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Futter für die Datasette: Marktübersicht Audio-Kassetten 2009

  • Hallo Leute,


    bereits vor knapp 10 Jahren hatte ich alle meine 1551-Disketten von C16 bzw. Plus/4 mit geliehener 1541 zzgl. Kabel auf dem PC gesichert. Nichtsdestotrotz habe ich die Maschine gelegentlich wieder herausgeholt, um kurze Vor- und Abspänne beim Überspielen von Video 8 auf S-VHS einzublenden, da das so schön problemlos funktionierte. Da mich für so einen Zweck das Aufbauen mit Floppy - gerade weil man dann auch zwei Steckdosen brauchte - störte, habe ich mir eine Kassette zusammengestellt. Und seien wir ehrlich, nicht nur auf dem C16, sondern auch auf dem C64, gibt es nicht unendlich viele gute Spiele. Alles was man unter Umständen wirklich an der Originalmaschine als Retro-Partyspiel gebrauchen kann, passt (mit Turbo Tape) auch auf ein paar Kassetten.


    Darüber hinaus hat mich natürlich auch die Haltbarkeit von Musikaufnahmen auf Kassette fasziniert: Selbst 40 Jahre alte (analoge) Aufnahmen sind Heute zumindest noch hörbar. Ein Umstand der bei CD-Rs unmöglich erscheint und der auch bei 5,25"-Disketten fraglich ist. Wobei bei letzteren natürlich eher ausgefallene Laufwerke das Problem in Zukunft werden. Wer soll die schon reparieren? Die Technik in der Datasette bekommt dagegen jeder Fernsehtechniker in den Griff, der schon mal einen Walkman auseinander genommen hatte. Beste Voraussetzungen also für Zukunftssicherheit von Heute auf NEUEN Kassetten gemachten Aufnahmen.


    Wie sieht es nun mit neuem Futter aus? Die passenden Disketten gibt es schon eine ganze Weile nicht mehr, doch wer nicht aktuell in Tonbandforen unterwegs ist, wird vielleicht nicht glauben, dass auch das Kassettenangebot immer weiter schrumpft. Die guten (für Musik!) IEC IV (Metall) Kassetten gibt es seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr und bei IEC II (Chrome) ist auch nur noch ein Typ am Markt (TDK SA). Doch das ist für uns ja kein Problem, denn die Datasette verträgt ja ohnehin nur den Typ IEC I richtig. Aber warten ist dennoch eine schlechte Alternative, denn auch hier schrumpft das Angebot kontinuierlich. Darum gilt es JETZT die Kassetten zu kaufen auf die es sich die besten Spiele (und andere Programme) zu speichern lohnt, um richtig lange Datensicherheit zu haben.


    Aber wo zugreifen? Das ist die Frage und da hilft meine zusammengestellte Übersicht mit Qualitätsrankfolge aller noch verfügbarer IEC-I-Kassetten. Das Ergebnis kommt dabei aus Erfahrungen vieler Tonband-Enthuisiasten, wobei die dort angesetzten Kriterien natürlich auch hier zutreffen: Gleichmäßiger Frequenzgang, wenig Grundrauschen und keine Dropouts. Faktoren die mit einmessbaren Tapedecks viel besser überprüft werden können als mit dem Trial-and-Error-Prinzip beim 1530/1531-Programmspeichern.


    Aber lange Rede kurzer Sinn, hier nun die versprochene Liste aller noch verfügbarer IEC-I-Kassetten in Deutschland:



    Hier kann man natürlich auch nicht blind zugreifen, denn nur die C60er kommen wirklich in Betracht. Auf der Seite 6 des 1530/1531-Bedienungshandbuches heist es ja: "Die Datassette ist für den Betrieb mit Eisenoxydbändern ausgelegt. Benutzen Sie ein Band, das eine Spielzeit von 12 bis 30 Minuten hat. Bei Bändern mit längerer Spielzeit wird das Gerät überansprucht."


