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Bräuchte Erklärung zu der 50hz Monitor Voraussetzung

  • Wie im Titel schon angedeutet, würde ich mich über eine fachliche Aufklärung zu diesen scheinbar 50hz Bildwiederholrate oder Zeilenfrequenz Bedingung freuen.
    Bedingung wohl deshalb, weil ich immer wieder höre dass nur alte oder besonders teure moderne Flachbildmonitore das können und der C64 genau diese 50hz benötigt da sonst irgend etwas ungünstiges mit dem Bild passiert.
    Im Internet finde ich da keine für mich verständliche erklärung. Sogar eigentlich immer nur Behauptungen darüber die aber nicht wirklich den Hintergrund erklären.

    Als ich neulich anfing mir einen Amiga wieder ins Spielzimmer zurück zu holen und dazu später noch den C64 war ich bereits durch Zufall Besitzer von ein paar RöhrenTv´s und dazu habe ich noch einen guten Freund der mir alte Monitore ausleihen könnte.
    Ich habe somit das Problem erst mal so nicht, aber ich beschäftige mich damit jetzt, da ich zumindest langfristig ein Setup auch mit Flaschbildschirm aufbauen wollte.

    Dazu kommt auch das Nebenthema des Converters. In Deutschland direkt zu kaufen gibt es da wohl nicht so viel vernünftiges. Lese hier oft von einem RetroTink Clone den RetroScaler2x der dann Svideo in HDMI convertiert.

    Die Fragen wären jetzt also

    1. Was ist das "50hz" beim Monitopr genau?
    Als Beispiel ein moderner Gamingmonitor den ich gerade mal raussuchte hat laut Datenblatt "Signal Frequency 30 - 225khz(H) / 48 - 180 Hz(V).
    Sind da nicht die 50hz drin?

    2. Retroscaler2x und Ähnliches schleifen dieses 50hz Signal durch? Oder muss man da auch drauf achten welchen Converter man da holt und ob der C64 geeignet ist?

    3. Was genau passiert da, wenn ich jetzt einfach sagen dass mir das egal ist und ich schließe einfach was modernes an? Bildschirm bleibt schwarz?

    Großen Dank für die Lehrstunde vorab schon mal von mir :thumbup:

  • Da hast du was falsch aufgeschnappt.

    50Hz bedeutet die Vertikalfrequenz oder auch "Bilder pro Sekunde". Das ist nicht das Problem. Da hast du auch Recht, das ist in dem Bereich 48-180Hz "mit drin".


    Was aber außerhalb des Bereichs liegt ist die Horizontalfrequenz. Da können Monitore (schon ab der Zeit von VGA) meist nur 30kHz oder mehr. Hier dein Monitor ja auch: 30-225kHz. Der C64 liefert aber nur 15Khz.


    Horizontalfrequenz bedeutet, wie viele Zeilen pro Sekunde geschrieben werden. Fernsehen war so konzipiert, dass man um Bandbreite zu sparen, lieber 2 Halbbilder, sogenannte Fields mit halb so vielen Zeilen wie man eigentlich darstellen wollte gezeichnet hat, wobei das zweite Field etwas versetzt war, so dass das träge Sehsystem dann ein ganzes Bild zusammensetzte. Die Fields wurden mit 50Hz gesendet, und ergaben damit 25 Vollbilder pro Sekunde. Damit war auch die Zeilenfrequenz niedrig, denn pro 1/50Hz musste man so nur die Hälfte der Zeilen darstellen, das Zeichnen dieser kann also langsamer sein (muss langsamer sein, um im Takt zu bleiben).


    Für Games wären diese 25Hz Vollbilder zu langsam und zu hochauflösend gewesen, also trickste man und nutzte die Fields mit ihrer halben Auflösung als Bilder. Daher resultierten diese 15Khz bei 50 oder 60Hz, letztere waren von der Netzfrequenz abhängig, um Schwebungsinterferenzen zwischen Vertikalfrequenz und Netzfrequenz zu vermeiden.


