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letzter Beitrag von Jogi am

So ein Mist...

  • ...bei Patient #4 waren drei RAM Bausteine kaputt.
    U9, U21, U22 uns U23. Huckepack andere RAMs drauf - prima, alles tut.


    Nun dachte ich mir - könnt ich ja auch einlöten, so draufgesteckt ist ja nicht die Lösung für die Ewigkeit. Erstmal mühsam den U23 ausgelötet. Sockel eingelötet. Probeweise Chips wieder draufgesetzt - nix geht mehr.


    Andere RAMs probiert - geht auch nix.
    Alle RAMs huckepack gestezt - geht auch nix.


    :wand :wand :wand


    Schwarzer Bildschrim und sonst nix mehr.


    Ich hätt die Dinger einfach Huckepack drauflöten sollen....

  • Zitat

    Wenn man sich sicher ist (bzw. der chip noch hergestellt wird) sollte man auf ein mühsames auslöten verzichten und einfach mittels einem kleinem Seitenschneider den Chip am oberen Körper abzwicken. Die Beinchen lassen sich dann recht flott entlöten...


    Du wirst lachen - ich habe das genau so gemacht.
    Das Ergebnis war z.B. das nach Einlöten des Sockels plötzlich keine Verbindung von Pin 3 (RAS) von U23 nach U24 mehr war - auch nachlöten half nicht, dann hab ich nen Kabel gezogen. Nun ist RAS wieder an allen Chips anliegend, aber den schwarzen Bildschirm hab ich trotzdem noch, daran alleine lag es also nicht.



    Mal die RAMs durchgesehen mit dem Logiktester:


    - U9 erhält an Pins 2 und 14 (D1) vom VIC fast nur HI Frequenz (und schneller). Alle anderen RAM chips erhalten an Pin2 Hi/LO Frequenz, bei U9 ist LO fast nicht zu sehen. Der VIC liefert diese Frequenz, ist das normal? Habe den VIC schon getauscht, beide Male dasselbe Ergebnis.


    - CIA-1 IRQ steht mal auf LO und mal auf HI nach dem Anschalten. Keine Frequenz.

  • Wenn vor dem Austauschen der RAMs via Huckpack alles funktioniert hat, dann stehen die Chancen eigentlich sehr hoch daß du beim Auslöten oder Einlöten der Sockeln irgendwo eine leiterbahn beschädigt hast oder schlechten Kontakt hast.


    Mein Tip: geh alle Verbindungen jedes Pins der betroffenen RAMs via Schaltplan & Durchgangstester durch, und du wirst den Fehler finden !

  • Zitat

    Original von Overdoc
    Mein Tip: geh alle Verbindungen jedes Pins der betroffenen RAMs via Schaltplan & Durchgangstester durch, und du wirst den Fehler finden !


    Durchgangstester (Multimeter) hat mir leider bestätigt, dass alle Kontakte jetzt ok sind.
    Ich muss beim Löten irgendwo was anderes zerstört haben...

  • Habt Ihr einen anderen Schaltplan?? Bei mir ist Pin 3 (RAS) von U23 .... /WE (das Schreibsignal)


    Auf was man beim auslöten unbedingt aufpassen muß sind die Durchkontaktierungen, welche gerne mal mit den Pin zusammen herraus kommen. Das sind kleine Nieten in den Bohrlöchern. Wenn nach dem Auslöten von oben nach unten auf dem PCB noch Durchgang zu messen ist sollte die Durchkontakte noch drinne sein.
    Anderfalls muß man die Sockel oben und unten an oder nur nachlöten wenn das Lot an die Pins gelaufen ist.

  • Zitat

    Original von mr-thommy
    Habt Ihr einen anderen Schaltplan?? Bei mir ist Pin 3 (RAS) von U23 .... /WE (das Schreibsignal).


    Schaltpläne gibt's einige.
    Für jede Boardvariante einen.


    Zitat

    Auf was man beim auslöten unbedingt aufpassen muß sind die Durchkontaktierungen, welche gerne mal mit den Pin zusammen herraus kommen. Das sind kleine Nieten in den Bohrlöchern. Wenn nach dem Auslöten von oben nach unten auf dem PCB noch Durchgang zu messen ist sollte die Durchkontakte noch drinne sein.
    Anderfalls muß man die Sockel oben und unten an oder nur nachlöten wenn das Lot an die Pins gelaufen ist.


    Das werd ich wohl noch tun müssen. Dummerweise ist der Sockel aber so eng auf dem Board, dass von oben Löten schwer wird...

  • Ich hab mir mal beim Einlöten von einem IC-Sockel 2 Pins kurzgeschlossen. Da war zwischen Sockel und Platine eine bisschen Lötzinn geraten und somit eine Brücke zwischen den benachbarten Pins entstanden, hat man bei aufgesetzem Sockel aber praktisch nicht gesehen.


