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letzter Beitrag von fazonga am

Was für ein Lötkolben?

  • Ich habe jetzt mal vor meinen C64C mit nem Regler für die Digi-Lautstärke und AntaBaka's Kopfhöreramp auszustatten. Allerdings habe ich bislang lediglich irgendwelche Audiokabel Verlängerungen gelötet und bin deshalb immer mit meiner ultra-billig Lötpistole ausm Aldi prima hingekommen.


    Mit diesem Mörderinstrument will ich aber natürlich nicht meinen guten C64 bearbeiten.
    Wäre deshalb nett, wenn jemand mir nen Lötkolben empfehlen könnte. Oder zumindest wieviel Watt, welche Form geeignet ist etc... Sollte halt für die Anwendung brauchbar und trotzdem möglichst günstig sein, denn zu dem Wahnsinns-Bastler werde ich sicher nicht mutieren ;)

  • Wenn man mehr als 1-3 Sachen bauen möchte, empfehle ich eine vernünftige Lötstation (Weller/Ersa).. sowas kann man auch getrost gebraucht kaufen.. z.B im bekannten Online Auktionshaus.. da habe ich meine Weller für 50€ weg.. was besseres gibt's nicht..


    Mann schraubt ja auch nicht mit nem Baumarkt Schraubendrehersatz an einer mechanischen Uhr..


    Peter

  • Am aller besten ist natürlich eine Regelbare Lötstation (teuer)

    Quatsch.
    Lötstation ZD-98 bei http://www.Pollin.de für 14,95 EUR.
    Das ist nicht teuer.


    Ich verwende die Lötstation ZD-931 für 39.95 EUR und bin sehr zufrieden.

  • Ist ja spannend, dass die so bekannt ist, die ZD-931 :D Die hab ich auch und bin zufrieden.
    Allerdings ist ein ERSA Tip-260 auch nicht schlecht. Ich hab noch eine von früher, wo auf dem Typenschild 220V steht ;)

  • Ob Ersa oder Weller ist ´ne Glaubensfrage. Für den Anfang reicht ein stinknormaler Lötkolben mit wechselbaren Spitzen vollkommen aus. 20-30 Watt sollten genügen. Wenn Du was vernünftiges willst, sollte es aber schon ein Ersa oder ein Weller-Kolben sein. Da bekommste definitiv auch in 100 Jahren noch Ersatzteile für. Mein allererster Lötkolben war auch ein Ersa - 15 Watt. Den hab ich heute noch und der tut immer noch seinen Dienst, obwohl mittlerweile 19 Jahre alt. Für knifflige Sachen (z.B. SMD) nehme ich die Ersa Analog 60 Lötstation.


    Der Lötkolben oder die Lötstation alleine macht es aber noch lange nicht. Gewisse Löterfahrung unterscheidet eine gute Lötstelle von einer schlechten.

  • Danke für die vielen Tipps. Ich denke, ich werde wirklich lieber erstmal mit nem günstigen Lötkolben anfangen. Wie gesagt: so viel habe ich nun auch wieder nicht vor und ein bisschen Risiko-bereit bin ich ja schon ... Immerhin habe ich in der Not auch schonmal mit der Lötpistole meine Akustikgitarre mit 'ner neuen Ausgangsbuchse versehen ;)

  • Ich wollte das Thema nochmal aufgreifen und zwar nicht wegen eines normales Lötkolbens.
    Das Ersa und Weller gute Geräte sind , weiss ich von der Arbeit her schon , wir haben
    beide Modelle. Die sind für kleine Lötpunkte schon recht gut.


    Aber und jetzt kommts , ich würd gerne anfangen SMD zu löten. Mit meinem Brutzeleisen
    kann ich zuhause mal n Schalter anlöten , etwas feinere Sachen mach ich auf der Arbeit.
    Leider haben wir da auch keine SMD-Spitze geschweige denn das es jemand kann.


    Das ich dazu ne Lupe brauche , ist mir schon klar (SO gute Augen hab ich dann doch nicht mehr)
    aber welche Lötstation in Kombination mit SMD-Lötspitze würdet ihr empfehlen ??
    Wahrscheinlich gibts da auch Ersa/Weller Geräte für , soweit hab ich mich noch nicht eingelesen
    deshalb frage ich hier erstmal nach. Evtl gibts aber noch günstigere (nein nicht billigere!) Möglichkeiten ?!


