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Monster-Artikel: Die 50 besten indizierten Spiele der C64- und Amiga-Ära - und warum die BPjS damals so zugeschlagen hat

  • Zu Punkt 2: Ja, es ist möglich, Bilder mit CRT-Shader zu machen, aber ich bin kein Freund davon. Der Artikel soll optisch möglichst ansprechend sein - nicht für Nerds, die bis heute erotische Beziehungen zu Röhrenmonitoren pflegen, sondern für die Allgemeinheit und auch die jüngere Zielgerade. Ganz besonders in einem "Mainstream"-Spielemagazin.

    Hat es diesbzgl. dann einen besoderen Grund, warum gerade bei Sex-Games ein CRT-Filter vorhanden ist? Wegens der passenden "Erotik" und so? :D

  • Zu Punkt 2: Ja, es ist möglich, Bilder mit CRT-Shader zu machen, aber ich bin kein Freund davon. Der Artikel soll optisch möglichst ansprechend sein - nicht für Nerds, die bis heute erotische Beziehungen zu Röhrenmonitoren pflegen, sondern für die Allgemeinheit und auch die jüngere Zielgerade. Ganz besonders in einem "Mainstream"-Spielemagazin.

    Hat es diesbzgl. dann einen besoderen Grund, warum gerade bei Sex-Games ein CRT-Filter vorhanden ist? Wegens der passenden "Erotik" und so? :D

    Dafür gibt es tatsächlich einen besonderen Grund: Das ist ein Screenshot, den ich noch irgendwo rumliegen hatte, da hab ich mir erlaubt, ihn nicht neu zu machen. Ich arbeite im Homeoffice, da kommen manchmal meine Frau oder mein zwölfjähriger Sohn ins Büro und lachen mich aus, wenn ich dann sage: Ich arbeite! ;-)

    Edit: Ich sehe gerade, ich habe weiter oben "Zielgerade" geschrieben. Gemeint war natürlich die Zielgruppe. Tztztz.

  • ihn nicht neu zu machen.

    Es gibt alles im Netz, da muss man keine eigenen Screenshots machen. ;)

    Genau, ich klau mir das nächste Mal irgendwelche Screenshots zusammen ...

    Oh Mann, beinahe hätte ich gedacht, du meinst das ernst. Puh, grad noch gemerkt.


  • Zu Punkt 2: Ja, es ist möglich, Bilder mit CRT-Shader zu machen, aber ich bin kein Freund davon. Der Artikel soll optisch möglichst ansprechend sein - nicht für Nerds, die bis heute erotische Beziehungen zu Röhrenmonitoren pflegen, sondern für die Allgemeinheit und auch die jüngere [Zielgruppe]. Ganz besonders in einem "Mainstream"-Spielemagazin.

    Jetzt bin ich evtl. jünger, aber mit fast fünfzig fühl ich mich alt, und mir gefällt der CRT Shader auch nicht - das hat so was "Fersehserien-NTSC" was ich bei PAL nie wirklich festgestellt hatte... Aber meine Augen sind inzwischen ja auch überdurchschnittlich schlecht, da hatte ich das damals halt vermutlich bloß nicht bemerkt. Danke jedenfalls für "ohne CRT Shader", macht's weniger kitschig.

  • Ich mag die abfotografierten Bilder in den alten Computerzeitschriften, weil sie authentisch waren.

    CRT- Filter über Screenshots in Zeitschriften dagegen sehen für mich nie so aus wie auf echten Röhrenfernsehern, zumindestens nicht wie die, die ich hatte. Das muss man immer im Hinterkopf haben, es gab ja nicht DEN Röhrenfernseher, sondern die Geräte hatten u.a. abhängig von der Art ihrer Bildschirmmaske ein unterschiedliches Bild.

    Ich habe meinen Frieden mit den knackscharfen heutigen Abbildungen auf Papier gemacht, aber als am optisch ansprechendsten würde ich das trotzdem nicht bezeichnen. Als einfachste Variante vielleicht und grobgepixeltes gilt ja mittlerweile auch als kultig.

