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letzter Beitrag von kai1175 am

CDTV Fragen

  • [quote='MIG','index.php?page=Thread&postID=453635#post453635']Sooo... nachdem ich nun auch die zweite Karte zum Testen bekommen habe kann ich wohl recht sicher behaupten: Dat geht net. Schade eigentlich, der Preis bei dem Händler war nämlich wesentlich angenehmer als in der Bucht ;)
    [quote]


    Im Schaltplan hab ich gesehen, daß es auch noch 2 Lötjumper auf dem Mainboard gibt. Mal ausprobiert ?

  • Hallo MIG , hallo Commodore Man ,


    ich bin durch Zufall in dieses Thema "gestolpert". Es ist zwar schon einige Jahre als und daher wahrscheinlich bereits gelöst. Falls nicht, kann ich vielleicht etwas beisteuern. Diese Speicherkarten wurden in den 90ern sehr häufig in der Disco- und Eventbranche genutzt. Die Firma MA verwendete sie für ihre Produkte Lightcommander und Scancommander. Das waren programmierbare Steuereinheiten für die Lichttechnik. Die Karten wurden genutzt, um Sicherheitskopien der programmierten Lichtsequenzen zu erstellen. Man findet sie bei ebay zu moderaten Preisen, wenn man "Fujisoku Memory Card" eingibt. Meines Wissens sind die baugleich und haben lediglich ein anderes Label. Das CDTV kann Karten von 8 KB bis 1024 KB nutzen und in genau diesem Spektrum wurden sie auch für die vorbenannten Produkte gefertigt.


    Zu der Frage von Commodore Man zu den manchmal nicht erkannten CDs kann ich sagen, dass ich das gleiche Problem habe. Die CD-Laufwerke sind leider nicht Wartungsfrei. Die Schubladenlaufwerke bei Musikanlagenherstellern sind da deutlich robuster. Damit die CD erkannt wird, hilft zumeist, wenn man an dem Auswurfknopf etwas zieht. Grundsätzlich muss das Laufwerk aber irgendwann ausgebaut und gewartet werden. Der Grund dafür ist, dass dieses Caddy beim Einlegen ein Stück nach unten verschwindet, genau wie die 3,5" Disketten. Der Caddy-Träger ist dafür mit je zwei Metallnippeln links und rechts in Führungsschienen aus Kunststoff fixiert. Damit das möglichst Verschleißfrei und geschmeidig abläuft, sind diese Eingefettet. Dieses Fett trocknet über die Jahre aus und bewirkt dann genau das Gegenteil. Es setzt sich als raue Ablagerung auf der Schiene ab und wirkt wie Schmirgelpapier. Gleiches gilt auch für den Schrittmotor. Der beginnt entweder zu quietschen oder wurde das Gerät länger nicht genutzt, gammelt er sogar komplett fest. Beides lässt sich aber relativ einfach beheben. Um an die relevanten Teile zu gelangen muss man nur alles auseinandernehmen. Es ist mit etwas Schrauberei verbunden. Beim Auseinanderbauen des CD-Laufwerks selbst ist unbedingt darauf zu achten, dass man die sehr empfindlichen Flachbandkabel nicht beschädigt, die von der beweglichen Linse zum Board des Laufwerks führen. Ein Schaden an dieser Verkabelung lässt sich mangels Ersatzteile nur mit sehr hohem Aufwand reparieren, ist grundsätzlich aber auch machbar. Das Reinigen der schwarzen Kunststoffschienen ist dann ganz einfach mit einer Dose Bremsenreiniger möglich. Als neues Schmiermittel kann man diverseste nutzen, nur zu dünnflüssiges ist ungeeignet. Ich habe ein etwas dickflüssigeres Kettenspray genutzt. Bei der Gelegenheit sollte man Schrittmotor und Linse auch direkt warten. Die schwimmend gelagerte Linse ganz vorsichtig mit feuchtem Wattestäbchen reinigen. Ganz wichtig, keine groben Materialien verwenden und keine Reinigungsmittel. Die Linse ist aus Kunststoff und sehr empfindlich. Den Schrittmotor am besten einmal auf Funktion prüfen. Dafür einfach an die zwei Kabelanschlüsse eine Spannung anlegen. Zuvor unbedingt, die auf der Unterseite der Linse mit zwei Schrauben fixierte Zahnschiene entfernen. Da der Strom direkt auf den Motor gegeben wird, haben die Endschalter zur Abschaltung keine Wirkung. Es muss also sichergestellt sein, dass bei drehendem Motor die Linse nicht bewegt wird. Zudem fällt es so auch leichter den wieder ans Arbeiten zu bekommen. Der Motor wird mit 12V betrieben, es genügen aber schon 9V. Ich habe die mit einem 9V Block realisiert. Dreht der Motor nicht, ist er festgegammelt. In dem Fall die Welle mit einer Spitzzange vorsichtig drehen. Am besten mit einem Marker einen Punkt auf die Welle malen, da man ansonsten schwer erkennen kann, ob die Welle sich dreht oder die Zange lediglich über die Welle rutscht. Ist die Welle frei, wieder Strom auf die beiden rückseitigen Anschlüsse geben und den Motor etwas freilaufen lassen. Dabei gerne auch mal die Polung wechseln, um ihn anders herum laufen zu lassen. Zum Schluss noch ein Tröpfchen Öl an die Welle und das ganze noch einmal durchführen.