    VGA oder High Res Monitore lösten sich dann von der Fernsehnorm, um stellten die Anzahl der eigentlich beim Fernsehen möglichen Zeilen in jeden Bild da (hier gab es dann keine Fields mehr). Doppelt so viele Zeilen pro Bild: doppelte Horizintalfrequenz, da jede Zeile jetzt doppelt so schnell geschrieben werden musste.


    Retroscaler2x macht nun folgendes: er bekommt die Bildzeilen vom C64 und.. verdoppelt die. Das ist auch der Namensursprung: 2x. Diese Scaler sind Zeilenverdoppler (oder verdreifacher, oder vervierfacher). Da sie nur eine Zeile speichern und 2mal hintereinaner (mit 30Kz) anzeigen sind sie so gut wie lagfrei, da kein ganzes Bild gespeichert und neu ausgelesen wird.



  • 1. Ein 50Hz-Monitor arbeitet mit einer exakten Bildfrequenz von 50Hz, also 50 Halbbilder pro Sekunde aufbauen, bzw. 25 Vollbilder. Hier siehst Du eine Erklärung dazu.

    Es werden also abwechselnd die ungeraden und dann die geraden Zeilen geschrieben. Das ist halt die Geschwindigkeit, mit der die Computer früher das Bild generiert haben, die ans TV angeschlossen wurden. Das TV-System war so beim analogen System (bei uns, PAL-System).

    Es gibt auch Computermonitore, die ein Bild schneller schreiben können. Wenn Du da nen ungeraden Teilerfaktor hast, kann halt mal was verloren gehen, oder nicht richtig dargestellt werden. Ich hatte einen Monitor, mit dem ich immer auf 120Hz geschaut hatte. Das war für die Augen viel entspannter (OK, ich hab auch dei DLP-Krankheit).

    Wenn Du jetzt nen Monitor hast, der mit 75Hz arbeitet ist klar, dass dieser 1,5 Bilder schreibt, während der Computer 1 Bild schickt. Der Monitor ist schon am schreiben des zweiten Halbbildes (von Bild2), während der Computer aber schon Bild2 schickt. D.h. Der Computer sendet gerade die ungeraden Zeilen, der Monitor will aber die geraden schreiben. Da ist natürlich ein Konflikt.

    Desweiteren dürften Lichtgriffel wohl auch nur mit einem echten 50Hz-Monitor funktonieren, da dieser ja abtastet, wann der Elektronenstrahl gerade vorbei kommt. Arbeitest Du nun mit 100Hz, so stimmt die ermittelte Position nicht, da der Monitor ja schon doppelt so weit ist, wie der Computer "denkt".


    Beim Analogmonitor regt der Elektronenstrahl eine Leuchtschicht an, die nachleuchtet. Dadurch bleiben die Punkte bis zum nächsten "Besuch" quasi noch "stehen". Schnellere Monitorröhren leuchten kürzer nach.


    2. Heutige Monitore arbeiten nicht mehr nach dem analogen Verfahren. RetroScaler & Co müssen den Elektronenstrahl simulieren und daraus virtuell ein digitales Bild bauen, welches sie dann dem Monitor übermitteln. Ja, man muss drauf achten, welchen Converter man sich da holt. Die Meinungen gehen da aber sehr auseinander. Dazu gibt es aktuell gerade wieder eine Diskussion hier. Ich habe mehrere Converter im Bereich von 30-100€ probiert und bin beim RetroScaler hängen geblieben. Der bringt mir das beste Bild. Allerdings kann es da auch Probleme geben. Mit dem C64 ist mir das noch nicht passiert, aber mit dem Plus4. Es gibt Situationen (zum Glück selten), in denen der Chip eine falsche Bildfrequenz erzeugt. Mein TV kommt dann mit dem HDMI-Signal nicht klar und sagt eine angebliche Auflösung von 1280x2 oder so ähnlich. Mein TV in der Küche kommt damit klar. Der billigste Converter hat das Problem nicht, aber das Bild ist absolut grauenvoll und kaum zu erkennen.