    Dann misst man auch mit dem Durchgangstester alle Leiterbahnen als in Ordnung durch, mir ists dann erst mit dem Oszi aufgefallen daß der Nachbarpin vom CAS irgentwie das gleiche Signal führt, als Datenleitung hätts aber anders aussehen müssen. Den Sockel nochmal raus, gesäubert und dann war alles in Ordnung.


    Und das bei meinem Lieblings-C64 :-)


    Viele Grüße
    hexagon

  • Auf Lötbrücken hab ich mit dem Durchgangstester schon geprüft, eigentlich auch das Durchkontakten. Werd das aber zur Sicherheit NOCHMAL alles durchmessen...

  • Zitat

    Original von CrazyIcecap
    Hast Du denn mal eine Quelle? Und zwar eine andere als http://www.funet.fi/pub/cbm/index.html ?
    Auf dem Board steht: Assy No. 250407 Artwork No. 251137 Rev. C


    Ja, andere Quelle habe ich. Hier


    In dem Servicehandbuch von 1992 sind drei verschiedene Pläne drin.
    PCB 326298-01 (326106)
    PCB 250407-04 (251138)
    PCB 250425-01 (251469)


    Unter dem o.a. Link sind unter "Miscellaneous C64 schematics" noch weitere Pläne zu finden. Z.B. PCB 250469 (252311 und 252312) und 252278.


    Das 250407 Board war übrigens das Board, welches in der 64er Extra (9/86) abgebildet war.
    Die Scans sollten zu finden sein.


    Dieser Link erklärt ein paar der Unterschiede zwischen den einzelnen Boardversionen.


    :winke:

  • Zitat

    Original von AntaBaka
    Auf Lötbrücken hab ich mit dem Durchgangstester schon geprüft, eigentlich auch das Durchkontakten. Werd das aber zur Sicherheit NOCHMAL alles durchmessen...


    Nachdem ich den Fehler nicht finden konnte, habe ich den eingebauten Sockel (U23) wieder ausgelötet. Eine Drecksarbeit ohne Entlötpumpe.


    Ich habe sodann beschlossen, die anderen drei kaputten RAMs (U9, U21 und U22) nicht auszulöten, da ich anscheinend zu blöde dafür bin.


    Was tun also? Der Dremel musste her. Die Pins der RAMs am Gehäuse behutsam abtrennen, umbiegen und einen Lötpunkt drauftun. Auf die umgebogenen Pins löten wir nun den Sockel für das neue RAM. Ich sockel bei Austauschteilen übrigens immer doppelt, dann lässt sich der Chip samt 'Transportsockel' einfacher austauschen später mal und es ist beim Einbau weniger Druck auf den eingebauten Sockel nötig.



    Das klappt aber leider (wg. Platzmangel, bzw. zu dickem Lötkolben) nur bei zwei der drei noch zu erledigenden RAMs (U9 und U21). Das dritte RAM (U22) und das ehemals von mir gesockelte (U23) wollen ja auch noch versorgt werden.


    Um die Durchkontaktierung zu gewährleisten, habe ich bei U23 Kupferkabelstücke in die Lötkanäle eingeführt. Dann wurde ein Platine mit RAM bestückt und über Kabel an die Kontakte angelötet.



    Und siehe da: Er tut!


    :party:

  • Ist doch schön daß Du die Kiste wieder hingekriegt hast :-) Glückwunsch.


    Sieht schon ziemlich unkonventiell aus. Die Pins am Gehäuse abflexen ist schon ok, aber gerade dann kann man eigentlich die verbliebenen Reste einzeln recht einfach aus der Platine rauslöten. Und ich würde Präzisionssockel empfehlen. Wenn Du Bedenken hast Chips aus dem Sockel zu ziehen - dafür gibts auch Ausziehkrallen.


    Also wenn der C64 nicht so niedrig getaktet wäre... in heutigen Rechnern würde die Flachbandkabellösung sicherlich nicht laufen. Das ist HF-technisch ja ne Katastrophe :-)


    Viele Grüße
    hexagon

  • Glückwunsch zum erfolgreichen löten :freude


    Sieht zwar sehr spektakulär aus aber wenn es funtioniert ist es schon ein Erfolg.


    Danke noch für den Link zu den Schaltplänen. Selber habe ich eine Kopie aus einer Elektronikzeitschrift "Funkamatuer" welches Jahr das war kann ich nicht mehr sagen. unAber ich denke alle Kopien bauen auf den selben VIC auf und da finde ich keinen /RES Pin.


    Hoffe das ich mein Board auch wieder zum laufen bekomme.