    Der Ausbau ist beim ersten Mal nicht ganz einfach, da man erst einmal verstehen muss, wie genau das funktioniert, insbesondere wenn man bei den Führungsschienen des Caddy-Trägers und der Linse angelangt ist. Zerlegen ist zumeist nicht so schwer aber das will dann ja auch alles wieder korrekt zusammengesetzt werden. Beim erstmaligen Ausbau braucht man wirklich gutes Werkzeug und man sollte brav seinen Spinat aufgegessen haben - die Schrauben wurden bei Commodore offensichtlich von Arnold Schwarzenegger angezogen. Einer musste ich sogar mit dem Dremel beikommen, da nichts anderes half. Vom Motherboard vor Beginn am besten ein Foto machen, dann könnt Ihr Euch am Ende anhand des Bildmaterials vergewissern, wo welches Kabel in welcher Ausrichtung wieder aufzustecken ist. Ihr müssen im Übrigen nicht alle Kabel entfernen. Die Kabel, welche an der vorderen Kante zur Blende hin sitzen, können bleiben. Es werden lediglich die fünf Schrauben zur Fixierung des Motherboards gelöst, alle restlichen Kabel und dann kann man es samt Alu-Träger einfach nach vorne über klappen. Damit das funktioniert, müssen zuvor evtl. in den hinteren Schächten eingebaute Erweiterungen, wie z. B. ein TV-Modulator, ausgebaut werden, da die Schnittstellen von unten fest auf dem Motherboard verlötet sind und somit ebenfalls mit nach vorne übergekippt werden. Das CD-Laufwerk ist mit je zwei Schrauben links und rechts fixiert. Nach dem Lösen das Laufwerk zunächst nach vorne schieben, um dann die drei schwarzen Kunststoff-Distanzstücke vom hinteren Ende abziehen zu können. Danach ist Platz genug, das Laufwerk herauszuziehen. Sollte jemand weitere Details zum Ausbau und zur Wartung wissen wollen, gerne fragen. Ich habe das bereits häufiger durchgeführt.

  • Zwischenzeitlich hat mir die deutsche Firma tec-sys Auskunft darüber gegeben, dass für Commodore diese Fujisoku Karten modifiziert worden sind. Ich hatte mir nämlich von tec-sys Restbestände zukommen lassen und diese funktionierten allesamt nicht. Dann kam die Info, dass für Commodore "da irgendwas an den Karten gemacht" worden sei.

    Was genau würde sich nicht mehr nachvollziehen lassen, ist zu lange her, keine Aufzeichnungen mehr vorhanden.

  • MIG , danke für diese Info. Das war mir nicht bekannt, ich hatte es allerdings auch noch nicht getestet. Wer noch eine Karte haben möchte, bei ebay-kleinanzeigen wird aktuell eine 256 KB Variante angeboten. Der Verkäufer möchte allerdings stolze 1.000,- Euro dafür haben. Ich für meinen Teil werde in dem Fall auf das Speichern von Spielständen verzichten. ;)