    Es gibt auch Scaler für 300-500€. Wie die sind, kann ich nicht sagen. Ich vermute aber durchaus, dass diese noch etwas besser sind. Was die mit meinem Frequenzproblem machen, würde mich tatsächlich auch mal interessieren. Aber dafür kaufe ich mir keinen für so viel Geld.


    3. Im Extremfall wie ich oben schon beschrieben habe, kann es tatsächlich passieren, dass ein schwarzer Bildschirm zu sehen ist. Aber das dürften doch eher die Ausnhame sein. Man merkt die Unterschiede eher in der Bildschärfe und farbigen Rändern an hohen Kontrastübergängen. Wenn ich den DVD-Recorder als Converter nutze, kommt z.B. gar keine Farbe mehr raus (dafür kein Frequenzproblem). Aber mit diesem Bild will man nicht wirklich arbeiten.


    Im Endeffekt muss man scheinbar wirklich probieren, was einem am besten gefällt. Scheinbar ist ein Converter auch nicht an jeder Computer-TV-Kombination genauso gut. Jedes Computerboard unterscheidet sich vom nächsten und die TV sind auch nicht alle gleich.

  • Danke dir

    Dann rekapituliere ich mal

    Für den C64 ist ausschlieslich die Hochrizontalfrequenz wichtig die bei 15khz liegt.
    Also müsste dem Beispiel des modernen Monitors oben entsprechend dann "Signal Frequency 15 - 225khz(H) / 48 - 180 Hz(V)" stehen damit das passt?

    Da aber der Retroscaler2x eben diese Hochrizontalfrequenz verdoppelt, würde aber wieder der ursprüngliche Monitor "Signal Frequency 30 - 225khz(H) / 48 - 180 Hz(V)" passen?

    Doof gefragt. (H) ist Hochrizontal und (V) ist Vertikal?
    Das ist für mich irgendwie schwer nachvollziehbar wie teile des Bildes unterschiedliche Wiederholraten haben.
    Also H Zeilen wiederholen sich schneller wie V Zeilen? Und beides ist zusammen das Bild?

    Um das Thema auf die Spitze zu treiben, wie ist das bei modernen TVs? zb so ein OLED Sony 4k TV die ja meist auch mit hohen Hz angegeben werden.
    Damit wird ja auch immer geworben. So nach dem Motto je mehr Hz um so geiler. Ist das dann H oder V oder beides zusammen? :huh:

    Und um noch weiter zu gehen, wie verhält sich das bei einem Ultimate64? Das ist doch komplett moderne Hardware mit HDMI Ausgang oder?
    Könnte ich da jeden modernen Gamingmonitor dran anschließen und der Monitor gibt korrekte Bilder vom U64 aus?

  • RetroScaler & Co müssen den Elektronenstrahl simulieren und daraus virtuell ein digitales Bild bauen, welches sie dann dem Monitor übermitteln


    ...


    Es gibt Situationen (zum Glück selten), in denen der Chip eine falsche Bildfrequenz erzeugt. Mein TV kommt dann mit dem HDMI-Signal nicht klar und sagt eine angebliche Auflösung von 1280x2 oder so ähnlich. Mein TV in der Küche kommt damit klar. Der billigste Converter hat das Problem nicht, aber das Bild ist absolut grauenvoll und kaum zu erkennen.

    Nein, die simulieren da keinen Elektronenstrahl.


    Es gibt grob gesagt zwei Arten von Scaler. Zeilenbasierte und Bildbasierte.


