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letzter Beitrag von goloMAK am

Der Befehl "RND"

  • Hallo,

    Zitat

    Original von EOR#64
    Meine Idee: Einen Track einer Disk komplett löschen und dann mit Nullen beschreiben (ohne Sync) und dann wieder einlesen. Nicht nur, dass die Position ab der gelesen wird relativ zufällig wäre (durch die Gleichlaufschwankungen), sondern auch das Ergebniss welches die Hardware liefert ist zufällig (dazu: ohne Sync kein Framing).


    Nun ja, die gelesene Position ist eventuell gar incht so zufällig, wie man denkt - zumindest, wenn das gleiche Programm zum Schreiben des Null-Tracks genutzt wird wie zum Lesen.


    Framing erfolgt in der 1541 auch, wenn kein SYNC vorhanden ist. Das Framing macht nur nicht allzu viel Sinn.


    Die Daten, die eine 1540/erste 1541 einliest, sind so zufällig gar nicht. Das hat mit dem diskreten Aufbau (Shift-Register) zu tun.


    Spätere 1541 sowie die 1570/1571 haben da andere Chips und erzeugen andere, aber auch nicht wirklich "besser" zufällige Folgen.


    Zitat


    Diesen Wert kann man dann noch zusätzlich mit dem SID-Rauschen, einem Timer-Wert und dem Rasterstrahl verknüpfen. Mit dem Ergebniss wird der Timer dann initialisiert für die nächste Runde. Zudem könnte dieser Wert noch als Zähler für eine Verzögerungsschleife genutzt werden, erst dann wird der nächste Wert von Disk "gelesen".


    Das SID-Rauschen könnte eventuell wirklich zufällig sein - ich weiß es nicht. Timer- sowie Rasterstrahl hingegen klingen für mich sehr stark nach "gar nicht so zufällig", Die beiden Werte stehen sogar in direktem Zusammenhang zueinander (und zu der Programmausführung).


    Solange nicht das Drücken einer Taste durch den Benutzer hinzukommt, sehe ich hier keine so große Zufälligkeit.


    Auch die Verzögerungsschleife halte ich für ungünstig.


    Das einzige, was du erreichst: Die mathematische Analyse, ob dieser Generator gut oder schlecht ist, wird deutlich erschwert.


    Ich empfehle dir das oben von mir zitierte Buch von Don E. Knuth, insbesondere in Bezug auf seinen "Super-Duper-Zufallszahlengenerator", als Lektüre. Sein Ansatz war ähnlich wie deiner, und er ist *sehr* böse auf die Schnute gefallen.


    Gruß,
    - Spiro.

  • Zitat

    Original von EOR#64
    Quantenmechanik - Schrödingers Katze wäre ein schönes Beispiel.n das jemand
    vorhersagen könnte, dann weiss ich auch nicht weiter. ;)


    Schrödingers Katze (wie die ganze Quantenmechanik) hat nichts mit Zufall zu tun. Zufall und Unvorhersagbarkeit sind zwei völlig verschiedene Schuhe...


    Arndt

  • Klasse wie wir vom Zufall in die Quantenmechanik kommen... :bgdev


    Aber vielleicht gibt es ja sowieso keinen Zufall. Alles ist vorherbestimmt - nur wie der Weg aussieht - wissen wir nicht :prof:

  • Zitat

    Original von Jodigi
    Klasse wie wir vom Zufall in die Quantenmechanik kommen... :bgdev


    Aber vielleicht gibt es ja sowieso keinen Zufall. Alles ist vorherbestimmt - nur wie der Weg aussieht - wissen wir nicht :prof:


    Da ist nun wieder die Quantentheorie davor. Deterministisch ist unser Universum eben nicht. (Sagt Heisenberg...)


    Arndt

  • Hallo,


    Zitat

    Nun ja, die gelesene Position ist eventuell gar incht so zufällig, wie man denkt - zumindest, wenn das gleiche Programm zum Schreiben des Null-Tracks genutzt wird wie zum Lesen.


    Es reicht ja den Track einmalig zu löschen bzw. die Disk auf andere Art zu (ent-) magnetisieren, das bräuchte also nicht Teil des eigentlichen Programms sein.


    Zitat

    Framing erfolgt in der 1541 auch, wenn kein SYNC vorhanden ist. Das Framing macht nur nicht allzu viel Sinn.


    Also ohne irgendeine Art von Syncronisation weiss der Controller doch nicht, ob er sich am Beginn eines Bytes oder schon mittendrin befindet? Ist bei $00-Bytes aber auch egal, da es ja keine echten Bytes sind.


