Hallo Besucher, der Thread wurde 1,4k mal aufgerufen und enthält 6 Antworten

letzter Beitrag von Wiesel am

Minimig core mit Harddisk-Unterstützung

  • Und wieder ein kleiner Fortschritt: Wir haben einen internen Core, der als Proof of concept gedacht ist. Tobias hat mit Minimig V1.23 den Gayle des A600 implementiert, und die IDE-Schnittstelle des C-One in den Minimig gemapped. Mit einem Kickstart für den A600 oder A1200 kann man jetzt am primären IDE-Port des C-One auch Festplatten betreiben. Natürlich tut's auch eine CF-Karte mit IDE-Adapter oder ein IDE-Flash Modul.


    Einen Haken hat die Sache: Das Board braucht eine kleine Modifikation dafür. Entweder es müssen ein paar Widerstände eingelötet werden, oder man programmiert den 7064 CPLD um. Das ist natürlich nicht gerade wünschenswert, deswegen ist diese Core-Version auch nur intern und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.


    Ziel ist es, Hardfiles auf der CF-Karte zu unterstützen. Das hat den Vorteil, dass keine weitere Hardware angestöpselt werden muss. Man hat die komplette Amiga-Installation an einem Platz (der CF-Karte) und kann sich sogar mehrere Installationen mit unterschiedlichen Kickstarts und unterschiedlichen Hardfiles machen. Ich denke also, dass sich das Warten lohnt.


    Auf der Webseite http://www.c64upgra.de/c-one gibts auch drei neue Bilder - einmal der obligatorische Performance-Test mit Sysinfo, das early startup Menü und noch ein Bild von meinem auseinandergebauten Delock-IDE-Flash Modul (128MByte) auf dem IDE-Port des C-One.


    In diesem Zustand (viel Speicher und eine Festplatte) hat man schon ein hübsches Arbeitsgerät, oder?


    Jens


  • hmmm.


    jedem sein steckenpferd. wenn man überlegt wieviel arbeit da drin steckt und wieviel man dafür bekommt. amiga. c64. cpc etc.
    aber es ist müßig drüber zu diskutieren. jeder hat andere preisvorstellungen. es gibt leute die geben für einen golden angemalten c64 3000 öcken aus und es gibt leute die für einen modernen nachbau 300 ausgeben, so is das halt

  • Auf vielfache Nachfrage ist jetzt auch der IDE-Mod für die Öffentlichkeit frei. Wer möchte (und mit einem Lötkolben umgehen kann), kann sich seinen C-One jetzt so modifizieren, dass der primäre IDE-Port für Minimig genutzt werden kann.


    Die Modifikationen korrigieren Fehler, die Jeri beim IRQ-System des C-One eingebaut hat. Es sind ein paar Punkte zu verbinden, ausserdem sollte jeweils ein Pin des IDE-Ports aus Sicherheitsgründen abgeknipst werden - welcher genau, das habe ich in einem PDF-Dokument mit Bildern beschrieben.


    Man muß keine Bauteile hinzufügen oder entfernen. Das sieht auf den Bildern natürlich recht einfach aus, aber es sollte trotzdem nur von Leuten gemacht werden, die schon ein bischen Erfahrung mit dem Lötkolben haben.


    Zusätzlich ist Minimig V1.26 mit einem neuen SD-Ram Controller ausgestattet: Der Alte hat das SD-Ram übertaktet (bzw. Daten zu früh abgeholt), was zu Startproblemen und unerwarteten Abstürzen geführt hat. Die Übertaktung war extrem moderat: Das Timing hing nur 400 Picosekunden daneben (das ist die Zeit, in der das Licht knapp 15cm weit kommt). Da das doch ziemlich nah an der Spezifikation des Rams liegt, ist der Fehler nicht auf allen Boards und schon gar nicht bei allen Temperaturen aufgefallen.


    Der neue Minimig hat damit kein starres SD-Ram-Slot-Timing mehr, sondern ein dynamisches Arbitrier-System, bei dem natürlich das Chipset oberste Prio hat. Danach kommt der Hauptprozessor, und danach der IO-Prozessor der sich um Floppy und sonstigen Kram kümmert. Insgesamt ist Minimig damit ein bischen langsamer geworden, aber immer noch schneller als das Originalboard :-)


    Tobias arbeitet daran, den IRQ-Mod überflüssig zu machen. Er möchte das lösen, indem die IRQs per Software ausgelöst werden. Das ist möglich, weil der IDE-Port komplett unabhängig von allen anderen Bussen ist. Ein ständiges Pollen des Status-Registers hat also keine bremsende Wirkung auf andere Elemente des Systems. Diese Soft-IRQ Geschichte ist Teil der Hardfile-Unterstützung, an der Tobias arbeitet. Ob das überhaupt funktioniert, und ob damit die durchschnittlich 585K pro Sekunde erreicht werden, die ein hardware-IRQ schafft, bleibt abzuwarten.


    Neben den Minimig-Neuigkeiten gibt's auch an der 8-Bit Front des C-One Erfreuliches zu berichten: Das erste Preview von Chameleon ist da! Natürlich noch lange nicht mit allen Features, aber dafür ist es ja ein Preview. Der C64 läuft mit einer 2MB REU (zyklusgenau!), er kann den IEC-Port benutzen und gibt seine Grafik über einen Framebuffer aus. Ein Flachbildschirm erkennt sauber einen 800x600-Screen, obwohl der C64 quarzgenau mit 0,985244MHz läuft, und damit natürlich kompatibel mit jedem Schnellader ist. Moderne PLL-Technik macht's möglich! Die ausgefransten Zeilen und "out of range"-Meldungen des Monitors gehören jetzt der Vergangenheit an.


    Mehr Infos auf der Homepage des C-One: http://www.c64upgra.de/c-one


    Jens