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letzter Beitrag von RetRoland am

Neuer Atari-kompatibler Computer – Atari Coldfire Project

  • Aber wenn ich sehe, dass selbst ein aktueller Mac mini (2,x GHz Core 2 Duo) nur 15 bis 20 Watt Leistungsaufnahme hat und es ja auch spezielle Boards gibt, die noch weniger verbrauchen (Intel Atom Plattform), ist der Bereich, wo so ein Atari-System sinnvoll eingesetzt werden wird, auch nicht besonders groß, oder?


    Hehe, aber auch nur, wenn Du mit dem Rechner nichts machst. Ansonsten werden daraus schnell 40-50W. Ich hatte einmal ein EFIKA mit einem 400MHz PPC, damit kam ich selbst unter Last nie über 10W für ein Komplettsystem.

  • JA Dragon und ColdFusion mahnen schon sehr zum konsequenten "arbeiten". Das jetzige Team mit insgesammt 25 Menschen derzeit bringt wirklich alle Voraussetzungen mit. Und daraunter sind Menschen die schon vier mal bewiesen haben daß sie einen kompletten Computer bauen können. Danke auch für Deine Wünsche!


    Das Problem am Amiga ist das Closed Source AmigaOS, das ohne Änderungen oder Emulation auf einem ColdFire nicht wirklich rund läuft. Am Atari hat man das Problem zumindest mit MiNT nicht. Das DRAGON wurde schon vorgeführt, aber es gibt eben das Betriebssystemproblem und natürlich auch die ganze alte Software, welche wohl überwiegend auf Emulation zurückgreifen muß, je nach Operation.

  • Hehe, aber auch nur, wenn Du mit dem Rechner nichts machst. Ansonsten werden daraus schnell 40-50W. Ich hatte einmal ein EFIKA mit einem 400MHz PPC, damit kam ich selbst unter Last nie über 10W für ein Komplettsystem.


    Na ja, "nichts machen" ist aber relativ zu sehen. Ein Mac mini (1,4 GHz PPC) verbraucht bei normalem Betrieb (Textverarbeitung, surfen etc.) 18 W und unter Volllast 30 W. Ein aktueller Intel Mac mini nimmt hier etwas mehr (20/40 W, da hatte ich mich vertan und mir die PPC-Werte gemerkt), hat dafür aber auch die vierfache Rechenleistung. Was du mit diesen Rechnern tun musst, damit du sie auf maximalen Stromverbrauch bringst, kannst du mit einem Efika gar nicht tun oder du brauchts dafür 10 mal so lang und dann ist deine Stromersparniss auch hin. Und ich weiß nicht, wie gering die Leistungsaufnahme bei aktuellen Netbooks mit Atom-Prozzis ist, die ja auch immerhin bis zu 1,5 GHz haben.


    Das Problem am Amiga ist das Closed Source AmigaOS


    Das scheint ein echter Vorteil des Atari Systems MiNT zu sein. Dieser ganze Ärger mit den Rechten am OS für den Amiga ist doch ein riesiger Krampf. Ich glaube, ich werde das mal auf meinen Falcon packen und mir mal in Ruhe ansehen. Ich hoffe, ich muss die Kiste nicht allzu sehr aufrüsten, um in den Genuss von MiNT zu kommen.



    Ich habe mir mal ein paar Infos zum Coldfire Prozessor durchgelesen. Natürlich ist das der feuchte Traum eines jeden 68K-Enthusiasten und ich kann schon verstehen, dass es einigen da in den Fingern juckt, damit etwas zu machen. Nebenbei klingt der Name auch cool. Und wenn es genügend Leute gibt, die das realisieren können und es genügend Leute gibt, die sich das Ergebnis leisten können und wollen, ist ja auch alles OK. Ich versuche hier ja nur herauszuarbeiten, ob es neben der Tatsache, das man es technisch gesehen tun kann noch weitere Argumente gibt, es zu tun.


    (Warum leckt der Hund seine Genitalien? – Weil er es kann!)

  • Habe von der Materie null Ahnung, aber bisher habe ich zum ST nur immer alle schreien hören, was für unglaublich langweilige Hardware das sei...!
    Warum werden dann jetzt solche Bestrebungen unternommen, auf dem Gebiet Fortschritte zu machen? :nixwiss:


    Atari war meiner Meinung stets in Vorreiter,wenn es darum ging,neue Hardware auf dem Markt zu bringen.Schneller als die anderen

  • Mahlzeit!


