Das C64 Netzteil, Schwachstellen und Reparatur

Zitat von JohannKlasek

Hab' unlängst einen vor längerer Zeit erstandenen C64 II wieder getestet. Vermutlich hab ich ihn damals für defekt gehalten, aber jetzt mit etwas mehr Geduld ... zuerst blieb die Betriebs-LED dunkel, nachgemessen am Netzteil, Spannung war da, aber offensichtlich "zu wenig". Aber siehe da, nach einiger Zeit ist der Rechner dann doch angesprungen . Hat wohl ein bisserl zum Aufwärmen gebraucht ...
Ist das nach dem Alter das zu erwartende Verhalten? Ich nehme mal an, dass das Netzteil auch ein Kandidat für einen Kompletttausch ist (nachdem das Ding innen vergossen ist). Ich hatte leider nicht mehr Gelegenheit, das Experiment öfters durchzuführen, um festzustellen, ob das nur eine Wiedererweckung nach >20 Jahre Schlaf war oder ob es nun bei jedem Kaltstart so herum zickt? Oder ist das gar die Kombination von NT und Rechner, die erst gemeinsam ein bisschen Aufwärmung brauchen, damit der Start zustande kommt? Wer hat da Erfahrung oder Ahnung?

Also um noch den Letztstand abschließend zusammenzufassen: Der C64 II ist es jedenfalls nicht, er läuft auch mit einem anderen C64 (Türkeil-)Netzteil.
Damit ist es das Netzteil des C64 II selbst. Liefert einfach zu wenig Spannung (auf 5 V) vermutlich. Wenn das Ding länger primärseitig unter Strom steht, geht's dann irgendwann, dann scheint die Spannung etwas zu steigen und der C64 II springt dann auch wieder an.
Dieses Netzteil aber an einem "alten" C64 geht auch aufgewärmt nicht. Die Betriebs-LED glimmt nur dunkel ... das war's dann.
Also das Netzteil ist faktisch hinüber bzw. unbrauchbar. Ich schätze, nicht mehr ernsthaft reparaturwürdig und ein Fall eine Ersatzlösung/-Netzteil ...

Zitat von AREA51HT

Hier Bietet sich der einsatz eines Schaltreglers an, die Verlustleisung ist so gering das keine Kühlung notwendig ist, nachteil ist der Preis von ca. 14 Euro (Best nr.154987 - 6T).

Ich habe jetzt diesen (Recom R-78B5.0-1.5) und vorher einen anderen Schaltregler probiert. Bei mir bricht die Spannung immer auf 2,5 bis 2,7 V ein wenn ich den C64G einschalte. Was kann das sein?

Edit: mit dem vergossenen 7805 läufts.

Kein Edit möglich, bitte Beiträge zusammenführen!

Hier erstmal die Antworten zum Fragebogen:
1.) 250469 Rev.B!
2.) Originalzustand! (neue ELKOs)
3.) Netzteil (Türkeil) runderneuert nach dieser Anleitung! (keine Crowbar)
4.) keine Zusatzhardware
5.) Fehler ist ständig
6.) Chips bleiben kalt
7.) Multimeter und Oszi sind vorhanden!
8.) habe Löterfahrung!
9.) Laufwerk vorhanden aber nicht einsatzfähig

Das würde ich auch gern wissen bevor ich bestelle:
Ist der Recom R-78B5.0-1.5 kompatibel und gleichwertig verwendbar wie der Recom R-78HB5.0-1.5
Letzterer ist teurer und momentan sowieso nicht lieferbar bei Reichelt.

Zitat von Abweichler

Ich habe jetzt diesen (Recom R-78B5.0-1.5) und vorher einen anderen Schaltregler probiert. Bei mir bricht die Spannung immer auf 2,5 bis 2,7 V ein wenn ich den C64G einschalte. Was kann das sein?

Danke für eine kurze Antwort.
maddoc177

@Abweichler Hast du mal Probiert eine andere Last als deinen C64 an das Netzteil zu hängen?

Zitat von maddoc177

Ist der Recom R-78B5.0-1.5 kompatibel und gleichwertig verwendbar wie der Recom R-78HB5.0-1.5

AREA51HT hat auch einen Recom R-78B5.0-1.5 genommen, "sollte" also funktionieren.

Zitat von tulan

Hast du mal Probiert eine andere Last als deinen C64 an das Netzteil zu hängen?