    Zitat

    Die Daten, die eine 1540/erste 1541 einliest, sind so zufällig gar nicht. Das hat mit dem diskreten Aufbau (Shift-Register) zu tun.


    Du würdest also sagen, dass die Bytes reproduzierbar (in absehbarer Zeit) sind? Kann ich nicht so recht glauben ... ich meine selbst wenn es eine ordentlich formatiere Disk ist und nur ein GAP-Byte Weakbits enthält kommt immer ein anderes Ergebnis. In meinem Beispiel wäre aber der komplette Track mit Nullen beschrieben und der Beginn des Lesens unbekannt bzw. nicht definiert.


    Ich werds mal ausprobieren und ein Proggi schreiben welches 16 Bytes von dem genullten Track liest und solang wartet, bis die Bytesequenz wiedergefunden wird.


    Zitat

    Das SID-Rauschen könnte eventuell wirklich zufällig sein - ich weiß es nicht.


    Es gibt auch Projekte bei denen durch analoges Rauschen der Soundkarte Zufallszahlen erzeugt werden. Wie's beim Sid ist weiss ich natürlich auch nicht.


    Zitat

    Timer- sowie Rasterstrahl hingegen klingen für mich sehr stark nach "gar nicht so zufällig", Die beiden Werte stehen sogar in direktem Zusammenhang zueinander (und zu der Programmausführung).
    Solange nicht das Drücken einer Taste durch den Benutzer hinzukommt, sehe ich hier keine so große Zufälligkeit.


    Ja, "gar nicht so zufällig" stimmt - aber der Low-Nibble vom Low-Latch des Timers sollte doch schon recht zufällig sein?
    Bei Timercodierungen zB. werden die Interrupts unterdrückt und der Bildschirm abgeschaltet, sonst funktioniert es nicht.


    Zitat

    Auch die Verzögerungsschleife halte ich für ungünstig.


    Die Schleife sollte in der Floppy laufen, dadurch wäre die Position zum Lesen den nächsten Bytes "randomized", die Geschwindigkeit des Laufwerks ist hier der analoge Faktor. Die Qualität der Zahlen würde die Schleife zumindest auch nicht weiter verschlechtern. ;)


    Zitat

    Das einzige, was du erreichst: Die mathematische Analyse, ob dieser Generator gut oder schlecht ist, wird deutlich erschwert.


    Es gibt 2 Möglichkeiten Zufallszahlen zu erzeugen: per Algo (Pseudozufallszahlen) oder per "physikalischem Ereigniss" (echte Zufallszahlen). Bei der Analyse von durch Ergeinissen (Rauschen etc.) erzeugten Zahlen gibt es keine mathematische Analyse des Generators, sondern die erzeugten Zahlen werden statistisch getestet (Verteilung der Zahlen, Häufigkeit usw.) - bei Bestehen der Tests ("Die-Hard-Test") gelten die Zahlen als echte Zufallszahlen. Ich könnte die Zahlen die das Disk-Programm erzeugt durch den Test jagen und wüsste dann, ob es funktioniert oder nicht.


    Zitat

    Ich empfehle dir das oben von mir zitierte Buch von Don E. Knuth, insbesondere in Bezug auf seinen "Super-Duper-Zufallszahlengenerator", als Lektüre. Sein Ansatz war ähnlich wie deiner, und er ist *sehr* böse auf die Schnute gefallen.


    Also mein Ansatz war es durch einen Generator echte Zufallszahlen zu erzeugen (die Grundidee mit den Weakbits). Echte Zufallszahlen sollten imho auch nicht schlechter sein (eher besser) als Pseudozufallszahlen. Der Autor hatte sicher einen anderen Ansatz?


    Hier gibts übrigens auch gute Infos und Hardware (zB. PCI-Cards für 2999,-) zum Erzeugen von echten Zufallszahlen. ;)


    Zitat

    Originally posted by GoDot
    Schrödingers Katze (wie die ganze Quantenmechanik) hat nichts mit Zufall zu tun.


    Aha, und was ist das: http://www.idquantique.com/products/quantis.htm
    und das: http://www.randomnumbers.info/content/Generating.htm ?


    Zitat

    Vom heutigen Standpunkt aus sind die Phänomene der Quantenphysik der einzige Bereich, in dem es einen reinen Zufall geben könnte.


