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C64 mit schwarzem Bildschirm, Floppy-Zugriff geht aber...

  • Hi zusammen,


    hab hier leider einen Patienten, der nicht mehr so richtig möchte:


    Der Bildschirm bleibt nach dem Einschalten schwarz. Über HF empfängt ein Fernseher
    aber irgendetwas. Hab ihn auch direkt über S-Video angeschlossen, aber auch alles schwarz.


    Wenn ich die Floppy anschließe, reagiert sie beim C64 Reset (läuft an).
    Wenn ich blind load"$",8 eingebe, läuft die Floppy an...
    Die Spannungsregler 5 und 12 V sind ok. Wenn ich den SID ausbaue, keine Veränderung...
    Hab am CIA (U2) gewackelt (den hab ich mal vor 20 Jahren gesockelt), keine Veränderung...
    Kein Chip scheint übermäßig warm zu werden. Der SID ist am wärmsten, aber nicht übermäßig.
    Die Sicherung ist auch ok. Leider hab ich den VIC noch nicht kontrollieren können, da ich das Abschirmblech darüber noch
    nicht entfernen/auslöten konnte.



    Hier die obligatorischen Infos:


    Punkt 1: ASSY 250425, 1984, Made in Hong kong
    Punkt 2: nein, (nicht modifiziert)
    Punkt 3: orignal Netzteil
    Punkt 4: nein
    Punkt 5: Problem besteht ständig
    Punkt 6: kein Chip wird ünermäßig heiss (VIC noch nicht getestet)
    Punkt 7: jo
    Punkt 8: jo



    Hat jemand einen Tipp für mich? Das gute Schück liegt mir noch am Herzen, schließlich war er schuld für meine spätere Berufswahl... ;)


    Gruß,
    Heiko

  • Wenn ich die Floppy anschließe, reagiert sie beim C64 Reset (läuft an).
    Wenn ich blind load"$",8 eingebe, läuft die Floppy an...

    Der VIC wird kaputt sein.
    Das Abschirmblech lässt sich abhebeln, das ist nicht verlötet.

  • Wenn Du bis auf VIC alle ICs in heilem Bord gecheckt hast, liegt nix näher als der VIC.

    Der VIC wird kaputt sein.
    Das Abschirmblech lässt sich abhebeln, das ist nicht verlötet.


    Nicht unbedingt. Ich kenne mind. 2 verschiedene Blechkisten. Bei der einen ist nur der Rahmen normalerweise mit 2 bis 4 Brocken (!) Lötzinn verspachtelt, aber mit Schraubenzieher und einer Mischung aus roher Gewalt und Gefühl lässt sich ein Deckel lösen. IIRC muss man zwei kleine Metall-Dinger etwas wegbiegen, bevor man ihn aufklappen kann.
    http://www.forum64.de/wbb3/ind…chment&attachmentID=26859
    Es gibt aber auch eine Variante des VIC-Kastens (mit Metallzunge, um den Kasten als Kühlkörper zu nutzen), die aus einem Stück besteht, dass leider komplett (wie oben nur der Rahmen) an der Platine befestigt ist. Man kann zwar von der Seite reinschauen, aber Chip-Pullen (von Wieder Einsetzen ganz zu schweigen) dürfte noch nerviger sein als den Kasten auszulöten.
    http://www.forum64.de/wbb3/ind…chment&attachmentID=26855
    Immer schön etwas neues Zinn benutzen, um den alten Kram leichter flüssig zu kriegen.

  • danke schon mal für eure Antworten!


    Das Abschirmblech ist mit 2 Lötpunkten mit der Platine verbunden. Man kann seitlich reinblicken, es ist aber zu knapp zum Wechseln der IC's. Vermutlich gehen Metallzungen an den Lötpunkten durch die Platine. Nach dem Erwärmen der Lötpunkte ließ es sich aber nicht entfernen, von beiden Seiten nicht. Ich will da auch nicht zu lange auf einer Stelle darauf rumbrutzeln...Vermutlich muss ich einen Lötkolben mit mehr Leistung nehmen, da das Blech zuviel wärem abzieht...hab schon daran gedacht, das Blech einfach mit einer Blechschere (vorsichtig) abzuschneiden...