    Allerdings finde ich, dass der Identifikationfaktor bei einem Rechner, der kein definiertes Äußeres hat und in irgend ein PC-Gehäuse gebastelt werden muss, auch nicht besonders hoch ist.


    Interessant, dass ich offenbar nicht der einzige bin, der sich mehr am Design der Kisten begeistern kann, als an der Technik (vor allem im Detail). Ich bewundere ja Leute, die sich in alter und neuer Hardware auskennen, aber irgendwie ist mir das auch suspekt. :roll:


    Es mag Blasphemie sein, aber ich könnte gut mit einem schnellen ST in einem Atari-Gehäuse leben, auch wenn da moderne Hardware drinsteckt. Wobei natürlich die Frage aufkommt, ob man mit einem ST heute noch arbeiten kann - ausser in Nischenbereichen. Man denke da nur an so Sachen wie gute(!) Druckertreiber.


    Auch mein PB 17" 1,33 GHz, 1,5 GB RAM wird zwar nicht langsamer, aber die Anwendungen und Ansprüche werden eben immer größer. HD-Video? Fehlanzeige, ist eine Diashow. HD-Videos schneiden? Ja, mit viel Geduld. Gerade schreibe ich diese Zeilen an einem Hackintosh. Den sehe ich zwar nicht unter dem Schreibtisch, also könnte da auch mein G5 stehen, aber ich höre das Ding!! Bei einem Notebook geht ja schon mal gar nix über echte Hardware von Apple. Ich kennen keinen Hersteller, der von Design, Qualität und Preis an MacBook Pro herankommt. Ist die Qualität ähnlich, ist der Preis deutlich höher.


    Nur für eine Platine aber 600,- EUR zu zahlen und dann zu basteln anfangen... das wäre jetzt nicht mein Ding.


    Ich bin da wirklich eher der Anwender, der sich nicht für die Hardware interessiert, der nur Ergebnisse sehen will. Ich will mit dem System arbeiten und nicht an ihm. Windows- und vor allem Linux-User sehen das natürlich anders. Wenn bei denen nicht mindestens 25% der Arbeitszeit für das "optimieren" des Systems draufgehen, dann macht das ja keinen Spass. (ausgenommen beide System arbeiten als Server).



    Ein Mac mini (1,4 GHz PPC) verbraucht bei normalem Betrieb (Textverarbeitung, surfen etc.) 18 W und unter Volllast 30 W.


    Tja, das o.a. PB hat ein Netzteil von sage und schreibe 65 Watt. Aktuelle Wintel-Notebooks haben einen vom Volumen gesehen mindestens doppelt so großen, meist schwarzen Plastik-Backstein. Im Amiga-Bereich kann ich mir sogar gut einen alten Apple mit PPC als Basis vorstellen, aber das gibt es für Atari ja nicht, oder?


    Sorry, dass ich von den ganzen 16-Bit-Maschinen keinen echten Plan habe, das ist irgendwie an mir vorbei gegangen und interessiert mich sogar heute nur am Rande.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich meine Digicam an den ST hänge und er klaglos selbst SDHC-Karten liesst und die Bilder auch mit schlappen 250 MHz in einer Datenbank einpflegen und dann auch noch flüssig anzeigen kann. Da mag das OS noch so schlank und schnell sein, an der Verarbeitungsgeschwindigkeit ändert sich da nicht viel.


    Alles in allem also ein bewundernswertes Projekt, dessen Sinn sich mir auch nach dem lesen des kompletten Threads nicht erschliesst. Wie Retro sagt: Ob ich einen Atari in Soft- oder Hardware emuliere ist doch auf der anderen Seite des Bildschirms und der Tastatur irrelevant.


    Gruß
    Michael

  • Alles in allem also ein bewundernswertes Projekt, dessen Sinn sich mir auch nach dem lesen des kompletten Threads nicht erschliesst. Wie Retro sagt: Ob ich einen Atari in Soft- oder Hardware emuliere ist doch auf der anderen Seite des Bildschirms und der Tastatur irrelevant.