    Zeilenbasierte habe ich oben bereits kurz beschrieben, weil der 2x so einer ist.
    Diese bekommen, zB. vom C64, eine ("langsame") Zeile und speichern diese in einem Zwischenspeicher.

    Dann, wenn der C64 die nächste "langsame" Zeile schickt geben sie den Inhalt des Zwischenspeichers als 2 oder 3 oder 4 Zeilen mi doppelte, dreifacher oder vierfacher Zeilenfreqzenz aus. Das dauert dann eben genau so lang bis der C64 wieder eine Zeile übertragen hat und das Spiel beginnt von vorne.


    Hierbei bleiben alle Bildtimings gleich, nur die Zeilenfrequenz wird ganzzahlig vervielfacht. Da sich nicht jedes Gerät der Ära 64er und davor an die genauen Fernsehnormen gehalten hat (weil ein Analogfernseher einfach das macht, was man ihm sagt, weil man ja direkt den Elektronenstrahl steuert, so hat man ggf ein paar mehr oder weniger Zeilen generiert und damit auch die Vertikalfrequenz von evtl 49 oder 51Hz erzeugt) können somit eben Signale erzeugt werden die nicht jeder neue Fernseher versteht, weils eben nicht genau den Vorschriften von z.B. Anzahl Zeilen, Bildwiederholfrequenzen etc trifft.

    Vorteil aber: so lagfrei wie nur irgend möglich, weil nur eine Zeile der Dauer von ca 1/15KILOHERZ! gespeichert werden muss.



    Auf der anderen Seite stehen Bildbasierte Scaler. Die speichern ein ganzes Bild zwischen und lesen es dann genau mit den Specs eines modernen Videomodi wieder aus. Hierbei werden die Pixelinformationen aber interpoliert, deshalb wird das Bild bei den Billigen Scalern Matsch, und es wird mindestens ein ganzes Bild von 1/50 Hz Lag erzeugt. Also extrem viel mehr.

  • 50Hz bedeutet die Vertikalfrequenz oder auch "Bilder pro Sekunde". Das ist nicht das Problem.

    Doch, die 50Hz können auch ein Problem sein. Zwar wird jeder hierzulande vertriebene Fernseher mit 50Hz klarkommen, aber vereinzelt trifft man auf PC-Monitore, die ein 50Hz-Signal verweigern. Ein Beispiel dafür ist zB ein Asus XG16AHP, der laut Spec 60-144Hz Vertikalfrequenz unterstützt und darunter leider wirklich nur "Out of range" meldet.

  • Also müsste dem Beispiel des modernen Monitors oben entsprechend dann "Signal Frequency 15 - 225khz(H) / 48 - 180 Hz(V)" stehen damit das passt?

    Da die Monitore ja nach digitalem Prinzip arbeiten, kann man das so gar nicht vergleichen. Das ist ein völlig anderes Verfahren. Deshalb braucht man ja Converter.

    Da aber der Retroscaler2x eben diese Hochrizontalfrequenz verdoppelt, würde aber wieder der ursprüngliche Monitor "Signal Frequency 30 - 225khz(H) / 48 - 180 Hz(V)" passen?

    So kann man das nicht sehen. Früher hatte ein TV 768x576 Punkte. Wobei die horizontalen Punkte (768) nicht so exakt festgelegt sind. Der Elektronenstrahl bewegt sich einfach konstant übers Bild dessen Stärke und wird vom Videosignal gesteuert. Man darf nicht vergessen, das war analog. Analog bedeutet, nicht quantisiert, also keine festen Zahlen und ich kann so weit rein zoomen, wie ich will, es wird nicht "Pixelig". Bei Digital habe ich exakte Punkte. Dazwischen gibt es nicht!