    Ich hab mal ein Bild angehängt...


    Gruß,
    Heiko

  • Und schon hätten wir die dritte Variante.
    Sieht noch enger aus als die mit der Zunge.


    Tja, niemand hat gesagt, es sei ein Spaß das Ding auszulöten. ^^
    Guter Kolben und Geduld und wie gesagt immer einen Tropfen frischen Zinn.


    Wobei vorsichtiges Durchschneiden auch 'ne Idee wäre.
    Nicht elegant, aber effektiv.
    Aber dann Vorsicht, nicht dass Du Dich nachher beim IC-Wechsel an den Kanten schneidest.

  • Warum ist denn an der PLA eine Antenne angelötet?


    Die zwei Lötpunkte lassen sich von unten ganz gut lösen. ggf. ist da eine Metalllasche noch etwas verdreht. Einfach mit Lötkoblen kurz dran, Lötpumpe zum Einsatz bringen und dann die durchgesteckte Blechlasche gerade machen.

  • Quote

    Um das Blech vom VIC abzukriegen ist ein Lötkolben ab 30 Watt nötig

    ok, werde mir einen stärkeren besorgen, mein aktueller hat nur 16 W Leistung...Wer hätt gedacht, dass ich mal einen Lötkolben in der Stärke zum Dachrinnenlöten brauchen würde...;)


    Quote

    Warum ist denn an der PLA eine Antenne angelötet?

    nicht verwirren lassen...:) Die "Antenne" ist noch das Überbleibsel einer "Kernel-ROM-Select-Leitung", die ich mal für ein Steckmodul nach draußen gebraucht hatte. Ich sollte diese mal komplett entfernen, aber so weiß ich noch, wo an der PLA die CS-Leitung zum Kernel-ROM ist...man weiß ja nie...


    Gruß,
    Heiko

  • nicht verwirren lassen...:) Die "Antenne" ist noch das Überbleibsel einer "Kernel-ROM-Select-Leitung", die ich mal für ein Steckmodul nach draußen gebraucht hatte. Ich sollte diese mal komplett entfernen, aber so weiß ich noch, wo an der PLA die CS-Leitung zum Kernel-ROM ist...man weiß ja nie...

    So eine Antenne stört aber ggf. den PLA.
    Solltest Du entfernen.

  • so, hab mich jetzt doch für die Blechscherenmethode entschieden. Das Blech hätte ich sowieso entsorgen müssen, da noch ein Kühlkörper darauf sollte. Der VIC (MOS6569R3) liegt nun frei sowie der Taktgenerator MOS8701. Ich hab den VIC mal etwas angehebelt und wieder festreingedrückt, genau wie der 8701. Leider immernoch kein Bild...:(
    Von der Wärme her wird etwa gleich warm wie der SID, schon ordentlich, aber die Finger verbrennt man sich noch nicht. Leider hab ich kein Oszi, so dass ich den Taktgenerator nicht wirklich testen kann.


    Wie ist das: Der gesamte Takt für den Cevi wird aus dem 8701 generiert? Wenn die CPU nun normal läuft (wie bei mir) könnte man darauf schließen, dass der Taktegenrator ok ist, oder? Damit scheidet er aus...
    Bleibt nur der VIC oder der PLA.
    Hat jemand einen Tipp, was man am VIC oder PLA noch testen könnte, um das Problem weiter einzukreisen? Hab leider kein Oszi sondern nur ein Multimeter...


