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Warum wurde der C64 so billig verkauft

  • Hier wurde wohl zukünftige Marktmacht gegen kurzfristige Gewinnmaximierung eingetauscht. Auch das ist eine bekannte und nicht unbedingt dumme Strategie.

    Dumm nur wenn sich das als Strohfeuer erweist und der Preisvorteil nach C64, A500 und A1200 immer mehr ins Hintertreffen gerät.


    Micha

    Nicht jede Strategie geht auf. Apple hat überlebt und Commodore nicht, aber ich finde es immer schwierig Handeln anderer mit unserem Wissen von Heute zu beurteilen.

  • darum gehts hier ja nicht, sondern um die Frage, warum der so billig im Vergleich zum Apple oder andersherum wie konnte Apple das doppelt durchsetzen bei der Konkurrenz zum 64er

    Warum hat Tesla kein 20000 Euro Modell ? Warum hat Porsche keine Einstiegsklasse ?


    Vermutlich versaut man sich die Marke damit.


    Acorn war mit seinem Electron ja auch nicht erfolgreich.


    Micha

  • Sony hat es doch mit der Playstation vorgemacht.

    Und ist gescheitert es zu einem Homecomputer zu machen vor allem war Sony "etwas" mächtiger als Commodore

    Commodore war es doch piepegal, womit Kohle gescheffelt wurde. Ein Amiga 1200 mit CD-ROM (CD 32) war nunmal nicht innovativ genug. Deshalb gab es auch so wenige exklusive Entwicklungen dafür.

  • Commodore war es doch piepegal, womit Kohle gescheffelt wurde. Ein Amiga 1200 mit CD-ROM (CD 32) war nunmal nicht innovativ genug. Deshalb gab es auch so wenige exklusive Entwicklungen dafür.

    Dem Markt war es aber nicht egal, heute kann man ungefähr abschätzen was gezündet hätte.


    C64 und Amiga waren ja eierlegende Wollmilchsäue und das hätte ein Nachfolger auch sein müssen.


    Das Teil hätte gleichzeitig eine Playstation 1 als auch ein Pentium PC sein müssen und vermutlich hätte Commodore auch noch ein Office+Internet Browser dazu legen müssen.


    Micha

  • Nach dem Amiga hätte von Commodore ein neuer Bestseller kommen müssen.

    Es hätte vielleicht schon gereicht, wenn Tramiel beim Release des C64 nicht wirklich alle guten Chip-Designer von Commodore weg-vergrault hätte: Charpentier und Winterble (VIC-II) und Yannes (SID) sind 1982 gegangen, weil Tramiel ihnen das Gehalt gekürzt hat.

  • Es hätte vielleicht schon gereicht, wenn Tramiel beim Release des C64 nicht wirklich alle guten Chip-Designer von Commodore weg-vergrault hätte: Charpentier und Winterble (VIC-II) und Yannes (SID) sind 1982 gegangen, weil Tramiel ihnen das Gehalt gekürzt hat.

    Vermutlich hätte man aber trotzdem nicht mit Intel+3DFX+Sony am Ende mithaltn können.


    Die Zeiten wo vielleicht 5 Mann ein ganzes System gebaut haben wären doch irgendwann vorbei gewesen.


    Micha

  • Charpentier und Winterble (VIC-II) und Yannes (SID) sind 1982 gegangen, weil Tramiel ihnen das Gehalt gekürzt hat.

    Vermutlich hätte man aber trotzdem nicht mit Intel+3DFX+Sony am Ende mithaltn können.

    Keine Ahnung, wie Du auf 3dfx kommst, die waren erst rund 15 Jahre später relevant.


    Charpentier und Winterble hätten sicher mit mehr Ressourcen auch einen besseren Grafik-Chip hinbekommen. Sowas wie den VDC, nur eben "in vernünftig", das wäre durchaus mit leicht besserer Fertigungstechnik (eigentlich waren nur mehr Pins notwendig) möglich gewesen. CPU halt zukaufen, wurde beim Amiga ja auch so gemacht (wobei CPU-Design jetzt auch kein Hexenwerk ist im Vergleich zu Grafik).


    Und klar hätte man mehr als nur das gleiche Team gebraucht, so what.


    Andererseits war es vielleicht letztendlich billiger, einfach den Amiga einzukaufen. Aber 1982 (lange bevor der Amiga-Deal greifbar wurde) das ganze Team zu verlieren war schon grandioses Missmanagement; ich schätze, dass Tramiel das zwischen 1982 und 1984 selbst gemerkt hat und deswegen so auf den Amiga drängte?


    Zwischendurch wurde halt viel Geld verbrannt, siehe C128 und so...

  • ein wenig zu einfach oder. Wenn Mercedes einen Porsche mit Stern drauf baut, der mehr PS auf die Straße bringt und dennoch "etwas" günstiger ist als ein Porsche, wird das schon Reaktion nach sich ziehen. Die gleiche Arroganz bekommt VW im Moment gut zu spüren. Ich glaube nicht, dass Jobes das total egal war, dass Commodore eine bessere Kiste zum halben Preis gebaut hat.

  • Ich habe in einem frühreren Post ja geschrieben, dass Jobs ein genialer Salesman und Visionär war (denkt euch Elon Musk, nur das tatsächlich "genial" und "visionär" und nicht nur "Salesman")


    Produktpolitik ist wichtig. Auf dem Pferd sitzen bis nur noch die Knochen da sind funktioniert leider nicht.


    Sony ist spät in die Videospielbranche eingestiegen und hat seine Konsolen stets mit einer neuen Technologie ausgestattet, die sich dann auch durchgesetzt hat (PS 1 CD, PS 2 DVD, PS 3 Blu Ray) und die nicht zufällig auch von den anderen Abteilungen von Sony präferiert und verbaut wurde. Sony hatte weiterhin auch bei der PSOne Hilfe durch Nintendo die dann aber - dummerweise- aus der Nintendo Playstation (oder wie auch immer) ausgestiegen sind.


    Commodore hatte den PET , dann den VIC 20, dann den Superhit C64. Anschliessend hat man den Amiga dazugekauft. Danach kamen dann die Flops: C128 (D), Amiga 600, Amiga 500+, z.t. auch Amiga 1200, CD32 und Vaporware wie den C65.

    Die Produktpolitik war eher ein herumstolpern und die Lotterie manchmal gewinnen, aber das reicht nicht um einen Weltkonzern über die Jahre erfolgreich zu halten.


    Ich behaupte mal Commodore hatte ein Mindset der 70er auch noch in den 80ern und das wurde der Firma in den 90ern zum Verhängnis.

  • Das der C64 zu billig war, das hab ich auch noch nicht gehört...

    Das Preis Leistungsverhältnis war aber noch ziemlich gut.

    Nach dem Amiga hätte Commodore den nächsten Gamechanger bringen müssen.

    Dafür hätte man aber 1985 schon dran arbeiten müssen, aber das ist alles ohne Ende durchgekaut.