Nein, ich habe noch keine andere Last probiert.
Auf den Gedanken bin ich zwar auch schon gekommen, wußte aber nicht was ich als Dummy nehmen kann. Vielleicht aus meiner Grabbelkiste mal was basteln, aus Poti und Leistungswiderstand, womit ich mich dann an ca. 1 A herantasten kann. Im Augenblick habe ich aber den Schaltregler entfernt und den 7805 wieder dran.

Zitat von Abweichler

AREA51HT hat auch einen Recom R-78B5.0-1.5 genommen, "sollte" also funktionieren.

Hast du dran gedacht, daß der Schaltregler mit dem mittleren Pin direkt mit GND verbunden werden muss? Es gibt einige C64-Netzteile bei denen dern GND-Pin des 7805 mittels 2 Widerständen angehoben wird damit der Regler ca. 5,2 V liefert. Bei einem solchen Netzteil müssen die Widerstände raus und die GND-Verbindung hergestellt werden.

Zitat von Abweichler

Nein, ich habe noch keine andere Last probiert.
Auf den Gedanken bin ich zwar auch schon gekommen, wußte aber nicht was ich als Dummy nehmen kann.

als lastwiderstand ist eine 6V halogen lampe ideal.
sind viel günstiger und müssen nicht, wie ein lastwiderstand, bei dauerbetrieb, gekühlt werden.
für mehr belastung einfach mehrere parallel anschliessen.
früher hatte ich die 6V auto oder mofa lampen benutzt.

im notfall gehen auch die 12V lampen, halten dann ewig.
auch bei einem defekten netzteil mit überspannung.
man muss nur einmal mit 5V testen und den strom sich merken.

z.b. bei conrad gibt es eine 6V 10W, die benötigt ca. 1,6A, bei 5V, für 0,99 €:
https://www.conrad.de/de/halog…-dimmbar-1-st-757714.html

Zitat von Gerrit

Es gibt einige C64-Netzteile bei denen dern GND-Pin des 7805 mittels 2 Widerständen angehoben wird damit der Regler ca. 5,2 V liefert.

daran wird es wohl liegen. falls der regler nicht defekt ist.

gruß
helmut

Zitat von axorp

z.b. bei conrad gibt es eine 6V 10W, die benötigt ca. 1,6A:

Beim Einschalten allerdings deutlich mehr. Nicht jeder Regler spielt da mit.

Zitat von Gerrit

Beim Einschalten allerdings deutlich mehr. Nicht jeder Regler spielt da mit.

danke gerrit, ja, das sollte man beachten.

Zitat von Gerrit

Hast du dran gedacht, daß der Schaltregler mit dem mittleren Pin direkt mit GND verbunden werden muss? Es gibt einige C64-Netzteile bei denen dern GND-Pin des 7805 mittels 2 Widerständen angehoben wird damit der Regler ca. 5,2 V liefert. Bei einem solchen Netzteil müssen die Widerstände raus und die GND-Verbindung hergestellt werden.

An das habe ich auch nicht gedacht, aber damit wirst du wohl recht haben. Das ist bei einigen Netzteilen der Fall.
So wie im Post #1 nur, dass der Widerstand hier kurzgeschlossen ist

Zitat von Gerrit

Hast du dran gedacht, daß der Schaltregler mit dem mittleren Pin direkt mit GND verbunden werden muss?

Nee, ich hatte gedacht das die Verbindung über den 4,7 Ohm Widerstand ok ist da es mit dem Linearregler geht.
Ich habe das eben umgelötet; eine Lötbrücke zu GND gezogen und den 4,7 Ohm Widerstand entfernt da er ja jetzt nutzlos ist.
Was soll ich sagen, es läuft jetzt würde Dich für den Hinweis jetzt gerne mal drücken. Fettes DANKE!

Edit: sollte man das vorne vielleicht mal erwähnen ?

Zitat von Abweichler

Nee, ich hatte gedacht das die Verbindung über den 4,7 Ohm Widerstand ok ist da es mit dem Linearregler geht.

Beim Linearregler laufen da nur ein paar mA nach GND, aber beim Schaltregler sind es prinzipbedingt deutlich mehr, deshalb stört der Widerstand dort.

