Warum ist ein 386DX33 und DOS-Programmierung nicht (ganz so) Retro?
Weil er aus meiner Sicht schon viele Dinge hat, die man als "Modern" bezeichnen könnte: Eine Festplatte, eine Entwicklungsumgebung und im Vergleich zu 8-bittern, eine immense Rechenleistung und unlimitierten Arbeitsspeicher.
Controller und SBC's programmiert man schon seit je her über Cross Compiler Umgebungen am PC oder Mac.
Warum sollte man das bei Retro Computer anders machen?
Software Entwicklung am PC hat alle Trümpfe in der Hand:
Entwickeln an, sagen wir mal einem C64, braucht schon einen leichten Hang zum Masochismus ... 
Selbst wenn man das aus Nostalgie Gründen gerne machen möchte, wäre es im Emulator noch angenehmer als am C64 selbst.
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Das Zielgerät ist zum testen ideal, nicht zum entwickeln.
as ist voellig richtig, allerdings kann ich Dir aus Erfahrung sagen, dass die Resonanz fuer ein C64-Spiel innerhalb der C64-Bubble um Laengen groesser und intensiver ist, als wenn Du ein Retro-aussehendes Spiel fuer eine moderne Plattform programmierst. Klar gibt es auch hier Ausnahmen, aber Du brauchst entweder Glueck oder gutes Marketing, um Spieler fuer Dein in Python geschriebenes Retro-Spiel zu finden. Wenn Du was gutes fuer den C64 programmierst, verbreiten sich die News darueber quasi von allein.
Da ist auf jeden Fall was dran. Aber ein C64 Spiel zu programmieren wäre auch ein viel zu großes Projekt für mich, da brauch man viel Durchhaltevermögen und gerade die Freizeit ist eigentlich viel zu kurz, weil man ja viele Sachen ausprobieren möchte auch abseits von Retro, in meinem Falle z.B derzeit: KI-Programmierung. Nebenher habe ich ein wenig angefangen mich mit dem SID auf dem C64 in Assembler zu beschäftigen, er gibt immerhin schon ein Ton aus 
man verwendet dieselben Lieblings Tools und braucht nicht für jede Plattform ein eigenes Tool
Genau das ist es bei mir. Auf Arbeit verwende ich seit 2 Jahren fast nur noch VSCode und jetzt kann ich das einfach für den C64 weiterverwenden(nicht auf den Code schauen, ich teste nur wie der SID geht):
Das bezog sich auch nur auf deine Aussage hier, wo ich auf keine Fall beschränkte Ressource == kürzere Entwicklungseit setzen würde.
Das ist trotzdem so. 16, 32 oder 50 KB sind endlich, 160 x 200 Pixel ebenso – und von einer Person innerhalb eines Jahres "problemlos" zu füllen. Setz dich mal alleine an deinen High-End-PC und progge Baldur's Gate 3, Atlas Fallen oder Grand Theft Auto V. Dein Leben würde dafür wahrscheinlich nicht ausreichen – selbst mit den besten Tools der Welt.
Und selbst wenn du mit dem Code fertig würdest – dann wärst du bei der 3D-Grafik, dem Level-Design und dem fulminanten Orchester-Sound aufgeschmissen.
Ein Spiel, das wirklich Aufmerksamkeit auf dem PC-Markt erzeugen könnte, braucht massive Ressourcen – vom Marketing ganz zu schweigen.
Du kannst natürlich den Aufwand auf dem PC nach Gutdünken beschränken, Auflösung reduzieren, mit 2D-Pixel-Art und wenigen Farben arbeiten, 3-Kanal-Digisound verwenden usw., wie es viele Hobby-Entwickler tun – gerade wegen des Aufwands. Aber dann ist der Schritt zur "echten" Retro-Plattform auch nicht mehr so weit. Und da hat man dann ein Kenner-Publikum, das die Leistungen zu schätzen weiß.
Entwickeln an, sagen wir mal einem C64, braucht schon einen leichten Hang zum Masochismus ...
