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letzter Beitrag von HOL2001 am

Was ist ein C65 Wert?

  • LowCost Bereich: Deckte der C64 schon ab


    Für Leute die mehr Geld zur Verfügung hatten:
    Amiga 500/2000/3000


    Leistungsmässig ist der Amiga dem C65 haushoch überlegen, vergleicht man die technischen Daten beider Rechner vergleicht...


    Was mich mal interessieren würde: Wieviele Softwareunternehmen für den C65, Programme entwickelt hätten...

  • Ausstattungsbereinigt hatte der A500 nur etwas wenig mehr als ein C64-System gekostet (1541, GEOS, Maus).
    Der C65 wäre exakt gleich teuer wie ein C64 gewesen und man konnte die alte Peripherie (Floppy, Drucker, Monitor, etc.) und einen Teil der Software weiter verwenden.


    Ein 2000er oder 3000er zielte ausserdem auf den Büromarkt.


    cu
    m


    Edith:


    Zitat

    Leistungsmässig ist der Amiga dem C65 haushoch überlegen, vergleicht man die technischen Daten beider Rechner vergleicht...


    Das sah Commodore offensichtlich anders.

  • Wir sind uns doch eigentlich alle einige, dass der C65 sinnlos Entwicklungskosten verursachte die man sich hätte sparen können, weil der Amiga aus dem eigenen Haus ja schon auf dem Markt war (bzw. Atari ST und die ersten PC-Kompatiblen), darüber braucht man ja auch nicht diskutieren. Der C64 hatte ja bereits mit dem C128 einen wenig erfolgreichen "Nachfolger", dass Commodore mit dem C65 denselben Fehler nochmal macht zeigt das Missmanagement.


    Ob Commodore mit dem C65 als Nachfolger des C64 mehr erfolg hätte wie mit dem dazugekauften Amiga kann man auch nicht sagen, da zu der Zeit als der Amiga herauskam der C65 schlichtweg noch nicht exisierte - ohne die Existens eines Amiga wäre der C65 sicherlich im Jahr 1987 sicherlich ein großer Erfolg werden können - ich selber hatte damals bereits einen C64, aber der Amiga hat mich nie sonderlich gereizt, erstmal weil er mit 1400 DM ziemlich viel gekostet hat und weil es für den C64 auch im Jahr 1987 immer noch sehr gute Software gab. Ein C65 zur damligen Zeit (1987) wäre aber interressant gewesen, aber auch nur dann, wenn er wirklich zu 100% Software-kompatible wäre (mind. wie es beim C128 der Fall ist/war), viele sind ja schon damals vom C64 auf den C128 gewechselt ohne dass man davon einen so großen Nutzen hatte.


    Aber 1991 ist doch der Zug schon längst abgefahren, ich kaufte mir 1989 meinen ersten Vobis 386SX-PC, Commodore hat mich dann lange Zeit nicht mehr interressiert, vorallem der Amiga konnte mit meinem 386SX mit Soundblaster 2.0 und SVGA-Grafik nicht mithalten (dafür kostet der 386SX auch gut 3 bis 4x soviel wie ein Amiga 500 !!).

  • umgeschwiffen


    Das tolle an der deutschen Sprache ist, dass sie so flexibel ist und Wortschöpfungen gestattet, an die man nicht direkt zu denken wagt.


    Zur Erörterung der Wertfrage, bzw. der Frage: Was war ein C65, warum C65? Gehört schon die Betrachtung der vermeintlichen Konkurrenz.



    Zitat

    Wir sind uns doch eigentlich alle einige, dass der C65 sinnlos Entwicklungskosten verursachte die man sich hätte sparen können, weil der Amiga aus dem eigenen Haus ja schon auf dem Markt war (bzw. Atari ST und die ersten PC-Kompatiblen), darüber braucht man ja auch nicht diskutieren.


    Kniffliges Thema. Ich war zuerst auch Deiner Meinung, ganz klar. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Zweifel kommen mir. C= hätte den C64 direkt einstellen müssen, damit der C65 diesen Nischennmarkt übernehmen hätte können.



    Zitat

    Der C64 hatte ja bereits mit dem C128 einen wenig erfolgreichen "Nachfolger"


    Ach, naja, der 128er bot ja nicht berauschend mehr Leistung als ein C64 - aus der Usersicht. Der CP/M-Modus war eine interessante Beigabe, aus Angst, dass Amstrad mit deren CPC in diesem Bereich Kunden räubern würde. Dass der CPC auf Grund der einfachen Struktur viel preiswerter in der Herstellung war, dass interessierte C= offenbar nicht.