    Das mag jeder anders sehen. Für mich ist zwischen nem Emulator (jetzt mal als Beispiel UAE) und ner echten Maschine doch ein himmelweiter Unterschied. Vielleicht nicht im letztendlichem Benutzen - aber der sentimentale und emotionale Faktor spielt da denk ich auch eine sehr große Rolle - zumindest für mich.
    UAE ist zwar um Längen schneller als ein echter 68k Amiga,aber eben das nicht das Gleiche.


    Wie du es schon schön gesagt hast - es gibt die "reine" Anwenderfraktion,denen wäre auch super mit nem guten Emulator unter Mac/Linux geholfen.


    Ich zähle mich aber zu beidem - ich mag die Hardware,das basteln daran,die Zicken,die so ein Gerät vielleicht noch mit sich bringt.
    Genauso auch am C64 - richtiges Feeling kommt nur mit dem original Brotkasten auf. Das kann kein Emu der Welt bringen. Zumindest mir nicht.


    Aber zurück zum Atari - 600€ sind natürlich kein Pappenstil. Schaut man sich aber die Next-Gen Amigas und ihre Preise an,so kann man da nur müde lächeln.Allerdings haben die auch ein paar PS mehr auf der Brust.


    Zitat


    Auch mein PB 17" 1,33 GHz, 1,5 GB RAM wird zwar nicht langsamer, aber die Anwendungen und Ansprüche werden eben immer größer. HD-Video? Fehlanzeige, ist eine Diashow. HD-Videos schneiden? Ja, mit viel Geduld.


    Genau das ist der springende Punkt - was will ich mit der Kiste machen ? Da handhabt ja jeder verschieden. Für Videos gucken hab ich VHS,zur Not vielleicht mal ne DVD am PC. Den Sinn von HD-Videos habe ich _für mich persönlich_ noch nicht erkannt. Da ich auch eh nur ne alte Röhre als Fernseher hab,wird das auch keinen Sinn machen.


    Zitat


    Windows- und vor allem Linux-User sehen das natürlich anders. Wenn bei denen nicht mindestens 25% der Arbeitszeit für das "optimieren" des Systems draufgehen, dann macht das ja keinen Spass.


    Du siehst das ziemlich oberflächlich,find ich. Bei Windows mag das stimmen (keine Ahnung ehrlich gesagt,schon seit 3 Jahren keins mehr wirklich benutzt),bei Linux will ich dir aber widersprechen. Für den reinen Anwender, zu denen du dich ja zählst,stimmt das eben nicht mehr. Die Linux-Distris haben einen weiten Schuss nach vorne gemacht. Klar,wenns mehr sein soll,muss man mal an die Konsole. Und du hast Recht - mir macht das Spaß.
    Nichts desto trotz würd ich schon gerne nen OSX Mac haben :D Alleine deshalb,weil mir OS9.2.2 nicht mehr passt und ich das "tolle" X mal testen will.Packt mein alter G3 aber definitiv nicht. Und ein neuer Mac....zu teuer....


    Ich schweife ab .....


    Gott sei Dank sieht das ja jeder etwas anders. Ich hoffe nur,dass die Jungs sich nicht entmutigen lassen.

  • Habe von der Materie null Ahnung, aber bisher habe ich zum ST nur immer alle schreien hören, was für unglaublich langweilige Hardware das sei...!
    Warum werden dann jetzt solche Bestrebungen unternommen, auf dem Gebiet Fortschritte zu machen? :nixwiss:


    Ich könnte mir vorstellen das es grade die einfache Hardware erleichtert diese zu beschleunigen.


    AmigaONE und Peg machen ja einen hohen Bogen um alles was mit den Customchips zu tun hat und letztendlich landet man dann doch wieder bei einer Software Emulation wenn man OCS/ECS/AGA Sachen nutzen will.


    TP

  • Zum entmutigen lassen, bedarf es sicher mehr als uns paar Knallköpfe in diesem Retro-Forum.


    Zitat

    Für mich ist zwischen nem Emulator (jetzt mal als Beispiel UAE) und ner echten Maschine doch ein himmelweiter Unterschied.


