Hallo Besucher, der Thread wurde 7,4k mal aufgerufen und enthält 31 Antworten

letzter Beitrag von Quadrupol am

C64 Prozessor-Zeitlupe - HILFE

  • Hallo,


    ich habe mich nun mal an die Umsetzung der Zeitlupenschaltung herangemacht.


    Zur Erinnerung, dies ist der Originalschaltplan aus der Magic Disk 1/88:


    Mein Lötplan sieht so aus:


    Erste Ergebnisse: Scheint prinzipiell zu funktionieren, allerdings bewegt sich erst im 'hinteren' Bereich des Poti's (also, wenn man es fast ganz aufgedreht hat) so richtig merklich was.


    Ein paar Dinge:


    1. Die Schaltung an sich scheint bereits IRQs auszulösen, auch wenn der Poti ganz heruntergedreht ist. Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, daher habe ich den Schalter an der +5V Leitung eingefügt, um es an- und auschalten zu können. Nach meiner Ansicht sollte das Teil aber quasi unsichtbar sein, bis ich den Poti wirklich bewege. Warum triggert der NE555 bereits im "Nullzustand"?


    :nixwiss:


    2. Irritiert hat mich auch die "Brücke" vom mittleren zum dritten Poti-Anschluss (vor dem 150 Ohm Widerstand). Wofür genau ist die denn da? Ich habe sie mal entfernt und eigentlich keinen Unterschied feststellen können.


    :gruebel


    Kurz gesagt...


    :help: :help: :help:

  • Zitat

    Original von Perry-Rhodan
    Wenn sich erst im hinteren Bereich des Potis etwas bewegt dann scheint es sich um ein Logaritmisches Poti zu handeln.


    Hm, habe ich bei Reichelt gekauft, es soll sich laut Lieferschein um ein lineares Drehpoti handeln (Drehpoti, linear, mono 10k-Ohm).


    Kann es an dem mono liegen? Ich kenne mich da so gar nicht aus...

  • Zitat

    Original von Perry-Rhodan
    Das Poti ist richtig, aber normalerweise müssen Pin 8 und 4 verbunden werden bei Betrieb
    als Kippstufe.


    OK, was ist eine "Kippstufe", und wie kann ich Pin 8 und 4 als solche verbinden? Und was genau bewirkt das?


    Pin 5 mit Masse über einen 100nF Kondensator... Elko nehme ich an? Und was genau ändert das?

  • Die Schaltung sollte scheinbar eine astabile Kippstufe sein. Einfach erklärt: Der Zustand des Ausgangspins kippt ständig zwischen high und low hin und her. Über den Poti und den Widerstand wird der Kondi geladen. Ist er voll, entlädt er sich über den Widerstand und Pin 7 des 555er, und die Geschichte beginnt von Vorne.


    Da fehlt aber, wie Perry-Rhodan schon bemerkt hat, die Verbindung zwischen 8 und 4, und 5 über einen Kondi 10nf auf Masse. Ich würde irgend einen Folien oder Keramik-Kondensator, z.B. einen 103er, nehmen.


    Hier hat es ne recht gute Einführung zum NE555: http://www.nullohm.de/berichte/ne555/ne555.htm

  • OK, das sieht alles sehr schön aus, nur leider zuviel Fachchinesich für den späten Abend.


    Was ich nicht ganz kapiere: Die Schaltung basiert wohl auf einem Aufbau, der für Joystick-Dauerfeuer gedacht war (gab's auch mal in der 64'er und der Magic Disk 12/87). Auch dort waren Pin 4 und 5 mit nix verbunden.



    Bild der Dauerfeuerschaltung aus Magic Disk 12/87. Laut Beschreibung soll der Eingang abwechselnd auf 0 und 5V gelegt werden und damit triggern. Kann ich so von der Schaltung nicht nachvollziehen - bin aber wie gesagt völlig ahnungslos, was solche Bauteile angeht.
    Man beachte auch, dass hier keine "Brücke" zwischen dem mittleren und dem rechten Poti-Anschluss besteht.

  • Zitat

    Originally posted by AntaBaka
    OK, das sieht alles sehr schön aus, nur leider zuviel Fachchinesich für den späten Abend.


