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Gedankenspiel: Könntet ihr zurück in die 80er?

  • Spannend wäre es wenn man mit heutigem Wissen zurück gehen könnte. Das größte Problem war doch, dass es alles gab, was man brauchte, man aber danach nicht vernünftig recherchieren konnte.

    Zurück geworfen, würde man - aus heutigem Wissen - nur noch zielgerichtet Dinge kaufen und Sachen machen, von denen man weiß, dass sie eben etwas taugen und Zukunft haben.


    EDIT by FXXS: OT gelöscht

    Ähm. NÖ!

    Genau das würde ich genauso machen wie heute auch. Und in den 80er würde ich mir NOCH MEHR Schrott holen, all den ganzen Kram den ich verpasst habe. Eine PC Engine, den FX, einen Spectrum, eine BBC, japansiche Spielezeuge, GameNWatch ...

    Mit dem Sport Almanach in der Tasche natürlich.

    Und mal ehrlich. Wer kauft denn heute bitte zielgrichtet Dinge die Sinn machen :whistling::S


    Und als Programmierer weiss ich noch genau wie richtig übel nervig es war mit diesen Tools, der Speicherbegrenzung, den wenigen Registern etc etc arbeiten zu müssen.

    Heute ist das Hobby und wenn ich ein Tool brauche (wie jetzt für mein Game) dann ab ins Visual Studio und 64GB sind meins inklusive "völlig egal was ich hier mache es ist immer schnell genug".

  • Persönlich könnte ich es mir zwar vorstellen, denn diese Zeit hatte auch einige gesellschaftliche Vorteile und natürlich einen sehr prägenden Charme.


    Aber natürlich wären auch viele Nachteile im Vergleich zu unserer Zeit wieder existent.


    Ich mache ja gerne Pro / Contra Listen.


    80er Pro


    + Das Wissen und Informationen waren überschaubar, fast jeder der Nachrichten verfolgte und ein paar wichtige Bücher gelesen hat befand sich auf dem gleichen Stand. Das förderte natürlich auch den Zusammenhalt in der Gesellschaft.


    + Man hatte noch Träume von der Zukunft und strebte deshalb nach technischer Revolution, wollte sich selbst und seine Umgebung effektiv verbessern.


    + Neue Entwicklungen waren immer ein erstaunliches Unterfangen und man war immer fasziniert und gespannt wohin die Reise geht.


    + Es gab noch eine weit verbreitete Naivität die man heutzutage zwar als dumm betrachten würde, aber die eben auf der anderen Seite auch dafür sorgte das man Menschen mit den richtigen Argumenten noch von neuen Ideen überzeugen konnte.


    + Familien waren teilweise noch gefestigter, die Rollen klar aufgeteilt, man wollte noch ein gutes Bild nach Außen abgeben und die ganze Geschichte sollte auch intern gut funktionieren.


    + Das Freund und Feindbild war noch klar definiert, Gut und Böse wurden kaum hinterfragt. Die ganze Welt war quasi He-Man oder Skeletor und man wusste wenn man auf der falschen Seite stand.


    Aber natürlich waren auch viele Abstriche zu machen. 80er Contra.


    - Tanzte man aus der Reihe wurde man ziemlich hart abgestraft. Persönlich hatte ich da wirklich extrem harte Konfrontationen mit Lehrern an Schulen, Pfarrer, meinem Vater und später auch mit der Polizei. Das waren teilweise Erlebnisse die in der Form, rechtlich gar nicht mehr möglich sind. Da würden 2024 eher die Lehrer gehen müssen, der Vater einknicken und die Befugnis bei der Polizei wäre in der EU gar nicht mehr existent und der Pfarrer hat heutzutage ohnehin nichts mehr zu sagen.


    - Der medizinische Fortschritt war im Vergleich noch sehr primitiv, vor allem was Blutdruck und Herz betrifft. Meine Tante hätte heutzutage nicht sterben müssen, mein Großvater auch nicht, mein Vater hätte ebensowenig einen Infarkt in Kauf nehmen müssen und ich bin mir nicht einmal sicher ob es mir so gut gehen würde, da ich auch ein paar Probleme habe die in der Familie eben erblich sind, heutzutage aber früh erkannt werden und auch gut behandelt werden.


    - Die Kosten für Fortschritt waren noch enorm und man war nicht bereit wirklich viel Geld dafür auszugeben. Meine Eltern verdienten eigentlich sehr gut, aber so ein C64 mit Floppy zu Weihnachten war schon mit etwas Überzeugungsarbeit verbunden.


    - Etwas zu erlernen war sehr mühsam. Hatte man keinen "Guru" der einem etwas beibrachte war man mit Büchern alleine, hatten diese Lücken oder erwarteten Vorwissen war man schon mal ziemlich am Ende und der Bildungsweg stockte.


    - Bei uns am Dorf war man auf die Kleinstadt daneben angewiesen und die hatte nicht viel zu bieten. Heutzutage ist es quasi egal wo man lebt solange man Netz hat.

    Um mich nur ansatzweise auszuleben musste ich früher diverse Großstädte besuchen, was natürlich immer ein ziemlicher Aufwand war.


    Fazit. Der Übergang hätte harmonischer ablaufen sollen, ab den 90er Jahren ging vieles zu schnell, nichts war ausreichend geplant und vieles hatte nicht die Qualität welche man von der Zukunft erwartet hätte.