Was den C64 (oder andere alte Plattformen) angeht, sind wir da auf einer Linie. Ich sehe aber schon den Hang zum direkten Arbeiten an der Maschine bei den modernen Retro-Computern. Damit wollen viele Leute wirklich ihre Zeit verbringen und nicht nur abstrakt dafür coden.
Ich sehe aber schon den Hang zum direkten Arbeiten an der Maschine bei den modernen Retro-Computern.
Den Hang kann ich nicht sehen bzw. erkennen. Sobald ein Gerät an einem modernen TFT-Monitor hängt, ist es doch Jacke wie Hose, was da dranhängt. Ob das jetzt ein "großer Laptop/PC" oder ein "kleines Fanatsie-Retro-Dingsens" ist, spielt keine Rolle. Ich sitze vor dem gleichen Monitor am gleichen Tisch und mit der gleichen Maus. Und "Damals-Gefühle" hat was Neues eh nicht.
Fürs Entwickeln sehe ich quasi keinen Markt für ein neues "Retrogerät", zum Spiele darauf dann schon eher.
Auf Arbeit verwende ich seit 2 Jahren fast nur noch VSCode und jetzt kann ich das einfach für den C64 weiterverwenden
Geht mir ähnlich. Ich verwende Photoshop für meine C64-Projekte nicht wegen seiner speziellen Pixel-Fähigkeiten (da muss man es eher ein wenig drauf quälen), sondern weil ich es seit 30 Jahren ohnehin jeden Tag nutze und im Schlaf beherrsche. Besser PS für alles, statt für jede Aufgabe ein spezielles Grafik-Tool, an das ich mich erst wieder gewöhnen müsste.
Den Hang kann ich nicht sehen bzw. erkennen.
Dann sehen wir das halt unterschiedlich. Wenn ich ich nur FÜR die Kiste etwas machen will, muss ich sie mir nicht einmal anschaffen, denn es gibt ja für alles Emulatoren. Wer 500 Euro dafür ausgibt, will sich sicherlich auch mal davorsetzen. Und das Spiele-Angebot ist bei den meisten dieser Kisten nicht so riesig, dass das abendfüllend wäre – zumindest nicht jedes WE. Also schreibt man dann doch mal ein Basic-Programm direkt davor sitzend. Ich glaube sogar, dass beim X16 genau das die Motivation der meisten Käufer sein wird: Dransetzen und wie früher™ was machen.
Fürs Entwickeln sehe ich quasi keinen Markt für ein neues "Retrogerät", zum Spiele darauf dann schon eher.
Das wird wohl stimmen. BASIC programmieren auf nem Emulator wird aber jedenfalls für mich niemals in Frage kommen. Ich mag einfach auch die Geräusche von und das Feeling des C64. Das kann mir ein Emulator nicht geben und ist für mich ein Teil der Nostalgie. BASIC Programmieren am C64 ist für mich Relaxen. Wenn ein Projekt fertig ist, finde ich es fast schade.
Ich glaube sogar, dass beim X16 genau das die Motivation der meisten Käufer sein wird: Dransetzen und wie früher™ was machen.
Sicher. Aber die Käufer des X16 und des Mega65 sind dann doch relativ wenige.
Wenn ich ich nur FÜR die Kiste etwas machen will, muss ich sie mir nicht einmal anschaffen, denn es gibt ja für alles Emulatoren.
Ich mache in meiner Freizeit relativ für den MEGA65, habe aber keinen und plane das auch nicht (zumindest nicht für fast 800 EUR). Mir reicht in der Tat der Emulator bzw. das Nexys-Board (als FPGA mit MEGA65-Core). Und selbst an dem Board bin ich keine 5% meiner "MEGA65-Zeit". 
Sicher. Aber die Käufer des X16 und des Mega65 sind dann doch relativ wenige.