    Ja, genau, ich finde CeVi-Emus auch sinnlos, solange ich noch echte im Regal habe. Aber beim CeVi kommt ja noch hinzu, dass eine Beschleunigung des Systems eher kontroproduktiv wäre, wohingegen ein System mit GUI davon profitiert. Natürlich fühlt sich so ein System dann auch anders an.


    Seinerzeit war der Amiga und der ST verdammt gut benutzbar, aber heute erzeugt jede Handy-Cam größere Files als so ein ST Arbeitsspeicher hat. Ergo werden originale Systeme heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht.
    Ein System, wie dieses o.a. Projekt bietet IMHO immer noch zu wenig Leistung, um einen Rechner mit aktuellen OS (Win, Lin, OSX) ersetzen zu können.


    Ein Emulator in einer virtuellen Maschine kann zudem noch Beschränkungen umgehen, indem es Funktionen des Host-Systems benutzt, z.B. per USB angebundene Laufwerke.


    O.k., TOS und dessen GUI (wie hiess das noch mal) sind natürlich extremst schlank, können dafür aber auch eher weniger. Will man diese auf und mit aktueller Hardware laufen lassen, so wird auch deren System aufgebläht und langsam. Der "Vorsprung" zu den üblichen OS schrumpft damit deutlich und die Nachteile des Systems kommt deutlich mehr zu tragen.



    Zitat

    Schaut man sich aber die Next-Gen Amigas und ihre Preise an,so kann man da nur müde lächeln.Allerdings haben die auch ein paar PS mehr auf der Brust.


    Das ist der Punkt, im Prinzip stimmt das Preis-Leistungsverhältnis bei diesem Projekt nicht wirklich.



    Zitat

    Da ich auch eh nur ne alte Röhre als Fernseher hab,wird das auch keinen Sinn machen.


    OT: Die alte Röhre hat aber immer noch ein besseres Bild als die allermeisten LCD- und Plasma-Geräte. Ich höre immer die Leute bei mir sagen: "Wow, was ein geiles Bild, aber wieso steht der Fernseher so weit von der Wand ab?" :roll:



    Zitat

    Für den reinen Anwender, zu denen du dich ja zählst,stimmt das eben nicht mehr. Die Linux-Distris haben einen weiten Schuss nach vorne gemacht. Klar,wenns mehr sein soll,muss man mal an die Konsole. Und du hast Recht - mir macht das Spaß.


    Ja, Ubuntu mit Gnoe kann man wirklich gut benutzen, aber selbst einfachste Einstellungen verbergen sich hinter zig Menuepunkten - nicht gerade benutzerfreundlich. O.k., bei Windows ist es nicht besser. Auch der Connect mit anderen Geräten, z.B. BT-UMTS-Handys artet unter Linux und Win zu echter Arbeit aus. Das muss man halt mal unter OS X erlebt haben, um zu sehen, wie sowas mit zwei, drei Mausklicks erledigt ist. Auch die Fehlermeldungen von Win (und Linux) können dem Anwender die Tränen in die Augen treiben: "Die Anwendung BT385EXEC32.exe verursachte..." Wen interessiert das, wenn das System nicht mal Klartext reden kann? Neulich auf Vista so gesehen und sehr gelacht. Name stimmt jetzt nicht, sollte aber wohl was mit dem Bluetooth-Stack zu tun gehabt haben.


    Die Story mit der Konsole ist natürlich auch so eine Sache. Zieht man an einem losen Faden, kann da ganz schnell etwas anderes zusammenbrechen. Ich habe zwar einige Erfahrungen mit den unterschiedlichen Linuxen auf der Konsole sammeln können, da ich in der Tat nicht ein Linux mit X laufen habe, aber die Systeme sind einfach zu komplex geworden.


    Vor ein paar Tagen habe ich z.B. nach (vermeintlichen) Problemen mit Java (lag aber an der App) und gelegentlichen Hängern von Python mit Mail, bzw. dem Spam-Sive, gedacht, dass es eine gute Idee wäre Java und Python gegen den Willen des Systems zu löschen und neu - ohne Plausibilitätsprüfung - in das System zu drücken. Das ging auch solange gut, bis das nächste Systemupdate kam. :P Danach konnte der WindowServer nicht mehr geladen werden, die GUI.