    Hierzu muss man wissen, dass alles Band über 120 Min. nur 9 µm dick ist, zwischen 90 und 120 Min. sind es 10-11 µm und bis 60 Min. sind es 15-16 µm. Ungeachtet also der Tatsache, dass mir nicht klar ist, ob mit der Spielzeit bis 30 Min. eine Bandseite gemeint ist - womit die C60er ja auch empfohlen würden - bekommt man bei der Wahl kürzerer Spielzeiten als C60 auch kein anderes Band als in dieser. C90er und C120er sollten aber auf alle Fälle wegen des zu dünnen Bandes und der damit einhergehenden Bandsalatgefahr nicht verwendet werden!


    Ein weiteres Thema ist das Abschirmblech hinter dem Andruckfilz in der Kassette. Dies war früher - auch in billigsten Kassetten - Standard. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wird aus Kostengründen aber zunehmend darauf verzichtet. Aus Datasettenbenutzersicht ein wirkliches Problem, denn gerade bei der üblichen Konstellation mit Computer, Datassette und altem Röhrenmonitor dicht beieinander kann die Einstreuung von der Bildröhre die Aufnahmequalität deutlich verschlechtern. Ein Grund also - neben dem guten Band - warum die heutige Maxell UR auf dem ersten Platz der Marktübersicht gelandet ist, ist daher das noch verbaute Abschirmblech (und das zu Weltraumballerspielen passende Planetenlogo auf der Gehäuseschale :roll:).


    Verständlich natürlich, wenn das Interesse an wirklich kurzen Bändern, wies es sie früher bei "Computapes" gab, abseits dieser Standardbänder besteht, oder aufgrund des eventuell eingestellten Kassettenangebotes vor Ort ohnehin eine Versandbestellung fällig werden würde. Gerade in dem Fall gibt es immer noch Konfektionierer, die für kleines Geld neues Band (zumeist von BASF, deren Nachfolger EMTEC oder wieder deren Nachfolger RMGI) in Kassetten einspulen:


    1. Audio-Service
    2. Telliton
    3. Bluthard


    So, das wär's von mir soweit zu dem Thema "Welches ist jetzt die beste Leerkassette für meinen Homecomputer?".
    Gespannt bin ich nun zu Fragen, Tipps und weiteren Meinungen eurerseits! :blah!

  • Die Technik in der Datasette bekommt dagegen jeder Fernsehtechniker in den Griff, der schon mal einen Walkman auseinander genommen hatte. Beste Voraussetzungen also für Zukunftssicherheit von Heute auf NEUEN Kassetten gemachten Aufnahmen.


    Falls man die passenden Gummiteile (insbesondere die Andruckrolle) noch bekommt. Mindestens eine meiner Datasetten braucht wahrscheinlich eine neue solche, da sie gerne mal Bänder verknittert.


  • Falls man die passenden Gummiteile (insbesondere die Andruckrolle) noch bekommt. Mindestens eine meiner Datasetten braucht wahrscheinlich eine neue solche, da sie gerne mal Bänder verknittert.


    Das sollte kein Problem sein, denn bei Conrad Elektronik gibt es Andruckrollen für Kassettendecks zu kaufen.
    Kategorie: Foto, Video, Audio, MP3 > Audio/Video Zubehör > Audio/Video Zubehör (sonstiges) > Antriebsrollen-Set (Art.Nr. 380075-62)



    Oder - wenn die nicht passen - findet sich evtl. hier was Passendes, wobei du dort auch das alte Capstan-Röllchen zum Neuvulkanisieren hinschicken kannst (kostet dann nur etwas mehr).

  • ich fand das Posting so gut das ich es erstmal sticky mache *g*


    Na, wenn das so ist, muss ich wohl noch mit ein paar Informationen nachlegen. :prof:


    Zunächst wäre da vor allem die Frage, was denn der Spaß in der freien Wildbahn kostet. Nun da kann ich mit einer kleinen Übersicht aus der CeBIT-Stadt dienen (die allerdings auch den nicht brauchbaren IEC-Typ-II beinhaltet:



    Man sieht schon, so dolle ist das mit dem Restangebot nicht mehr. Ich hoffe darum kommt auch ein Verständnis auf, weswegen ich mit meinem Posting so eindringlich an alle Retro-Fans appelliere nicht zu warten sich mit Kassetten einzudecken. Nicht nur das Angebot wird kleiner, nein, auch der Preis ist im Begriff zu steigen.