    Der C65 hätte aber einen wirklich interessanten und leistungsfähigen C65-Modus geboten, der durchaus zeitgemäß und vor allem preiswert war. Aufsteiger hätten - wie gesagt - Hard- und Software vom C64 weiter benutzen können. Das blieb beim Amiga versagt.


    Gruß
    Michael

  • ich selber hatte damals bereits einen C64, aber der Amiga hat mich nie sonderlich gereizt, erstmal weil er mit 1400 DM ziemlich viel gekostet hat und weil es für den C64 auch im Jahr 1987 immer noch sehr gute Software gab.


    Vor allem: 1987 gab es auf dem Amiga noch keine brauchbare Software. Die kam so in etwa erst ab 1989-1990.


    Zitat

    Ein C65 zur damligen Zeit (1987) wäre aber interressant gewesen, aber auch nur dann, wenn er wirklich zu 100% Software-kompatible wäre (mind. wie es beim C128 der Fall ist/war), viele sind ja schon damals vom C64 auf den C128 gewechselt ohne dass man davon einen so großen Nutzen hatte.


    Und genau das war der C65 ja nicht und hätte er auch nicht werden können. Man musste einen kompletten C64 mit einbauen bzw das neue System um den C64 herum bauen, um 99% Software-kompatibel zu sein, was ja beim C128 gemacht wurde.


    Zitat

    Aber 1991 ist doch der Zug schon längst abgefahren, ich kaufte mir 1989 meinen ersten Vobis 386SX-PC, Commodore hat mich dann lange Zeit nicht mehr interressiert, vorallem der Amiga konnte mit meinem 386SX mit Soundblaster 2.0 und SVGA-Grafik nicht mithalten (dafür kostet der 386SX auch gut 3 bis 4x soviel wie ein Amiga 500 !!).


    Naja, wenn ich mir so angucke, was es 1989-1990 für den PC gab muss ich sagen: Grauenvoll. Vor allem was Spiele angeht kann da fast nichts mit der damaligen Amiga-Software mithalten. Und dann noch der "320x200 auf VGA"-Klötzchen Look.

  • Wir sind uns doch eigentlich alle einige, dass der C65 sinnlos Entwicklungskosten verursachte die man sich hätte sparen können


    Möglicherweise, darüber kann man streiten.


    Aber wenn die Kosten schon mal getätigt sind und bereits 1000 Geräte real existieren, dann ist es für mich absolut unverständlich warum ich es nicht verkaufe. Dahinter kann nur eine sehr einfältige bzw. einseitig orientierte Sicht stecken. Ein Amiganer der Angst um sein Baby hat. Commodore kann es wurscht sein mit welchem Kind man Erfolg hat. Aus Sicht des Managements hätte der C65 kommen MÜSSEN.

  • ..... aber er kam nicht !


    Das größte Problem meiner Meinung ( nach ausführlicher Recherche ) war das
    C= Jack Tramiel zum Teufel gejagt hat und dann nur noch profitgierige Manager
    am Werk waren die zum Teil überhaupt keine Ahnung von Computer hatten.


    Wenn man sich mal die Aussagen der ehemaligen Mitarbeiter anhört dann wurde gerade
    zu der Zeit 1987 - 1990 viel shice bei C= gebaut ( also nicht von der Hardware her
    sondern von den Entscheidungen ) und die Mitarbeiter haben die Höheren auch immer
    wieder vor den Folgen gewarnt.


    Einen totalen Produktionsstop des Cevi und einen Launch des Cevü hätte C= dabei helfen
    können den Homebereich weiter zu versorgen und sie hätten den Amiga vieleicht eher in
    die Profi Schiene bringen können wo sie ihn ja eigentlich am liebsten auch plaziert hätten.

  • Kuckst Du eins oben drüber


    Einen totalen Produktionsstop des Cevi und einen Launch des Cevü hätte C= dabei helfen



    Wenn es keinen CeVi mehr gibt aber noch genug Fans da sind dann kannst Du denen einen C65 verkaufen.
    Vorausgesetzt es wäre alles kompatibel gewesen.

