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Reinigung ausgelaufene Batterien

  • Zitrone oder Essig - Scheißegal Hauptsache Säure... In den Batterien befindet sich nämlich Lauge und die wird mit Säure neutralisiert.

    Man könnte das auch mit Salzsäure machen, aber das will ja keiner... aus gründen ... :whistling:

    Alles schön einschmieren damit und einwirken lassen - Wie lange - Kein Plan ... Und am Ende mit Isopropanol reinigen - Dabei wenn es geht nicht Rauchen... Sonst Feuerball !!!

  • :thumbsup: O.k.

    Zitronensäure kaufe ich immer ein, um meine Kaffeekanne zu entkalken. Essigessenz müssten wir zu Hause haben, weil meine Frau damit Platten/ Pflastersteine schrubbt oder so ähnlich ...

    Isopropanol habe ich letztens bei dem verzweifelten Versuch hergestellt , Wodka zu destillieren .

    Ist also alles da. Vielen Dank für eure Ratschläge!


    Stefan

  • Jegliche Kontakte würde ich eher neu machen, zudem waren die Batterien früher nicht so auf Umweltverträglichkeit getrimmt wie heute, d.h. was da sonst noch so Alles drin war, will man lieber nicht wissen und erst recht nicht auf Haut oder gar in der Lunge haben...


    Und die Säure greift ja dann selbst auch wieder div. Materialien an, d.h. warmes Wasser und einfach aufs Löslichkeitsprodukt bauen, was damit nicht weggeht dann trocken und mechanisch entfernen und wie gesagt: Kontakte neu machen, dann wirds auch was...

  • Jegliche Kontakte würde ich eher neu machen, zudem waren die Batterien früher nicht so auf Umweltverträglichkeit getrimmt wie heute, d.h. was da sonst noch so Alles drin war, will man lieber nicht wissen und erst recht nicht auf Haut oder gar in der Lunge haben...


    Und die Säure greift ja dann selbst auch wieder div. Materialien an, d.h. warmes Wasser und einfach aufs Löslichkeitsprodukt bauen, was damit nicht weggeht dann trocken und mechanisch entfernen und wie gesagt: Kontakte neu machen, dann wirds auch was...

    Deswegen ja die Essig Essenz damit der ausgelaufene Kram NICHT zum Problem sondern neutralisiert wird, wenn du das "trocken und mechanisch" entfernst besteht sogar erhöht die Gefahr des einatmens ...


    Und bevor Essig Essenz etwas angreift wie eine Platine oder so braucht es vermutlich Jahre (oder Jahrzehnte) und dafür wird das ganze danach ja mit IPA abgewaschen.


    Klar neu machen ist toll, aber a) bekommt man nie (!) passende Kontakte o.ä. zum Nachkaufen und b) die die evtl fast passen müssen sehr aufwändig angepasst werden.


    Ich würde alleine aufgrund des Aufwandes immer versuchen die alten Kontakte zu reinigen und wer meint das sei schädlich kann sich immer noch ne Staubschutzmaske dabei anziehen (wobei das vollkommen over the Top ist) ;)

  • Und bevor Essig Essenz etwas angreift wie eine Platine oder so braucht es vermutlich Jahre (oder Jahrzehnte)

    Also wenn wir vom Gleichen sprechen: Essigessenz aus dem Supermarkt, je nach Qualität 25% - 60% reine Säure, da dauert das keine Jahre, nichtmal Tage, bis das "etwas" angreift, blankes (verbleites) Lötzinn z.b. ruiniert das binnen Stunden, sieht dann weißlich aus wie "verkalkt"oder "verschimmelt" ist aber Zinn- und Bleioxid... Das Bleioxid "Bleiweiß" ist sogar hochgradig giftig und wassergefährdend!


    Aber Essigsäure oxidiert auch andere Metalle wie z.b. auch Kupfer!


    Zudem löst es Weichmacher aus Kunststoffen und beschleunigt damit deren Alterung & Versprödung massiv!