Zitat von AREA51HT

Bei Defekt des Tantalkondensators kommt es meistens zu einem Kurzschluß der zum Auslösen der 160mA Sicherung führt.
Nach ersetzen der Sicherung scheint das Netzteil wieder normal zu arbeiten, bis auf dem markanten geruch der durch den Zerstörten
Tantalkondensator verursacht wurde.
Im anschließenden betrieb kann die Ausgangsspannung des Reglers instabil werden, plötzliche Rechnerabstürze sind häufig die Folge, auch Spannungsspitzen können entstehen die zu zerstörung von IC´s führen.

Mit sind zwei Netzteile bekannt wo der Kondensator geplatzt ist und der Braune Elektroyt sich im Netzteil verteilt hat.

Hi!

Welche Spezifikationen muss bzw. sollte der Tantal-Kondensator für eine bessere Haltbarkeit haben?
Danke vorab für die Info

maddoc177

Momentan probiere ich einen Schaltregler basierend auf dem LM2596. Die Regler sind günstig erhältlich und ich habe damit auch schon einen A500 bestrieben sowie einen 128DCR. Stichwortsuche Ebay: "LM2596 step down"

Aufgrund der geringen Stromaufnahme des C64 braucht es keinen gesonderten Kühlkörper. Der Regler ist an die Zwischenwand im Netzteil geklebt und leitet begrenzt Wärme in den Kunststoff (ja, auch Kunststoff leitet Wärme) und den dahinterliegenden Originalkühlkörper.

Zusätzlich werde ich noch eine 5V Suppressordiode 1N5908 einbauen (sind bestellt).

Test läuft gerade (Spannung ist auf 5,15V eingestellt. Am C64 kommen dann schonende 4,9V an).

Ich werde berichten.

P.S.: Die lustigen Löcher hat der Vorbesitzer ins Netzteil gebohrt...

Olli.

Zitat von maddoc177

Zitat von AREA51HT

Bei Defekt des Tantalkondensators kommt es meistens zu einem Kurzschluß der zum Auslösen der 160mA Sicherung führt.
Nach ersetzen der Sicherung scheint das Netzteil wieder normal zu arbeiten, bis auf dem markanten geruch der durch den Zerstörten
Tantalkondensator verursacht wurde.
Im anschließenden betrieb kann die Ausgangsspannung des Reglers instabil werden, plötzliche Rechnerabstürze sind häufig die Folge, auch Spannungsspitzen können entstehen die zu zerstörung von IC´s führen.

Mit sind zwei Netzteile bekannt wo der Kondensator geplatzt ist und der Braune Elektroyt sich im Netzteil verteilt hat.

Hi!

Welche Spezifikationen muss bzw. sollte der Tantal-Kondensator für eine bessere Haltbarkeit haben?
Danke vorab für die Info

maddoc177

Alles anzeigen

Den dicken Elko und den Tantalkondensator würde ich aber auch noch tauschen. Tantalkondensatoren aus den 80ern fallen schon mal aus.

Zitat von tom64

Den dicken Elko und den Tantalkondensator würde ich aber auch noch tauschen. Tantalkondensatoren aus den 80ern fallen schon mal aus.

Die stinken so schön, nachdem sie explodiert sind.

Zitat von Standarduser

Stichwortsuche Ebay: "LM2596 step down"

Die Module kenne ich. Ich hab mit so einem mal versucht ein C128-Netzteil zu reparieren. Das war ein Flop, es wurde heiss (die Spule) und die Ausgangsspannung hatte viel zuviel Ripple (sah man auf dem Bildschirm). Erst mit einem deutlich teureren Modul welches zwar denselben Regler benutzt, aber eine viel größere Spule und Diode wurde es was.

Entweder wurde das Design überarbeitet oder im C64-Netzteil funktioniert das besser.

Die Spule kann ruhig warm werden. Das ist alles im Rahmen.

Der Ripple hier auf 5V liegt am C64 bei 50mW (1A) und 60mV (2A mit Lastwiderstand). Das ist akzeptabel.

Im C64 wird der VIC ja mit eigener Spannungsversorgung betrieben.

Komisch ist, ich hatte den Regler (auf Kühlkörper) im 128DCR, da muss zusätzlich die Floppy Elektronik versorgt werden und der VDC hat 64k.

Trotzdem hatte ich keine Bildstörungen (ausser den typischen Jailbars beim DCR).

Olli.

Es reicht auch dieser hier:

Weitere Infos gibt es hier:

https://djtulan.com/post/commodore-64-netzteil-mod/