Die Sache hat einen gewaltigen Haken:
Lt. Datenblatt sind die Teile im Feld zunächst (via dediziertem Tool/Programmer) nur temporär beschreibbar/konfigurierbar, d.h. man kann das Design in den Chip laden und dann -so lange man die Versorgung nicht entfernt, dieses Design testen oder theoretisch auch nutzen (Henne-Ei-Problem, da man dann eben einen Master/power-sequencing processor braucht, um die Schaltung nach Kaltstart in einen geregelten Zustand zu bringen )
Man kann auch EINMALIG ( OTP ) die Konfig permanent machen, aber ab da wird das Datenblatt etwas schwammig, denn es steht dort, das wäre nur für kleine Serien empfehlenswert...
Das stimmt, aber es ist kein großes Problem. Es ist sogar noch kleiner, als ich ursprünglich gedacht hatte. Hier ist ein Foto von mein Protoyp des Beluga-cartridge dass ich am Moment im entwicklung habe:
Du siehst den SLG46620 mit offiziellem DIP-Adapter. Außerdem kann man sehen, dass ich auch einen Anschluss für das Programmiergerät gemacht habe. Ich kann das SLG46620 einfach aus der Cartridge entfernen und das Programmiergerät in die Cartridge einsetzen. Dann setze ich das SLG46620 in das Programmiergerät ein und kann entwickeln und testen, was ich will, ohne etwas dauerhaft zu programmieren. Das funktioniert so gut, dass ich Am Moment nur 4(!) GreenPAKs unbrauchbar gemacht habe. Wenn man bedenkt, dass sie so gut wie nichts kosten, ist das praktische Problem gleich null.
Und sie sind nicht einmal völlig unbrauchbar, da sie im Programmiergerät mit einer temporären Konfiguration umkonfiguriert werden können, so dass sie weiterhin für die Entwicklung neuer Hardware verwendet werden können.
Für die Herstellung von Hardware usw. ist das OTP-thema ebenfalls kein Problem.
wie viel muss man denn in die Toolkette, sprich den Programmer und gegebenenfalls die Tools selbst investieren, um dann zusätzlich zu Deinem Adapter mit aufgelöteten "OTP"-Universal-Chip wirklich handlungsfähig zu sein?
Mit Standard-Programmern wie GALEP oder meinetwegen auch den China-"Böllern" wie TL866 & Co. wird da wohl nix gehen, oder? Digikey zeigt da unzählige Varianten auf von ca 6 EUR bis 150 EUR, was braucht man wirklich, um vernünftig damit arbeiten zu können (also genanntem Chip und Deinem Adapter auf DIL20)?
Du brauchst ein SLG4DVKDIP, mehr nicht. Die Software kannst du prompt herunterladen, für Linux/Mac/Windows. Das kannst auch jetzt direkt tun, nur um eine Weile damit zu spielen. Die Software ist ziemlich gut, im Vergleich zu GALs, ist die Qualität ein Hauch von frischem Wind.
Und welche Anforderungen hat die Software, kann man bestehende Schaltpläne oder "top level logic diagrams" von üblichen CPLDs oder wenigstens die primitiven Tables von GAL/PAL/PLAs (ohne Registered) anderer Hersteller übernehmen, oder muss man da wirklich das Rad wieder neu erfinden?
Hier müsst man wirklich neu anfangen, denn ein GreenPAK unterscheidet sich im Inneren von einem GAL oder CPLD. Ein CPLD hat Makrozellen, mit denen man Komponenten wie einen Zähler aufbauen können. Mit einem GreenPAK ist das zwar nicht unmöglich, aber die verfügbare Logik geht dann schnell zur Neige. Es ist ähnlich wie beim Wechsel von einem CPLD zu TTL-Bauteilen: Du müsst dann deine Design aus TTL-Bausteinen aufbauen, und das erfordert einiges an Überlegung. In ähnlicher Weise hat ein GreenPAK interne Bausteine: Zähler, Pipe-Delays, digitale Komparatoren, Flankendetektoren und dergleichen sind allesamt nützliche Bausteine, die man verwenden kann, und genau hier ist Nachdenken gefragt.
Wenn du jedoch eine einfache Schaltung mit ein paar Logikgattern habt, kannst sie leicht neu zeichnen. Alle bekannten Logikgätter sind verfügbar, das Zeichnen von Linien zwitschen sie geht sehr schnell. Das dauert weniger als ein paar Minuten.
Warum hat Du nicht das deutlich hobby-freundlichere Gehäuse mit Pins (TSSOP-20) gewählt, dafür gäbe es übrigens auch Universal-Adapter auf DIL, die man auch sehr günstig über ebääh & Co, bekommt und die kann man durchaus noch selbst löten, auch ohne IR, reflow etc, sondern einfach mit dem Kolben...
Mein FC3 101% verwendet die TSSOP-Version:
Allerdings kann ich das FC3 101% nicht gut als Lötbausatz anbieten. Ich möchte auch in der Lage sein, meine Cartridges als Lötbausatz herauszubringen, für die Beluga-cartridge ist das ein ausdrückliches Ziel. Universelle TSSOP-Adapter verwenden den breiten 0,3"-Stiftabstand, der für 20 Stifte sehr ungewöhnlich ist. Das GreenPAK würde dann ohne Selfbsbasteladapter nicht in die offiziellen Programmiergeräte passen, der Platzbedarf auf Cartridges würde viel größer werden. Und obwohl ein TSSOP20 besser von Hand zu löten ist als ein STQFN, bin ich viel produktiver, wenn ich die DIP-Version programmieren muss, als wenn ich den TSSOP20 erst vorsichtig mit einer Pinzette in einen Sockeladapter einsetzen muss.
Aber... natürlich kann die TSSOP20-Version verwendet werden! Ich habe es selbst getan und sehr erfolgreich. Du kannst diese Diskussion ignorieren, wenn du die TSSOP20-version verwenden möchtet,
obwohl ich denke, dass DIP-Adapter zumindest während der Entwicklungsphase unerlässlich sind.