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Möchte man direkt auf einem (modernen) Retro Computer programmieren? [aus: heute so gepixelt]

  • Programmierst du Spiele für dich selbst?

    Spiele nicht. Ich habs doch schon geschrieben. Erstmal mache ich das für mich, weils Spaß macht.

    Wenn ich das veröffentliche und das noch gut an kommt freut mich das. Aber wenn das nicht passiert ist mir das egal.

    Ich hab für den Mega einen Zeichensatzeditor veröffentlicht. Die letzte Version hatte 45 Downloads und exakt

    ein (in Worten: 1) positiven Feedback. D.h. 44 fanden es kacke oder haben keine Meinung dazu.

    Aber das stört mich nicht. Das wird mich nicht aufhalten weiter zu machen.

  • Ja. Weil man es in erster Linie das für sich selbst machen sollte. Weil es einem selbst Spass macht.

    Ist natürlich schon schön, wenn es auch anderen gefällt.

    Wenn man das nur macht, damit es anderen gefällt ist ja wie....wie auffer Arbeit :X8|

    Ich habe schon mehrere Spiele für den PC entwickelt, manche davon benötigen "Microsoft Access 2000" um zu laufen. Also ziemlich exotisch. Und da interessiert sich kein Mensch dafür. Und da hat sich schon früher keiner für interessiert. Der einzige, der meine Spiele gespielt hat, war ich selbst.


    Am Anfang fand ich das noch toll, dass ich überhaupt ein Spiel entwickelt habe. Aber irgendwann hat man dann keine Lust mehr. Wenn man vorher schon weiß, dass es keinen gibt, der sich das "Kunstwerk" ansehen wird.

    Ja. Weil man es in erster Linie das für sich selbst machen sollte. Weil es einem selbst Spass macht.

    Wenn du das immer so sehen kannst, dann bewundere ich das in gewisser Weise. Bei mir war damals irgendwann die Luft raus und ich habe mir vorgenommen, nie wieder ein Spiel zu programmieren. (Was ich dann mit "Ghost Valley" letztes Jahr doch noch einmal gemacht habe. Aber nur wegen der tollen Community hier. Und um GoDot zu ärgern, dessen TSB ich dafür benutzt habe.)

    Ich hab für den Mega einen Zeichensatzeditor veröffentlicht.

    Ich kenne deinen Zeichensatzeditor und finde den ziemlich interessant. Aber seien wir mal ehrlich: Wenn du den für den C64 entwickelt hättest, dann würdest du hier wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen. Der Mega ist ein eben Exot.

  • ...

    Ich glaube das größte Problem, wenn man Software für einen exotischen Computer entwickelt, ist, dass sich nur sehr wenige Leute dafür interessieren und man hinterher kaum Feedback bekommt.


    Dann programmiert man ein Jahr lang ein Spiel für den Fantasy 2000 (Name erfunden) und es interessieren sich hinterher ganze drei Leute dafür.

    Von denen zwei dir sagen, dass dein Spiel Sch**** ist.

    Und war es das dann wert?

    ...

    Ja, definitiv! Weil ich Bock hatte, was auf den Fantasy 2000 zu programmieren. Jede dieser Kisten hat mindestens ein bis zwei Eigenschaften, die andere Kisten nicht haben. Und da liegt bei mir der Reiz - diese Eigenschaften zu nutzen und was daraus zu machen. Und das wiederum gibt Inspirationen für Projekte z. B. auf dem C64. Life's a journey - auch beim Programmieren.


    Wenn ich sehe, wie oft ich zu Programmen einen Kommentar hinterlasse... da kann ich niemanden übelnehmen, wenn er es genauso handhabt. Kommt Kritik, kann man schauen, ob sie konstruktiv ist und das berücksichtigen. Positives Feedback ist sehr selten, negatives Feedback zeigt zumindest, dass jemand sich die Zeit nimmt, etwas zu Deinem Programm zu schreiben.


    Falls es tröstet: Du erlebst da genau das, was auch ernsthafte Künstler durchmachen ;)

  • Wenn du das immer so sehen kannst, dann bewundere ich das in gewisser Weise. Bei mir war damals irgendwann die Luft raus und ich habe mir vorgenommen, nie wieder ein Spiel zu programmieren.

    Das liegt auch an mir selbst, ich habe ein ziemlich dickes Fell und eine gesunde leck-mich-am-Stiefel-Einstellung.

    Bevor der Mega hier war, hab ich ziemlich viele Routinen für den C64 geschrieben. Z.B. Eine deutlich verbesserte Input Routine in ASM.