    Die Zeilen waren aber tatsächlich festgelegt. Da wurden 576 Zeilen abgefahren (siehe mein Link oben). Wenn man sich nun die Auflösungen heutzutage ansiegt, so sind die Auflösungen der Bildschirme weitaus höher. Also muss das aus dem Analogsignal generierte Digitalbild irgendwie "aufgeblasen" werden. Alternative wäre eine 1:1-Darstellung in der Mitte. Aber dann hast Du af dem großen Monitor ein kleines Bild mit großem schwarzen Rand.

    Dieses "Aufblasen" kann man nun mit verschiedenen Methoden machen. Wenn Du 2 Punkte nebeneinander hast, einer hat den Wert 1, der nächste 0. Du möchtest aus diesen 2 Punkten nur 4 Punkte machen, kannst Du es einfach machen und interpolieren. Dann hast Du die Punkte 1, 0.5., 0, 0. Das führt zu einem unscharfen Rand. Der RetroScaler verdoppelt die Punkte einfach. Du hast dann 1, 1, 0, 0. Das ist immer noch scharf, dafür hast Du größere "Blöcke".

    Doof gefragt. (H) ist Hochrizontal und (V) ist Vertikal?

    Genau


    Also H Zeilen wiederholen sich schneller wie V Zeilen? Und beides ist zusammen das Bild?

    Es gibt keine "H-Zeilen". Vertikal sind die Zeilen, horizontal hast Du nur einzelne Bildpunkte der Zeile. Auch das sieht man in dem obigen Link schön.

    Daraus folgt, die V-Frequenz entspricht quasi der Bildfrequenz, die H-Frequenz die die Frequenz, in der einzelne Punkte gezeichnet werden. Diese ist natürlich um den Faktor Zeilenzahl höher. (in jeder Zeile werden ja genauso viele Punkte gezeichnet).

    Um das Thema auf die Spitze zu treiben, wie ist das bei modernen TVs? zb so ein OLED Sony 4k TV die ja meist auch mit hohen Hz angegeben werden.

    Das ist die Geschwindigkeit, mit der Bilder nacheinander angezeigt werden können. Das ist aber nicht immer ein wahrer Messfaktor.

    Durch die Digitalisierung erzeugst Du eine Verzögerung. Früher wurde das Bild vom Computer direkt auf den Monitor "gezeichnet" und Du hast es direkt gesehen. Heute wird es im Converter auf die virtuelle Leinwand "gezeichnet" und erst wenn das Bild fertig ist, komprimiert und den TV geschickt. Dieser muss es wieder dekomprimieren und darstellen. Das dauert auch noch eine gewisse Zeit. Für Spiele ist wichtig, dass diese gesamte Zeit möglichst kurz ist. Die Zeit, in der das virtuele Bild geschrieben wird, ist durch das TV-Format festgelegt und kann nicht geändert werden. Der Converter muss nun also schnell komprimieren, die Daten an den TV übermitteln und dieser wieder schnell verarbeiten und anzeigen. Dauert das zu lange führt es dazu, dass Du bei Spielen, wo Du schnell reagieren musst, auf ein Bild reagierst, der Computer aber schon weiter ist als Du siehst, also zu langsam bist. Das macht dann keinen Spaß.


    Es ist also die Geschwindigkeit des Converters und des Bildschirms extrem wichtig. Wenn Du einen langsamen Bildschirm hast, kann der Converter noch so schnell sein, Du wirst nicht glücklich. Theoretisch sollte diese hohe Frequenzangabe der TV ein Messfaktor für diese Verarbeitungsgeschwindigkeit sein, ist es aber oft nicht. Bei einem Film ist es egal, ob Du den Inhalt 0.5s später präsentiert bekommst, aber schnelle Bewegungen trotzdem super dargestellt werden. Beim Computerspiel ist das der Tod.

  • Nein, die simulieren da keinen Elektronenstrahl.

    Quasi schon. Das Bild kommt vom Computer in Form von Elektronenstrahlmodulationen. Diese müssen in ein digitales Bild umgewandelt werden. Der Scaler muss also schauen, wo befindet sich der Elektronenstrahl im Moment und welcher Pixel muss dafür gezeichnet werden. Da es keinen echten Elektronenstrahl gibt, muss der Scaler also so tun als hätter er einen, ihn also simulieren.

