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letzter Beitrag von AREA51HD am

Versuche zum Thema Gilb, Bleichen und Sonnenlicht (UV)

  • konzentriertes h2o2 ist ein raketentreibstoff


    Genau, damit wurde die ME163 angetrieben. Guckt mal was mit den Testpiloten bei einer Bruchlandung passiert ist. :(
    Also immer schön vorsichtig mit dem Zeugs. 30% ist zwar kein Raketentreibstoff aber trotzdem extrem gefährlich.

  • Die Gefahr hält sich durchaus in Grenzen! Bei dem Gel sind es ja nur 12% und man weiß ja, dass es auch beim Frisör benutzt wird (ohne Vollkörperkondom ... weder für den Frisör, noch für das Opfer). Hautkontakt hatte ich ... ohne Schmerzen und ohne sichtbare Veränderungen an der Haut. Trotzdem will ich hier keinem raten, dass er ohne Handschuhe oder Schutzbrille arbeitet. Sicher ist sicher!
    Die Methode ohne Zellstoff und auch mit der flüssigen Version geht auch durch aufpinseln ohne Flecken. Aber duch den Schatten auf meinem Balkon und der doch recht langen Einwirkzeit ist es mit dem Zellstoff für mich einfacher, da man nicht so häufig nachpinseln muss.


    Das mit Säure oder Lauge und ob es sich bei dem Vorgang um ätzen oder verbrennen (Oxidation) handelt, wurde hier irgendwo im Forum schon einmal ausgiebig besprochen. Das kannst du gerne nachlesen.
    Ich bin kein Chemiker aber ich bin mir sehr sicher, dass da keine Schicht weggeätzt wird. Die Oberflächenstrucktur bleibt wie sie ist und auch Typenschilder bleiben durch die Beandelung verschont (ein Forumsmitglied hat das ausgiebig getestet). Wenn man dem nicht traut, hat man mit der Zellstoffmethode noch einen Vorteil: Man kann um die Typenschilder herum pinseln. Beim eintauchen hat man schon alleine das Problem mit der Flüssigkeit an sich. Bei einer Amigamaus hat sich der Kleber der Slider verabschiedet. Die musste ich dann neu ankleben.


    Vor Afrika-Geräten hätte ich auch keine Angst. Wie beim Vergilben kommt es auch beim Bleichen auf die Art des Kunststoffs an. Bei manchen geht es schneller und bei anderen langsamer aber mit H2O2 und einer menge Gedult hab ich bisher nur positive Ergebnisse erziehlt. Bei den Tasten war ich ungeduldig und bin von 15% auf 30% hoch gegangen. Es hat im Schatten trotzdem sehr lange gedauert aber erfolgreich war ich trotzdem.

  • Chemiker bin ich auch nicht, eher der Öko. Auch nach gut 5 Gehäusen und etlichen Tastaturen kann ich betätigen das die Tastaturaufkleber und die Typenschilder keinen Schaden nehmen. Ich hab jedoch bei meiner etwa 15% Lösung ein paar Spritzer an die Finger bekommen. Da hat leicht gebrannt und es wurden weiße Stellen daraus. Nach Abspülen und ein paar Stunden ist es aber wieder weg. Ich bin jedenfalls erstmal durch damit und hab auch meine Erfahrungen weiter oben geschildert. Nun erfreu ich mich an den Gesichtern die nicht glauben wollen das der Rechner schon gut 20Jahre alt ist.


    mfg :)

  • Es sollte aber auch jedem gewiss sein, das die ganzen Bleich-Aktionen nicht von Dauer sind.
    Mein schneeweisser A500 ist zurückgegilbt (Im Schatten).
    Also so ganz das Wahre ist das auch nicht.

  • Hallo!