    Klar alles kein großes Problem, aber es zeigt ja auch, dass wir uns nicht mehr in den Zeiten von Amiga und Atari befinden, und man als Normalsterblicher die Finger von den echten Systeminnereien lassen sollte. Zum lernen sind Amiga und Atari sicher optimal in der heutigen Zeit, wo einem Informationen über das Internet nach Sekundenbruchteilen zur Verfüfung stehen und man nicht mehr die üblichen, dicken Verdächtigen von DataBecker und Markt&Technik bemühen muss.



    Zitat

    Für den reinen Anwender, zu denen du dich ja zählst,


    Ja, auch als Administrator, oder "Systemspezialist", wie es auf meinen Visitenkarten steht, zähle ich mich zu den reinen Anwendern, das ist korrekt. Ich weiss, Leute mit der ComputerBild unter dem Arm halten sich für Computergötter, aber was sind diese, und was bin ich gegen Leute wie Mathias, die ein komplettes System aus dem Boden stampfen? Amateure. Dilletanten, die nur einen Teilaspekt der IT kennen. Aber damit kann ich gut leben.


    Gruß
    Michael

  • Da bin ich mit dir auf einer Linie. Allerdings finde ich, dass der Identifikationfaktor bei einem Rechner, der kein definiertes Äußeres hat und in irgend ein PC-Gehäuse gebastelt werden muss, auch nicht besonders hoch ist. Die echten Ataris hatten (zum Teil) ein klasse Gehäusedesign und so etwas fehlt mir bei so einer Platine einfach.


    Wir sind am überlegen, ob wir zusätzlich ein Tastaturgehäuse herstellen können, es ist halt fraglich ob sich das mit unseren Resourcen ausgeht, und wieviel es bei Kleinauflagen kosten wird. Am wichtigsten ist uns, daß endlich wieder Hardware zur Verfügung steht.


    Zitat

    Ich finde das subjektive Arbeitsgefühl bei einem aktuellen Mac recht gut, [...] ob das auf dem neuen Atari auch so gut geht?

    Das ist pure Polemik! ;) Was sollen diese ewigen Vergleiche zwischen absolut unterschiedlichen Systemen? Hast Du schon mal jemenaden sagen gehört, daß das IPhone Müll ist, mit seinen mickrigen 400 MHz und ein aktueller PC viel besser ist? Ebenso wird niemand ernsthaft Server mit Desktops vergleichen usw. Es gibt halt Menschen die TOS und MiNT Software nutzen möchten, und die läuft mit 266MHz sicherlich recht flott ;)


    Zitat

    Ich stelle mir (und hier natürlich allen) de Frage, ob nicht zu hoher Aufwand getrieben wird, wenn das Endergebnis 600 Euro kostet. Sicherlich kann ich auch eine Bratwurst für 100 Euro erzeugen, ...

    Die Bratwurst hat mir einen schallendes Lachen beschert ;) Im Ernst, wäre es kommerziell verwertbar, dann hätte schon längst eine Firma versucht Geld damit zu verdienen. Der Aufwand den wir betreiben ist ja unsere Sache, und wir sehen schon, daß es viele Menschen gibt, die ein aktuelles TOS-System wollen. Daß das dann nicht zum Preis von Noname-Stangenware in Millionenauflage aus Südostasien möglich ist, ist eigentlich allen Menschen klar.



    Was müßte dazu passieren?
    Mir ein Grund genannt werden, wo der Vorteil eines 600 Euro Boards ist, das mit 250 MHz so tut, als wäre es ein Atari, wenn man für das gleiche Geld ein Netbook kaufen kann, dass portabel ist und mit seinen 1,5 GHz auch nicht viel mehr Strom verbraucht, noch viel schneller so tun kann, als wäre es ein Atari.


    Da gibt es mehrere.
    • Der Computer bootet in zwei Sekunden (das TOS)
    • Es ist kein riesiges Host-System notwendig
    • Alle bisherige Peripherie (vom ST usw.) ist nutzbar
    • Du hast einen Rechner mit originlem lizenzierten TOS
    • Der große FPGA bietet die Möglichkeit zu jedem Atari kompatibel zu werden (ST, STE, MegaST(E), Falcon oder sogar 8Bit)
    • Neue Hardware wirkt stimulierend für den Softwarebereich
    •usw.