    Und aus Ritzen und Hohlräumen bekommt man das kaum noch raus, in Alkohol ist es zwar löslich, aber beiweitem nicht so gut wie in Wasser, was man dort aber (insb. im Falle von Elektronik!) auch nicht haben will...



    Das Neutralisieren ist ne gute Idee an sich, aber das Dumme ist nur, das man dazu -je nach vorhandenem Alkali die ziemlich exakte Menge & Konzentration an passender Säure bräuchte und diese (ausschliesslich) am exakten Ort.


    Just das wird man aber NIE hinbekommen!


    So aber hat man letztendlich nur noch ne weitere ätzende Substanz mehr eingebracht, die dazu noch weitere unangenehme Eigenschaften hat, z.b. hygroskopisch zu sein, d.h. wasseranziehend.


    Da die meisten alkalischen Elektrolyte auch wasserlöslich sind, empfiehlt sich (jenseits von PCBs!) eher das ausgiebige Spülen mit (möglichst reinem) Wasser, wobei erhöhte Temperatur auch die Löslichkeit bekanntlich steigert, aber damit auch die Konzentration in der entstehenden Lauge, d.h. Temperatur nur langsam steigern, um zu heftige Reaktion am Anfang sicher zu verhindern.


    Dabei mechanisch unterstützen, z.b. Zahnbürste, Glasfaser-Stifte etc., im PCB-Bereich jedoch nur TROCKEN aber natürlich die Stäube nicht einatmen, sondern absaugen.

  • Also wenn wir vom Gleichen sprechen: Essigessenz aus dem Supermarkt, je nach Qualität 25% - 60% reine Säure

    Maximal 25% (aus dem Supermarkt)



    Aber Essigsäure oxidiert auch andere Metalle wie z.b. auch Kupfer!

    Klar, es entsteht Kupferacetat (Grünspan) aber : das DAUERT !!!!


    Natürlich sollte man die Essigessenz da nicht mehrere Wochen einwirken lassen ...


    Und aus Ritzen und Hohlräumen bekommt man das kaum noch raus, in Alkohol ist es zwar löslich, aber beiweitem nicht so gut wie in Wasser

    Naja, wenn man glaubt da sind noch Reste, dann eben erst mit Destiliertem Wasser spülen und dann nochmal mit IPA !


    Ich reinige JEDEN Grünspan von ausgelaufenen Akkus, egal ob auf Mainboards oder in Fernbedienungen, mit Essig Essenz + IPA (hinterher) und das schon seit Jahren, und bis heute sind danach KEINE chemischen Reaktionen mit der Essig Essenz aufgetreten ... aber jeder wie er möchte ...

  • und bis heute sind danach KEINE chemischen Reaktionen mit der Essig Essenz aufgetreten ... aber jeder wie er möchte ...

    Warum machst Du es denn dann, wenn KEINE chemische Reaktion aufgetreten ist ;-)


    Also speziell was Elektronik und hier wiederum integrierte Schaltungen mit nicht hermetisch abschliessenden Gehäusen anbelangt (der Regelfall ausserhalb von extrem hochpreisigen Segmenten wie Militär, Raumfahrt oder Meßtechnik): Das Zeugs ruiniert die Chips gleich über mehrere Wirkmechanismen und "zieht" eher noch Wasser in die Chips rein, als es durch Wasser oder IPA etc. "ausgewaschen" werden könnte. D.h. gerade für bestückte Platinen absolut ungeeignet, es sei denn, man will das Ableben der Elektronik beschleunigen.


    Hab da selbst einiges Lehrgeld zahlen müssen und Geräte dadurch ruiniert, aber wie gesagt: jeder wie er möchte!

  • Warum machst Du es denn dann, wenn KEINE chemische Reaktion aufgetreten ist

    Mit der Original Hardware/Platine/wasauchimmer natürlich .... Erbsenzählen ? Cooooool .... NICHT :honk:



    D.h. gerade für bestückte Platinen absolut ungeeignet, es sei denn, man will das Ableben der Elektronik beschleunigen.


