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Welche Grafikauflösung für einen theoretischen Retro-Computer mit HDMI-Output?

  • Ich glaube dass das inzwischen aber etwas andes gelagert ist. Eine "mittlere" Auflösung ist nix halbes und nix ganzes. Vielleicht sagen sich ja manche, auch von den jungen Leuten, wenn schon retro, dann richtig :)

    und wer keine Pixelgrafik mag, wird selbst mit 640x480 keinen Spaß haben

  • (Mir ist nach wie vor nicht klar, was die Hersteller reitet, Full-HD nicht auf genau der dafür vorgesehenen Auflösung darzustellen, sondern einfach zulasten der Schärfe ein bisschen hochzuskalieren. Was meinen die, was mit den Randpixeln nicht OK sein könnte, sodass man sie lieber nicht zeigt? Videodat-Gekräusel?) ;)

    @ Videoprofis hier: Ganz ehrlich, das würde mich wirklich interessieren. Es muss doch irgendwo einen Standard oder eine Empfehlung geben, die den Herstellern nahelegt, das zu tun – was in meinen Augen total sinnlos erscheint. Warum werden da default-mäßig Bildinformationen weggeschnitten? In den HD-Videos auf meinem Rechner habe ich am Rand noch nie irgendwelche Artefakte o.ä. gesehen, die man lieber ausgeblendet haben möchte. Warum stellt man also 1920 px nicht kantenscharf und verlustfrei auf 1920 px dar, sondern lieber unscharf skaliert auf 1973 px (oder was auch immer)?


    Wenn man das ganze aber als moderne, günstige, zeitlose und vaD. leicht zu bedienende Mitmachspielekonsole platziert, holt man vielleicht ein wesentlich breiteres Publikum ab. Auch einige der Smartphone-Zombies, die mal selbst was erstellen wollen statt nur zu konsumieren.

    Da bin ich durchaus bei dir. Ich habe nie gesagt, dass ich mit meinen Vorstellungen nur die ü50-Generation ansprechen möchte*. Aber warum siehst du da offensichtlich eine magische Grenzen zwischen 320 und 384? Meinst du, dass ein jüngeres Publikum bei 384 px sagt "oh, das ist die perfekte Auflösung", während sie sich bei 320 px angewidert abwendet? Und meinst du, von PICO-8s 128er-Auflösung fühlen sich nur Rentner angesprochen?


    Und für eine jüngere Generation ist eine Auflösung von 384x216 ( wir sprechen vom 1/25tel der HD-Auflösung) sicher noch immer "retro" genug. Die juckt nicht, was C64 und Co hatten.

    Das mag sein. Ich habe aber immer noch nicht verstanden, warum die höhere Auflösung automatisch besser ist (deinen Monk mal außen vor). Wenn du mir z.B. darlegen könntest, welche Art von Spielen mit der 320er-Auflösung nicht funktioniert und deshalb zwingend 384 Pixel horizontal benötigt (oder warum Spiele durch eine höhere Auflösung generell besser werden), könnte ich deinen Wunsch nach einer höheren Auflösung vielleicht nachvollziehen. Ich sehe aber bisher keinen faktischen Vorteil – außer dass MEHR automatisch besser sein soll. Wenn der Entwickler/Grafiker dadurch 50% mehr Arbeit hat, dann muss das doch irgendwie zu rechtfertigen sein.


    ---


    *) Ich glaube, das Prinzip der "Pixeligkeit" wird immer einen Platz haben, ganz unabhängig von "retro". Man muss sich doch nur Lego (Klemmbausteine), Ministeck (gibt es wirklich noch) oder Minecraft angucken. Es geht dabei weniger um "retro", sondern um das Modulare. Man will die Bausteine sehen, aus denen man etwas formt und findet es nachher faszinierend, dass es möglich ist, aus so einfachen Grundelementen etwas Komplexes zu schaffen. Und wenn man das dann auch noch (interaktiv) zum Leben erwecken kann, ist es noch ansprechender.

  • Ich ziehe keine magische Grenze. Eher im Gegenteil. Ich vermute, dass auf den riesen TVs gestochen scharfe 384 kaum weniger pixelig aussehen als die 320.

    Die 384 sind wirklich hauptsächlich wegen der Teilbarkeit.


    Für den "Editor" ist aber die doppelte Horizontalauflösung vorgesehen, oder?


    Den Pico mit 128x128 betreibt man auf dem PC-bildschirm. Um da überhaupt was erkennen zu können, wird das Fenster auch >>>> x4 skaliert sein müssen. Ich sehe das von der Grafik eher so als ne Art bunten Gameboy an.


    Wenn ich mal die Auflösungen am TV vergleiche, achte ich auch mal drauf, ob da irgend ein Overscan was abschneidet.