    Ok, die Übersicht der Kassetten in meinem Startposting gibt ja eigentlich schon die Qualitätsreihenfolge wieder, so wie sie von Kassetten- und Tonbandfreunden auf guten Maschinen mit mindestens Akai-GX75-Niveau, meist aber eher Revox B215 oder ähnlich, getestet wurde. Trotzdem will ich nun mal drei Probanden herausgreifen, die einer besonderen Erwähnung wert sind, und diese mit Bild vorstellen. Aber vergesst nicht: Mehr Kassetten als in meiner Marktübersicht gibt es in Deutschland nicht mehr neu! :nixwiss:


    1. Der Qualitätssieger: Maxell UR


    Wie schon beschrieben, wird in die UR nicht nur das beste, verfügbare Band eingespult und auch noch das Abschirmblech verbaut, sie hat auch das durchdachteste Design der ausschließlich im Klargehäuse daherkommenden IEC-I-Kassetten: Die B-Seite ist quasi spiegelverkehrt zur A-Seite bedruckt, so dass die durchscheinenden Symbole der anderen Seite nicht stören. Außerdem ist nicht die Schale, sondern die Gleitfolie in der Kassette bedruckt, also kratzgeschützt. Und so sieht das Produkt dann ausgepackt aus (Symbolfoto: Ihr kauft bitte die C60!):



    2. Der Preissieger: JVC G1


    Man findet sie nur in wenigen Shops und in der eigentlich nicht zu empfehlenden Länge von 90 Minuten, aber sie hat noch ein Abschirmblech und kommt zu dem - auch für Koreaware - unschlagbaren Preis von zwei Euro das Fünferpack. Und so sieht das Produkt dann ausgepackt aus:



    3. Der Designsieger: TDK FE


    Sie ist nur im Fünferpack (aber immerhin auch als C60) zu haben, verfügt nicht mehr über ein Abschirmblech und wird selbst von TDK unterhalb des besseren Modells "D" positioniert. Warum ist sie also Designsieger?


    Ganz einfach, erinnern euch die Riffel der Bedruckung (unterhalb des Ferric-Schriftzuges) ...



    ... nicht auch fatal an die, die sich hier finden:



    Nein? Na gut, dann müsst ihr mir aber zumindest zustimmen, dass die Farben von Einlage und Aufkleber ...



    ... nicht nur etwas an einen uns nicht unbekannten Hersteller erinnern: :freude


  • ...
    Darüber hinaus hat mich natürlich auch die Haltbarkeit von Musikaufnahmen auf Kassette fasziniert: Selbst 40 Jahre alte (analoge) Aufnahmen sind Heute zumindest noch hörbar. Ein Umstand der bei CD-Rs unmöglich erscheint und der auch bei 5,25"-Disketten fraglich ist.
    ...

    Irgendwie traue ich Original-Games auf Tape auch eher über den Weg als auf Diskette. Die 5,25er werde ich zwar auch weiter nutzen, bin ein Fan von beidem, aber dennoch möchte ich nach Möglichkeit soweit es geht Originale nur auf Tape.

  • Hab jetzt leider nicht mehr den Überblick über Audio Cassetten, bei mir lagern im Keller aber noch ca. 300 bespielte Audio Cassetten
    Habe früher BASF TDK und Maxell bevorzugt.
    Wie sieht es aber bei den Billigheimern Aldi und Lidl aus, da liegen so weit ich mich erinnere auch noch Cassetten im Regal?


    PS: Zum Pries der Cassetten noch eins, versucht mal gute und günstige SVHS Bänder zu bekommen oder Reinigungsbänder, da sucht man nach einer Weile nur noch in Specialgeschäften oder im Onlineshop!!!

  • nein, die meinen die ganze kassette (also 15min pro seite). gabs mal extra so als datenkassetten.


