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letzter Beitrag von 128er-Man am

64NET

  • Hallo,


    ich habe hier noch meine ersten Gehversuche, einen c64 mit dem PC zu verbinden: das 64NET.


    Kann mir einer erzählen was der letzte Stand dieser Erweiterung war (für GEOS war es damals ja eine ausreichende Alternative)...


    Der größte Schwachpunkt damals war die Laufwerksadresse 7. Ist die Software eigentlich inzwischen frei zugänglich??



    Mein Interesse liegt einfach daran, da dieses "Übertragungsmedium" inzwischen auch schon ein Oldtimer ist und einfach nicht verdient hat, dass es in der "Versenkung" verschwindet...


    Gruß, 128er-Man

  • Naja , ich denke, der groesste Unterschied ist wohl dass 64Hdd halt kommerziell und weiterentwickelt wird und neben Funktionalitaet recht stabil laeuft. Wieweit 64Net v2 durch Bitbreaker ist, kann ich so nicht genau sagen.

  • Wie versprochen, hiwe die Links zu 64Net/2 samt Bericht:


    http://www.metalvotze.de/do_search.php?new=1




    Hier das Interview was dem 64Net/v2 beinhaltet:



    Zitat

    Lass uns mal über dein interessantes 64Net/2 Projjekt sprechen. Viele kennen das 64Net noch aus Michael Renz (PPE) Zeiten, wo


    das Projekt mit deutlichen Einschränkungen kommerziell vertrieben wurde. Du hast aus dem freien Quellcode anscheinend


    was feines zusammengebastelt. Was hat dich dazu bewegt, den 64Net Code umzustricken ?


    Bitbreaker:
    Ich habe immer wieder nach einer Lösung gesucht, die es mir ermöglicht
    ohne Disketten am C64 zu arbeiten, denn die Kapazität von Disketten war
    begrenzt und durch fehlende Neuproduktion nahm auch die Qualität der
    Disketten stetig ab. Also hab ich mich damals im Internet umgesehen ob
    es nicht schon Lösungen gibt die hier Abhilfe schaffen können. Zuerst
    bin ich dabei auf 64hdd von Nicholas Coplin gestossen. Das Produkt ist
    ebenfalls kostenpflichtig, aber es existierte eine kostenfreie
    abgespeckte Version. Für den Anfang war ich damit zufrieden und ich half
    Nicholas damals auch, einige Dinge an seiner Software (vor all mauf C64
    Seite) zu verbessern und zu optimieren. Das Problem war jedoch, dass die
    Speichergeschwindigkeiten immer noch sehr niedrig waren, laden hingegen
    war dank Parallelkabel mit recht hohen Geschwindigkeiten möglich. Durch
    weiteres herumstöbern bin ich dann auf die freie Version von 64net von
    Paul Gardner-Stephen gestossen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten die
    Software zum laufen zu bringen habe ich mich dazu entschlossen ein
    zuverlässigeres Protokoll zu implementieren das sowohl beim Laden als
    auch Speichern die Vorteile der parallelen Übertragung über Userport und
    Druckerport ausnutzt. Das Limit war jedoch schnell erreicht, auch war
    das Kabel etwas klobig und man benötigte etwas Zusatzhardware am Kabel.
    Nach dem Kauf eines RetroReplays mit Netzwerkmodul habe ich ein weiteres
    Übertragunsgmodul geschrieben das nun den Transfer über Ethernet
    abwickelt. Für den C64 habe ich dazu ebenfalls einen gesonderten Kernal
    entwickelt. Da das Netzwerk mehrere Clienten auf einem Medium erlaubt
    wurde 64net nun auch multiclientfähig. Im Laufe der Zeit habe ich noch
    eine Vielzahl an Optimierungen und Erweiterungen eingebaut, so dass ich
    nun 64net schon seit Jahren als zuverlässigen und extrem schnellen
    Floppyersatz nutze. Statt einer 1541 habe ich nun auf Parties immer ein
    kleines Kästchen mit einem MiniPC mit mir.





    Zitat

    Was kann ich mit deiner aktuellen 64Net/2 Version genau anstellen und was genau wird jetzt für ein Betrieb benötigt ?

    Bitbreaker:
    Die aktuelle Version von 64net erscheint am C64 als ein reguläres
    Diskettenlaufwerk (Device #9). Wie gewohnt kann man auf diesem Laufwerk
    beinahe alle Funktionen ausführen wie man sie von einer 1541 gewohnt
    ist, zusätzlich gibt es noch eine Vielzahl an Extrafunktionen.