    Achja und wie sieht das mit Lötzinn aus , da gibts doch sicherlich auch spezielle , genauso wie mit
    Flussmittel, oder?


    Das ich mich dann erstmal an einem defekten Pc-Mainboard üben muss , ist mir schon klar.
    Dann haut mal rein inne Tasten ^^

  • Aber und jetzt kommts , ich würd gerne anfangen SMD zu löten. Mit meinem Brutzeleisen kann ich zuhause mal n Schalter anlöten , etwas feinere Sachen mach ich auf der Arbeit. Leider haben wir da auch keine SMD-Spitze geschweige denn das es jemand kann.

    Auch dafür nehme ich die Pllin ZD-931 für 39.95 EUR und bin sehr zufrieden.
    Damit habe ich mehrere MMC2IEC/sd2iec und andere Sachen mit SMDs gelötet.


    Dazu eine Lötlupe als Kopfband (mit dreifach vorklappbarer Vergrößerung, etwa so wie Reichelt "EDSYN MA 10", nur deutlich billiger. Z.b. von Pollin (Kopflupe)).


    Lötzinn... da nehm ich ganz normalen Mist mit integriertem Flussmittel.
    Nur halt bei SMD nicht mit 1mm Durchmesser, sondern kleiner, z.B. 0.5mm (Reichelt: "LÖTZINN 0,5MM")


    Was man auf alle Fälle benötigt ist eine Dritte Hand.

  • aber welche Lötstation in Kombination mit SMD-Lötspitze würdet ihr empfehlen ??


    Ich verwende als Lötstation das "Billigteil" das bei Reichelt als "STATION LS 50" (Nanu, war der Preis nicht mal geringer?) angeboten wird und als Spitze fast immer eine 0.8mm-Spitze wie sie mitgeliefert wird - auch beim Einlöten von Bauteilen mit 0.5mm Pinraster. Nur wenn es doch mal richtig fitzelig wird (zB Drähte an die Pins eines 0.5mm-Pinraster-Bauteils anlöten) kommt gelegentlich eine 0,4mm-Spitze in den Kolben die von Conrad stammt - da gibts die gleiche Lötstation unter anderem Namen mit etwas grösserer Spitzenauswahl und zumindest früher zu einem höheren Preis.


    Zitat

    Achja und wie sieht das mit Lötzinn aus , da gibts doch sicherlich auch spezielle , genauso wie mit Flussmittel, oder?


    0,5mm-Lötzinn ist im Vergleich zu 1,0mm-Lötzinn ziemlich hilfreich.


    Zitat

    Das ich mich dann erstmal an einem defekten Pc-Mainboard üben muss , ist mir schon klar.


    Kommt darauf an wie mutig du bist. Einlöten von neuen Bauteilen auf einer zuvor unbenutzen Platine ist schon was anderes als rumlöten an einer existierenden.

  • Wenn man so ein Werkzeug ernsthaft (also nicht nur einmal was löten und dann in die Ecke stellen) einsetzen will, kommen eigentlich nur Geräte in Frage, für die es auch in 2 Jahren noch Lötspitzen zu kaufen gibt. Welche Markenfabrikate gut sind, wurde ja schon hinreichend geklärt. Ich persönlich benutze sowohl in der Firma als auch privat einen Weller WECP 50 mit LR21-Lötkolben. Vorteil: liegt seht gut in der Hand, es gibt viele verschiedene Lötspitzen dafür (von sehr fein (ET-S) bis ziemlich breit) und vor allem: es gibt diese Lötspiten in jedem ordentlichen Laden. Die ET-S-Spitze kann man bei SMDs gut bis hinunter zur Baugröße 0603 einsetzen; auch 100-pinnige TQFPs (0,5mm pitch) habe ich zur Not damit schon gelötet - das ist aber nichts für Anfänger. Bei SMD ist dünnes Lötzinn und separates (zusätzliches) Flußmittel sowie eine gute Entlötsauglitze sehr hilfreich.
    Was zu den einfachen Lötkolben gesagt wurde, ist aber nur bedingt richtig. Zum Aufbau eines einfachen Bausatzes mag das schon reichen; für ein PC-Mainboard ist so ein Ding aber der sichere Tod. Die einfachen Lötkolben sind i.d.R. ungeregelt, es stellt sich die Arbeitstemperatur also durch Ausgleich zwischen der zugeführten elektrischen Energie und der über Leiterbahnen und Kupferflächen abgeführten Wärme ein. Ergebnis: bei feinen Leiterbahnen zu heiß, bei größeren Masseflächen 'friert' er fest. In beiden Fällen leidet neben der Qualität der Lötstelle die Leiterplatte (abgelöste Lötaugen). Eine Lötstation hat mehr Leistung und regelt die Temperatur (optimal sind 370°C für Bleilot - und was anderes ist für den Hobbybereich Blödsinn- außer man will es sich unnötig schwer machen bzw. hat zwingende andere Gründe (z.B. bereits vorhandene bleifreie Lötstellen mit Wismut in der Legierung des Bleifrei-Lots). Als Lot sollte man möglichst Sn60Pb38Cu2 oder Sn60Pb40 verwenden).
    Ein altes PC-Mainboard würde ich als Übungsobjekt auch nicht empfehlen, denn das sind erstens Feinstleiterleiterplatten mit z.T. sehr kleinen Lötaugen (die sehr schnell von der Leiterplatte abgelöst sind), zweitens sind das Multilayerplatten, die oft in den Innenlagen Flächen haben, sodaß man Bauteile nur sehr schwer (und mit einem einfache Lötkolben gar nicht) ausgelötet bekommt, ohne die Platine zu zerstören, weil dort (zu) viel Wärme abgeführt wird. Lieber erst einmal eine gute Lochrasterplatte kaufen und dort ein paar Lötversuche machen.

