Tip zum Auslöten/Entlöten von Pins bei grossen Masseflächen, z.B. Modulator?

Frisches Lot nachführen ... möglichst breite Lötspitze nehmen.

Es hat weniger mit der eingestellten Temperatur zu tun, sondern wie groß die Leistung an der Lötkolbenspitze vorhanden ist bzw bei einer Lötstation wie schnell die Temperatur bzw, die Leistung an der Lötkolbenspitze nachgeregelt wird. Wenn ein Lötkolben oder eine Lötstation nur 30W liefert, dann reicht diese Leistung eben nicht aus die Lötstelle zum Schmelzen zu bekommen.

Flussmittel kann helfen, falls die Oberfläche so korrodiert ist, dass da gar nichts mehr geht.

Oder zwei Lötkolben dranhalten, z.B. Entlötpistole und Lötkolben gleichzeitig (sofern Du so etwas hast).

So eines hatte ich auch einmal. Da hat es geholfen, die oberste Schicht zu reinigen. Die war so " veraltet " das ein reinigen mit ISO gar nicht gereicht hat.

Das musste ich mechanisch abtragen ( oberste Schicht abkratzen )

Danach neues ( verbleites ) Lötzinn drauf und dann ging es...

Gutes reinigen und gutes Lötwasser waren also bei mir die Lösung.

Das Problem ist bei solchen Platinen oft, dass die Platine selbst als "Kühlblech" fungiert. Soll heißen: die Wärme an der Lötspitze wird sehr schnell abgeführt.

Ich heize so was gern von der Anderen Seite vor, mit Rotlicht o.ä..

Man kann auch unterstützend mit temperaturgeregelter Heißluft arbeiten.

Was man in schwierigen Fällen beim Auslöten auch machen kann / wenn frisches Lot nachführen nicht hilft:

"low melt solder" - also Lot mit einer niedrigen Schmelztemperatur (z. B. 138°) als "normal" verwenden.

Wichtig ist auch "Alles dafür zu tun", das die Wärme möglichst gut von der Kolbenspitze übertragen werden kann:

• "saubere", glänzende Spitze ohne Ruß und Zunder => wenn Abstreifen am nassen Schwamm nicht hilft => Mit Stahlwolle reinigen + neu " verzinnen".
• für möglichst guten -also großflächigen- Wärmeübergang sorgen (deswegen sind oft meißelförmige Spitzen mit Abflachungen besser geeignet als runde Spitzen ). Dazu kann man schon mal "etwas mehr" neues Lot an die Spitze geben, das sich beim Berühren der Lötstelle dann an die meist unebene Oberfläche "schmiegt" und Wärme leitet.
• Geduld - Wärme kann schon eine Zeit brauchen, bis es Zinn verflüssigt -aber: 30W Leistung sind für das Modulator-Blechgehäuse bisserl knapp.

30 Watt ist einfach zu wenig. Selbst meine olle Hakko 888D hat schon 65.

Die Platine großflächig vorwärmen kann helfen. IR-preheater wäre ideal, Heißluftstation nicht zu heiß mit großer Düse geht auch. Alter Backofen oder so auf 60 Grad wäre auch eine Option.

Dann sag ihr, dass ich 300€ ausgegeben habe.

https://www.idealo.de/preisver…399906_-ws-81-weller.html

Quote from rayden

Wenn 30W zu wenig sind, wieviel sollten es denn sein: 50W, 60W, 80W?

...würde Dir >= 50W empfehlen. (Mit meiner uralt-Weller WS50 ging das Entlöten von Modulator und VICII ganz gut)

Zusätzlich zu den bisherigen Tipps:

Helfer/in besorgen und mit mehreren Kolben gleichzeitig arbeiten.

Ggf. die großen Masseflächen zerteilen (Dremel, Teppichmesser), Bauteil auslöten und die Masseflächen später wieder verbinden.

Sieht nicht schön aus, aber "nur was hinten rauskommt zählt".

Meine Wellerstation mit einer 9 Spitze hat bisher alles geschafft. Evtl. mal ne größere Spitze versuchen.

Für die Ersa-Lötkolben gibt es verschiedene Lötspitzen mit viel Masse und kurzer/kräftiger Spitze. Damit bekommt man nach ausreichender Aufzeizzeit genügend Energie auf die Platine.

Ansonsten kann man aber auch mit Heißluft zuheizen, wenn vorhanden.

Quote from Retro-Rentner

Helfer/in besorgen und mit mehreren Kolben gleichzeitig arbeiten.

... .

Quote from Retro-Rentner

Sieht nicht schön aus, aber "nur was hinten rauskommt zählt".

... .