  • Doch, die können auch ein Problem sein. Zwar wird jeder hierzulande vertriebene Fernseher mit 50Hz klarkommen, aber vereinzelt trifft man auf PC-Monitore, die ein 50Hz-Signal verweigern. Ein Beispiel dafür ist zB ein Asus XG16AHP, der laut Spec 60-144Hz Vertikalfrequenz unterstützt und darunter leider wirklich nur "Out of range" meldet.

    Das stimmt. 50Hz für einen Computermonitor ist eher ungewöhnlich. Die fingen eher so bei 60Hz an, wurden aber häuftig mit 75Hz betrieben.

  • (H) ist Hochrizontal und (V) ist Vertikal?
    Das ist für mich irgendwie schwer nachvollziehbar wie teile des Bildes unterschiedliche Wiederholraten haben.
    Also H Zeilen wiederholen sich schneller wie V Zeilen? Und beides ist zusammen das Bild?

    H = V * Zeilen


    Für PAL:

    25 (V) * 625 (i, interlace) Zeilen = 15 kHz (H)

    50 (V) * 312,5 (p, progressive) Zeilen = 15 kHz (H)


    Um das Thema auf die Spitze zu treiben, wie ist das bei modernen TVs? zb so ein OLED Sony 4k TV die ja meist auch mit hohen Hz angegeben werden.
    Damit wird ja auch immer geworben. So nach dem Motto je mehr Hz um so geiler. Ist das dann H oder V oder beides zusammen? :huh:

    Damit ist immer "V" gemeint.

  • Doof gefragt. (H) ist Hochrizontal und (V) ist Vertikal?
    Das ist für mich irgendwie schwer nachvollziehbar wie teile des Bildes unterschiedliche Wiederholraten haben.
    Also H Zeilen wiederholen sich schneller wie V Zeilen? Und beides ist zusammen das Bild?

    Es gibt keine "H-Zeilen". Vertikal sind die Zeilen, horizontal hast Du nur einzelne Bildpunkte der Zeile.

    Ich würde sagen "es gibt keine V-Zeilen".


    Es gibt sogar noch einen Takt, der alles bestimmt: die Pixelfrequenz.


    Mal ganz vereinfacht: Stell dir vor eine Black box generiert jede Sekunde einen einfachen Schwarz weiß Pixels, der nur "an" oder "aus" sein kann. Zur Veranschaulichung: o sei aus, x sei an.

    Die Box generiert also eine kette: xxxoooxxxxxxxxxxooxxxxxooxxxxxxxoxxxxxxxooxxxxoooo

    Nehmen wir mal an du willst ein Bild 10 Pixel breit, 5Pixel hoch darstellen. Dazu musst du nur die Pixel zählen.

    Aller 10 Sekunden brauchst du einen Impuls, der besagt dass eine Neue Zeile begonnen werden muss. Das ist deine Horizontalfrequenz. 1/10 Hz

    Damit wird aus der endloskette Pixeln im Pixeltakt eine Anzahl horizontaler Zeilen:

    Code
    1. xxxoooxxxx
    2. xxxxxxooxx
    3. xxxooxxxxx
    4. xxoxxxxxxx
    5. ooxxxxoooo

    nach 5 solchen Zeilen brauchst du einen Impuls, der sagt dass ein neues Bild begonnen werden soll, dass also die Pixel wieder oben links weitergehen. Das ist deine Vertikalfrequenz. Jetzt eben nicht mehr nur aller 10 Sekunden, sondern aller 5*10 Sekunden. Also aller 50 Sekunden. 1/50Hz