    Gruß,
    Heiko

  • Da hilft eigentlich nur noch austauschen.
    Ohne Ersatzgerät natürlich schwierig (Chips immer in einem funktionierenden Gerät testen - niemals gute Chips in ein defektes Gerät stecken, solange man die Ursache nicht kennt)

  • Hallo "Praxer vom Dienst" ;)


    na dann muss ich wohl mal mit einem funktionierenden VICII (MOS6569R3) inklusive zugehörigem Cevi
    bei Dir vorbeikommen. Dann drücken wir mal Deinen ggf. defekten in mein funktionsfähiges Board.


    Hast Du gutes Werkzeug um den VICII rauszuhebeln, ohne dem die Beine zu brechen ??


    Viele Grüße,
    bytequest

  • Hi bytequest,

    Quote

    na dann muss ich wohl mal mit einem funktionierenden VICII (MOS6569R3) inklusive zugehörigem Cevi
    bei Dir vorbeikommen.

    ja, das wäre prima! Ist der bei Dir zugänglich? Blechschere hab ich nun...:)


    Quote

    Hast Du gutes Werkzeug um den VICII rauszuhebeln, ohne dem die Beine zu brechen ??

    Schraubendreher bzw. einen PLCC-Chip-Puller, damit gehen auch die guten alten DIL-Gehäuse.


    Tja, ohne Oszi komme ich jetzt nicht weiter. Hab mir schon überlegt, mit TTL-Gattern mir einen Notfall-Binärzähler zu bauen mit ein paar LEDs dran, sozusagen als Taktprüfer...muss die Frequenz ja nicht genau wissen.
    Schade, ich dachte man könnte jetzt mehr am Board prüfen, statt nur die Bausteine auf Verdacht auszutauschen...


    Bei mir auf dem Schreibtisch sieht's gerade aus, wie in den 80/90er...C64 offen und verstreut, daneben der 1084-Monitor, der A600 noch als Antennentester am Fernseher...nur der iMac daneben passt nicht ganz... ;)
    Am WE bin ich richtig in Nostalgie verfallen, als ich mir die "WOC92-Demos" (World of Commodre 1992) auf dem Amiga 600 angeschaut habe... :tanz:


    Gruß,
    Heiko

  • Hallo Heiko,


    ich muss mal schauen, ob der zugänglich ist. Ich habe ja 2 defekte C64.
    Ich weiss nicht genau, ob die beide den gleichen VIC haben, den Du brauchst.
    Oder ist es egal, ob man den R2 oder R3 nimmt ? :wacko:


    Ansonsten schau mal in Deine PM. :D


    Meine Hardware Bestellung ist wohl auf dem Weg, muss mal schauen, wann wir uns treffen.
    Wenn wir dieses Jahr das Dach ausgebaut haben, werde ich meine Sammlung dort unterbringen
    können. ^^ Dann gibts Nostalgie pur... Du musst Dir (wenn der VIC wieder funzt) auch mal
    ein paar aktuelle Demos auf dem CEVI anschauen, das lohnt sich. :thumbsup:


    Bis dann,
    bytequest

  • Hi zusammen,


    hab jetzt mal weiter an meinem Cevi getestet. Da ich derzeit noch keinen 2. C64 hab, kann ich die Chips (noch) nicht zum Test tauschen.
    Mir ist gerade beim Messen aufgefallen, dass die Versorgungsspannung Vcc an der CPU's, CIA's, Kernel-Rom,Char-Rom
    bei 5,2V liegen, VICII und am Spannungsregeler 7805 aber exakt bei 5,0V!!


    => Wo kommen die zusätzlichen 0,2V her gegenüber dem Rest? Liegt das auch noch im Tolleranzbereich der IC's?


    Zusätzlich ist mir aufgefallen, dass U8 (74LS06, Inverter) etwas "angekokelt" aussieht. Warm wir er nicht. Kann aber auch sein,
    das der Chip von Werk aus etwas angekokelt wurde, denn genau daneben wurden 2 Dioden nach Masse eingelötet (über R29/R30).


    => Kann ein defekter U8 zu meinem Fehlerbild "schwarzer Bildschirm" führen?