    Ist ein ASSY No. 250425 @1984


    Eigentlich hat es funktioniert, dann hatte ich es zerlegt um es ein wenig von Staub und Dreck zureinigen. (Handgelenkerdung an Wasserleitung und Statikmatte. Danach ging es noch ganze 1,5Tage bis es nichts mehr sagte (siehe patient#2)


    Don't touch a running system :baby: :baby:

  • Zitat

    Original von hexagon
    Sieht schon ziemlich unkonventiell aus. Die Pins am Gehäuse abflexen ist schon ok, aber gerade dann kann man eigentlich die verbliebenen Reste einzeln recht einfach aus der Platine rauslöten.


    Das habe ich ja beim ersten Mal getan und es ging prompt schief.
    Entweder die Durchkontaktung hat es dabei zerrissen oder einen Lötpunkt, ich weiss es ja auch nicht.
    Aber lieber nix mehr rauslöten :)


    Zitat

    Und ich würde Präzisionssockel empfehlen. Wenn Du Bedenken hast Chips aus dem Sockel zu ziehen - dafür gibts auch Ausziehkrallen.


    Präzisionsockel sind mir ehrlich gesagt zu teuer dafür. :)
    So eine Abziehkralle habe ich da, tut auch prima.
    Aber die Bedenken habe ich hier hauptsächlich, weil ich die zwei Sockel nur mit Lötpunkten auf die alten Pins gelötet habe. Das hält keine großen mechanischen Belastungen aus :)


    Zitat

    Also wenn der C64 nicht so niedrig getaktet wäre... in heutigen Rechnern würde die Flachbandkabellösung sicherlich nicht laufen. Das ist HF-technisch ja ne Katastrophe :-)


    Och, sag das nicht - ist ein gutes IDE-Kabel, die laufen heute noch (aber nicht am RAM-Speicher, schon klar, heh...).


    :winke:


    So, die Zahl der funktionierenden C64 ist auf 5 angestiegen, noch 3 kaputte...
    ...man ist ja nie so richtig fertig.

  • >So, die Zahl der funktionierenden C64 ist auf 5 angestiegen, noch 3 kaputte...
    >...man ist ja nie so richtig fertig.


    Ja, das rumbasteln an den C64 macht schon Spaß. Ich hatte die Reparier-alle-Boards Aktion bei mir auch schon durch, was ich jetzt noch rumliegen hab dafür hab ich keine Ersatzteile mehr. (Diese schwer zu beschaffenden SIDs...)


    Aber im Endeffekt nutz ich eh nur eine Maschine, den originalen C64 den ich vor 20 Jahren kaufte - die anderen betrachte ich als Reserve :-)


    >Präzisionsockel sind mir ehrlich gesagt zu teuer dafür.


    Sparbrötchen :-) Soviel machts bei Reichelt nun auch nicht aus ;-)
    (Oder ists gute Tradition - hab auch noch nie einen serienmässig eingelöteten Präzisionssockel von Commodore gesehen . Da zählt halt jeder cent - ein Wunder daß die manchmal überhaupt gesockelt haben. Wobei ich nicht verstehe wieso es da soviele unterschiedliche Varianten gibt was an Bausteinen Sockel drunter hat - ich habe da alle möglichen Kombinationen...)


    Viele Grüße
    hexagon

  • Zitat

    ein Wunder daß die manchmal überhaupt gesockelt haben. Wobei ich nicht verstehe wieso es da soviele unterschiedliche Varianten gibt was an Bausteinen Sockel drunter hat - ich habe da alle möglichen Kombinationen...


    Also den VIC haben sie anscheinend immer gesockelt, ansonsten wohl alle Bauteile, bei denen es grade Lieferengpässe gab. Wenn das Teil nicht da war, wurde halt statdessen erstmal ein Sockel bestückt, und dann später das Teil reingesteckt, wenn es wieder da war.

  • Zitat

    Original von HONI
    Du verwertest also die Restbestände aus der DDR :) .


    Heh, nicht mit Absicht.
    Ich hatte keine Ahnung, wo Schmitti die ausgebaut hat.
    DDR? Irgendwie cool...

  • Zitat

    Original von hexagon
    ...Und ich würde Präzisionssockel empfehlen...
    hexagon


    Grundsätzlich würde ich dir ja zustimmen.


    Bei neuen IC´s ist das auch kein Problem.


    Nur wenn ich bei einem defektem Gerät auf Fehlersuche bin, und sich nachher rausstellt das das IC nun doch heile ist, versuch dann mal das IC mit Lötzinn und verbogenen Beinchen in ein Präzisionssockel zu kriegen.


    Da hast du bei einem Standardsockel mit den Federn keine Probleme.