    Aber so sahen unsere Spiele damals einfach nicht aus.

  • Toller Artikel, ich hatte viel Spaß beim Lesen.


    Mein größter WTF-Moment war bei Barbarian (Platz 8 ) der Satz "...die Hinzuziehung staatlicher Vollzugsorgane..."


    Sowas kann man sich echt nicht ausdenken...


    Bei Commando (Platz 14) hätte man evtl. noch erwähnen können, dass die für den deutschen Markt produzierte, zensierte Version Space Invasion (Platz 36) trotz Ersetzen der menschlichen Soldaten durch Roboter/Stormtrooper und entsprechender Änderung des Spielenamens der Publisher trotzdem nicht vor einer Indizierung sicher war. Da hat Konami mit Probotector noch mal Glück gehabt. ;)


    Zur Anmerkung zum Test von Silent Service (Platz 7) durch Heinrich Lenhardt bezüglich der Bedenken zur Kriegsthematik: IIRC hat Heinrich Lenhardt in einer Ausgabe des Spiele-Veteranen Podcasts (genaue Ausgabe weiss ich nicht mehr, ca. vor 1 Jahr oder so) mal erwähnt, dass die Äußerungen über moralische Bedenken bei Spielen mit Kriegsthematik nicht unbedingt die private Meinung des Redakteurs war, sondern von oben im Verlag durchaus so gewünscht war.


    Da auch Boris Schneider beim Silent Service Test im Happy Computer 2. Spielesonderheft in seinem Meinungskasten den moralischen Aspekt bei Spielen mit militärischem Hintergrund ansprach, kann evtl. ja docbobo da etwas Näheres dazu schreiben, wenn er möchte.


  • Zu Punkt 2: Ja, es ist möglich, Bilder mit CRT-Shader zu machen, aber ich bin kein Freund davon. Der Artikel soll optisch möglichst ansprechend sein - nicht für Nerds, die bis heute erotische Beziehungen zu Röhrenmonitoren pflegen, sondern für die Allgemeinheit und auch die jüngere [Zielgruppe]. Ganz besonders in einem "Mainstream"-Spielemagazin.

    Jetzt bin ich evtl. jünger, aber mit fast fünfzig fühl ich mich alt, und mir gefällt der CRT Shader auch nicht - das hat so was "Fersehserien-NTSC" was ich bei PAL nie wirklich festgestellt hatte... Aber meine Augen sind inzwischen ja auch überdurchschnittlich schlecht, da hatte ich das damals halt vermutlich bloß nicht bemerkt. Danke jedenfalls für "ohne CRT Shader", macht's weniger kitschig.

    :thumbup:

  • Ich habe meinen Frieden mit den knackscharfen heutigen Abbildungen auf Papier gemacht, ... Aber so sahen unsere Spiele damals einfach nicht aus.

    Damals: Spiele unscharf, wir knackscharf.

    Heute: Wir unscharf, Spiele knackscharf.

    Ich sehe heute vor allem unscharf. Wenn ich zu nahe vor dem Monitor sitze, habe ich einen sehr guten nativen CRT-Effekt.

  • Hallo Harald


    ein sehr schöner Artkel, der bei mir während des lesens oft den Effekt "ach ja, das war ja damals auch auf dem Index" ausgelöst hatte.


    Der Stil in dem du schreibst gefällt mir auch, es war mal wieder recht interessant in diesen Bereich des ad absurdiums abzuschweifen.


    ...und nun muss ich hinaus in die reale Welt zum Einkaufen...mal schauen, wie viele Gegner ich bezwinge ;-)


    mfg


    ForD68

  • Ein wirklich toller Artikel.

    Sehr schön gemacht.



    An dieser Stelle musste ich doch richtig lachen:


    Entsprechend erfahren wir, das Jungs im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren per se ziemlich charakterlose Popelnascher sind und das Game durch die "Struktur der Verhaltensanforderungen" die "entwicklungsbedingte, aggressive Neigung" der miesen kleinen Kröten und ihre "affektiv-aggressiven Reaktionsbereitschaften" noch verstärkt.