  • Edit: das alte Weller-Modell hieß WECP 20, der alte Lötkolben dazu LR20, die neuen heißen WS 50 bzw. WS 51 (je nachdem, ob mit oder ohne Schloß), der Lötkolben dazu LR21. Beide Lötkolben sind aber an beiden Stationen einsetzbar. Die sehr teuren Stationen mit digitaler Temperaturanzeige sind zwar nett, aber für Normalanwender nicht notwendig.
    Weiterhin gibt es noch eine Ausführung mit 80W, die ihre Vorteile bei sehr großen Masseflächen hat, für SMD-Bauteile auf normalen Leiterplatten aber nicht notwendig ist.

  • Also ich selbst benutze einen einfachen temperaturgeregelten Weller Lötkolben mit auswechselbarer SMD-Spitze und Normaler Spitze (beides je 50 Watt). Mein Lötkolben ist nicht regelbar und für NORMALE Lötungen macht das auch keinen Sinn.


    Ich kann nur empfehlen mit der Wattzahl nicht zu geizen! Warum? Je heißer ein Lötkolben wird und schneller er aufheizt, desto kürzer dauert die Lötung und die Bauteile werden dadurch geschohnt.


    Bei 120 Watt fängt man aber auch schon an leicht zu übertreiben, man sollte keinen Dachrinnenlötkolben nehmen, die Spitze sollte fein genügend für ein einfaches Lötauge sein, am besten spitz..

  • So , das sind ja erstmal richtig viele und brauchbare antworten. Weiss gar nicht wo ich anfangen soll.


    AntaBaka , die 3te Hand ist auf jeden Fall schonmal ne bestellung wert. Daran hab ich überhaupt nicht gedacht!
    Diese Lupe fürn Kopf , naja nich mein Ding - werd wohl auf eine zum feststellen auf dem Tisch zurückgreifen. Aber
    ich glaube das ist Geschmackssache ,oder? berichtigt mich wenn ich falsch liege.


    @ Computerbastler : auf jeden fall umfangreiche aussage und du machst das sicherlich nicht zum ersten mal ! ;)
    Also ich möchte wirklich nur Bausätze zusammenlöten , so wie man sie hier öfters mal bekommt. Das mit dem
    Mainboard zum üben bezieht sich wirklich nur auf defekte MBs. mir gehts echt nur darum um handling fürs ganz feine zu bekommen. Wenns raucht , dann rauchts eben mal. Egal is ja schon kaputt :D


    Ich hab auch mal recherchiert , wie du sagst die Weller sprengen meine Budget total LOL. Muss nicht sein , werd wohl auf
    die von Unseen genannte "billig" STATION ZLS 1 zurückgreifen. Alles andere lohnt nicht , SOoft löte ich dann auch nicht.
    Und bevor ans eingemachte gehe , übe ich voher genug. Kein Bock Geld zu "verbraten" ^^.


    @ telespielator :voher mitm Feuerzeug heissmachen ? :hammer:


    Ich danke euch erstmal und werde berichten :winke: