Hallo Besucher, der Thread wurde 7,2k mal aufgerufen und enthält 34 Antworten

letzter Beitrag von oneBitman am

Merlin PP64 brennt Chip. Aber Ergebnis falsch.

  • Hallo,


    Ich habe mit meinem gebraucht erworbenen PP64 jetzt tatsächlich einen 27C64A Chip brennen können. Leider ist das Ergebnis nicht brauchbar. Es sollte ein gesampelter Drum-Sound (Name: Percussion 2) für einen Drumcomputer werden. Das gebrannte Eprom erzeugt aber am selben Steckplatz im Drumcomputer einen kurzen, relativ tiefen Sinuston (ca. 100 Hz oder so).


    Woran kann das liegen? Den Drumsound habe ich mit dem PP64 aus dem Orginal-Eprom des Drumcomputers (Drumtrak) ausgelesen, auf Floppy gespeichert und dann wieder zum Brennen des neuen Eproms eingelesen. Funktioniert eigentlich ganz gut, wenn das unerwünschte Ergebnis nicht wäre. Geschieht bei allen Sounds, die ich zu brennen versuche. - Die Original-Eproms sind alte 2764 und lassen sich alle auslesen, so rund 4000 Bit (oder Bytes) pro Sound (so genau weiß ich es gerade nicht).


    Ist da das Brennmodul, also der PP64 defekt? Ich habe die Version 1.1 vom Merlin Brenner (steht auf der Platine), ohne das Zusatzmodul. Ich brenne also mit dem reinen C64 Programm, das Hucky mir netterweise auf d64 geschickt hatte.



    Gruß
    jomodore9

  • Mach doch mal einen Vergleichstest. Das müsste imho mit der Merlin-Software zu machen sein. Einfach mal den gebrannten Eprom auslesen und den gelesenen Inhalt mit dem "original" Eprom vergleichen. Wenn die beiden Inhalte identisch sind, dann liegts zumindest nicht am Inhalt, sondern mehr an den Eproms. Evtl. zu alte Eproms oder der Drumcomputer kann keine 27C64 (warumauchimmer).

  • Den Drumsound habe ich mit dem PP64 aus dem Orginal-Eprom des Drumcomputers (Drumtrak) ausgelesen, auf Floppy gespeichert und dann wieder zum Brennen des neuen Eproms eingelesen.


    Fehlerquelle1:
    Warum hast Du das EProm auf Floppy "Zwischengespeichert"? Wenn Du einen Original-EProm einliest, hat Du den Inhalt ja schon im C-64. Die Fehlerquelle kann auch in "defekten" Dikskettensektoren zu suchen sein. Lies mal das File von der Diskette ein und vergleiche mal mit dem Original-EProm.
    Fehlerquelle2:
    Du verwendest einen zu langsamen EProm. Lies mal die genaue Typenbezeichnung ab und besorge Dir aus dem Netz das Datenbatt des Hersteller. Hier kannst Du dann erfahren, wie "schnell" der Original-EProm ist. Du solltest dann einen gleichschnellen oder schnelleren EProm verwenden.


    ... es gibt bestimmt noch mehr Fehlerquellen, mir fallen auf der Stelle nicht mehr ein... :bgdev

  • Du verwendest einen zu langsamen EProm.

    DMC und Greg64, Danke für die Hinweise,


    das ist denkbar. Das hat mir Hucky vor vielen Monaten auch mal geschrieben. Aber witzigerweise finde ich bei Elektronik Conrad keinen schnelleren, die dem Original Eprom 2764 (21 Volt) entsprechen. Man soll, so Hucky, unter 50 ns bleiben. Aber die Dinger von Conrad sind alle viel langsamer - und das im Jahr 2008. Irgendwie dachte ich, dass die Teile inzwischen schneller geworden sind. Der Drumcomputer ist gut und gerne 20 Jahre alt.


    Ich würde ja auch einen "größeren" Eprom einsetzen (habe auch M27C512 Typen gekauft mit 512 KB), aber ich habe keine Ahnung, ob der Drumcomputer auch einen größeren Speicher-Eprom akzeptieren würde. Und wenn ja, schreibt man da die eigentlichen Soundinformationen immer ab der ersten Speicherstelle ins Eprom, oder muss man da Platz lassen? Also weiter hinten.