    Auf meiner Zwiebel ist es jetzt genau 01:27. Es ist also Morgen. :bgdev


    Um auf das Thema zurückzukommen: Pin 4 ist Reset. Da man aus Prinzip keine Pins frei in der Luft hängen lässt, und das Reset-Level Low ist, zieht man ihn auf High, also Vcc, Pin 8.


    Pin 5 ist die Kontrollspannung. Damit kann man die Triggerlevel anpasse:


    Sinkt die Spannung am Trigger (Pin 2) unter 0.333Vcc, so schaltet der Ausgang high. Steigt die Spannung am Trigger über 0.6667Vcc, so schaltet der Ausgang Low.


    Diese Level kann man mit Hilfe der Kontrollspannung anpassen - ist aber für unsere Anwendung irrelevant. Damit aber die gerade eben beschriebenen default Triggerlevel richtig funktionieren, muss Pin 5 mit einem kleinen Kondensator auf Masse gezogen werden. 10-100nF.


    Keine Ahnung wieso das bei Deinen Schaltplänen nicht so ist, ich hab die Infos direkt aus dem Datasheet.


    Die "Brücke" am Poti muss so sein. Im Prinzip kann man sie in dieser Schaltung auch weg lassen, aber wie schon gesagt: man lässt keine Pins offen.


    Ich würde Dir trotzdem einen Blick ins Datnblatt und auf meine URL von Oben empfehlen.

  • Zitat

    Original von s2k
    Um auf das Thema zurückzukommen: Pin 4 ist Reset. Da man aus Prinzip keine Pins frei in der Luft hängen lässt, und das Reset-Level Low ist, zieht man ihn auf High, also Vcc, Pin 8.


    D.h einfach mit Draht verbinden?


    Zitat

    Pin 5 ist die Kontrollspannung. Damit kann man die Triggerlevel anpasse:
    Sinkt die Spannung am Trigger (Pin 2) unter 0.333Vcc, so schaltet der Ausgang high. Steigt die Spannung am Trigger über 0.6667Vcc, so schaltet der Ausgang Low.
    Diese Level kann man mit Hilfe der Kontrollspannung anpassen - ist aber für unsere Anwendung irrelevant. Damit aber die gerade eben beschriebenen default Triggerlevel richtig funktionieren, muss Pin 5 mit einem kleinen Kondensator auf Masse gezogen werden. 10-100nF.


    Ok, das sollte einfach zu machen sein, aber erst, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin :)


    Zitat

    Die "Brücke" am Poti muss so sein. Im Prinzip kann man sie in dieser Schaltung auch weg lassen, aber wie schon gesagt: man lässt keine Pins offen.


    Aber ohne die Brücke wäre doch auch keiner der beteiligten Pins offen? Sie ist ja unterhalb des Poti zwischen Pin 7 und Pin 6. Diese Leitungen sind ja bereits jeweils am Poti angeschlossen, warum also noch untereinander verbinden? Oder wofür ist nochmal der dritte Pin am Poti?

  • Zitat

    Originally posted by AntaBaka
    ...
    D.h einfach mit Draht verbinden?


    Ja.


    Zitat

    ...
    Aber ohne die Brücke wäre doch auch keiner der beteiligten Pins offen? Sie ist ja unterhalb des Poti zwischen Pin 7 und Pin 6. Diese Leitungen sind ja bereits jeweils am Poti angeschlossen, warum also noch untereinander verbinden? Oder wofür ist nochmal der dritte Pin am Poti?


    Doch, schon. Ich meine nicht die "Querverbindung" unterhalb des Potis, sondern die "Brücke" vom rechten Poti-Pin zu R1 und der "Querverbindung". Die könnte Weg... Der dritte Pin am Poti kommt von dessen Eisatzgebiet als Spannngsteiler her. Da wir ihn in dieser Schaltung aber als einstellbaren Wiederstand brauchen, ist der dritte Pin "nutzlos". Detailiertere Informationen dazu hat es in der englischen Wikipedia.


    Ich würde die Schaltung wie im Anhang gezeigt aufbauen. Da siehtst Du besser, was mit dem dritten Anschluss den Potis passiert. Ausserdem würde ich das Ausgangssignal vom NE555 zuerst durch irgend einen Logik-Baustein schicken (AND, OR oder in meinem Fall durch zwei Inverter), damit Du auf der IRQ-Leitung saubere Pegel hast. Das Ausgangssignal dieser Schaltung ist nicht gerade das Sauberste.

