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Der Computer holt uns ein: Maschinen führen Gespräche und erschaffen Bilder – mit dramatischen Folgen

  • Zum Einstieg:




    Faszinierender Text aus der NZZ: https://www.nzz.ch/folio/wie-l…h-ld.1700707?reduced=true



    Meine Meinung - bald irgendwann wird ein Großteil der Menschheit nur noch Prompt-Designer sein um den Algos einen Output zu entlocken, den man anderen (Ahnungslosen) als seinen Mist verkaufen kann. Und am Ende leben wir alle in einer noch mehr synthetischen Welt als heute. Das, was in unserer Jugend noch SciFi war, beginnt nun sich im Alttag zu manifestieren.


    Was habt ihr für Gedanken, wenn ihr den Text lest?

  • Was habt ihr für Gedanken, wenn ihr den Text lest?

    Wir haben ja schon in der Vergangenheit gesehen, dass in der Kunst die Maler durch die Entstehung der Fotografie ausgestorben sind, dass die Entwicklung von Plattenspielern die Livemusik quasi vollständig ausgerottet hat, die bezahlbare Magnetband-Tonaufzeichnung im Privatbereich den Verkauf von Musikalben auf Null gedrückt hat und dass der Videorecorder die Filmindustrie zerstört hat.


    (und es müssen noch einige Dinge besser werden... prompt: "commodore 64, packaging shot, high quality")

  • Was habt ihr für Gedanken, wenn ihr den Text lest?

    Wir haben ja schon in der Vergangenheit gesehen, dass in der Kunst die Maler durch die Entstehung der Fotografie ausgestorben sind, dass die Entwicklung von Plattenspielern die Livemusik quasi vollständig ausgerottet hat, die bezahlbare Magnetband-Tonaufzeichnung im Privatbereich den Verkauf von Musikalben auf Null gedrückt hat und dass der Videorecorder die Filmindustrie zerstört hat.

    Das ist jetzt ziemlicher Unsinn, weil nichts davon stimmt. Aber das ist ein anderes Thema. ;)


    Ich würde das, was da jetzt gerade mit der KI passiert, doch eher mit der Erfindung des Buchdrucks oder der Dampfmaschine oder des Internet vergleichen würde. Also ein bisschen höher aufhängen. Weil es wieder ganz Berufgruppen hinwegfegen wird. Und zwar (wie Google schon vor Jahren angekündigt hatte) nicht mehr nur die einfachen Hilfsjobs.


    Es ist eben wieder ein Schritt, der bestimmte manuelle Tätigkeiten, wie das Erstellen von Texten automatisiert. So wie das im Text ja auch schon angesprochen wurde.


    Es gibt so viele schlechte manuell erstellte Texte, dass da ein bisschen KI sicher ganz gut tut. Ich fand auch den Vergleich mit dem Taschenrechner ganz passend. Und mal ehrlich, wenn ich Helene Fischer höre, dann hoffe ich, dass dort auch bald die KI Einzug hält. Und zwar möglichst bald.

  • Es hat kürzlich auch eine KI einen Kunstwettbewerb gewonnen.

    Echte Künstler waren ziemlich sauer.

    Da ist also ein KI selbstständig auf die Idee gekommen, Kunst zu erzeugen? Hat sich selber ein Thema ausgesucht und umgesetzt? Ich bin schwer beeindruckt.

    Ach, das war nicht so? Dann hatte der Jury vielleicht einfach nur einen verqueren Kunstbegriff.

  • Aja, sowas dachte ich mir schon. Dieses Bild würde ich unter Kitsch einsortieren und nicht unter Kunst.

    Wer hat denn da jetzt den Preis bekommen? Die KI oder die Leute, die einfach nur auf die Idee gekommen sind, KI einzusetzen?


    Das hier finde ich vom Ergebnis noch interessanter:


    Aber auch hier hat nicht die KI die Kunst erschaffen, sondern die Leute dahinter, die hier offensichlich Deep-Learning Methoden angewendet haben.

    Das läuft zwar alles unter KI, aber mit echter Intelligenz hat das alles noch nichts zu tun.

  • Dieses Bild würde ich unter Kitsch einsortieren und nicht unter Kunst.

    Das sahen die Juroren anscheinend anders. Und wie ich schon schrieb - es werden immer mehr KI-Werke (Bild,Ton,Text) kommen, die keiner mehr als nicht von Mensch erdacht und ausgeführt identifizieren können wird.