    Ich hab für den C64 u.a. einen Sony Broadcast LCD 4:3. Da ist in der Nomaleinstellung ein Overscan von 5 % eingestellt. Vielleicht war das damals wegen der Röhren so üblich und man hat das sinnloserweise für digitales HD beibehalten?

  • Für den "Editor" ist aber die doppelte Horizontalauflösung vorgesehen, oder?

    Sowas in der Richtung wäre nach wie vor der Plan.


    Wenn ich mal die Auflösungen am TV vergleiche, achte ich auch mal drauf, ob da irgend ein Overscan was abschneidet.

    Das wäre schön.


    Wenn man 10x10 nähme, hätte man bei 320x180 keinen Verschnitt. Aber 10x10? :oob:

    Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Warum eigentlich nicht? Im Gegensatz zu früher sind wir ja eigentlich frei von Hardware-Vorgaben und Bit-Geschiebe. Wenn wir aufs Dezimalsystem gehen, sollten wir natürlich auch bei anderen Dingen, wie der Farbanzahl darauf setzen, also z.B. 20 statt 16 Farben.

  • Wenn man 10x10 nähme, hätte man bei 320x180 keinen Verschnitt. Aber 10x10? :oob:

    Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Warum eigentlich nicht? Im Gegensatz zu früher sind wir ja eigentlich frei von Hardware-Vorgaben und Bit-Geschiebe.

    Das Ganze hätte allerdings einen gravierenden Nachteil: Eine große Inkompatibilität zu TIC, PICO und quasi allem anderen in der Computerwelt. Man könnte kaum Grafik-Assets von anderen Plattformen übernehmen und würde somit Portierungen massiv erschweren.



    Ich hätte noch einen hübschen Kompromiss-Vorschlag, der ein wenig von Tobias, von ZeHa und von mir enthält:



    Ich habe hier eine Gesamtfläche von 384 x 216 px (um die dann x5 auf Full-HD zu skalieren) und darin eine benutzbare Grafik/Spiel-Fläche von 320 x 176 px. Der Rest wäre Border*, den man nur einfärben kann. Vielleicht, und das habe ich hier angedeutet, könnten streifenweise Einfärbungen (ähnlich wie mit C64 Rasterbars) möglich sein, um Horizontlinien o.ä. fortzuführen. Aber sonst keinerlei Grafik, Text oder Sprites oder irgendwas, was die Einschränkungen umgehen könnte – sonst können wir die Sache mit dem Rahmen auch gleich wieder lassen.


    So hätte Tobias seine gewünschte Pixel-Density, nur dass er sie nicht bis an die Ränder nutzen kann, ich habe meine 320x176 px Auflösung (allerdings nicht randlos) und ZeHa hätte seinen Border. Im Texteditor hätten wir durch horizontale Pixel-Verdoppelung 80 x 22 Zeichen und die Breite wäre dabei auch noch eingeschränkt (was sich auch mal jemand gewünscht hat, dem der 16:9-Bildschirm zu breit ist).


    *) Ich war bisher gegen Border. Aber die Problematik mit dem Overscan würde man so auf sehr einfache Weise ignorieren können.

  • Ich hab den Anfang der Diskussion (in anderen Threads) nicht mitbekommen - wieso seid ihr "eigentlich frei von Hardware-Vorgaben und Bit-Geschiebe"? Ein 10x10 Raster oder eine Palette von 20 Farben wären für jeden mir bekannten 8- oder 16-Bit-Rechner eine sehr merkwürdige Entscheidung, deswegen verstehe ich die Bemerkung nicht.

  • Ein 10x10 Raster oder eine Palette von 20 Farben wären für jeden mir bekannten 8- oder 16-Bit-Rechner eine sehr merkwürdige Entscheidung, deswegen verstehe ich die Bemerkung nicht.

    Weil die Basis eine Fantasy-Console ohne irgend einen definierten Prozessor o.ä. wäre, die man ausschließlich in einer Hochsprache programmieren würde.


    Aber ich habe die Sache mit dem 10er Raster eigentlich schon wieder wegen möglicher Kompatibilitätsprobleme weitgehend verworfen.

  • Wenn man den "Retrofaktor" mit im Auge haben will, dann würde ich nicht auf 4:3-Format mit Rahmen verzichten.

    Ich will schon auch "retro", daher die erkennbaren Pixel und der Prompt, in den man bootet – aber wir müssen die Realität akzeptieren. Es gibt so gut wie keine 4:3-Displays mehr, -Fernseher schon mal gar nicht. Und ich will nicht, wie früher bei Spielfilmen auf 4:3, die Hälfte des Bildschirms ungenutzt lassen. Daher setze ich bei meiner Idee auf 16:9-Darstellung – auch um einen weiteren USP gegenüber anderen Retro-Plattformen zu haben, die auf 20 Jahre alte VGA-Monitore setzen.


    sehe ich keinen Grund für einen Rahmen. Dann das komplette Format mit Pixel belegen! :)

    Das war bisher mein Ansatz. Allerdings macht mir der Overscan moderner Bildschirme immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Mit Rahmen muss mich der nicht mehr allzu arg kümmern.