    Zitat

    Echte Zufallszahlen werden mit Hilfe physikalischer Phänomene erzeugt: Münzwurf, Würfel, Roulette, Rauschen elektronischer Bauelemente, radioaktive Zerfallsprozesse oder quantenphysikalische Effekte. Diese Verfahren nennen sich physikalische Zufallszahlengeneratoren, sind jedoch zeitlich oder technisch recht aufwändig.


    Quelle:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zufall
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zufallszahl


    Zitat

    Zufall und Unvorhersagbarkeit sind zwei völlig verschiedene Schuhe...


    Bei echten Zufallszahlen spricht man auch von Unvorhersagbarkeit - und echte Zufallszahlen wollte ich erzeugen.

  • Zitat


    Guck einfach hier rein. Es geht überhaupt nicht um Zufall. Und deine Quellenangabe:


    Zitat


    sagt auch nichts anderes als was ich hier so fröhlich in die Runde geworfen habe (Zufall und Unvorhersagbarkeit sind was jeweils anderes). :roll:


    Arndt
    (der ansonsten ganz gut versteht, was du erreichen möchest) :)

  • Zitat

    Originally posted by GoDot
    Guck einfach hier rein. Es geht überhaupt nicht um Zufall.


    Das stimmt schon, bei Schrödingers Gedankenexperiment gehts nicht um Zufall ... ich meinte den Aufbau des Experiments:


    Zitat

    In einem geschlossenen Raum befindet sich ein instabiler Atomkern, der innerhalb einer bestimmten Zeitspanne mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zerfällt.


    Mit einer angenommenen Wahrscheinlichkeit von 50:50 ist es also Zufall, was mit der Katze passiert (Katze tot und lebindig gibt es nicht) - oder nicht?
    Ich hab deine Aussage bestimmt fehlinterpretiert:


    Zitat

    Schrödingers Katze (wie die ganze Quantenmechanik) hat nichts mit Zufall zu tun.


    ... klang für mich wie "Die ganze Quantenmechanik hat nichts mit Zufall zu tun."


    Zitat

    Und deine Quellenangabe:



    sagt auch nichts anderes als was ich hier so fröhlich in die Runde geworfen habe (Zufall und Unvorhersagbarkeit sind was jeweils anderes). :roll:


    Ja, aber der Zusammenhang ist (vermutlich) eher ein philosophischer und kein mathematischer?


    Zitat


    Arndt
    (der ansonsten ganz gut versteht, was du erreichen möchest) :)


    Danke. :)


    Ich mein das ganze ja auch nicht so bierernst, ich denk mir schon dass keiner für aktuelle kryptographische Anwendungen die Floppy vom C64 heranziehen würde und für ein simples Roulette-Spielchen ist der Aufwand sicher auch übertrieben. ;)


    Gruss,
    EOR#64


    Ps. Übrigens glaube (sic!) ich auch nicht, dass die Welt/das Universum deterministisch ist - wär auch irgendwie langweilig!

  • Zitat

    Original von EOR#64
    Ja, aber der Zusammenhang ist (vermutlich) eher ein philosophischer und kein mathematischer?


    Ja, so meine ich's. Wenn du das Wort "unvorhersagbar" benutzt, hast du noch keine Festlegung darüber getroffen, ob es wirklich Zufall gibt oder ob das Universum nicht doch deterministisch ist. Du sagst damit aus, dass dir zu wenige Informationen vorliegen, um diese Aussage zu treffen. Wenn du dagegen das Wort "zufällig" verwendest, gehst du davon aus, dass das Universum objektiv nicht deterministisch ist. Zwar deutet alles darauf hin, dass letzteres zutrifft (zum Glück! Wir hätten sonst keinen freien Willen. Nicht mal Gott, wenn man an sowas glaubt!), aber uns fehlen halt noch ein paar Infos, um sicher zu sein. Wenn die Große Vereinheitlichte Theorie (GUT) gefunden ist, ist das Thema durch.


    Arndt

  • Zitat

    Original von EOR#64


    Es reicht ja den Track einmalig zu löschen bzw. die Disk auf andere Art zu (ent-) magnetisieren, das bräuchte also nicht Teil des eigentlichen Programms sein.


    Selbst dann: Die Floppy muss ja anfahren, danach anfangen zu lesen. "Irgendwie" wird sie immer erst noch Teile lesen können (es sei denn, die Diskette ist ganz leer und die Floppy gerade eingeschaltet worden - ein eher *sehr* theoretischer Fall.

    Zitat


    Also ohne irgendeine Art von Syncronisation weiss der Controller doch nicht, ob er sich am Beginn eines Bytes oder schon mittendrin befindet? Ist bei $00-Bytes aber auch egal, da es ja keine echten Bytes sind.