    Das ist quasi der Webstuhl der alle Weber verdrängt. Oder Bankautomat statt Kassierer. Nur das es keiner als künstlich empfinden wir - und deshalb nicht protestieren wird.

    nicht die KI die Kunst erschaffen, sondern die Leute dahinter,

    Ob KI oder Algo, die Effizienzsteigerung wird keinen im Kapitalismus davon abhalten können, es nicht zu seinem Vorteil einsetzen zu wollen müssen um am Markt bestehen zu können.

    Kaufst du dir heute deine Garderobe in London beim Maßschneider, oder vom Robot zusammengenäht?

    Kaufst du dir heute deine Fahrzeuge vom Karosseriebauer, oder vom Robot geschweisst.?

    Kaufst du dir heute deine Korn/Gemüse vom Bauern handgedroschen/geerntet, oder vom Robot hydroponisch gezüchtet?

  • Noch mal zu dem KI-Begriff. Ende der 1970er Jahre gab es hier an der Marburger Uni eine Vortragsreihe zum Thema KI, die ich mir damals als Schüler angehört habe. Ich kann mich da noch sehr gut an einen Vortrag von einen berliner KI-Professor erinnern, der von einem Computer-System in den USA berichtete, das am Telefon Reisen vermittelte. Keine Ahnung, wie das funktioniert hat. Mit Spracherkennung sicherlich noch nicht.


    Der Professor hat dann allen Ernstes behauptet, das System sei intelligent, weil es den Wunsch habe, einem eine Reise zu vermitteln. Ich habe mir damals schon gedacht, wenn man die Latte so niedrig legt, dann ist wirklich alles intelligent.


    Und genau so läuft es heute immer noch. Da wird ein Bild oder ein Video mit KI-Methoden (Neuronale Netzwerke und Deep-Learning) geschaffen und schon heißt es, die KI habe eine Kunstwertbewerb gewonnen. Nein hat sich nicht. Die KI hatte sich das Thema nicht mal ausgesucht, sie hat nicht verstanden, was auf dem Bild zu sehen ist (oder in dem Video). Sie hat einfach nur komplexe, gelernet Muster angwendet.

  • Dieses Bild würde ich unter Kitsch einsortieren und nicht unter Kunst.

    Das sahen die Juroren anscheinend anders. Und wie ich schon schrieb - es werden immer mehr KI-Werke (Bild,Ton,Text) kommen, die keiner mehr als nicht von Mensch erdacht und ausgeführt identifizieren können wird.

    Also in dem Artikel steht ganz eindeutig, dass der Künstler Jason Allen den Preis gewonnen hat und nicht die KI. Die KI war hier einfach nur ein Mittel zum Zweck. Irgendwelche Werkzeuge haben andere Künstler auch schon eingesetzt, zum Beispiel zum Verfremden von Fotos. Sowas hat auch früher schon Preise gewonnen.


    Das ist nicht der Untergang der Kunst. Weil daran überhaupt nichts neu ist.



    Ob KI oder Algo, die Effizienzsteigerung wird keinen im Kapitalismus davon abhalten können, es nicht zu seinem Vorteil einsetzen zu wollen müssen um am Markt bestehen zu können.

    Kaufst du dir heute deine Garderobe in London beim Maßschneider, oder vom Robot zusammengenäht?

    Kaufst du dir heute deine Fahrzeuge vom Karosseriebauer, oder vom Robot geschweisst.?

    Kaufst du dir heute deine Korn/Gemüse vom Bauern handgedroschen/geerntet, oder vom Robot hydroponisch gezüchtet?

    Da sind wir wieder beim eigentlichen Thema mit den computergenerierten Texten. Natürlich bedeutet das eine Effizenzsteigerung. Wenn Effizienz ein Problem ist, hätte man schon mit der Erfindung des Rades aufhören und den Stand der Technik einfrieren müssen. ;)


    Warum ausgrechnet jetzt den Stand der Technik einfrieren? Warum nicht vor 200 Jahren vor der Entdeckung der Elekrizität?


    Ich muss mal wieder Douglas Adams auspacken:

    Quote

    "Everything, that is invented and exists at the time of your birth, is natural. Everything that is invented until you´re 35 is interesting, exciting and you can possibly make a career in it. Everything that is invented after you´re 35 is against the law of nature."

  • "Das ist, weil sich die Schuhmann-Frequenz erhöht hat. Die Sonne war mal gelb, und heute ist sie weiß. Und wenn man an der roten Ampel steht und jemand hinter einem hupt, dann ist das auch wegen der Schuhmann-Frequenz."