    Ach ehrlich? :roll:


    Nein im Ernst, die Datenkassetten kenne ich auch, doch bin ich mir nicht sicher, ob man sich in der Anleitung klar ausgedrückt hat, insbesondere vor dem Hintergrund dass auch in der Anleitung meines ersten Nordmende-Walkman stand, er würde Normal- und Chrom-Kassetten vertragen - natürlich ohne Bandsortenumschaltung. :wand


    Sinnvoll waren die Computerkassetten übrigens nicht nur durch die kurze Länge sondern insbesondere durch das verkürzte Vorspannband, das dafür sorgte keine Programmteile zu verschlucken (passierte bei DAUs ja gerne mal):



    Irgendwie traue ich Original-Games auf Tape auch eher über den Weg als auf Diskette. Die 5,25er werde ich zwar auch weiter nutzen, bin ein Fan von beidem, aber dennoch möchte ich nach Möglichkeit soweit es geht Originale nur auf Tape.


    Sei dir da aber bitte nicht zu sicher, denn gerade im Musikbereich zeichnet sich die Kassette dadurch aus, in der vorbespielten Fassung das einzige Medium zu sein, dass selbst aufgenommen von höherer Qualität ist, als die Kaufversion. Eine CD-R gewinnt in punkto Haltbarkeit und Kompatibelität nie gegen das gepresste Original, aber die selbst aufgenommene Musikkassette (hochwertige Kassetten vorausgesetzt) am heimischen Tapedeck mit Dolby HX-Pro klingt immer besser als die Kaufkassette, die im Highspeed-Verfahren auf Billigband dubliziert worden ist.


    Zudem haben einige vorbespielte Kassetten statt einem Andruckfilz auf der Feder einen Andruckschwamm, der mit der Zeit austrocknet. Das Band wird dann nicht mehr an den Tonkopf gedrückt und die Wiedergabe ist bei Musikkassetten nur noch mit teuren Doppel-Capstan-Tapedecks möglich. So etwas wäre tödlich für Spiele in der Datasette, dennoch halte ich es für möglich, da früher mit Sicherheit die Spielekassetten auf den selben Kopierstraßen, wie die Hörspiele produziert wurden.


    Hab jetzt leider nicht mehr den Überblick über Audio Cassetten, bei mir lagern im Keller aber noch ca. 300 bespielte Audio Cassetten
    Habe früher BASF TDK und Maxell bevorzugt.
    Wie sieht es aber bei den Billigheimern Aldi und Lidl aus, da liegen so weit ich mich erinnere auch noch Cassetten im Regal?


    PS: Zum Pries der Cassetten noch eins, versucht mal gute und günstige SVHS Bänder zu bekommen oder Reinigungsbänder, da sucht man nach einer Weile nur noch in Specialgeschäften oder im Onlineshop!!!


    Lass dich von deiner Erinnerung nicht täuschen, es gibt bei Aldi und Lidl schon seit Jahren keine Kassetten mehr! Der letzte große Posten waren "Maxell SQ" im Lidl, bei denen es sich aber in Wahrheit um Lizenzfertigungen des türkischen Produzenten RAKS handelte. Danach war Schluss. Heute gibt es Kassetten nur noch in gut sortierten Elektronikmärkten und in den ganz großen, doppelstöckigen Kaufhäusern, die dann meist TDK in die Auslage legen.


    Vom Wiederverwenden vor langer Zeit bespielter Kassetten würde ich auch abraten. Meine Erfahrung mit Kassetten im Auto war, dass vormals gute Kassetten nach der Neubespielung Dropouts hatten - und der Lösch- und der Aufnahmekopf meines Tapedeckes ist um Klassen besser als die in der Datasette verbaute Technik.


    Zum Offtopic-PS: Also ich finde in den Läden auch nur noch S-VHS-Kassetten von Fujifilm, wobei die Qualität deutlich nachgelassen hat seit statt "Fuji" nun "Fujifilm" auf der Schachtel steht. Longplay ist damit quasi ausgeschlossen.


    Kommen wir aber nun zurück dzur Datasette. Was ist nun alles erforderlich, damit es mit der Neuaufnahme auch wirklich klappt? Also in meiner aktiven Zeit von 1985 bis 1988 mit der 1531 als primärem Aufnahmemedium habe ich ihr nicht wirklich Pflege angedeihen lassen, aber spätestens Heute wird das vor Neuaufnahmen fällig. Zunächst sollte der Kopf und die Bandführung mit Isopropanol gereinigt werden und danach erscheint auch der Einsatz einer Demagnetisierungskassette nach all den Jahren sinnvoll (irgend ein Musikliebhaber wird schon aushelfen können).


    Danach bleibt nun die Frage, ist der Azimuth verstellt? Hier nun aber bitte nicht wie blöd selbst an der Schraube drehen, denn dafür braucht es eigentlich eine Testumgebung. Lassen sich kommerzielle Programme laden, wird wohl nie daran gedreht worden sein, so dass man das auch jetzt tunlichst lassen sollte. In den anderen Fällen hilft spezielle Software, die z.B. für den C16, C116 und Plus/4 so aussehen kann:



    Damit wären dann alle Voraussetzungen erfüllt, um mit der Aufnahme der ausgewählten Software auf bereitstehende, neue Kassetten beginnen zu können (im Bild noch mal der von mir gekührte Designsieger, Qualitätsliebhaber greifen aber besser zur Maxell UR).



    Übrigens, was mich an dem Datasettenthema und den TAP-Files am meisten fasziniert ist die Rückkehr der 264er. Bei den Joysticks hieß es "Gibt es für euch nicht, kauft Adapter", bei der Übertragung von Disketten hieß es "Leiht euch eine 1541, denn die 1551 kann man nicht an den PC anschließen", doch bei der Datasette ist der Platinenstecker der 1530 ein Problem und die Mini-Din-Buchse für die 1531 ist Standard. So kommt damit die Hardware aus der Kiste des ersten Aldi-Computer also jetzt auch noch für übertragungsfreudige C64-User zum Einsatz. :P

  • Sinnvoll waren die Computerkassetten übrigens nicht nur durch die kurze Länge sondern insbesondere durch das verkürzte Vorspannband, das dafür sorgte keine Programmteile zu verschlucken (passierte bei DAUs ja gerne mal)


    Und genau das war eigentlich das Problem dieser Cassetten. Das fehlende Vorspielband und die fehlende Abbremsung zB bei der 153x hat so manche Daten in die Länge gezogen. Was allerdings noch schlimmer war war die SM der BASF die teilweise auch bei Datenbändern eingesetzt wurde. Damit wurden dann die Daten am Bandbeginn lang und in der Gesamtheit flach... :baby:


    Ich bin damals mit den Karstadt-Cassetten (C10, C20, C30) sehr gut gefahren, die hatten beides nicht und lassen sich immer noch hervorragend lesen. Und es waren viele Sicherheitskopien ;)

  • Hallo Leute,


    ich habe mich ja selbst gefragt warum ich ausgerechnet jetzt wieder den Drang verspüre mal wieder den Plus/4 herauszuholen und ein paar Tapes zusammen zu stellen. Der Grund kann doch nicht nur darin liegen, dass die "Compact Cassette" aktuell knapp wird, da muss doch mehr dahinter stecken, oder nicht?


    Jetzt ist mir das Licht aufgegangen: Es ist der aktuelle popkulturelle Einfluss! Schaut doch mal auf die aktuelle Ausgabe des Rolling Stone, der mit zwei Titelseiten veröffentlicht wurde. Das ist ja die direkte Fortsetzung (oder das Revival) dessen, was ich bereits 1986 bei dem Hantieren mit (damals noch) C16 und Datassette gehört habe. :@1@:



    Unglaublich, oder? Man fühlt sich plötzlich wieder so jung. :rotwerd:


    Nun denn, bei meinem nächsten Posting komme ich dann wieder ontopic mit neuen Hintergrundinformationen zurück. Bis dahin könnt ihr ja mal posten, was es auf dem C64 so an Azimuth-Tools für die 1530 gegeben hat. Damals hieß es doch immer von Freunden auf dem 64er gibt es von allem mehr und Besseres, als auf den 264ern. Da bin ich ja nun mal gespannt! :bgdev

  • Hm, habe ich da zu viele Leser mit dem Hinweis auf DM oder PSB verschreckt? Ich hoffe nicht, fehlende Antworten schiebe ich mal auf das brilliante Osterwetter - oder gab's wirklich nichts brauchbares an Software zur Azimutheinstellung am C64? Nun, auch die C16-Version war nicht so der Brüller, dennoch werde ich hier nicht so viel Sarkasmus auskippen, denn der Autor bekennt sich zu seinem Machwerk ganz bewußt im Netz. :thumbup:


    Egal, für den Fall, dass ihr heute Abend wieder, dann aber mit Sonnenbrand, vor dem Rechner sitzt, habe ich hier noch ein paar Ergänzungen. 8o


    Wie ich bereits mal erwähnte, wurde in allem unter C60 dessen Bandstärke, zwischen C60 und C90 die C90-Bandstärke und über C120 die C120er Bandstärke verwendet. Unsere Datasette sollte, wie alle einfachen Laufwerke, mit der dicksten, widerstandsfähigsten Bandstärke gefüttert werden, um Bandsalate und das Langziehen des Bandes zu vermeiden: Also C60 oder kürzer.


    Aber wußtet ihr auch, dass bei C120 noch nicht Schluss war? Nein? Na gut, dann will ich hier mal das längste Band, die TDK D C180 kurz präsentieren. Aber wenn ihr jetzt von fantastischen Speicherkapazitäten träumt: Vergesst es! Das Band ist nicht nur durchsichtig, wie Blümchenkaffee ...



    ... sondern auch so empfindlich, dass es eine spezielle Bandführung braucht: :pinch:



    Also noch mal, um das gerade zu rücken, wenn ihr im Discounter unterwegs seit bitte zu den C60 greifen. Wobei dort auch die Emtec Sound I, JVC G1 und Fuji DR schon rar werden, so dass ihr in der Praxis wohl nur noch aus diesem Bouquet schöpfen könnt:



    Übrigens, für den Fall, dass eure Originalkassetten nicht mehr funktionieren, weil sie nun ganz böse beim Abspielen quietschen: Band backen hilft!
    Ok, ich weiß, das glaubt man nicht, da Hitze eigentlich tödlich für die Magnetisierung sein müsste, aber dennoch lohnt es sich hier nachzulesen wie das ganze funktioniert. Die Beschreibung betrifft zwar Hörspielkassetten, aber bei den Computerkassetten dürfte im Prinzip das selbe Material zur Anwendung gekommen sein.
    :thumbsup:

  • Und wieder was gelernt. Von der 180er hab' ich auch noch nie gehört.


    Hier gibt's noch kürzere Leerkassetten, "Super-Ferro LH-D" sollten wohl die richtigen sein, oder? Was sagt da der Fachmann?
    http://www.leermedien.de/ferromc.htm

  • Die 180er war mir noch nicht bekannt, taugten die denn überhaupt für Musik??
    C100 gab es auch ne zeitlang, die sollten das selbe Band wie 90er verwendet haben...


    sl FXXs


    Nun ja, C60, C90 und C120 waren ja quasi schon seit Beginn der Kassettenzeit vertreten. In Japan gab's dann wohl auch noch lange Zeit C150er, die nie den Weg nach Europa fanden, aber die C180 von TDK ist meines Wissens das längste Band, dass je in zwei Kassettenschalen gepackt wurde.


    Selber hatte ich nie eine (und es gelüstet mich auch nicht danach), aber wie Sammler berichten kann man von Hifi-Qualität da nicht mehr reden. Ist wohl eher vergleichbar in den Klangeigenschaften mit Reinigungsvorbändern, wenn diese erst mal etwas Magnetstaub aufgenommen haben. :lauh3:


    Und wieder was gelernt. Von der 180er hab' ich auch noch nie gehört.


    Hier gibt's noch kürzere Leerkassetten, "Super-Ferro LH-D" sollten wohl die richtigen sein, oder? Was sagt da der Fachmann?
    http://www.leermedien.de/ferromc.htm


    Die Seite hatte ich nicht extra mit aufgeführt. Da man dort das gleiche Bild findet, wie oben in meinem Telliton-Link, vermute ich mal, dass auch das gleiche Material zum Einsatz kommt.