    Pro Client lässt sich das Laufwerk individuell konfigurieren, so ist es
    möglich, dass jeder Client einen anderen Pfad auf dem Server (etwa sein
    Home) zugewiesen bekommt. Jedes Laufwerk beherrscht bis zu 255
    verschiedene Partitionen mit ebenfalls unterschiedlichen
    Basisverzeichnissen. Durch Commandos ist es möglich die Partitionen als
    auch Verzeichnisse zu wechseln. Ebenso können Dateien und Verzeichnisse
    verschoben, kopiert und gelöscht werden. Diskimages wie .d64, .d71 und
    .d81 erscheinen ebenfalls als Verzeichnis und können somit durch einen
    einfachen CD:DISKIMAGE.D64 Befehl gemountet werden.


    Der Transfer via Netzwerk ermöglich extrem hohe
    Übertragungsgeschwindigkeiten. Laden erfolgt mit bis zu 50kb/s und
    Speicher mit bis zu 30kb/s. 200 Blocks werden so innerhalb einer Sekunde
    geladen.


    Für den Betrieb benötigt man als Server einen PC mit Linux (getestet mit
    Debian 3.1 und Ubuntu 6.10 LTS, andere Versionen sollten aber kein
    Problem darstellen), ebenso sollte die Software auf Macs sowie
    BSD-Maschinen übersetzt und betrieben werden können.


    Am C64 benötigt man ein RetroReplay mit RR-Net Modul. Bisher ungetestet
    aber aufgrund kompatibler Hadrware sollte auch die Kombination aus MMC64
    und RR-Net Modul funktionieren. Weitere Module mit gleichem
    Ethernet-Chipsatz.


    Zusätzlich ist es sinnvoll einen Kernaladapter für 28pin Chips (27c64,
    28c64) im C64 zu haben um den 64net-Kernal direkt als ROM in der
    Maschine zu haben.





    Zitat

    Was genau sind die Highlights ?

    Bitbreaker:
    Ganz klar, die sehr hohen Geschwindigkeiten, Mounten von Images,
    Multiclientfähigkeit, erweiterte DOS-Befehle.





    Zitat

    Einer der Schwachpunkte war das hausinterne
    N64 Umages, was 64Net angelegt hat sobald Daten vom C64 auf dem PC
    übertragen wurden.
    Das verwendest du , glaube ich zumindest, nicht mehr oder ?


    Bitbreaker:
    Das .N64 hat, wie auch die sonst bei Emulatoren vorzufindenen .PXX
    Formate, den Vorteil, dass der Filename PETSCII-Kompatibel im Header des
    Files vermerkt wird. Je nach Basisfilesystem sind manche der am C64
    erlaubten PETSCII-Codes aber nicht im Filenamen erlaubt.


    Der zusätzliche Header jedoch macht es schwierig Dateien etwa in einem
    Emulator zu laden oder direkt in Diskimages zu kopieren, da dann das
    Programm wegen des vorgelagerten Headers nicht mehr lauffähig wäre.
    Deshalb habe ich auf ein gesondertes Format verzichtet und konvertierte
    daher lieber die Dateinamen auf einen für das Filesystem verträglichen
    Namen. Innerhalb von Diskimages werden dafür die PETSCII-Codes des
    Filenamens 1:1 übernommen. Ich denke, ein guter Mittelweg.





    Zitat

    Was ist noch alles geplant im 64Net/2 ?

    Bitbreaker:
    Ich denke, sobald neue Module auf dem Markt kommen, werde ich die
    Lauffähigkeit mit diesen Testen, ebenso werde ich das ganze noch auf
    weiteren Plattformen testen und ggf. portieren. Hier sind natürlich
    Tester mit entsprechender Hardware/OS gefragt, die bereit sind im
    gewissen Umfang mitzuhelfen.


    Rein technisch ist das meiste bereits ausgereift. Man könnte lediglich
    darüber nachdenken, alle oder einen Teil der Funktionen (wie etwa
    Initialisierung des RR-Net Moduls) in das ROM des Retro-Replays zu
    verlagern. Allerdings sind manche Funktionen am besten in einem neuen
    Kernal aufgehoben, da man somit eine maximale Kompatibilität erreicht.