    Ich will die Befürworter so eines Mammutprojektes ja auch nur ein wenig aus der Reserve locken, sozusagen als advocatus diavoli. ;)

    Aber gerne doch ;)

  • Nur für eine Platine aber 600,- EUR zu zahlen und dann zu basteln anfangen... das wäre jetzt nicht mein Ding.

    Das Basteln beschränkt sich darauf eine PCI-Karte einzustecken. bzw. vorher die Backplane Deiner Wahl (wie ein 08/15 Motherboard) in ein Gehäuse zu stecken. ;) Wir werden aber jedenfalls auch Komplettsysteme verfügbar machen.



    O.k., TOS und dessen GUI (wie hiess das noch mal) sind natürlich extremst schlank, können dafür aber auch eher weniger. Will man diese auf und mit aktueller Hardware laufen lassen, so wird auch deren System aufgebläht und langsam. Der "Vorsprung" zu den üblichen OS schrumpft damit deutlich und die Nachteile des Systems kommt deutlich mehr zu tragen.

    Ja GEM ist schlank. Das es mit aktueller Hardware läuft ist überhaupt kein Problem und macht es auch nicht größer. Die paar Treiber fallen da auch nicht ins Gewicht.


    Die Problematik beginnt bei den verschiedenen Abstraktions-Layern eines Betriebssystems, wenn Du einen Haufen moderner Dinge im Hintergrund machen willst. Ganz schlimm wird es dann wenn Software genutzt wird die eigentlich nicht für das System selbst geschrieben wurden sondern später portiert (X11 oder Java bei MiNT). Daher ist MiNT dann schon recht umfangreich und nicht mehr soo flott, und läuft leider auch kaum mehr sinnvoll mit 4 MB RAM.



    und was bin ich gegen Leute wie Mathias, die ein komplettes System aus dem Boden stampfen? Amateure. Dilletanten, die nur einen Teilaspekt der IT kennen.

    Danke für die Blumen, aber die Hardware wird in erster Linie immer ncoh von Fredi Aschwanden und Wolfgang Förster entwickelt. Ich versuche zu vernetzen und einige Dinge zu überblicken ;)



    Das scheint ein echter Vorteil des Atari Systems MiNT zu sein. Dieser ganze Ärger mit den Rechten am OS für den Amiga ist doch ein riesiger Krampf.

    Den Vorteil gibt es nicht wirklich. TOS wurde von Infogrames mit dem Markennamen Atari mitgekauft – und diese wissen es wahrscheinlich nichteinmal (wobei wir es auch belassen wollen). Es gibt zwei Lizenzen des TOS; einmal an Medusa Computer Systems, das 3.06 zu patchen und einmal an Milan das 4.x zu verändern und neu zu kompilieren, doch jeweils immer nur bei eigener Hardware. Deshalb haben wir auch beide im Boot, aber für Emulatoren beispielsweise ist das blöd, da diese eben TOS nicht offiziell verwenden können. Daher gibt es auch EmuTOS, das aber eben noch nicht soo weit ist.
    MiNT ist was Multitasking betrifft, natürlich unser Weg und als wirklich freies System auch das einzige mit nennenswerten Weiterentwicklungen, braucht aber als Unterbau weiterhin ein TOS.

  • Das Basteln beschränkt sich darauf eine PCI-Karte einzustecken. bzw. vorher die Backplane Deiner Wahl (wie ein 08/15 Motherboard) in ein Gehäuse zu stecken.


    Moooment! Das Ding ist "nur" eine PCI-Karte, die in ein bestehendes System gesteckt wird?
    Warum? Wieso? Weshalb? Wo ist da der Vorteil?


    Ich meine: Da läuft doch dann eine CPU im Leerlauf mit, oder? Wozu braucht man die? Kann man da auch eine 486er nehmen, oder was?