    Reines H2O2 15% habe ich ebenfalls ausprobiert, vorher "Mellerud Schimmel-Entferner" (9,8% H2O2) aus dem Baumarkt - ebenfalls ein Gel.
    Mit dem Schimmel-Entferner habe ich bessere Ergebnisse erzielt - sogar über Nacht. Allerdings habe ich keine Badewanne von dem Zeug genommen, sondern saugfähiges Papier (Klopapier oder Küchenrolle) auf die Hardware gelegt und diese dann angesprüht, daher ist meine Vermutung, daß die bessere Wirkung vor allem darauf basiert, daß die langsamere Verdunstung des Schimmel-Reinigers eine deutlich längere Einwirkzeit zur Folge hat.


    Auch bei 9,8% gibt's übrigens noch brennende Fingerspitzen und weiße Flecken an den Fingern, wenn man nicht gleich hinterher die Finger wäscht.


    Thorsten

  • Problematisch ist bei der Klo-Papier /Küchenrolle - Methode das ja kein UV-Licht an die Reaktionstelle kommt.
    Es bleicht ja nur der atomare Sauerstoff, der erst durch die Einwirkung von UV-Licht auf das H2O2 entsteht.

  • Noch eine kurze Info:


    Ich hab mal einen Langzeittest gemacht: C64C Testen in einem ca. 15% H2O2 Bad für mehrere Monate (wenig Licht).
    H2O2 kann auf die Dauer mehr machen, als nur den Gilb zu entfernen. Die Tasten haben Teilweise helle Flecken bekommen. F-Tasten hatten teilweise die Farbe der normalen Tasten und die normalen Tasten hatten fast weiße Flecken. Also nicht übertreiben! ;)
    Es ist auch beeindrucken, wie lange das H2O2 noch reagiert hat. Ich hab ja so einmal die woche umgerührt und hab immer die Bläschen an den Tasten gesehen.

  • Gibt es eigentlich inzwischen Erfahrungswerte über die optimale Konzentration von Wasserstoffperoxid bezüglich des Bleicheffekts ? Habe mir mal 1 Liter mit 30 % besorgt und traue mich eigentlich nicht so recht.


    Bin leider kein Chemiker und würde erst einmal eine "Mischung" ansetzen.


    Soll man hierzu normales Leitungswasser nehmen oder eher destilliertes Wasser ?


    Wenn ich den ganzen Liter nehme und 2 Liter Wasser hinzufüge ergibt das dann eine 10 % Lösung oder sind es 15 % ?


    Hatte früher in der Schule schon das Problem mit der Unterscheidung zwischen mischen und verdünnen.


    Eine Versprödung der Teile möchte ich eigentlich tunlichst vermeiden. Auf Flecke habe ich auch keine Lust.


    Würde mit den Tastenkappen eines C128 beginnen (als Testobjekt).



    Gruß



    Q*bert

  • Hallo,


    habe mit 30% eine Maus vom A1200 gebleicht.Einfach in einen Eimer und ab in die Sonne.
    Hatte die Maus 4 Stunden in der Sonne.


    Habe auch den Kompletten A1200 gebleicht in 30% und alles war danach wie neu.
    Tasten sehen auch super aus.


    Keine Verformung oder irgenwie fleckig.


    P.S.im Waschbecken hatte ich Wasser zum reinigen.


    Gruß Jasper


    Hier die Bilder:

  • Hallo,


    ich kann euch Wasserstoffperoxid-Gel vom Friseur absolut ans Herz legen -habe damit mein ziemlich vergilbtes C64-Exemplar in Rekordzeit weiß bekommen :freude


    Ich habe die Tastenkappen (und nachher noch das Gehäuse) mit dem Gel eingeschmiert, mit Klarsichtfolie abgedeckt (damit es nicht zu schnell verdunstet) und anschließend etwa eine Stunde in die Sonne gestellt. Auf den Fotos ist das Ergebnis zu sehen (das letzte Bild ist eine Fotomontage vom Cevi vorher und nachher).


    Weiß nicht genau welche Konzentration das war...ich glaube 18%. Irgendwelche Nebenwirkungen wie Sprödigkeit konnte ich nicht feststellen -vielleicht sind in dem Gel auch noch irgendwelche Haarpflegemittel drin, die auch dem Kunststoff zugute kommen.