    Das "Problem" ist aber, dass die 1541 trotzdem ein Framing vornimmt. Es wird halt so getan, als ob da Byte-Anfänge vorhanden wären.


    Das folgende Bild ist zwar von der 2031, aber identisch zu der 1541 mit langer Platine (hier aber besser zu lesen):
    http://www.zimmers.net/anonftp…ves/old/2031/page-11r.gif


    Das Shift-Register arbeitet immer, auch wenn es nicht "synchronisiert" ist. Und nach 8 "angenommenen" Bits wird auch ein Byte-Ready erzeugt.


    Und: Wenn nur Nullen von READ DATA nachgeschoben werden fängt die Logik irgendwann an, einsen nachzuschieben. Das genaue Schema hängt zwar von dem genauen Timing ab, dürfte aber auf ein- und derselben Floppy relativ deterministisch sein.


    Zitat


    Ich werds mal ausprobieren und ein Proggi schreiben welches 16 Bytes von dem genullten Track liest und solang wartet, bis die Bytesequenz wiedergefunden wird.


    Mach das.


    Erwähne dabei aber auch, was für ein Laufwerk (1541, 1541-II, 1541C, 1570, 1571, 1571CR) du benutzt. Die Unterschiede zwischen den Laufwerkstypen dürften größer sein als die innerhalb der Typen.


    Zitat

    Das SID-Rauschen könnte eventuell wirklich zufällig sein - ich weiß es nicht.


    Es gibt auch Projekte bei denen durch analoges Rauschen der Soundkarte Zufallszahlen erzeugt werden. Wie's beim Sid ist weiss ich natürlich auch nicht.[/quote]
    Wenn ich mich richtig erinnere werden diese Zufallszahlen aber gerne eher als Seed für einen PRNG benutzt - wohl weil man sich bewußt ist, dass die Zufälligkeit unter Umständen gar nicht so groß ist.

    Zitat


    Ja, "gar nicht so zufällig" stimmt - aber der Low-Nibble vom Low-Latch des Timers sollte doch schon recht zufällig sein?


    Wieso sollte er? Je nach Programm kann es sogar sehr gut sein, dass ich immer den gleichen Wert lese.


    Nochmal: Die gelesenen Werte sind linear abhängig (modulo des Überlaufs) vom Prozessortakt, damit IMHO alles andere als zufällig.


    Zitat


    Bei Timercodierungen zB. werden die Interrupts unterdrückt und der Bildschirm abgeschaltet, sonst funktioniert es nicht.


    Selbst den IRQ und den DMA durch den VIC-II kann man vorhersagen, wenn man will.


    Zitat

    bei Bestehen der Tests ("Die-Hard-Test") gelten die Zahlen als echte Zufallszahlen.


    Wer sagt das? Wenn ich für ein wissenschaftliches Experiment Zufallszahlen benötige dann muss ich mir überlegen, welche Eigenschaften ich benötige, und entsprechende Tests schreiben. Tests anderer können maximal ein ungefährer Anhaltspunkt sein, mehr nicht. Bloß, weil die Zahlen so einen Test bestehen heißt das noch lange nicht, dass sie für mein Experiment brauchbar sind.


    Zitat


    Also mein Ansatz war es durch einen Generator echte Zufallszahlen zu erzeugen (die Grundidee mit den Weakbits). Echte Zufallszahlen sollten imho auch nicht schlechter sein (eher besser) als Pseudozufallszahlen.


    Hier stellt sich die Frage: Besser oder schlechter in Bezug WORAUF?


    Gruß,
    - Spiro.

  • Zitat


    Wenn ich mich richtig erinnere werden diese Zufallszahlen aber gerne eher als Seed für einen PRNG benutzt - wohl weil man sich bewußt ist, dass die Zufälligkeit unter Umständen gar nicht so groß ist.

    Das SID-Rauschen ist nicht zufällig.
    Ich habe mal ein Paper gelesen, in dem die Systematik hinter den SID-Rauschpegeln am PC analysiert wurde. (leider vergessen wo ich es gefunden habe)
    Allerdings ist der Zyklus recht lange. Mit den Hardware-Möglichkeiten des C64 halte ich es für unmöglich, eine Systematik zu analysieren. Festzustellen dass ein System enthalten ist sollte theoretisch möglich sein. Praktisch halte ich es aber für fast unmöglich. Wenn das laufende Programm nicht exakt einem regelmäßigen Zeitablauf folgt, dürften der der SID-Rauschgenerator der beste Seed-Generator im C64 sein.
    Wie sehr er als reiner Zufallszahlengenerator taugt, in dem Sinne dass alle Zahlen gleich häufig sind, kann ich nicht mehr sagen.



