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Der Schnellste und Preiswerteste 8-Bit Computer ever, der BIG Agon light?

  • Das Ziel ist ja neue alte Systeme zu ermöglichen, aber nach Möglichkeit ohne alte bestehende Systeme schlachten zu müssen.

    Niemand hat hier ebenfalls im Sinn, alte bestehende Systeme mit neuen Komponenten nachzubauen, dafür sind andere

    Projekte wie MISTer da.


    Erinnert mich stilistisch/argumentativ doch etwas an DDR anno 1961, aber ich finde, dass es grundsätzlich keine "neuen alten" Systeme braucht und solange es genug alte alte Systeme gibt (was insbesondere beim C64, aber auch Spectrum, Amiga, ST etc. als bewiesen gelten kann, sonst gingen die nicht für so wenig Geld weg...) braucht es auch keine HW-Emulation.


    Wer nen alten Rechner und das zugehörige nostalgische Gefühl haben will, der entmottet entweder den, den er damals weggepackt hat oder kauft sich bei den div. Plattformen oder auf dem analogen Flohmarkt eben einen nach Wunsch. Software gibts für lau im Netz, kleine Hilfsschaltungen, um die SW zurück auf Kassette oder Diskette zu bringen ebenso. Auch Disketten und Kassetten gibt es noch NOS oder gar neu, andere Verschleißteile wie Joysticks werden auch schon nachgefertigt, alles gut...


    Und wer gar nicht aus dieser Generation ist und nur mal nen Blick drauf werfen will, wie Papa oder Opa seinerzeit ihre Zeit verplempert haben und heute noch feuchte Augen von bekommen für den oder die gibt es ja die SW-Emulationen, so dass das auch auf dem Smartphone xyz noch lauffähig ist, denn ordentliche Notebooks oder gar PCs zu nutzen ist ja aktuell auch schon eher "retro" als hip... Und nach spätestens 3 Tagen fliegt das dann eh wieder runter, weil ja doch irgendwie öde und man müsste auch noch Handbücher lesen, um selbst Hand anlegen zu können, alles nicht mehr erstrebenswert heutzutage...


    Und die wirklichen LERN-Systeme, die gibt es ja auch für heutige Architekturen, z.b. von Mikroelektronika, aber natürlich auch für deutlich mehr Geld von den jeweiligen Chipherstellern selbst... (und da sind auch noch 8- und 16bit Systeme mit bei, nur nutzt man die heute kaum noch für MMI, sondern deep embedded in irgendnem intelligenten Sensor oder ner Kaffeemaschine....)

  • Die anvisierte Zielgruppe hier nicht vergessen. Alte bestehende Hardware ist schwierig am Leben zu halten, das Zeugs hält halt nicht ewig, ist laufend reparaturbedürftig und zeitintensiv:

    "Wie bekomme ich meinen HDMI-Monitor an den C64, wie bekomme ich meine SD mit Spielen dort zum laufen", etc.

    Die "neuen alten" Systeme versuchen eben hier die Gradwanderung zu machen, altes Pionierfeeling aber ohne den ganze komplizierten Zusatzmist um dies mit

    neuen Komponenten nutzen zu können.


    Aber es ist und bleibt eine sehr kleine Nische. Wie alle neuen alten Systeme.

  • Ja das Teil ist wirklich nur für einen sehr kleinen Kreis. Aber dieser Kreis hat was besonderes :D

    Ich bin auch seit einiger Zeit damit beschäftigt und auch auf der Suche nach Dokumentation wie+BBC BASIC für den Z80

    und Dokumentation für den Z80.

    Am weitesten hat mir bis her das hier geholfen:

    https://www.bbcbasic.co.uk/bbcbasic/mancpm/index.html

    https://github.com/breakintoprogram/agon-docs/wiki

    https://github.com/nihirash/Agon-CPM2.2

    https://oldcomputers.dyndns.or…rammierung_des_z80_bw.pdf


    Um den Agon Light am besten kennen zu lernen dachte ich mir direkt ein Projekt aus. Ich würde gerne in BBC BASIC einen Monitor schreiben, der Disassembliert, Register anzeigt und manipuloert, Memory Dump und einen kleinen einfachen Assembler. Letzteres dient nur zur Fingerübung, das BBC BASIC einen sehr guten Inline Assembler von Hause aus mitbringt.

    Und da kamen schon die ersten "Seltsamkeiten" vor:


    Bitte ladet doch mal ein BASIC Programm, ändert das und speichert es unter den gleichen Namen ab. Ich bekomme immer ein "access denied". Erst wenn ich den Source gelöscht oder umbenannt habe lässt es sich wieder speichern. ?(

    Naja, man könnte so was ja im Programm unterbringen: Umbenenne, speichern. Gesagt, getan. Aber nach einem SAVE Befehl im Coding stoppt das Programm wie nach einem END. Im Gegensatz zum C64 ist es wohl nicht möglich mit BBC BASIC ein Programm selbst zu speichern und einfach weiter zu machen.


    Kann das verhalten jemand bestätigen? Hat eine eine Lösung?

  • Ich hab mir - angeteasert durch unser Forenmitglied MisterEd und den DuinoMite - auch mit den kleinen Rechnern auseinandergesetzt und auch aufgrund der Make den Agon Light (samt Prototypenplatine) geholt. Das Retrofeeling ist für mich da eingeschränkt - meine erste Assoziation ist Raspberry PI (zwischen den PIs in den Metallgehäusen fällt er gar nicht auf). Ansonsten mag ich bei diesen Kleinrechnern (Agon, Duinomite, ESP32 SBC FabGl) die "Leichtigkeit", die noch stärker als beim Raspberry ist. Kein Betriebssystem das erst groß booten muss und so viele Dinge bietet, die ich beim Programmieren im Kleinen und bei Hardwareanbindungen nicht brauche.


    Erste Hindernisse am Start: meine Lieblings- und Standardmonitore mit VGA können nicht den gesamten Bildinhalt anzeigen (erste Spalte ist da außerhalb des Screens, Autoadjust hilft da nicht), aber es gibt auch welche, die es vernünftig anzeigen. Für die Tastatur wäre zumindest für mich ein PS/2-Anschluss besser als ein Anschluss für USB-Tastaturen mit PS/2-Protokoll. Im Zweifelsfall hilft ein simpler PS/2-USB-Adapter (KEIN PS/2-USB Konverter, der aus der PS/2-Tastatur eine vollwertige USB-Tastatur macht).


    Basic... ja, das BBC Basic ist etwas eigen: Befehle nur in Großbuchstaben, einige mit * davor (*DIR für directory, aber LOAD zum Laden). Dafür beherrscht es Unterprogramme (was ich noch nicht ausgelotet habe) und bietet auch auf dem Agon die Möglichkeit, Assembler einzubetten. Wenn er nur nicht einen Z80 hätte :bgdev Das ein SAVE das Programm beendet kann ich übrigens reproduzieren. Das Dateien nicht überschrieben werden können, steht in der Dokumentation als eine Einschränkung der aktuellen MOS-Version.


    Aber wem Basic nicht reicht oder zu simpel ist, es gibt auch Forth mit einer netten Sammlung an Beispielprogrammen.


    Und dann gibt es noch CP/M2.2, allerdings ja, fehlt da noch Feinschliff. Direkt nach dem Rechnerstart aufgerufen begrüßt es einen mit einem sehr pixeligen Zeichensatz. Schaltet vorher in BBC Basic die Auflösung auf 640x480 um und startet danach CP/M, dann hat man einen wunderschönen stilgerechten Zeichensatz. Allerdings ohne Umlaute - was noch halbwegs verschmerzbar ist - aber alle Tasten, die über den Grundzeichensatz hinausgeben, führen ein Eigenleben und kaum eine macht, was sie soll. Immerhin weiß ich inzwischen, das Turbo Pascal mit der ANSI-Terminalemulation zumindest eine vernünftige Bildschirmanzeige macht. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie ich mit dem Cursor im Quelltext navigiere und Zeichen ändere - die Cursortasten, Backspace und Del machen es jedenfalls nicht.


    Insgesamt ist mein Gesamteindruck leicht durchwachsen. Aber irgendwie zieht es mich doch immer wieder ans Gerät zurück... nur mal schnell was ausprobieren ;)

  • Nachtrag: ein "must-have" für den Agon sind die https://github.com/lennart-benschop/agon-utilities - dank dem font-Befehl mit dem latin1-Zeichensatz habe ich zumindest in MOS und Basic Umlaute und mit nano kann ich Textdateien (autoexec.txt) direkt auf dem Gerät ändern.