    Gruß Deep Thought

  • Hallo,


    ich hab mir jetzt auch mal das 12%-Gel vom Frisör geholt und mal gefragt, ob die das dann
    mit 'ner UV-Lampe behandeln oder sowas.
    Da hat sie nur gemeint, das wird dann einfach gefönt.
    Das heißt ja dann, daß es gar nicht so auf UV-Licht, sondern mehr auf Wärme ankommt,
    das würden auch die guten Ergebnisse mit Folie von Deep_Thought belegen oder?

  • So,


    hab diese Woch mal bischen gebleicht.
    Opfer war ein vergilbter VC20 und ich muß sagen,
    es klappt wirklich richtig gut. Das Teil sieht wieder aus wie neu,
    bin richtig begeistert.
    Anscheinend sind in dem Bleichmittel vom Frisör auch noch
    so Pflegesubstanzen für die Haare drin, denn nachdem ich das Zeug
    abgespült hab, fühlte sich der Kunststoff so geschmeidig an.
    Leider hab ich keine Vorher/Nachher-Bilder gemacht.
    Also, das 12%-Zeugs (war so'n Gel) kann ich wirklich empfehlen!
    Endlich gibt's eine möglichkeit, die alten Kisten wieder wie neu aussehen zu lassen, ohne dass die Maserung
    auch noch weg ist.

  • Doch, es kommt aufs UV-Licht an. Wir brauchen hier ein *etwas* aggressiveres Mittel, wenn wir einige hundertstel Millimeter tief ins Plastik vordringen wollen als der Friseur, der gerade mal die Haaroberfläche aufhellen will. Irgendwo hatte mal jemand erzählt, daß er unter UV-Licht von dem Zeugs auf die Finger bekommen hat...

  • Auf der CC09 hab ich ein Live-Bleaching ;) gemacht. Ich kann gerne mal die Vorher/Nachher-Bilder zeigen. Mit UV-Lampe war es aber trotzdem keine Rekordzeit. Ich hatte auch nur das 12% Gel mit und nicht die 30% ... Messe, Zuschauer, Kinder ... man will ja auch niemanden gefährden und auch nicht rund um die Uhr Wache stehen.
    Ich werde jetzt aber mal genaue Tests mit 12%-Gel, 15% flüsig und 30% flüssig machen. Dazu dann gleich der Vergleich: Mit und ohne Zellstoff, mit und ohne Folie, mit und ohne UV-Lampe.
    Auf der nächsten CC gibt es dann einen Workshop! Alle Materialien werden gestellt! Ja ALLE ... auch die Computer zum bleichen (eigene Rechner sind beim Workshop nicht gestattet), sonst bekomme ich meine Sammlung ja nie fertig gebleicht! ;)

  • Juhu!


    Da ich grade zwei "Patienten" hier habe (C128D- und A1000-Tastatur) - ich habe grad ne Menge gelesen über H2O2-Bleichen - aber welche Methode eignet sich denn wohl am Besten, wenn, dank Jahreszeit und nicht-vorhandenem Balkon, definitiv so gut wie kein Sonnenlicht zur Verfügung steht? Tauchbad? Gel-Kur mit Folie drüber? Oder mit getränktem Zellstoff/Klopapier?


    Hat sich schon eine Nachbehandlung zur Pflege als "die beste Lösung" herauskristallisiert - Cockpit-Spray, Klarlack, UV-Versiegelung?


    Danke schonmal :)

  • Das beste ist bis zum Juni liegen lassen. Dann hast Du wieder genug Sonne. Und auch dann geht das nicht von jetzt auf gleich sondern kann einige Tage Geduld und wiederholtes einsprühen erfordern.


    Ich baue die Tasten immer ab, da das H2O2 die Federn angreift, da kommt dann so ein grauer Belag drauf. Ich bleiche also nur die blanken Tasten auf einem Brett. Vorher gut waschen (die Tasten ;-)).


    Grüße, kdl64

  • Leute, tut Euch selbst einen Gefallen und lest das Beiblatt zur H2O2-Lösung unbedingt sorgfältig durch.
    Metalle aller Art gehören zu den vermeidenden Stoffe im Umgang mit der Chemikalie.