    Alles wird durch Teiler aus der Pixelfrequenz gewonnen. Im realen Leben ist das etwas komplexer, da nur die sichtbaren Pixel angegeben werden, es aber noch in jeder zeile am ende noch ein paar unsichtbare Pixel gibt, wie auch ein paar unsichtbare Zeilen. Warum? Weil es Zeit benötigt, eine neue Zeile anzufangen (eben den Elektronentrahl vom rechten Bildschirmrand schnell nach links zu bewegen, und auch, in am Ende eines Bildes von unten rechts wieder nach oben links zu bewegen. Der Pixeltakt-Timer läuft dabei einfach weiter. Aber die Black Box muss in den Zeiten keine sinnvollen Pixel generieren.

    Wenn du jetzt 50 Bilder pro Sekunde darstellen willst, die aus 5 Zeilen a 10 Pixel bestehen sollen, wie hoch müssen deine Horizontal- und Pixelfrequenzen sein?

    Vertikalfrequenz: 50Hz (eben die 50Bilder pro Sekunde)

    Horizintalfrequenz: 5 Zeilen pro Bild mal 50Bilder die Sekunde = 5*Vertikalfrequenz = 5*50Hz = 250Hz

    Pixelfrequenz= 5 Zeilen mal 10 Pixel pro Bild mal 50 Bilder die Sekunde = 50*50Hz = 2500Hz

    oder anders gerechnet: 10Pixel pro Zeile mal Zeilenfrequenz = 10*250Hz=2500Hz

  • Ich würde sagen "es gibt keine V-Zeilen".

    Dann schau Dir mal die PAL-Spezifikation an. Da gibt es ganz klare Zeilen. Aber keine klaren Spalten, wobei die Lochmaske durchaus auch horizontale Pixel interpretieren lässt. Aber Du hast ja gar nicht die Möglichkeit, eine Zeile etwas weiter nach unten oder oben zu verlegen. Der vertikale Abstand ist ja fest gelegt. Du könntest höchstens nur ein Halbbild produzieren, das andere komplett weg lassen. Dürfte aber blöd aussehen und ich weiß auch nicht, ob das technisch möglich wäre. Horizontal sieht das wie gesagt durch die analoge Modulation etwas anders aus. Allerdings kann man da auch nur im Rahmen der Lochmaske agieren.

    In den Austastlücken lässt sich da sicherlich noch was variieren. Durch die Sync-Signale kann dann die nächste sichtbare Zeile wieder passgenau projiziert werden.

  • Für Games wären diese 25Hz Vollbilder zu langsam und zu hochauflösend gewesen, also trickste man und nutzte die Fields mit ihrer halben Auflösung als Bilder. Daher resultierten diese 15Khz bei 50 oder 60Hz, letztere waren von der Netzfrequenz abhängig, um Schwebungsinterferenzen zwischen Vertikalfrequenz und Netzfrequenz zu vermeiden.

    Gefährliches Halbwissen ;-)


    Alte TVs haben im Freilauf (Also wenn das bild rauschte) auf die Netzfrequenz synchronisiert, Auch senderseitig lief das so.


    "für Games" wurde da gar nix geändert, die TV-PAL Norm ist seit Einführung bis zur faktischen Ablösung unverändert geblieben (im Gegensatz zu den US-Normen, die sich mehrfach geändert haben und selbst unsere frz. Nachbarn mussten sich mal komplett neue TVs besorgen, bei uns kam das erst mit dem Ende des analogen TV in Mode, dann aber gewaltig, DVB-T "lebte" ja nicht mal ein Jahrzehnt lang, bis durch -T2 abgelöst)


    Für PAL:

    25 (V) * 625 (i, interlace) Zeilen = 15 kHz (H)

    50 (V) * 312,5 (p, progressive) Zeilen = 15 kHz (H)

    Meines Erachtens nach ist die Beschriftung oben falsch:


    Progressive ist fortlaufend, also ALLE 625 technischen Zeilen (nicht alle sind sichtbar!) x 25Hz, interlaced eben die Hälfte der Zeilen je Durchgang, dafür 50Hz also 50 Durchgänge je Sekunde...



