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letzter Beitrag von Schmitti am

MFM-HD zurück ins Leben holen

  • Alle Jahre wieder ... wird der alte DOS-XT eingeschaltet. Intern ist eine 20MB MFM-Platte mit MS-DOS verbaut. Oft hört man nach dem Kauf eines alten XT: eingeschaltet, hochfrequentes Piepen, danach etwas wie ein Knallfrosch. Da lief dann der Netzeil-Lüfter etwas unrund, Board und HD sind Totalschaden.
    Andere Leute merken das Feststehen der Platte noch rechtzeitig. Dann wird diese demontiert, da dort sicher etwas festklemmt (oder klebt). :@1@: In seltenen Fällen wird diese Aktion mit Glück belohnt.


    Wie es einfacher und sicherer funktionieren wird :



    Zuerst sucht man die Welle der Platte und diese wird freigelegt.



    Diese wird danach mit Graphit-Öl (nehme ich jedenfalls) geschmiert. Danach mit einem aktuelleren Netzteil, das sich bei Stromspitze abschaltet, die Platte mehrfach anlaufen lassen. Wenn es immer noch nichts wird, die HD in der Hand etwas kreisen lassen. Leichtes klopfen auf die Welle hat bei mir auch schon geholfen.


    Wenn die HD dann widerwillig anläuft, kurz ausschalten, nochmals einen Tropfen Öl auf die Welle, wieder anlaufen lassen. Danach möglichst nochmals abschalten und danach durchlaufen lassen.




    Ist normales Öl mit Graphit-Staub.


    Danach die Platte wieder montieren. Et voilà :



    chkdsk meldet keine verschluderten Sektoren und die HD darf noch ein paar Jahre weiterleben.



    Eine MFM-HD, die sich nicht mehr drehen will, ist noch lange kein Totalausfall.



    Beim nächsten mal lernen wir, wie man mit der Haarbürste ein tolles Muster in die Butter macht ...

  • Es gibt verschiedene Methoden, eine sich nicht drehende Festplatte wieder zum Leben zu erwecken (vorausgesetzt, die Elektronik ist in Ordnung):
    a) Wie sauhund beschrieben hat: Die Festplatte in die Hand nehmen und die Festplatte ruckartig in der Hand um die Achse des Plattenstapels drehen. Dabei ist der Ruck entscheidend. Wenn der zu klein ist, passiert nichts, wenn er richtig ist, löst sich der Plattenstapel. Wenn er zu groß ist, reißen die Köpfe vom Kopfträger in der Platte ab. Also den Ruck nicht zu stark machen.
    b) Schraubendrehergriff mit einem mehr oder weniger kleinen/großen Schlag auf das Gehäuse der Festplatte stoßen. Das gibt eine Erschütterung und der Kopf löst sich. Risiko: Bei zu starkem Schlag und nicht geparkten Köpfen (Festplatten die keine Autoparkfunktion haben und nicht manuell geparkt wurden) kann es einen oder einige wenige defekte Sektoren geben.
    c) Festplatte im Backofen auf leicht erhöhte Betriebstemperatur bringen und durchwärmen. So lässt sich ein verklemmtes Lager wieder lösen. die durchgewärmte Festplatte aus dem Backofen entnehmen und in Betrieb nehmen. Wenn sie anläuft, am besten nicht wieder ausschalten. Dieser Effekt kann bei Server-Festplatten vorkommen, die häufig ohne Unterbrechung gelaufen sind.


    Öl habe ich noch nie benötigt. Hilft meiner Meinung nach auch nicht wirklich, das ein Lager normalerweise Fett benötigt und kein Öl. Fett bekomme ich aber nicht ohne weiteres ins Lager. Dünnes Öl wirkt aber nicht lange. Mit obigen drei Methoden habe ich bisher immer Erfolg gehabt, wenn die Elektronik noch in Ordnung war und das Lager nicht wirklich defekt, weil verschlissen.
    Die Lager sind aber bei den alten Platten nicht wirklich das Problem, wenn die Festplatten nicht zu warm im Betrieb gelaufen sind. Also schön kühlen, dann halten die alten Festplatten quasi ewig.