    :lol27::lol27:

  • Kleines OT, weil Du es erwähnst, aber im Zuge der Spielethematik zurecht nicht näher drauf eingehst:

    https://www.fernsehserien.de/d…x21-gewalt-im-spiel-28567

    Zumindest für mich war es eine neue Info, dass es da Bemühungen gab. Aber da war ich auch noch jung. :)
    Dem obigen Link zufolge ist man aber der Indizierung nachgekommen, oder hat es zumindest "freiwillig" getan.


    https://fragdenstaat.de/anfrag…dklinik/#nachricht-702544

  • Der Artikel soll optisch möglichst ansprechend sein - nicht für Nerds, die bis heute erotische Beziehungen zu Röhrenmonitoren pflegen, sondern für die Allgemeinheit und auch die jüngere Zielgerade. Ganz besonders in einem "Mainstream"-Spielemagazin.

    Da muss ich mal ganz gepflegt zwischengrätschen, da ich diese Einstellung grundfalsch finde. Es geht bei CRT-Shadern nicht um die Gefühle von ein paar alten Opas, die ihre Jugenderinnerungen wieder aufleben lassen wollen oder - "erotische" Beziehungen zu Brownschen Röhren haben (ein wirklich stranger und sinnlos abwertender Vergleich den du da anstellst, heisst das im Umkehrschluss ein Mario Fan f*** sein NES?

    Die Grafiken sind aber auf CRT hin entwickelt worden, nutzen idR dessen Eigenheiten gezielt aus und werden ohne CRT-Shader auf einem modernen Display völlig falsch und bedeutend schlechter aussehend darsgestellt. Das heisst, du präsentierst deiner "jüngeren Zielgerade" (sic) gezielt und mit Vorsatz ein komplett falsches Bild. Was ich für einen Journalisten schon eine gewagte Einstellung finde. Das ist als würde man historische Gemälde nur komplett verschmutzt zeigen, oder 72-Umdrehungen-Platten auf 32 u/min abspielen, weil man ja nicht" Nerds bedienen will, die bis heute eine erotische Beziehung zu Grammophonen pflegen". Und wenn du schon die Grafik gezielt verfälschst, warum soll ich dann deinen Worten irgendeinen Glauben schenken?

    Hier mal ein Video was das ganze sehr gut darstellt:

  • Hallo Harald


    ein sehr schöner Artkel, der bei mir während des lesens oft den Effekt "ach ja, das war ja damals auch auf dem Index" ausgelöst hatte.


    Der Stil in dem du schreibst gefällt mir auch, es war mal wieder recht interessant in diesen Bereich des ad absurdiums abzuschweifen.


    Danke auch dir! Es war echt viel Arbeit, hat aber auch massig Spaß gemacht, die ganzen Details zu entdecken.


  • Die Grafiken sind aber auf CRT hin entwickelt worden, nutzen idR dessen Eigenheiten gezielt aus und werden ohne CRT-Shader auf einem modernen Display völlig falsch und bedeutend schlechter aussehend darsgestellt. Das heisst, du präsentierst deiner "jüngeren Zielgerade" (sic) gezielt und mit Vorsatz ein komplett falsches Bild.....

    Hier mal ein Video was das ganze sehr gut darstellt:

    Wobei die künstlichen CRT-Filter jetzt auch nicht wirklich originalgetreu aussehen. Dein verlinktes Video hat beispielsweise Mortal Kombat 2 als Beispiel. Und auch wenn MK2 ohne Filter (also wirklich pixelperfekt) echt aussieht als wäre es irgendein Public Domain Titel, finde ich die Filter jetzt auch nicht wirklich originalgetreu. Ich habe das vor kurzen - okay, ist auch schon wieder 10 Jahre her :( ) auf dem Original Spielautomaten zocken können. Den CRT-Effekte habe ich nicht einmal durch die Scanlines wahrgenommen - eigentlich habe ich gar keine Linie wahr genommen - sondern dadurch dass das Bild gestochen scharf, aber trotzdem keine Pixel erkennbar waren. Durch die Röhre wirkte das wirklich als wäre das ein hochauflösendes Spiel.
    Ich habe zu den CRT-Filtern, zwecks Archivierung, auch ein eher gespaltenes Verhältniss. Die Pixelgrafik wirkt dadurch halt irgendwie "weicher", aber irgendwie matter. Im Kern kann ich beide Entscheidungen - also künstliche CRT-Linien oder eben nicht - nachvollziehen. Es ist einfach verdammt schwierig dass Bild möglichst originalgetreu wiederzugeben, ohne dass es zu matt wirkt. Persönlich würde ich vermutlich noch einen leichten Unschärfefilter nutzen. Aber grade wenn die Screenshots ohnehin recht klein dargestellt werden, finde ich dass auch ohne CRT-Filter in Ordnung.

    Dass die Fotos ohne CRT-Filter jetzt "gezielt und mit Vorsatz" Computerspielgeschichte verfälschen, halte ich jetzt aber doch für arg überzogen.

  • Ich habe zu den CRT-Filtern, zwecks Archivierung, auch ein eher gespaltenes Verhältniss. Die Pixelgrafik wirkt dadurch halt irgendwie "weicher", aber irgendwie matter.

    Also, wenn es um Archivierung geht, würde ich auch immer die Bitmap-Grafik, wie sie der Computer im Speicher hält, zumindest mit ablegen. Wenn es um die Präsentation geht, würde ich versuchen, eine Darstellung zu finden, wie sie damals die Entwickler "gedacht" haben. Die Grafiken wurden ja auf CRTs für CRTs entwickeln und beurteilt, daher sollte man das schon berücksichtigen. Das gleiche gilt übrigens für die Farbpalette – da sollte man sehr genau drüber nachdenken.


    Das Problem bei vielen Filtern ist, dass sie oftmals versuchen, physikalisch (zu) korrekt zu sein. Man sieht also (gerade auch im hochauflösenden Druck) teilweise einzelne RGB-Subpixel, die man natürlich damals mit gewissen Abstand nie wahrgenommen hat. Zudem fehlen oft wichtige Effekte, wie Blooming. Letzteres bewirkt, dass helle Farben (vor allem weiß) die Scanlines weitgehend verschwinden lassen, während sie bei dunkleren Farben stärker sind (aber wegen des Helligkeits-Abstandes zu den dunklen Scanlines gleichzeitig weniger auffallen).


    Erschwerend kommt hinzu, dass Bildschirme nun mal leuchten, besonders auffällig im dunklen Umfeld, während bedrucktes Papier das eben nicht tut (sondern nur reflektiert) – d.h. das Kontrastverhältnis ist ein ganz anderes. Den Effekt wird man niemals ausgleichen können – aber man könnte natürlich versuchen, dagegen anzuarbeiten, indem man z.B. weiß wirklich maximal (also ohne Scanlines) und schwarz vielleicht mit Beimischung von Cyan und etwas Magenta noch "tiefer" hinbekommt. Die Papier-Farbe und -Beschaffenheit ist hier natürlich auch ein Faktor.


    Ein weiterer Faktor ist, dass grafische Effekte gedruckt anders wirken als auf dem Bildschirm. Wenn man also versucht, einen CRT zu simulieren, kann das auf einem TFT gut/realistisch aussehen aber auf dem dem Papier aufgrund erkennbarer Simulation "kitschig" wirken. Das muss man einfach austesten, da gibt es kein pauschales Rezept.


    D.h. letztlich, dass ich dafür plädiere, speziell für den Druck Screenshots aufzubereiten, um die Bildschirm-Wirkung bzw. die (erinnerte) Wahrnehmung derselben möglichst gut zu treffen. Mit einem Standard-CRT-Filter oder einfachen Scanlines wird es wahrscheinlich nicht getan sein – da wäre noch einiges zu tun, was bisher noch niemand getan hat.