  • Ich war auch jemand, der sich keinen Amiga gekauft hatte. Ich hatte in den CeVi mehr als 3.000,- DM versenkt und war nachher auf dem PC auch lange Zeit kein Mausschubser.
    Hätte es den C65 gegeben, wäre es reizvoll gewesen auf den aufzurüsten, aber so entging dieses Geschäft Commodore und ich kaufte einen PC.


    Fulgore hat recht, aber es war ja schon viel zu spät, der 65er hätte früher kommen müssen und es hätte den unsäglichen 500er nie geben dürfen. Mit einer Konsole hatte man sich das so sehr gewünschte Profi-Image versaut.


    cu
    m

  • und dann nur noch profitgierige Manager am Werk waren


    Das sehe ich auch so.


    Commodore war halt seiner Zeit voraus, heutzutage gibt es fast überall nur noch Profitgier und "logische" Entscheidungen ohne Menschlichkeit und Einfühlsamkeit. Das rächt sich früher oder später wenn der Kunde erkennt dass man ihm kein gutes Produkt verkaufen will sondern es nur auf seine Kohle abgesehen hat.


    Was dem profitgierigen Manager auch wurscht ist. Er hat bis dahin eh genug in seine Tasche gewirtschaftet, die Firma ist ihm egal und die Kunden sowieso. Ein neuer Job mit neuen (Un-)taten wartet bereits ...

  • Ich hab meinen C64 erst recht spät bekommen, 1989 oder 1990 war es wohl. Deswegen wäre für mich eh nie ein anderes System in Frage gekommen (meinen ersten PC hatte ich dann 2001). Aber mein Vater hat sich etwas später danach nach nem Rechner umgesehen mit dem er arbeiten konnte. Der Amiga war als Spielecomputer verschrien und die 386er PCs waren zu der Zeit einfach der "Shit", wenn es um Anwendungen ging.


    Und ich weiß noch, dass sich zu der Zeit echt das Lager spaltete in Gamer (= Amiga) und Anwender (= PC), neben diesen beiden Systemen gab es im Grunde nix mehr. Also gegeben hat es schon noch einiges, aber man schau sich doch nur die Computerzeitschriften aus dieser Zeit an. Apple hieß es immer brauchen nur Graphik-Designer und Ataris fand man in manchem Tonstudio für Midi-Anwendungen.


    Der C65 hätte da schwierig seine eigene Nische finden können.


    Was ist denn heute übrig geblieben? Der PC - und ein bisschen Apple für Leute die "en vogue" sein wollen. Sonst nix. Die Zeit der Vielfalt ging einfach so ab 1990 allmählich zu Ende, da hätten auch noch so tolle Manager bei Commodore nix mehr dran ändern können.

  • Ich hatte den Spectrum und später parallel den C64. Als dieser bei einem Einbruch verschwand(!) hatte ich die Wahl auf C65 oder Amiga umzusteigen, nur als der C65 aufgelassen wurde, war ich "gezwungen" zu der Amiga zu wechseln. Zu der habe ich eine so tolle Bindung aufgebaut, dass ich später wieder zum Spectrum und dessen Nachfolger SAM Coupé und Sprinter gewechselt bin (Der Sprinter hatte ähnliche Fähigkeiten wie C65: Grafik 320x256 bei 256 aus 16M Farben.). Einen C64 werde ich mir kaufen, sobald ich auf dem Flohmarkt einen günstigen sehe.
    Mir ist es absolut unverständlich wieso Commodore den C65 nicht produziert hat. Die Maschine war wirklich genial.

  • Mir ist es absolut unverständlich wieso Commodore den C65 nicht produziert hat. Die Maschine war wirklich genial.