    Ich hab schon mehrere A2000 mit Akkuschaden und ältere PC Mainboards so behandelt und gereinigt, auch nach mehreren Jahren traten keine Folgeschäden auf, offensichtlich warst du nicht gründlich genug !

  • auch nach mehreren Jahren traten keine Folgeschäden auf

    Liefen die Geräte denn in Folge auch wieder regelmäßig und länger am Stück, oder wurden die wieder in die Vitrine gepackt?


    Mein bestes Beispiel war die Logic-PCB eines HP4V A3-Laserdruckers von Anfang der 1990er, aber schon komplett smd: Reinigung mit Essigsäure "Surig-Essenz", danach mit wirklich VIEL destilliertem Wasser gespült, mit Alkohol nachgereinigt (mehr der Optik wegen) und mehrere Tage lang bei 60°C getrocknet, dennoch Gerät absolut tot bei Wiederinbetriebnahme (davor hatte es nur sporadische Aussetzer).


    Detailanalyse ergab Zinn-Whisker an den Pins der großen SMD-ICs, nur unterm Mikroskop erkennbar, aber im Laufe der nächsten Tage und Wochen dann "wachsend", bis auch mit blankem Auge erkennbar: Grund: die Säure wurde entlang der Pins INS Epoxi-Gehäuse reingesogen und hat dort im Verborgenen -verstärkt durch die wasserziehende Wirkung den Chip quasi von innen her ruiniert! War auch durch Nachlöten mit viel Fluxer nicht mehr behebbar, da eben nicht nur aussen, sondern auch IM IC Kurzschlüsse entstanden waren!


    Bei frühen PC-Mainboards bekommt man das Zeugs nicht aus den (überlackierten!) Vias raus und diese werden dann immer höherohmiger, womit Fehlfunktionen vermehrt auftreten oder auch Totalausfälle, wenn Versorgungsleitungen betroffen sind. Durch die hydroskopische Wirkung kommt es im Betrieb sogar zu elektrochemischen Reaktionen, die den weiteren Verfall beschleunigen. Hatte ich auch an einem A2K Board, das zwar eigentlich primitiv genug wäre (im Vergleich zu gleich alten aber deutlich filigraneren PC-Boards), aber dennoch sich irreparabel zeigte. (mein erster Hand A1K hat Gott sei Dank keinen Akku!)


    Was will man da gründlicher reinigen, man müsste ja den Lötstopplack komplett entfernen, da ansonsten eben Kapillar-Effekte dafür sorgen, das das Zeugs überall rein kriecht, wo man es aber allein durch Spülen NICHT wieder raus bekommt!

  • Liefen die Geräte denn in Folge auch wieder regelmäßig und länger am Stück, oder wurden die wieder in die Vitrine gepackt?

    Selbstverständlich ... ich bin kein Sammler, ich bin ein "Nutzer" ...


    Natürlich gibt es auch mal Phasen wo die Zeit nicht reicht, allen reparierten Geräten gerecht zu werden aber alle (!) von mir so behandelten Geräte laufen bis heute ohne Probleme ! Ich hab nichtmal Vitrinen ;)


    Ich gebe dir natürlich in einem Punkt recht : schlechte Nachbehandlung (aka Reinigung) sollte vermieden werden aber korrekt angewendet ist EEssenz + IPA unschlagbar gegen ausgelaufene Batterien/Akkus !



    Was will man da gründlicher reinigen, man müsste ja den Lötstopplack komplett entfernen, da ansonsten eben Kapillar-Effekte dafür sorgen, das das Zeugs überall rein kriecht, wo man es aber allein durch Spülen NICHT wieder raus bekommt!

    Wenn es so weit gekommen ist, hilft eh keine Essig Essenz mehr, dann muss der Lötstoplack abgetragen, die Stelle gereinigt und das ganze neu versiegelt werden, auch grossflächig ist das kein Problem (zumindest bei den 2000er Boards)