    Verzeih mir: Aber wenn ich da noch x86 (PPC oder Alpha)-Hardware in ein Gehäuse einbauen muss, dann ist ja auch die letzt Illusion an einen "echten" Atari verflogen. :nixwiss:


    Ich habe es zudem noch nicht ganz begriffen: Wo liegt denn dann in diesem Falle der Vorteil Eures Hardware-Emulators zu einem Software-Emulator?
    Mal abgesehen, davon, dass Eurer langsamer sein wird. :bgdev


    Wie gesagt: Nix gegen das Projekt, Respekt! Aber der Sinn will sich mir - bei aller Liebe zu Verrücktheiten - nicht erschliessen. DTV: Klasse, T-REX: Super, aber ein ST, der nur in einem Hostsystem läuft? :nixwiss:

  • Die PCI-Karte ist ein kompletter Rechner, nur eben in einem etwas anderen Format als man gewohnt ist. Man braucht nur noch Strom und ein passendes Gehäuse. Wer gängige Gehäuse verwenden will, brauch auch noch eine Backplane (Platine mit PCI-Steckplätzen), sonst kann man die Karte nicht richtig fixieren. Aufgrunddessen geht auch nicht jedes Gehäuse und da die PCI-Karte rund 26 cm lang und 9 cm hoch ist, kann es bei kleinen Gehäusen zu Platzproblemen kommen. Man kann die Karte aber auch in ein bestehendes System als Steckkarte einsetzen und hat dann so 2 Systeme in einem, wenn man will.

  • Also... ich sach mal: DVI und USB als Ausgänge an der Karte vorhanden? RAMslots und SATA intern? Stromanschluss ebenfalls auf der Platine?
    Zum befestigen: Na, die werden doch wohl hinten noch zwei Löcher reingebohrt haben, oder? Vorne sind ja sowieso welche für das Slotblech.

  • Das ist pure Polemik! [...] Es gibt halt Menschen die TOS und MiNT Software nutzen möchten, und die läuft mit 266MHz sicherlich recht flott


    Meine Polemik war Antwort auf die deinige ("was bleibt von den Ghz wenn mein Office Paket auf einer DVD angeliefert wird?"). Natürlich verpulvern heutige Systeme unglaublich viele Taktzyklen und Speicher aber u.a. auch deshalb, weil sie es sich erlauben können. Das Officepakete so riesig geworden sind, liegt vor allem an mitgelieferten Vorlagen, Cliparts, Fonts, Zusatztools etc. Das reine Programm macht den wenigsten Platz aus. Und bei reiner Textverarbeitung ist halt noch viel Rechenzeit übrig, die man für allen möglichen Unsinn nutzen kann. Ich will das nicht unbedingt gutheißen, etwas weniger wäre oft mehr aber es stört auch nicht wirklich. Ob ich nun eine DVD, eine CD oder eine Diskette geliefert bekomme, ist mir eigentlich egal. Was ich sagen wollte, ist eigentlich nicht so stark von deiner Aussage entfernt, es mache keinen Sinn, diese unterschiedlichen Systeme zu vergleichen, weil (und da ist mein Grund wahrscheinlich ein anderer) bestimmt Dinge eben nur mit den aktuellen Geräten machbar sind. Wenn man das (also 3D, Video, Soundschnitt, Bildbearbeitung im (Semi-)Probereich, aktuelle Browser) nicht unbedingt braucht und lieber Textverarbeitung, ein wenig DTP und Midi-Ansteuerung machen möchte, kommt man mit den 250 MHz des Ataris bestimmt gut hin. Wenn man die Grenzen akzeptieren kann (und mit neuer Software evtl. sogar etwas erweitert), ist eigentlich alles OK.


    Die Bratwurst hat mir einen schallendes Lachen beschert


    Dafür war sie u.a. gedacht. :)



    So eine Zusammenfassung finde ich schonmal gut, da kann man sich dran reiben. Das mit dem Hostsystem und der Lizenz kann man gelten lassen und auch die Weiternutzung von Hardware. Die Bootzeit wäre bei einem Emu wahrscheinlich auch nicht länger, da z. B. mein Hauptrechner immer läuft und ich dann nur den Emu aufrufen müsste. Das mit der Stimulierung des Softwarebereichs wäre natürlich immer wünschenswert. "usw." kann ich aber nicht gelten lassen ;)


    Zitat: "sozusagen als advocatus diavoli."


    Wie Camper schon feststellte, war die Aussage von mir.