    Aus dem Schaltplan bin ich noch nicht richtig schlüssig geworden, er scheint mehr für den IEC-Bus wichtig zu sein, oder?


    Fragen über Fragen, wer könnte mir helfen? :)


    Gruß,
    Heiko

  • Ist doch klar: Die 5V-Leitung der meisten Chips kommt direkt vom Netzteil, da haben die boardeigenen Spannungsregler überhaupt keinen Einfluss drauf. Der VIC wird allerdings vom 7805 versorgt, der seine Eingangsspannung aus den gleichgerichteten 9V~ bezieht.
    Dein 7805 arbeitet also so erstmal fehlerfrei, während die 5V-Leitung vom Netzteil zwar noch im Bereich der Toleranz, aber für meinen Geschmack trotzdem ein bisschen hoch liegt. Mit dem würde ich vorsichtig umgehen, könnte ein Zeichen dafür sein, dass es langsam stirbt.


    Ein defekter U8 allein ist nicht für einen schwarzen Bildschirm verantwortlich, wie du schon richtig erkannt hast, puffert er den IEC-Bus. Die 2 Dioden gegen Masse sind nachträglich eingelötete Schutzdioden, die den empfindlichen IEC-Bus besser schützen sollen. Die wirken sich auch nur auf den Bus aus, davon abgesehen sollten es eigentlich 4 sein ;).

  • Quote

    ...Die 5V-Leitung der meisten Chips kommt direkt vom Netzteil, da haben die boardeigenen Spannungsregler überhaupt keinen Einfluss drauf.Der VIC wird allerdings vom 7805 versorgt...

    ah...ok. Die Info hatte mir gefehlt. Ich dachte bisher, dass die gesamte 5V Betriebsspannung für das Board vom 7805 auf dem Board selbst erzeugt wird. Der Sinn erschließt sich mir zwar gerade nicht, warum damals 2 verschiedene 5V Spannungen verwendet werden, aber so sei es...
    (vermutlich muss die Betriebsspannung für den VIC besonders stabil sein, daher mit separatem Spannungsregler)


    Quote

    Mit dem würde ich vorsichtig umgehen, könnte ein Zeichen dafür sein, dass es langsam stirbt.

    ohje, nächste Baustelle...:(


    Quote

    während die 5V-Leitung vom Netzteil zwar noch im Bereich der Toleranz, aber für meinen Geschmack trotzdem ein bisschen hoch liegt

    hab gestern Abend noch in einem Datenblatt (ich glaub es war zum MOS6510) gefunden, dass die VCC Spannung bis 7,0 Volt gehen darf...naja...steht da zumindest...


    Quote

    Die wirken sich auch nur auf den Bus aus, davon abgesehen sollten es eigentlich 4 sein

    ok, ich glaub, es waren bei mir nur zwei, muss nochmal nachschauen..es war schon spät...egal...:)
    Laut dem Schaltplan ist U8 neben dem IEC-Bus-Puffern noch für die Reset-Logik und das Freischalten der Adress- oder Datenleitungen zu dem RAM's zuständig. Da meine Floppy anspringt, wenn ich blind LOAD"$",8 eingebe, gehe ich davon aus, dass der U8 in Ordnung ist (obwohl er etwas angekokelt ist), da der RAM-Zugriff offensichtlich geht, die CPU auch...


    Hab gestern noch den CIA2 abgezogen (war noch gesockelt), aber es bleibt beim schwarzen Bildschirm. Würde der
    Cevi auch ein Bild bringen (egal was), auch ohne U2 (CIA2)?
    Dieser steuer ja nur (u.a.) beim VIC den 16k Adressraum für die Grafikdaten....


    Mittlerweile hab ich mit einem Frequenzmesser den VIC kontrolliert. Er bekommt die rohen 17MHz Grundtakt und gibt auch den Color- und Pixelclock aus. Kann man am VIC sonst noch etwas kontrollieren, ob er wirklich hinüber ist?


    Gruß,
    Heiko