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letzter Beitrag von tixiv am

Patient #5

  • Habe ganz unten in der Kiste noch einen weissen (naja, inzwischen recht gilbigen) C64 gefunden. Brotkastendesign, aber in weiss und mit grüner LED. Also ein C64G.
    Board: Assy 250469, PCB 252311, Rev.B


    Nennen wir ihn Patient #5


    1. Die LED tut nicht mehr.
    Ist es eigentlich normal, dass das Board 5V direkt an die LED rausdrückt?
    Das sollte doch laut Schaltplan von R5 (390 Ohm) reguliert werden... der Widerstand ist auch da und hat auch 390 Ohm, trotzdem sind am LED Stecker auf beiden Aussenseiten 5V dran. Und am Widerstand sind auch an beiden Seiten 5V dran, laut Durchgangstester hat's da aberr keinen kurzen, d.h. der Widerstand steht da echt im Weg, hat 390 Ohm, aber tut nix.
    :gruebel


    2. Der Userport hat nicht 9V~, sondern etwas über 10V~
    Ist das nicht etwas viel?
    :nixwiss:


    3. Zeichen am Bildschirm
    Wenn die Tastatur dran ist, so kommen die folgenden Zeichen:
    1, 3, 5, 7, 9, +, und das Pfundzeichen. Das ist genau eine Reihe in der Keyboard-Matrix (PB0). Dies ist unabhängig von der verwendeten Tastatur. Bei Anschluss eines Joysticks in Port 1 kommen die Zeichen ebenso (sogar schneller).
    Ich hab mal den Tastaturanschluss und die entsprechenden Pins am 6526(U1) mit dem Logikprüfer gestestet:
    Pin5-11 - Row1 bis 7 - Dauer HI
    Pin12 - Row0 - Langsame Hi-Frequenz
    Pin13-19 - Col0 bis 6 - Regelmäßige HI-Frequenz
    Pin20 - Col7 - Unregelmäßige LO-Frequenz


    Da tippe ich mal, das da der CIA (U1) hinüber ist?
    :;(

  • Zu 1.)
    Überleg Dir mal wie Du das misst. Dein Messgerät (Voltmeter) hat einen sehr hohen Innenwiderstand um die Quelle so wenig wie möglich zu belasten. Dementsprechend fallen die 390 Ohm vom Widerstand nicht ins Gewicht und Du misst die 5V auf beiden Seiten.
    Der Widerstand bringt erst dann einen merklichen Spannungsabfall wenn er als Spannungsteiler auch mit einer adequaten Last (hier die LED) eingesetzt wird.
    Ist also ein vollkommen korrektes Ergebnis und der Widerstand ist in Ordnung.


    Zu 2.)
    Nein, das ist in Ordnung. Liegt im Bereich der Toleranz.


    Zu 3.)
    Ja, den CIA würde ich auf jeden Fall mal wechseln. Vermute mal daß Du das bestimmt schon gemacht hättest wenn er gesockelt wäre. :-)


    Viele Grüße
    Andreas

  • Zu 1.)
    Bei dem C64 mit dem neuen Board im Brotkastengehäuse habe ich den
    LED-Stecker immer um einen Pin versetzt draufstecken müssen, damit
    die LED funktioniert. Der Stecker ist wohl umgekehrt gepolt wie beim alten Board.


    Zu 3.)
    Ich würde mal versuchen, einen Pullup-Widerstand von so 4k7 an PB0 zu schalten - vielleicht ersparst Du Dir damit das Wechseln der CIA.

  • Zitat

    Original von hexagon
    Ja, den CIA würde ich auf jeden Fall mal wechseln. Vermute mal daß Du das bestimmt schon gemacht hättest wenn er gesockelt wäre. :-)


    Yep... auslöten ist eklig.


    Zitat

    Original von tixiv
    Bei dem C64 mit dem neuen Board im Brotkastengehäuse habe ich den LED-Stecker immer um einen Pin versetzt draufstecken müssen, damit die LED funktioniert. Der Stecker ist wohl umgekehrt gepolt wie beim alten Board.


    Joh, es ist also ein Dreier-Stecker, der nicht passend auf den Dreier-Kontakt gesteckt werden darf, sondern um einen versetzt (Rot auf GND, Schwarz auf 5V), so dass ein Kontakt frei steht .
    Bingo. Jetzt tut die LED.
    Manchmal sind es so einfache Dinge.


    Zitat

    Ich würde mal versuchen, einen Pullup-Widerstand von so 4k7 an PB0 zu schalten - vielleicht ersparst Du Dir damit das Wechseln der CIA.


    Also einfach einen 4,7k Ohm Widerstand von PB0 am CIA auf 5V legen?

  • Zitat

    Original von tixiv


    Genau. Das sollte Streusignale schwächen - was anderes kann es nämlich eigentlich nicht sein.


    Ich habe jetzt einen 4,7k Ohm Widerstand zwischen Pin 10 (PB0) und Pin 20 (Vcc) gelötet.


    :@1@:


    Es tut!

    :tanz:


    Hast Du noch eine kurze technische Erklärung für mich, was ich da eigentlich genau getan habe? Und was wohl kaputt war?

  • Ah, schön, dass es klappt.


    Naja, also die Technische Begründung sieht folgendermassen aus:
    Die Spalten der Tastaturmatrix werden von der CIA immer nacheinander auf
    GND gezogen. Die Zeilen werden normalerweise von den Internen Pullups der CIA
    auf high gehalten. Wenn man jetzt eine Taste drückt, dann wird ein Spalte mit einer
    Zeile verbunden, und der C64 kann das durch den Lowpegel auf der Zeile feststellen,
    wenn die entsprechende Spalte grade auf GND liegt.


    Wenn nun an einer der Zeilenleitungen der Pullup in der CIA geschwächt ist,
    so empfängt sie sporradisch Störsignale. Das wird dadurch verstärkt, das man
    eine Lange Leitung daran anschliesst, wie vom Joystick oder dem Keyboard.
    Der C64 erkennt dann zufällig Tasten in dieser Zeile, je nachdem, wann er die
    Störung empfängt.
    Der nun extern angebrachte Pullup verstärkt den in der CIA. Desswegen funktioniert es nun wieder.
    Es kann sein, das der PB0 auch insofern defekt ist, dass er jetzt nichtmehr als Ausgang
    funktioniert. Das sollte aber mit 99% der Software keine Probleme machen.
    Geos fragt die Tastatur wohl andersherum ab, also eingänge und Ausgänge genau vertauscht.
    Kannst ja mal probieren, ob die entsprechenden Tasten bei Geos nicht funktionieren.