    Den Vorteil gibt es nicht wirklich. TOS wurde von Infogrames mit dem Markennamen Atari mitgekauft. [...] MiNT ist was Multitasking betrifft, natürlich unser Weg und als wirklich freies System auch das einzige mit nennenswerten Weiterentwicklungen, braucht aber als Unterbau weiterhin ein TOS


    Das MiNT TOS braucht, wusste ich nicht. Ich hatte angenommen, es sei ein kompletter Ersatz. Schade, dass auch wieder hier die Rechtslage ein Hemmschuh ist bzw. werden kann.

  • Also... ich sach mal: DVI und USB als Ausgänge an der Karte vorhanden? RAMslots und SATA intern? Stromanschluss ebenfalls auf der Platine?
    Zum befestigen: Na, die werden doch wohl hinten noch zwei Löcher reingebohrt haben, oder? Vorne sind ja sowieso welche für das Slotblech.


    Ja, alles Onboard, wobei SATA eher weniger, dafür IDE und SCSI wie vom Atari gewohnt. Ob da Löcher drin sind, weiß ich nicht, ich habe die Karte bisher noch nicht in den Händen gehabt. Nur mit einer Schraube im Slotblech wird die Karte zumindest so nicht halten. Wir leben ja nicht auf dem Mond.

  • Interessant, dass ich offenbar nicht der einzige bin, der sich mehr am Design der Kisten begeistern kann, als an der Technik (vor allem im Detail).


    Ich finde, es muss halt alles zusammen passen. Damit ich mich für ein Gerät begeistern kann, muss das äußere stimmen (bei einem Computer-Oldtimer kann das auch bedeuten, dass das Gerät aus heutiger Sicht skurril aussieht) oder es sollte geschichtlich gesehen ein Meilenstein (zumindest interessant) sein oder es muss bestimmte Software darauf laufen können. Wenn alles zusammen kommt, ist das natürlich perfekt.


    Nackte Platinen oder beigefarbene (wahlweise schwarz – das neue beige) PC-Kisten finde ich extrem unsexy. Da hatten die meisten Firmen früher mehr Sinn für die Form. Ein Atari 800, ein CBM 8032SK, ein Olivetti-PC, ein Palm Vx, eine SGI Octane, ein Mac Cube – das hat schon was. Das muss man heutzutage erst einmal toppen (aber bitte nicht mit Colani-PC-Schwurbel-Gehäusen von Vobis) ;)

  • Jaaaa, Retro, wobei wir beim meinem Liebling wären, dem Bit90!
    Design? Steht ausser Frage: Silber, schwarz, grün, geil.
    Technik? Z80A! Sehr gutes BASIC!
    Interessant? Alle Spiele vom ColecoVision!!


    Ja, das ist natürlich ziemlich OT, sorry.


    Aber das Atari-Projekt auch noch mit einem ansprechendem Konsolengehäuse zu versehen würde den Preis in Regionen treiben, die keiner mehr auf einen Schlag bezahlen will.


    DJBase:

    Zitat

    Wir leben ja nicht auf dem Mond.


    Ja aber mit der Hardware hinterm Mond!
    SCNR
    *duckundweg*
    So eine Steilvorlage konnte ich nicht brach liegen lassen! :)


    Gruß
    Michael

  • Mal was anderes: Da hier jetzt ja ein paar Atari 16 Bit Profis mitlesen. Kann mich mal jemand auf den aktuellen Stand bzgl. MiNT bringen? Ich möchte meinem Falcon030 (mit Phantom, 24MHz?, Ethernet) MiNT spendieren, was ist da aktuell? FreeMiNT, SpareMiNT oder was? Was hat es da in den letzten Jahren an Entwicklungen an MiNT und Apps gegeben? Gibt es einen brauchbaren Browser? Läuft Calamus unter MiNT (wenn ja, ab welcher Version), was ist mit Technobox, welches gute Grafikprogramm?

  • Erwarte nicht zuviel, die Entwicklungen sind sehr schleppend. Der Kernel steht immernoch bei 1.16.1 also gut 5 Jahre alt. Ich kann die Distributionen EasyMiNT und CrippleMiNT empfehlen. Die installieren sehr einfach und schnell ein aktuelles FreeMiNT. Passende Softwarepakete gibts auf der SpareMiNT Hompage.


    http://www.st-katharina-apothe…e=EasyMiNT&texte=easymint
    http://www.st-katharina-apothe…CrippleMiNT&texte=cripple
    http://sparemint.atariforge.net/
    http://freemint.de/