    Ich wollte dafür immer nur die 4KB bei $C000 nutzen und hab dann wild drauf los programmiert und den folgenden Wochen mir

    das immer wieder angesehen und überlegt wie ich das noch effektiver schreiben kann um so viel wie möglich in die 4KB zu bekommen.

    Das mache ich derzeit am Mega genau so. Das ist das was mir Spass macht. Zu mal ich dabei sehr gut um mich herum mal alles vergessen kann.

    Ich kenne deinen Zeichensatzeditor und finde den ziemlich interessant.

    Ohh, ein <3Fanboy<3 :love::D

    Aber seien wir mal ehrlich: Wenn du den für den C64 entwickelt hättest, dann würdest du hier wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen. Der Mega ist ein eben Exot.

    Stimmt, aber wie gesagt Aufmerksamkeit ist mir nicht soo wichtig.

    Der Zeichensatz Editor war ursprünglich mal so für den 64er geplant.Dafür waren die oben genannten ASM Routinen gedacht.

    Allerdings ohne Animationsfenster und ohne die Option das der Editor Basic Programme generieren kann (ist aber nu doch ein kuhles Fietscher geworden:D).

    Aber dann hattest du einen gemacht und ich glaube goloMak auch. Dachte das macht keinen Sinn mehr, noch einen dritten dazwischen zu hauen.

    Hinzu kommt, das der Mega noch wenig Software hat. Das will ich ändern.

    Ich hab noch einen einfachen PETSCII Editor und einen Filelauncher geschrieben. Sprite Editor und File Manager sind

    ebenfalls in der Mache. Aber dazu muss ich auch die Zeit haben.

  • Nachtrag: mit Access 2000, das nicht mal im Standardoffice enthalten ist, wird die Zielgruppe echt klein. Da wäre die MS Jet-Schnittstelle ein Schritt in Richtung Masse.


    Ein Zeichensatzeditor für den C64... das wäre der x.te Zeichensatzeditor seit den 80ern, das dürfte kaum Aufmerksamkeit bringen. Der Mega65 dagegen mag zwar ne Nische sein, aber da gibt es sowas noch nicht und die User dürften sich (still) darüber freuen. Und zumindest auf den Retrotreffen im Norden sieht man den Mega65 inzwischen häufiger.

  • Ein Zeichensatzeditor für den C64... das wäre der x.te Zeichensatzeditor seit den 80ern, das dürfte kaum Aufmerksamkeit bringen. Der Mega65 dagegen mag zwar ne Nische sein, aber da gibt es sowas noch nicht und die User dürften sich (still) darüber freuen.

    Da hast du recht. Allerdings, wenn man es genau betrachtet ist da meiner und der andere (es gibt einen weiteren) nicht besser, als die für den 64er.

    Da beide keine Multicolor Zeichensätze können und so auch nicht zeigen was der Mega besser kann.

    Aber ich bin sicher, das ändert sich noch.

    Und zumindest auf den Retrotreffen im Norden sieht man den Mega65 inzwischen häufiger.

    Wir sind eben viele. :thumbsup:

  • na solange dich keiner bevormundet

    Keine Sorge. Wenn überhaupt gehen mir nur Leute auf den Keks, die mich mit Gewalt nerven wollen.^^

    ja solche kenne ich leider auch ;)

  • Beruflich programmiere ich um Geld zu verdienen, privat um dazu zulernen und Spaß zu haben. Wenn man irgendwas macht um Aufmerksamkeit zu erlangen, dann kann man doch heute schon froh sein, wenn man einen "Daumen nach oben" irgendwo bekommt, für mehr braucht man eine gute Marketingstrategie. Das ist ja schon schwer, wenn man Indy Games allein oder in kleinen Teams für den PC entwirft. Bei so Retrosachen hat man noch den Vorteil der spezifischen Foren, die sonst gefühlt nur noch von alten weißen Männern genutzt werden^^