    Zitat


    Hier stellt sich die Frage: Besser oder schlechter in Bezug WORAUF?

    Vielleicht sollten wir ein wenig festlegen, worüber wir überhaupt diskutieren.


    Es gibt zwei Arten von Zufallszahlen:
    Zufällig im Sinne von für den Computer gut verwertbar. Diese Zahlen müssen zwei Kriterien erfüllen:
    1. Das Auftreten aller Zahlen ist gleich wahrscheinlich
    2. Das Auftreten der Kombinationen von zwei oder mehr Zahlen ist gleich wahrscheinlich.
    Dass wenn man ein Programm neu startet und dann immer die gleichen Zahlen auftreten, verletzt diese Kriterien nicht! Die Zufallszahlen sind für die meisten Anwendungen (z.B. Rauschgenerator) immer noch hervorragend.


    Als zweite Gruppe könnte man die Art der Zufallszahlen nennen, die nicht vorhersagbar sind. Solche Zahlen sind als reine Zufallszahlen aber oft absolut unbrauchbar. Nehmen wir zum Beispiel die Zeitpunkte eines tropfenden Wasserhahn. Keiner der Zeitpunkte ist vorhersagbar, allerdings existiert ein grobes System. Bestimmte Zeitkombinationen sind häufiger als andere. Insbesondere als Rauschgenerator absolut ungeeignet.


    In der Praxis am besten ist immer die Kombination von beiden: Eine "natürliche" Zufallszahl als Seed für eine computergenerierte Zufallszahl.
    Der Rauschpegel des SID oder auch der Timer ist eine gute Möglichkeit. Gerade am PC wird zusätzliche Zufälligkeit durch die Überwachung von Benutzereingaben erreicht.


    Irgendein schlauer Mensch hat mal gesagt: "The generation of random numbers is too important to be left to chance!"

  • Hallo,

    Zitat

    Original von Nightshade
    Als zweite Gruppe könnte man die Art der Zufallszahlen nennen, die nicht vorhersagbar sind. Solche Zahlen sind als reine Zufallszahlen aber oft absolut unbrauchbar. Nehmen wir zum Beispiel die Zeitpunkte eines tropfenden Wasserhahn. Keiner der Zeitpunkte ist vorhersagbar, allerdings existiert ein grobes System. Bestimmte Zeitkombinationen sind häufiger als andere. Insbesondere als Rauschgenerator absolut ungeeignet.


    Kann es sein, dass du mit "reinen" Zufallszahlen schlicht und ergreifend "gleichverteilte" meinst?


    Zitat

    Original von sauhund
    das LSB vom a/d wandler am SID (also paddle eingang) dürfte sich auch ganz gut zur generierung eines seeds missbrauchen lassen.


    Müßte man mal untersuchen, klingt aber plausibel. Das LSB dürfte wohl einem recht starken "analogen Rauschen" unterliegen, was es für einen solchen Seed geradezu prädestiniert.


    Hm... Ob man den Onchip-I/O-Port des 6510 dafür auch benutzen könnte? Ich meine die beiden höchstwertigen, nicht verbundenen Bits?


    Gruß,
    - Spiro.

  • Sorry, ich weiß nicht, was die offiziellen Bezeichnungen sind.


    Aber nein, "gleichverteilt" im mathematischen Sinn sicher nicht. Denn im mathematischen Sinn gleichverteilt würde Regelmäßigkeiten nicht ausschließen, sondern nur eine Häufung von bestimmten Werten.
    "123123123123123" wäre gleichverteilt, aber sicher keine Zufallszahl nach irgendeiner Definition.


    Wobei das am Wassertropfenbeispiel nur schlecht zu erklären ist.


    Ich meine unter "reine" Zufallszahlen solche, die beiden Anforderungen an Zufallszahlen erfüllen. Die Wassertropfen würden beides nicht tun. Und gleichverteilte Zahlen erfüllen nur eine der beiden Vorraussetzungen.


    Kurzfassung:
    Wassertropfen: Nicht vorhersagbar, aber keine Zufallszahlen
    computergeneriert: Vollkommen vorhersagbar, aber Zufallszahlen
    computergeneriert mit Wassertropfen als Seed: Nicht vorhersagbar, und Zufallszahlen.