  • "Retro" wäre bei mir Nebeneffekt, nicht der Antrieb. Hab ich weiter oben beschrieben.


    4:3 geht gar nicht. Rahmen nur bedingt.


    Ob das mit dem Overscan tatsächlich so ist, sollten wir abklären.

    Ansonsten wären mir Bildschirm-füllende 320x176 lieber. Die beiden 2px Balken kann man dann ja ruhig einfärbbar machen.


    320x180 und 10x10 (oder 5x5) char hätte den Vorteil, dass man für den Editor "beidseitig" gerade skalieren könnte auf 64x36 chars (HDMI/3).


    Was man mit 8x8 chars von anderen Systemen übernehmen könnte/möchte, kann ich jetzt nicht beurteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass diese uunübliche 10er Einteilung das Gesamtsystem ausbremsen könnte. Letzten Endes muss es ja doch Hardware richten, die mit "8" zurecht kommt.

    Soll sich keiner beschweren, dass Retro-Quake wegen der Tiles nicht mit 100 fps läuft. ;)


    Mal das rechtliche außen vor, aber würde ein "GO PICO" Modus Sinn machen oder würde man den eigentlichen Computer dadurch eher abwürgen, wie es beim C128 der Fall war?

  • Aaaalso:


    Ich hab mal etwas gegoogelt und es ist wohl tatsächlich so, dass die meisten Flachbildner per default immer noch Overscan machen. SKANDAL!


    Aber man kann dieses "Feature" eigentlich fast immer ausschalten in den Bileinstellungen.

    Beim LG hier im Hotel heißt der "Format"-Modus "Just Scan". Auf Auto oder 16:9 wird weniger dargestellt.


    Ab jetzt ungeahnte Bildqualität. ;)


    Wenn sich herausstellt, dass man Overscan idR ausschalten kann, würde ich diesen nicht berücksichtigen und auf Rahmen verzichten.

  • Wenn sich herausstellt, dass man Overscan idR ausschalten kann, würde ich diesen nicht berücksichtigen und auf Rahmen verzichten.

    Ich sehe jetzt schon die 4 Millionen Forenbeiträge: "Bei mir ist der Rand vom Bild abgeschnitten! Waren die Entwickler alle betrunken?" :D


    Ich kann aus Erfahrung nur den Tipp geben: Default ist Default und bleibt es auch. Mindestens 99,99% der Nutzer andern daran nichts, die Grundeinstellung bleibt.


    Die Zeit wird lieber ins Beschwerden schreiben investiert. ;)

  • Vielleicht OT aber was mir beim Fernsehen noch zum Thema Overscan aufgefallen ist:

    Bei tagesschau24 ist unter dem weißen Laufstreifen am unteren Rand in Wahrheit noch einmal etwa so viel weißer Platz wie die Schrift hoch ist. Wenn standardmäßig Overscan eingestellt ist, ist unter und über der Schrift in etwa gleich viel weißer Platz.

    Die Macher der Sendung wissen also, dass normalerweise die Hälfte des Streifens abgeschnitten wird.

  • Ich weiß nicht mehr wo, aber ich habe auch mal gelesen, dass auch Entwickler für moderne(re) Spielkonsolen aus oben genannten Gründen dazu angehalten sind, wichtige Elemente wie Anzeigen nie ganz am Rand des Bildes zu platzieren

    Würde ich dann bei dem theoretischen Retro-Computer auch so handhaben: Kein Rand aber im Entwicklerhandbuch darauf hinweisen.

  • Hatte weiter oben nicht jemand gesagt, das man per HDMI einen Befehl ans Display schicken kann, den Overscan abzuschalten?

    Heutzutage werden TVs ja auch durchaus oft im Berufsleben für Präsentationen verwendet.

    Mir ist da noch nie aufgefallen, dass von der Windows Taskleiste was gefehlt hätte. Und am TV hat da afaik nie jemand was eingestellt.

  • Safe areas for widescreen transmission - EBU Tech https://tech.ebu.ch/docs/techreview/trev_280-baker.pdf


    Das stammt zwar noch aus der Analogzeit, ich kann mir aber vorstellen, dass das in alter Tradition und vielleicht sogar ohne große Überlegung so oder so ähnlich für die Digitale Welt übernommen wurde.


    Wie gesagt würde ich den Overscan manuell oder noch besser durch das Fantasy-2000 HDMI-Signal ausschalten wollen.