Hallo Besucher, der Thread wurde 1,9k mal aufgerufen und enthält 7 Antworten

letzter Beitrag von Pohli am

1541 I (ALPS) schon wieder kaputt

    Hallihallo mal wieder :)


    Ich habe mal wieder eine 1541 I mit ALPS Mechanik bekommen, die nicht so ganz tut.


    Zuerst führte ein Zugriff nur dazu, dass sich der C64 aufhing, auch alle anderen angeschlossenen Floppies waren tot.
    Dieser Zustand ließ sich durch Austausch des 7414 beheben.


    Dann funktionierte sie etwa 1 Tag lang ganz prächtig und dann passierte folgendes:


    Der Motor dreht sich nicht mehr...


    Der Schrittmotor funktioniert und man hört, wie der Kopf versucht zu lesen.


    Wenn man das Laufwerk ausschaltet und etwas wartet, dann läuft der Motor beim Einschalten für eine halbe Sekunde an und verstummt bevor die rote LED ausgeht. Wenn man nur kurz wartet, dann dreht er sich nichtmal diese 0,5 sec.


    Ich habe das Problem schon soweit eingrenzen können, dass der Fehler höchstwahrscheinlich in der kleinen lustigen Platine der Mechanik zu finden sein muss.


    Die Hauptplatine und das Netzteil sind O.K., das konnte ich mit einer anderen 1541 testen.


    Hat jemand eine Idee, welches der Bauteile auf der Steuerplatine seinen Geist aufgegeben haben könnte?


    xanti

    Auf dieser kleinen Platine ist ja nicht viel los - also kann auch nicht viel kaputtgehen, und wenn, dann ist es wohl einer der Halbleiter. Also entweder das Steuer-IC (das kleine Ding im SIP-Gehäuse - das hat sich bei mir letztens auch verabschiedet) oder einer der Transistoren. Wenn der Motor erst nach einiger Betriebsdauer stehen bleibt, dann ist es ein thermischer Fehler, den man mit etwas Glück und ein wenig Kältespray leicht finden kann.


    Schau Dir vorher aber die Motorsteuerleitung an (der orange Draht an der kleinen Platine). Diese muss sauber auf Massepegel liegen, wenn der Motor laufen soll. Tut sie das nicht, dann liegt der Fehler doch auf der großen Platine und Du hangelst Dich anhand des Schaltplans rückwärts bis zum Übeläter durch.


    Was auch immer noch sein kann: Der Motor ist kaputt. Kann auch vorkommen.


    Grüße,
    Thor

    Hallo und vielen Dank schonmal,


    Zitat

    Original von Thor
    Auf dieser kleinen Platine ist ja nicht viel los - also kann auch nicht viel kaputtgehen, und wenn, dann ist es wohl einer der Halbleiter. Also entweder das Steuer-IC (das kleine Ding im SIP-Gehäuse - das hat sich bei mir letztens auch verabschiedet) oder einer der Transistoren.


    Ja, das Steuer-IC ist es. Ich habe es mal gegen eins einer intakten Steuerplatine ausgetauscht und nun schnurrt der Motor wieder.


    Weißt du, wo man solche ICs noch bekommt? Gibt es alternative ICs? Oder muss man dafür verrostete 1541 suchen? ;)


    xanti

    Hallo xanti,


    zu dem Servo-Controller habe ich neulich schon in der Bastelecke geschrieben: http://www.forum-64.de/wbb2/thread.php?threadid=2750&sid=


    Bisher habe ich noch keinen Vertrieb hier in .de finden können. Ich will am Samstag mal bei einem Elektronikladen vorbeischauen, der bei Japan-Typen eigentlich ganz gut sortiert und schon recht lange am Ort ist. Vielleicht hat der zufällig noch ein paar davon herumliegen. Falls nicht, werde ich wohl bei Mouser bestellen. Schick mir eine Mail, wenn Du Interesse hast.


    Ach ja: Nach dem Tausch des ICs solltest Du besser noch die Drehzahl überprüfen und ggf. neu justieren.


    Grüße,
    Thor

    Zitat

    Original von Thor
    Ach ja: Nach dem Tausch des ICs solltest Du besser noch die Drehzahl überprüfen und ggf. neu justieren.


    Das war ein sehr guter Hinweis :)


    Das gute Stück konnte nach der Reparatur zwar problemlos lesen und war auch beim Schreiben mit diversen Kopierprogrammen erfolgreich, aber Formatieren von Disketten tat nicht. Immer nur READ ERROR....


    Nach einer Justage der Drehzahl formatiert sie jetzt auch wieder :freude


    xanti

    Die Ursache wofür genau? Für abweichende Drehzahlen? IMHO eher nicht. Die Drehzahl wird von dem genannten IC ständig überwacht und geregelt. Der Motor enthält dazu eine kleine Spule, die ein Tachosignal erzeugt (was übrigens nach dem Dynamoprinzip funktioniert und nicht etwa so wie bei den Lüftern von heutigen PCs). Dadurch wird das Laufwerk unempfindlich gegenüber Spannungsschwankungen.


    Es mag Fehler im Netzteil geben, die sich in ähnlichen Symptomen äussern, aber "Lesefehler" ist schon reichlich allgemein - und in diesem Fall kann man sie auch nicht durch eine Neujustierung der Laufwerksdrehzahl beseitigen.


    Allen Unkenrufen zum Trotz habe ich bisher auch noch nie eine 1541 mit defektem Netzteil gehabt. Die Technik ist ja auch reichlich robust: Trafo, Brückengleichrichter, Siebelko, Linearspannungsregler 78xx. Alles keine Komponenten, die eine erhöhte Ausfallneigung haben. Das interne Netzteil sorgt eher für Probleme, wenn seine Wärmeentwicklung andere Bauteile oder die Mechanik in Mitleidenschaft zieht. Glücklicherweise gibt es ein paar Tricks, mit denen man die ein bisschen besser in den Griff bekommt.


    Grüße,
    Thor