    Ich hab mal von einer Uni gehört, bei denen im Rechenzentrum eine Lava-Lampe steht, die mit einem Laser abgetastet wird, und diese Infos als regelmäßigen Seed verwendet.

  • Zitat

    Original von Nightshade
    Aber nein, "gleichverteilt" im mathematischen Sinn sicher nicht.


    Wieso nicht? Ich sprach ja nicht von gleichverteilt im Allgemeinen, sondern von gleichverteilten Zufallszahlen.


    Übrigens will mich nicht immer gleichverteilte Zufallszahlen haben...


    Siehe z.B. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Verteilung_von_Zufallszahlen.


    Gruß,
    - Spiro.

  • Hallo Nightshade,


    Zitat

    Original von Nightshade:
    Ich hab mal von einer Uni gehört, bei denen im Rechenzentrum eine Lava-Lampe steht, die mit einem Laser abgetastet wird, und diese Infos als regelmäßigen Seed verwendet.


    Ich glaube nicht, dass man ein Computerspiel mit Lavalampe und Zusatzpherepherie verkaufen muss, und den Hinweis im Benutzerhandbuch steht: "Um Ihnen dieses Computerspiel immer spannend zu halten, verwenden wir echte Zufallszahlen, die ausschließlich über externe Hilfsmittel wie diese wunderschöne Lavalampe mit mitgelieferten optischen Augen generiert werden können. Falls Sie dieses Hilfsmittel nicht installieren, kann es sein, daß nach einigen Sitzungen die zufälligen Levels sich wiederholen könnten..."
    :blah! :blah! :blah!


    Also für die alltägliche Praxis unbrauchbar...

  • Zitat

    Original von strik


    Wieso nicht? Ich sprach ja nicht von gleichverteilt im Allgemeinen, sondern von gleichverteilten Zufallszahlen.


    Übrigens will mich nicht immer gleichverteilte Zufallszahlen haben...

    Sorry, aber ich hatte jetzt nicht den Nerv, mich da nochmal einzulesen. Dass man nicht immer gleichverteilte Zufallszahlen haben will leuchtet mir ein, auch wenn ich an diesen Fall noch nie gedacht habe. Ich denke trotzdem, dass wir im Grunde das selbe meinen. Ist nur etwas schwierig, das jemand anderem zu erläutern.

    Zitat

    Original von Jodigi


    Ich glaube nicht, dass man ein Computerspiel mit Lavalampe und Zusatzpherepherie verkaufen muss, und den Hinweis im Benutzerhandbuch steht: "Um Ihnen dieses Computerspiel immer spannend zu halten, verwenden wir echte Zufallszahlen, die ausschließlich über externe Hilfsmittel wie diese wunderschöne Lavalampe mit mitgelieferten optischen Augen generiert werden können. Falls Sie dieses Hilfsmittel nicht installieren, kann es sein, daß nach einigen Sitzungen die zufälligen Levels sich wiederholen könnten..."
    :blah! :blah! :blah!


    Also für die alltägliche Praxis unbrauchbar...

    Es ist für die Praxis sehr wohl brauchbar und wird sogar gemacht.
    Allerdings wird in diesem Fall oft die Zufallszahl beispielsweise an einem zentralen Ort generiert und dann per Internet zur Verfügung gestellt.
    Es ist immer die Frage, wie zufällig genau man seine Zufallszahl haben will. Und rein computergenerierte Zufallszahlen haben immer ein gewisses berechenbares Element. Und Puristen und Paranoiker wollen das so weit es geht ausschließen.


    Zum Lavalampe-Beispiel siehe übrigens beispielsweise hier.

  • Hallo Nightshade,


    Also für wissenschaftliche Zwecke ist es sicher interessant, aber nicht für einfache Computerspiele, die alle problemlos spielen sollen. Oder soll deswegen ein Computerspiel teurer werden als geplant. :blah!


    Selber Software internetabhängig zu machen, halte ich für einen Nachteil für den Anwender und dahinter kann zusätzliche eine Überwachungsmaßnahme des Autors stecken. :prof:

  • GERADE für wissenschaftliche Anwendungen sind reproduzierbare Zufallszahlen durchaus wichtig... ;) Ich will z.B. bei kleinen Änderungen an einem Monte-Carlo-Simulatinsprogramm sicher ein, daß Unterschiede im Endergebnis wirklich auf meine Änderungen zurückzuführen sind und nicht durch eine andere Zufallszahlenreihe in den Eingangsdaten verursacht werden...