Ich schätze, dass sich das beim X16 durchaus ganz gut entwickeln kann. Es soll ja zukünftige Modelle für deutlich weniger Geld geben und das wird (neben der Reichweite des Projektstarters) die Stückzahlen anwachsen lassen. Wenn er wirklich mal unter 200$ kommt, dann sehe ich da durchaus Stückzahlen im 5-stelligen Bereich, also einige zehntausend Geräte. Und das wäre selbst gegenüber der AKTIVEN C64-Community (sicherlich die Größte unter den Vintage-Computer Fans) nicht schlecht.
habe aber keinen und plane das auch nicht
Genau! Was ich sagte: wer nur DAFÜR entwickeln will, muss sich das Ding nicht einmal kaufen. Ich sprach von denen, die so einen Rechner HABEN. Die wollen den auch mal nutzen.
Wobei der Mega65 auch nochmal ein Spezialfall unter den Retro-Rechnern ist. Ich vermute dort, dass 50% der Käufer das Ding nur haben, weil er optisch und technisch dem C65-Prototypen ähnelt. Diese Ähnlichkeit war ja quasi der ursprüngliche Beweggrund, ihn zu bauen. Es sollte halt zu Ende gebracht werden, was Commodore nicht mehr geschafft hat (und dann ist man leider übers ursprüngliche Ziel hinausgeschossen). Von daher ist es AUCH ein Vitrinen/Umzugskarton-Objekt. Das Original kann sich kaum einer leisten – und der Mega65 ist halt das beste Surrogat, das man bezahlen kann.
Diesen USP hat z.B. der X16 nicht. Das Gehäuse ist reichlich random und nicht besonders schön, die abgesetzte Tastatur und Maus dagegen praktisch. Der ist schon eher dafür konzipiert, ihn wirklich einzuschalten und zu benutzen. Und nicht nur als teuren Dongle, den man vom PC aus mit Software bespielt, um zu überprüfen, ob der Emu alles richtig macht.
dann sehe ich da durchaus Stückzahlen im 5-stelligen Bereich, also einige zehntausend Geräte
Ganz ehrlich: glaube ich nicht. Wir werden es sehen. Das Ding hat einfach keinen Nostalgie-Faktor. Was anderes wird es sein, wenn der A500 Maxi rauskommen sollte.
Was anderes wird es sein, wenn der A500 Maxi rauskommen sollte.
Wird dass dann so ein richtiger FPGA Amiga oder nur son Raspberry PI Ding?
Wir werden es sehen.
Jupp, werden wir wohl.
Wird dass dann so ein richtiger FPGA Amiga
Wenn der vom gleichen Team stammt, wie der TheC64 (mini/maxi), dann wird es sich um eine Emulation (auf ARM) handeln. Alles andere wäre wohl auch zu teuer.
Wird dass dann so ein richtiger FPGA Amiga
Wenn der vom gleichen Team stammt, wie der TheC64 (mini/maxi)
Tut bzw. wird bzw. würde er, ja
Diesen USP hat z.B. der X16 nicht. Das Gehäuse ist reichlich random und nicht besonders schön, die abgesetzte Tastatur und Maus dagegen praktisch.
Es würde hier auch die Tastatur und die Maus ausreichen, um das gleiche Feeling herzustellen. Ein "Allerweltsgehäuse" mit "Irgendwas" drin spielt hier keine Rolle. Ob das jetzt im PC eine "Emulation" eines Fantasierechners ist oder eine "FPGA-Lösung" davon ist doch fürs Entwickeln egal.
Das mit dem Speicher ist in der Tat ein Problem, allein schon weil der Source-Code ja viel mehr Speicher benoetigt als das kompilierte Programm. Ein Assembler-Befehl in Textform hat ja schonmal mindestens 3 Byte + 1 Leerzeichen + den Wert, der bis zu 5 Zeichen lang sein kann (z.B. $D020), also 9 Byte, dann noch Zeilenumbruch, Einrueckungen, Labels, usw, das benoetigt dann alles ein Vielfaches dessen, was das fertige Programm benoetigt.
Meines Wissens haben sowohl Turbo Assembler als auch VisAss/AssBlaster den Source stark komprimiert im Speicher gehalten und nur für die Bildschirmanzeige "entpackt", genau aus diesem Grund.