    Ich versuche mal die Dateien zu vergleichen. Aber das ist nicht so einfach mit dem Programm, weil es nur den eingelegten Eprom mit dem RAM des C64 vergleichen kann.


    Gruß

  • Ich würde ja auch einen "größeren" Eprom einsetzen (habe auch M27C512 Typen gekauft mit 512 KB)


    Der 27c512 hat die 8-fache Speichergrösse des 2764. Du müßtest Dir dazu eine "Umschaltplatine" basteln. Unter Epromlayout Posting 19 und 21 findest du die Belegung der Eproms.
    Welcher Hersteller und welche genaue Typenbezeichnung hat Dein Original EProm?
    Edit: Das Posting 21 ist nur für C64 relevant. Lies dir mal den gesamten Fred - besonders über die Umschaltung durch, da müsste einiges klar werden. :winke:

  • Au Backe, Greg64


    da habe ich mir was eingebrockt! - Wenn ich meinen Job jetzt an den Nagel hänge und mich da reinknie, bin ich in zwei Jahren so weit, ein Eprom zu basteln, dass meine Zwecke erfüllt. Nee, aber mal Spaß beiseite.


    1. Mein Merlin PP64 hat 28 Sockel-Löcher. Der kann also theoretisch die 27c512 Eproms aufnehmen. In der Betriebsanleitung (dürftig, wie immer) und auf dem Bildschirm-Menu ist der 27c512 allerdings nicht aufgeführt. Deshalb wohl Dein Sockelumbau-Vorschlag. Ich habe aber hier noch 4 nagelneue Eproms der Sorte M27C256 B von ST-Electronics (15F 1 L, 96002 V5). Die sind in meinem Brenn-Programm sogar aufgelistet. Sogar mit 12,5 und 21 Volt, wahlweise. Muss ich bei denen auch so eine Platine bauen? Ich glaube eher nicht.


    Meine Frage wäre jetzt: kann ich die 27256-er wie die 2764-er behandeln, d.h. kann ich einfach die Sounddaten auf den gröpßeren Chip brennen. Dann ist da natürlich hinten ziemlich leer, weil ja die Drums nur rund eine halbe Sekunde lang sind.


    2. Worüber ich noch überhaupt keine Informationen gefunden habe (www), ist die Methode, Klangdaten auf ein Eprom zu brennen. Der Werdegang: Aufnahme des Klanges mit Mikrofon, speichern in wav.-Datei. Aber wie geht es dann weiter? Keinen Schimmer habe ich. Das brennen von eigenen Sounddateien wäre mein Endziel. Im Moment übe ich ja nur das Brennen von Dummies bekannter Eproms. Und hänge ja schon hier.


    Kennt da jemand Literatur dazu (Bücher bei Conrad usw.). Im Internet habe ich jetzt eine Stunde gegoogelt und fand nicht einmal die Brennspannung für die alten 2764-er Eproms. Nirgendwo ein Datasheet gefunden. Das macht Mut.


    Gruß

  • Du hast meine w i c h t i g e Frage nicht beantwortet: Welcher Hersteller und welche genaue Typenbezeichnung hat Dein Original EProm?
    (Notfalls ein Foto von der Oberseite) - Dann kann ich Dir weiterhelfen.


    Zur Frage zu Deinem Drumcomputer:
    Ich habe keine Ahnung, wie die Samples auf dem Ding abgespeichert sind. Die nötigen Informationen müsste ich auch erst Googlen. Ist es ein Midi-Format ???

  • Zitat


    Ich habe keine Ahnung, wie die Samples auf dem Ding abgespeichert sind. Die nötigen Informationen müsste ich auch erst Googlen. Ist es ein Midi-Format ???


    kaum, eher irgendein raw format. diese alten dinger sind dumm wie brot, da ist meisst nichtmal ne cpu drin um die samples abzuspielen.

  • kaum, eher irgendein raw format.