  • Okay.... dann werd ich das ganze nochmal bauen, sobald ich aus dem Urlaub zurück bin.
    Vielen Dank schonmal bisher :)


    Einen 74LS04 müsste ich noch haben... habe ich richtig verstanden, dass ich eigentlich ja nur einen brauche? Ich hab mir mal das Schaltbild des 74LS04 angeschaut. Nur zum Verständnis: Eingangsignal vom NE555 an Pin 1 des 74LS04, dann von Pin 2 auf Pin 3 und dann von Pin 4 zum IRQ des Expansionsports. D.h. ich wechsle einmal von L (oder H) auf H (oder L) und dann wieder zurück. Und mit dem doppelten Invertieren ziehe ich also das Signal glatt? Interessant.


    Wieder was gelernt...


    :winke:

  • Keine Ursache...


    Zitat

    Originally posted by AntaBaka
    ...
    Eingangsignal vom NE555 an Pin 1 des 74LS04, dann von Pin 2 auf Pin 3 und dann von Pin 4 zum IRQ des Expansionsports.


    Ja.


    Zitat

    D.h. ich wechsle einmal von L (oder H) auf H (oder L) und dann wieder zurück. Und mit dem doppelten Invertieren ziehe ich also das Signal glatt? Interessant.


    Im Prinzip Ja. Das Ausgangssignal des NE555 sieht wie eine Aneinanderreihung von exponentiellen und logarithmischen Kurven aus. (Sorry hab gerade kein Multisim da, sonst könnte ich ein Bild davon machen - bin auf Urlaub) Um die Gefahr von undefinierten Zuständen zu vermindern, invertiere ich das Signal. Damit habe ich mehr oder weniger saubere Signalpegel. Nun ist ber das Signal noch invertiert - wir invertieren es ein zweites mal, damit es 'richtig' dasteht.


    Wie gesagt - dieser Schritt ist nicht wirklich nötig, aber ich habe schon 555-er erlebt, deren Augangssignal wie "hingekotzt" aussah. Also lieber vorsicht als...

  • Kurze Frage.
    Ich gehe gerade meine gesammelten Keramikkondensatorenbestände durch..
    ...die Beschriftungen bringen mich nochmal in's Grab.


    ".01" sind 10nF?
    Und "104" sind 100nF?

  • Zitat

    Original von s2k
    Hab den entsprechenden Bezeichnungsstandard gerade nicht im Kopf - ist mir noch zu früh.


    Da gibt es Standards? :freude
    Bei dem Variantenreichtum an Bezeichnungsarten, die es bei Kondensatoren (und nur schon allein bei Keramikkondensatoren) gibt, zögere ich etwas, das Wort 'Standard' zu verwenden...


    :roll2:

  • So...


    1. Test: Keine Bremse zu spüren. Eventuell der 74LS04 im Eimer? Mal ausbauen...


    2. Test: Ohne den 74LS04 kennt das Ding nur zwei Zustände: Stop oder Go, d.h. es ist eine einfacher CPU-Stop (IRQ auf Masse). *seufz* Also alles durchmessen.... Fehler gefunden: Ein Massekontakt fehlte.


    3. Test: Funktioniert, fühlt sich an, wie die vorherige CPU-Bremse (s. ganz oben). Also den 74LS04 wieder rein...


    4. Test: Nix geht. 74LS04 doch im Eimer? Es ist ein DM74LS04N. Ich habe noch zwei davon, mal durchtesten...
    Oh jeh... ja nun... auch der 72LS04 möchte wohl etwas Strom haben, das war in dem Bild nicht drin, hehe...

  • So, das Ding ist eingebaut.


    In der Funktionalität aber wohl nicht wirklich unterschiedlich zur ersten Version, d.h. bereits mit ganz heruntergefahrenem Poti werden IRQs ausgelöst. Das ist immer noch nicht so ganz in meinem Sinne. Warum triggert der NE555 bereits im "Nullzustand"? Bzw. anscheinend hat er keinen Nullzustand, weil er auch bei voll heruntergefahrenem Poti den Kondensator lädt und damit über kurz oder lang triggert.


    :gruebel


    Neuer Lötplan: