauen Verbrauch an und was man noch alles dazu kaufen muss (NIC, SATA-Adapter).
"In den meisten Fällen würde ich behaupten, würde das NAS dann nur "nichts" tun."
Bei mir tut es was!
"Wenn tatsächlich mal etwas kaputt geht, komme ich bei der Lösung höchstwahrscheinlich leicht an die Daten auf den Festplatten ran, als wenn ein spezieller Kontroller-IC irgendetwas auf der Platte verschlüsselt."
Das Thema hatten wir doch schon! Da wird nichts verschlüsselt. Bei einem RAID0/5/6 hättest du mit Hardwarekontroller mehr Probleme aber bei einem Raid1 ist es egal. Davon ab auch für dich: EIN RAID ERSETZT KEIN BACKUP!!!!
"Weiterer Nachtteil ist, dass viele NAS-Geräte gar nicht die integrierte Gigabit-Netzwerkschnittstellen entsprechend bedienen können."
Und dein alter PC kann die Gigabit-NIC voll ausnutzen?
"Oft ist die natürlich auch nicht erforderlich und 100 Mb reichen auch vollkommen."
Das seh ich anders!
Wieviele Rechner sollen gleichzeitig auf das NAS zugreifen? Reicht dir vielleicht eine USB-Platte? Bei mehreren Usern oder großen Datenmengen wird es bei 100MBit schnell eng.
"Allein die Platzfrage fällt in der Regel zum Nachteil des PC´s aus."
Und was ist mit dem Lärm der alten Lüfter? Wenn du einen lüfterlosen Atom-PC für nen kleinen Euro bekommst, spricht wohl nur noch der Konfigurationsaufwand für das dedizierte NAS. Mit irgend einem alten PC kann es deutlich mehr Nachteile geben und mit Nachrüsten vielleicht auch teurer als gedacht werden?!
"Nebenbei könnte der PC noch Server-Aufgaben übernehmen, was das NAS auch nicht bietet."
Also so kleine Home-NAS Teile können schon einiges mehr als nur NAS sein. Das geht von WEB-, FTP-, Mail-, iTunes-, DLNA-, Squeezebox- und so weiter Server über spezielle Backuplösungen und Downloadstations bis zu Webcam-Überwachungssysteme. Zusätzlich gibt es bei einigen Systemen auch noch eine Schnittstelle für Plugins die zusätzliche Funktionalität bieten. Und das alles hat man unter einer Konfigurationsoberfläche! Das will ICH nicht alles selber unter Linux einrichten!
Dagegen bietet FreeNAS verdammt wenig!
Natürlich bietet ein selbstkonfigurierter PC deutlich mehr Möglichkeiten aber das muss man dann halt auch alles selber konfigurieren.
Ich denke, dass viele Leute schon mit einem Router mit USB-Port ausreichend bedient sind. Der Router ist eh fast immer rund um die Uhr an und mit einer angeschlossenen USB-Festplatte kann man von jedem PC schön auf einen zentrelen Datenspeicher zugreifen.
Wer gerne mit Linux spielt und seinen eigenen Server nach den ganz eigenen wünschen konfigurieren will, der Spielt bestimmt lieber an einem alten PC (oder kauft sich eine Microserver oder was größeres um was "richtiges" zu haben).