    Ich denke, wir müssen uns die zeitlichen Zusammenhänge anschauen:
    Wie sah es um Commodore Mitte/Ende der 80er Jahre aus?
    - Die PET-Serie, also die Profi-Rechner, sind veraltet und ausgelaufen.
    - Der C64 hat CBM Unmengen Geld in die Kassen gespült.
    - Der Versuch eines Nachfolgers (C128) kam zu spät, brachte keinen Leistungsschub, obwohl das System mit 3 Betriebssystemen sehr flexibel war.
    - Die 264er Serie war leistungsmäßig schlechter als der Cevi und somit wirtschaftlich ein Misserfolg.
    - Man hatte den Amiga gekauft, der an sich ein Super-Computer war, allerdings zu teuer und schlechte Verkaufszahlen (A1000)
    - Die PC-Linie hielt sich über Wasser, war aber im Grunde auch teurer als die Konkurrenz.
    - 1987 kam A500/A2000 raus, die endlich den Amiga in die Gewinnzone gebracht hat.
    - Zu selben Zeit gingen die Verkaufszahlen des C64 weiter zurück (sie stiegen kurzfristig etwas später bei den Mauerfall wieder an).
    Was man zu dieser Zeit suchte, war ein Verkaufsschlager wie der C64, der sich millionenfach verkaufte, ohne große Werbung, etc., also eine Wiedergeburt bzw Neuauflage des C64. Was lag also näher, als einen Rechner zu bauen, der auf die Millionen Kunden des C64 abzielte, ihnen Software- und Hardwarekompatibilität (bezogen auf Laufwerke, Drucker, etc) zusicherte, wobei die Leistung stark gesteigert wurde. Man wollte von der Leistung keinen 2. oder besseren Amiga, es sollte ein Rechner sein, der auf den Erfolg des C64 (billig, einfach, Massenware) abzielte.
    Was lag also näher, als einen C65 zu entwickeln?
    Das Problem war allerdings: er kam ca 4 Jahre zu spät. Als die Entwicklung fertig war, musste man auch den A500 günstiger verkaufen, so daß vom Preis her beide Rechner in unmittelbarer Konkurrenz standen. Einige Jahre vorher wäre das wohl der absolute Renner gewesen.


    Zu mir: Ich bin 1986 auf einen XT umgestiegen. Die Gründe hierfür waren weder die Grafikfähigkeiten noch die Leistung. Für mich war interessant, endlich einen Rechner zu haben, den ich nicht über den Fernseher bedienen musste, sondern hatte einen Grünmonitor mit Herkules-Grafikkarte. Außerdem war das Teil günstig (mit Monitor 1000,- DM) und, was noch entscheident war: bei uns im Betrieb (ich hatte gerade die Ausbildung begonnen), setzte man auch auf PCs, so konnte ich meine privaten Erfahrungen auch an der Arbeit nutzen.

  • Tja, äh, bei jeden einschalten Microsoft lesen zu müssen?
    Dafür müsste man mich bezahlen um das zu ertragen.
    Das bei C= niemand fähig war einen Basic Compiler zu schreiben, wo doch der C=64 lange davor existiert hatte.


    Ich schreib das mal so (mit einen weinenden Auge): Zum glück hat sich der A500 durchgesetzt.


    PS: Ich wüsste nicht was ich mit einen C=65 heute anfangen könnte. Bei 200 Stück ist das doch schwachsinnig.
    Da hole ich mir doch lieber ne Antike Vase oder sowas und stelle es zum verstauben in die Ecke.


    PPS: Für mich ist ein Computer ein Werzeugkasten, sonst nichts.
    Ich Wünsche den C=65 besitzer viel freude mit dem Ding, ich kann darauf getrost verzichten.

  • Das bei C= niemand fähig war einen Basic Compiler zu schreiben, wo doch der C=64 lange davor existiert hatte.

    Äh, auch das BASIC des C64 wurde von Commdore bei Microsoft lizensiert...

    Zitat

    Zum glück hat sich der A500 durchgesetzt.

    Auch das AmigaBASIC ist von Microsoft...

  • OT: Microsoft hatte sowieso auch damals (tm) schon quasi eine Monopolstellung mit BASICs, ähnlich wie heute mit Windows. Nahezu alle großen Firmen haben sich das BASIC für ihren Rechner vom Bill geholt, wohl aus Bequemlichkeit (das übliche Debakel halt, warum sich selbst bemühen wenn es schon was Fertiges gibt): Es war sowohl für 6502, 8080 (also auch 8085 und Z80) und später auch für 8086 vorhanden und Gleitkommaarithmetik war mit drin (dafür eine lahme Ente, aber das hat wohl niemanden gestört). Commodore hatte schon immer auf MS-BASIC gesetzt (anfangs nicht sichtbar, bei manchen Rechnern existiert allerdings ein Easteregg (WAIT6502,1), ab dem 128 dann auch auf dem Splashscreen). Apple hatte zuerst noch Wozniaks Integer BASIC benutzt, aber das konnte halt nur Integer-Zahlen => Umstieg zu Microsoft. IBM sowieso.


    Irgendwie kamen sie halt alle zu MS. Warum jetzt genau, keine Ahnung :nixwiss:


    Gruß
    hobbycoder