    Dann wäre es ja einfach: Sounddatei.wav (mono 44hkz) in einen guten Soundeditor laden und als *.raw abspeichern. (Schneidet nur die Kennung als Waw ab.) Allerdings ist nicht gesagt, das die originalen Dateien mit 44khz gesamplet worden. Das müsste man anhand eines EProminhaltes testen. Wobei ich mir noch nicht mal so sicher bin, das ein Sound = 1 Eprom ist. Das kann man nur anhand des Schaltbildes + Hersteller + Bankchema herausfinden :bgdev

  • Ich habe aber hier noch 4 nagelneue Eproms der Sorte M27C256 B von ST-Electronics (15F 1 L, 96002 V5). Die sind in meinem Brenn-Programm sogar aufgelistet. Sogar mit 12,5 und 21 Volt, wahlweise. Muss ich bei denen auch so eine Platine bauen?

    Ja, wenn du 4 "EPROMS 2764" auf den 27256 brennen willst. Nein - bei nur einem Eprom 2764,dann muß aber sichergestellt sein das Pin 26 und Pin 27 beim 27256 auf High sind (sind beim 2764 nicht belegt bzw. Programmieranschluss). Das File muss dann ab Adresse $00 beginnen. Übrigens: der M27C256 B ist ein 12,5V "Brennspannungs-Typ"
    Vergleiche:
    Epromtypen

  • Wichtiger ist die Bitrate.
    2-, 4-, 8-Bit?


    Das findet man spätestens beim Laden des originalen EProminhaltes in den Soundeditor heraus. Ein guter Soundeditor frag beim Laden von *.raw - Daten die Bitrate ab. Funktioniert es - richtige Bitrate erwischt, ansonsten neuer Versuch.
    Ein guter und für diese Zwecke ausreichenden Editor ist "Cool Edit"

  • Ja, wenn du 4 "EPROMS 2764" auf den 27256 brennen willst.

    Bei dem Drumcomputer wird ihm das nicht weiterhelfen, denke ich :)
    Es sei denn, er will tatsächlich mit Umschaltplatinen hantieren und somit das Gerät um weitere Samples erweitern...

  • So, bin wieder da.


    An Greg64 - die Original Eproms sind aus Japan, vemutlich von Mitsubishi und heißen:


    (Dreiflügellogo) M5L2764K - 8432AH oder 8432 AR, Japan


    Die Teile haben alle 28 Beine und stecken in ca. 13 Sockeln. Jedes Eprom enthält einen Sound von knapp einer halben Sekunde Länge (Snaredrum, Bassdrum, Handclap usw. ). Manche Sounds sind über 2 oder 4 Eproms verteilt, weil sie lange klingen (z.B. Crash-Becken, ca. 2 sec = 4 Eproms mit den vier Phasen des Sounds).


    Der Drumcomputer stammt aus 1984 und heißt Drumtraks (Model 400) von Sequential Circuits, San Jose. Die haben damals den legendären Prophet 5 gebaut. Wer die alten Genesis und Yes und soweiter noch kennt, weiß um die Geräte. War damals eine echte Innovation. Ist relativ groß (größer als C64) und tierisch schwer (ca. 7 kg).


    Ich will die alten Eproms mit neuen, eigenen Sounds auffüllen bzw. neue Eproms mit neuen Sounds herstellen. Die neuen Sounds sollen auch nicht länger als 2 sekunden sein, eher kürzer. Dann wäre ja ein 27C256 gar nicht so falsch, weil er vier mal mehr Speicherplatz hat als ein 27c64 - pro Chipplatz.


    Übrigens: mein PP64 Brenner hängt an meinem C64, und nicht am PC. Ich kann also nicht viel rumwursteln mit externen Dateien und Editoren.


    Gruß

  • Die neuen Sounds sollen auch nicht länger als 2 sekunden sein, eher kürzer. Dann wäre ja ein 27C256 gar nicht so falsch, weil er vier mal mehr Speicherplatz hat als ein 27c64 - pro Chipplatz.

    Theoretisch ja.
    Praktisch nein, da der Drumcomputer keine Adressleitungsansteuerung kennen wird und daher nur auf 1/4 des Inhaltes zugreifen kann. Sprich: Die Umschaltung zwischen den vier "Bänken" des EPROMs muss manuell erfolgen.