    In Summe: beim analogen TV gab es KEINE fixe Pixelfrequenz, das ist nur bei Displays mit technisch (durch ne Matrix etc) festgelegter Auflösung und seriell eingetakteten Schaltinformationen notwendig, Beispiel:


    VC20: Pixelclock gleich Farbhilfsträger = 4.43 MHz, Vertikal 50Hz, PAL-BG konform, technische Auflösung horizontal: 284 Pixel, davon 176 sichtbar, Rest Rand und technisch bedingt (Rücklaufzeit etc)

    C64: Pixelclock 7,88 MHz, Farbhilfsträger natürlich aber PAL-BG spezifisch 4.43 MHz, 50Hz Vertikal entsprechend unserer Netzfrequenz, Auflösung horizontal: 504 Pixel, davon 320 sichtbar, Rest Rand und technisch bedingt.


    Ob und WIE SCHARF das Ganze dann beim klassischen Röhren-Farbbildschirm über Loch/Schlitzmaske oder Trinitron-System auf die RGB-Farbtripel vorne innen am Schirm übertragen wurde, das hing nicht nur von der Güte der Übertragungsstrecke (Bandbreite, Signal-Rauschverhältnis, Farbkodierung) ab, sondern auch direkt von der Feinheit der Maske im Vergleich zur nutzbaren Diagonale, der kleine 5.5" Schirm des SX64 hat schon eine sehr grenzwertige physikalische Auflösung, dagegen treffen bei nem 67er Wohnzimmer-TV viele Farbtripel auf einen "Dot" des C64 oder gar VC20...


    Insofern konnte man bei diesen analogen CRTs die Bildqualität auch durch passende Einstellung der Bildbreite und des Bildanfangs (Zentrierung) durchaus optimieren oder eben sich über Farbränder etc. ärgern.. Je nach Verhältnis konnte es dann aber auch passieren, das der nutzbare Bereich deutlich kleiner war als es die Diagonale der Röhre erlaubt hätte...


    Das alles (und die Röntgenstrahlung noch dazu) hat die TFT-Technik (und ihre Nachfolger IPS etc) deutlich verbessert, aber eben nur dann, wenn der Computer oder allgemein die Bildquelle zur Auflösung des Schirms passt und diese auch korrekt anzusteuern vermag.


    Aus Sicht des C645 heißt das z.b. das man auf den Rand links/rechts komplett verzichten müsste, aber dann eine sehr genaue 2:1 Darstellung auf einem VGA-TFT erreichen könnte (der 640x480 fixe Auflösung hat). Könnte, wenn der VIC denn auch genau diese 320 Pixel raustakten würde, aber er taktet um die 500 Pixel raus, siehe oben.. Und auch nicht in RGB und mit digitalen Abstufungen sondern pseudoanalog als (PAL/NTSC konformes) Helligkeits- und Farbwinkelsignal.


    Daher auch am TFT keine perfekte Darstellung möglich, da auch dort Mehrfachwandlung mit zwangsweisen Artefakten, wenns nicht ganzzahlig aufgeht, sowie auch A/D-Wandlungseffekten.

  • Dann schau Dir mal die PAL-Spezifikation an. Da gibt es ganz klare Zeilen.

    Wir meinen völlig dasselbe. Du sagst "eher V-Zeilen", weil das horizontale Zeilen in vertikaler Anordnung sind. Ich sage "eher H-Zeilen", weil die eben horizontal laufen und für mich "V-Zeile" so klingt als würde eine Zeile vertikal laufen, also ne Spalte sein) Natürlich sind einfach nur Zeilen, die falsche H-V-Zeilen unterscheidung kam ja weiter oben.

    PS: danke hab ich mich schon im Studium genügend mit rumgeschlagen :)