    But now for something completely different:
    Ihr glaubt die Datasette ist komplett vergessen? Na, immerhin dient sie Heute noch dazu die Speicherlösung eines anderen Herstellers ins rechte Licht zu rücken:



    Allerdings, die Speicherkapazitätsangabe stimmt nicht! Mit einem von mir rekonstruierten Testaufbau mit Commodore plus/4 und Datasette 1531 sowie Kingsoft-TURBO-PLUS-Modul benötigen 64 KB etwa 6 min Speicherzeit. Damit fasst dann eine 90-min-Kassette 960 KB: Weit mehr als die in der Anzeige angegebenen 0,3 MB! Nun ja, dafür käme ja auch die Datasette nicht mit den auf der Seite von XTIVATE angebotenen Kassetten klar, denn die braucht den Typ "Normal" und nicht irgend ein Chromsubstitut. :aerger:


    Die Frage ist nun, wie hoch wäre die Speicherdichte auf Tape geworden, hätte man auch Kopf und Band für den Dateneinsatz optimiert und die Entwicklung nicht zu Gunsten der 1541/1551 aufgegeben. Auch diese Frage läßt sich heute beantworten: 250 MB auf 90 Minuten! Genau das ist nämlich die Datenmenge, die sich mit der raren Version eines PC-tauglichen DCC-Recorders auf das Band bringen läßt.


    250 MB wirkt viel im Vergleich zur handelsüblichen 3,5"-HD-Diskette mit 1440 KB, nicht war? Fairerweise sollte ich aber erwähnen, dass auch hier noch für den selben Anschluss und im gleichen Formfaktor ED-Disketten mit 2880-KB-Kapazität entwickelt wurden, deren Laufwerke auch heute noch jedes Mainboard unterstützt, das noch einen Diskettenanschluss hat.


    Doch auch da machte die Entwicklung nicht halt. Wenn wir nämlich bei Diskettenlaufwerken bleiben, die auch den Formfaktor der 3,5"-HD-Diskette behielten (und die 3,5"-HD-Diskette noch lesen können), dann folgten nämlich das LS120-Laufwerk von Imation mit 120-MB-Kapazität, das HiFD-Laufwerk von Sony mit zunächst 150-MB- und dann 200-MB-Kapazität und schließlich noch das LS240-Laufwerk mit 240-MB-Kapazität.


    Abschließend kann man damit sagen, dass es zum Ende der Entwicklung von Tape und Diskette unentschieden stand, zumindest was die Speicherkapazität betraf. Doch dieser Kampf fand dann bereits im Schatten der CD-R statt.


    :prof:

  • Da habe ich vor einiger Zeit hier einiges zu der verbliebenen TDK FE (und damit auch indirekt zu der sehr ähnlichen D), der Maxell UR und der JVC G1 geschrieben, doch zu einem noch verfügbaren Modell fehlten meine Infos bisher: der Sony HF!


    Wenn ich bedenke, dass mein Vater mir als erstes nach der Weihnacht 1985, wo es den C16 mit Datasette gab, eben solche Sonys besorgte, ist das natürlich ein Frevel die hier nicht zu erwähnen. Freilich sah die HF damals noch so aus:



    Im Laufe der Jahre hat sich die Erscheinungsform gewandelt. Hat die aktuelle HF zwar immer noch den Ruf eines relativ guten Bandes, so wird dennoch von Qualitätsproblemen berichtet und auch Änderungen im Wandel zum neuen Modelljahr 2009 sind vorhanden. Beides Zeichen, dass auch bei der HF eventuell mit einer Produktionseinstellung zu rechnen sein könnte (wie dies bei den Chrome-Kassetten CDit II und UX-S bereits Ende letzten Jahres passiert ist).


    Nichtsdestotrotz möchte ich euch nicht ein Bild besagten Produktes im heutigen Gewand vorenthalten:


  • Hallo, durch zufall war ich gestern im Rewe da kann man noch Sony Audio Cassetten kaufen. 1,50 Euro pro Stück ! c90 Typ I
    Und im Müller Drogeriemarkt habe ich am Wochenende noch gesehen: Maxell, Sony, und noch irgend eine von der Liste. C90 un nd c60 Stück 1 Euro. Also wer nicht unbedingt über das Inet bestellen will findet da auch noch etwas.


    Gruss