  • Hier Zitat von "Synrise.de", das belegt, dass der Drumtraks model 400 ein 8-Bit-Sound-Computer ist:


    ZItat:


    Durch Austausch der ROM-Chips konnten auch andere
    Klänge verwandt werden. Beliebt sind jene Modelle mit elektronischen
    und analogen Drum-Samples. Leider sind gerade analoge Samples selten,
    hat man sich doch gerade erst von diesen verabschiedet. Die Samples
    sind übrigens im 8-Bit-Format gehalten, was einen gewissen LoFi-Touch
    mit sich bringt, im Bereich Drums aber nicht so ins Ohr geht, wie bei
    Flächenklängen oder anderen in höheren Frequenzbereichen angesiedelten
    Klangfarben.


    Zitat-Ende.


    Und hier noch eine Info über das Epromgerät für Oberheim und Drumtraks:


    Zitat:


    Early sample-based drum machines such as the Oberheim DMX and the Sequential Circuits Drumtraks
    stored their sampled sounds on EPROM (Erasable Programmable Read-Only
    Memories) chips. The Oberheim Prommer was designed to allow DMX owners
    to sample their own drum sounds and then "burn" their own EPROMS to use
    their samples in the DMX. The Prommer was, in effect, a monophonic
    sampler, its single sampled sound could even be triggered by MIDI, or
    via Oberheim's pre-MIDI "parallel buss". The Prommer was 8-bit and it
    allowed different sampling rates, depending upon the rate of the drum
    machine you were going to use the resulting EPROM in. It also allowed
    very limited editing, such as reverse, ringmod and digital bit
    manipulation.


    Zitat-Ende


    Gruß


  • Übrigens: mein PP64 Brenner hängt an meinem C64, und nicht am PC. Ich kann also nicht viel rumwursteln mit externen Dateien und Editoren.

    Da wirst du nicht drumrumkommen, da du mit dem C64 kaum die Sounddateien bearbeiten kannt. Übrigens, wenn ich das richtig gesehen habe, ist der M5L2764K ein 200ms Eprom von Mitsubishi.


    Das Datenblatt kannst Du dir anschauen: M5L2764K

  • Danke Greg64 für die Datenblattsammlung.


    Die Seite hatte ich auch schon öfter angewählt, aber bin nie nach untern gescrollt. Jetzt weiß ich es.


    Tja, ich werde mal noch rumprobieren mit dem Merlin. Aber wenn ich nicht mehr zum Programmiervorgang erfahre, wird das wohl eine zu harte Nuss.


    Gruß


    jomodore9


    PS: An den Ratschlägen und Anweisungen zu d64 und MMC bin ich natürlich auch dran. Die Eprom-Sache ist aber ein Baustein des Ganzen Vorhabens.

  • Tja, ich werde mal noch rumprobieren mit dem Merlin. Aber wenn ich nicht mehr zum Programmiervorgang erfahre, wird das wohl eine zu harte Nuss.


    Eigentlich ganz einfach:
    Deine neuen Eproms sind warscheinlich schneller als die Originale. Lade Dir das Datenblatt des zu programmierenden Eproms herunter. Dort findest Du auch die Programmierzeit. Die Programmierzeit solltest Du im User-Menu einstellen können ( ich weiss immer noch nicht, ob die Merlin-Software ein User-Menu hat ) Stelle zuerst auf 2764 ein. Lies das Original-Eprom aus. (Speicheradressen im C64 Anfang-Ende merken. zb. $1000 $2fff) Stelle auf Dein neues Eprom ein (z.B. 27c512) Bereich brennen einstellen: E-Prom-Anfang: $0000 (Beispiel)Speicheranfang: $1000 Speicherende: $2FFF
    Dann Brennen und vergleichen.
    Wie gesagt, ich kenne die Merlin-Software nicht. Lade Sie doch mal als D64 hier hoch, dann kann ich Dir wenistens zu den einzelnen Punkten genaueres sagen.


    PS: War einige Tage ohne Telefon/Internet, weil ein lieber Mensch das Erdkabel duchgehackt hatte...