    Wie ich schon sehr ausführlich erklärt habe, halte ich heute einen Retro-Computer nicht für die erste Wahl das Programmieren zu lernen, wenn man danach auf dem PC weiter machen möchte. Es gibt aber eine Ausnahme: Wenn einem das Werkeln an solche einem Retro-Computer viel mehr Spaß macht, dann ist die Motivation höher und da man Programmieren nicht in ein paar Monaten lernt, hilft Motivation beim Durchhalten. Denn genau dieses Durchhaltevermögen unterscheidet Programmierer von Nichtprogrammierer. Softwareentwickeln ist ja keine Raketenwissenschaft, aber man braucht eine hohe Frustrationstoleranz über die vielen Jahre, bis man endlich mal soweit ist die ganzen Grundlagen wirklich verinnerlicht zu haben. Das Kodieren, also das Niederschreiben von Code ist ja wirklich nur ein Teil der Software-Entwicklung, jedenfalls wenn man das professionell machen möchte. Ich bin jetzt über 50 und es gibt immer noch viel mehr Sachen die ich nicht kenne oder noch nie gemacht habe als umgekehrt. Ich halte mich selbst auch eher für einen durchschnittlichen Entwickler. Ich komme halt durch und kann damit meine Brötchen verdienen, aber die wirklichen Meister finde ich unter ein paar Kollegen. Gibt aber auch Leute auf Arbeit, die einen Master in Informatik + jahrelange Berufserfahrung haben, wo man nur die Hände übern Kopf zusammenschlagen kann. Die Brandbreite des Könnens ist also auch im professionellen Umfeld sehr groß. Was die untalentierten Masterinformatiker bei uns aber alle gut können, ist fantastisch reden und ihre Unkenntnis hinter langen Texten oder Monologen in den Meetings kundtun. Ihr Talent ist halt das hübsche Verpacken ihrer Unkenntnis, son bisschen wie Politiker dies tun. Oder sie quatschen einen so lange zu bis man einfach aufgibt.

    Daher hier die Frage, warum wollt ihr das Programmieren lernen? Wenn es nur aus Spaß ist und ihr damit am PC eh nicht weitermachen wollt, dann ist es völlig egal mit was ihr anfangt. Sollte eurer Ziel aber mal ein cooles Indygame bei Steam sein, dann würde ich doch gleich richtig einsteigen und eins der 100 Tuts dazu folgen. Das Wichtigste beim Programmieren ist einfach machen, machen, machen und nicht lange was auf die Bank schieben. Jeden Tag ein bissle was machen ist besser als ewig zu warten um den perfekten Einstieg nun zu finden.

  • Zum Programmieren lernen gibt's den Raspberry PI mit Raspbian. Da gibt's zig Programmiersprachen und -umgebungen zum direkt drauf loslegen. Da ist für jeden Geschmack was dabei.

    Das das unstrukturierte Basic gemieden werden sollte ist klar. Aber damals hatte man als Anfänger nichts anderes und es ist für viele, auch mich, eine liebgewonnene Angewohnheit. Heute ist Python das neue Basic und an einigen Ecken auch vom Konzept her gruselig. Dafür gibt's auch bei Python wie bei Basic schnelle Erfolge.


    Nachtrag: die Programmiersprache ist aber nur das Werkzeug, um eine Idee in eine Form zu gießen. Die Kunst ist es, die Idee so zu gliedern und strukturieren um sie in der gewünschten Programmiersprache umzusetzen.

  • Heute ist Python das neue Basic und an einigen Ecken auch vom Konzept her gruselig. Dafür gibt's auch bei Python wie bei Basic schnelle Erfolge.

    Sehe ich genauso, als ich Nachhilfe bei den Grundlagen der Programmierung gegeben habe, hätte ich in Python gern auch eine traditionell For Schleife (Initialisierung; Abbruchausdruck; Fortsetzungssausdruck) gehabt oder ein Switch Case. Naja und Klassen mit dem ganzen self Gedöns ist auch nicht gerade schön, aber besser als nix.


    Ansonsten ließ sich mit Python schon recht gut und schnell was umsetzen. Eine schönere Sprache zum Lernen finde ich allerdings Java, besonders wenn es um Objektorientierung geht.

  • Zum Programmieren lernen gibt's den Raspberry PI mit Raspbian. Da gibt's zig Programmiersprachen und -umgebungen zum direkt drauf loslegen. Da ist für jeden Geschmack was dabei.

    Warum nicht einfach auf dem PC / Laptop, den sowie fast jeder rumstehen hat. Warum dafür noch mal extra Hardware anschaffen?


    Das das unstrukturierte Basic gemieden werden sollte ist klar. Aber damals hatte man als Anfänger nichts anderes und es ist für viele, auch mich, eine liebgewonnene Angewohnheit. Heute ist Python das neue Basic und an einigen Ecken auch vom Konzept her gruselig. Dafür gibt's auch bei Python wie bei Basic schnelle Erfolge.

    :thumbup:


    Nachtrag: die Programmiersprache ist aber nur das Werkzeug, um eine Idee in eine Form zu gießen. Die Kunst ist es, die Idee so zu gliedern und strukturieren um sie in der gewünschten Programmiersprache umzusetzen.

    Die Kunst ist auch, die passende Programmiersprache für sein Projekt zu wählen.


    Ich habe schon einige mit ihren Python-Projekten untergehen sehen, weil nach ersten schnellen Erfolgen mit zunehmender Konplexität das Chaos einzieht. So wie damals, wenn die Basic-Programm ausgeufert sind.