    ^^ Mensch oder KI?? ^^


    Oder anders gefragt: Falls das ein Mensch gesagt hat, könnte man ihn durch einen C64 ersetzen, oder reicht auch ein VC20?

  • Ich wollte mich gerade mal auf beta.open­ai.com/playground anmelden um das selber auszuprobieren.

    Die wollen aber nicht nur meine E-Mail-Adresse, sondern auch noch meine Telefonnummer verifizieren. An der Stelle habe ich abgebrochen. :thumbdown:


    Die Website openai.com ist ja in englisch. Jetzt frag ich mich, hat die wirklich den im Artikel zitierten deutschen Text geliefert oder hat hier der Journalist eigenhändig übersetzt. Dann hätte ich aber bitte den Originaltext erwartet.


    Ach ja, und wenn jemand seine Daten dafür hergibt um openai.com mal ausprobiert, würde mich interessieren, was dabei herausgekommen ist.

  • An der Stelle habe ich abgebrochen. :thumbdown:

    Aber mal ehrlich: Warum? Ist schliesslich kein sprechender Elch, der dich nach deiner Kreditkarte fragt!

    Meine Telefonnummer? Weißt du wieviele Spamanrufe ich hier täglich habe?


    Nach Telefonnummern wird man ja öfter gefragt. Da tippe ich halt irgendwas ein. Aber die wollten die gleich auch noch verifizieren.

    Ich denke so eine verifizierte Nummer verknüpft mit einer verifizierten E-Mail-Adresse und Interesse an KI, so eine Datensatz hat schon einen gewissen Wert.

  • heise hat ein Video dazu (das ich noch nicht gesehen habe, aber der Kommentar war interessant)

    https://www.heise.de/news/heis…eratoren-ist-7256024.html


    https://www.heise.de/forum/hei…ug/posting-41573522/show/

    Quote

    Kunst ist ein spezielles Metier. Geld als Maßstab von Wert ist hier nur bedingt ein Indikator für die Qualität.

    Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, denn die Eltern einer guten Freundin betreiben eine Galerie. Eines der wichtigsten Elemente ist Gruppendruck in der lokalen "Szene". Damit gemeint sind die Käufer und nicht die Künstler selbst. Hat ein Künstler es geschafft, ein Bild für einen fünfstelligen Betrag zu verkaufen und damit Presse zu machen, egal wie unbeachtet in der Allgemeinheit, gehen dessen Bilder auch dann für ähnliche Preise weg, wenn sie ... den ästhetischen Parametern nicht so ganz entsprechen.

    Das hat damit zu tun, dass wir Kunst als Wert an sich betrachten. Ein Kunstwerk ist per se immer gut. Es nach ästhetischen Kriterien zu bewerten gilt gar als antiintellektuell und spießig. Schließlich kann man in so gut wie jede Unästhetik einen tieferen Sinn hineinlabern. HURZ!!!

    Ein anderer Maßstab wäre, inwieweit ein Kunstwerk in der Lage ist, möglichst viele Menschen (oder Mitglieder einer Zielgruppe) möglichst tief zu berühren. Der ist dann aber sehr subjektiv.

    Eine KI hat eine Optimierungsgröße wie "Gefällt vielen Rezipienten" oder "Bringt viel Geld ein" und als Eingangsparameter die Bilddaten. Dementsprechend kann sie nun wohl einen Teil des Marktes bedienen.

    Ein sehr guter Kommentar, der meinen Eingangs-Post (und meine Bedenken) ja gut noch mal in anderen Worten wiedergibt. Die mit den Algos geschaffenen Kunstwerke werden ihre Käufer finden und damit einen Marktanteil besetzen.

    Ob das von dem "Kunstschaffenden" (sei es derjenige der den Input vorgibt und den Output optimiert) auch so kommuniziert werden wird, das er zwar der Urheber, aber nicht der 100% Künstler war?


    Passend auch dieser Einwand:

    https://www.heise.de/forum/hei…te/posting-41574731/show/

    Quote

    Futurama - The Scary Door

    The episode of "The Scary Door" showcases a brilliant scientist who uses his expertise in his field to create a robot to do all of his work and social obligations, as he is too lazy to deal with such hassles. What comes to pass is a cautionary tale, as the robot claims the glory for all of the man's work and accepts the affection of his son and family.


    Nicht dass am Ende die KI die Lorbeeren, die eigentlich den Programmierern, Wissenschaftlern und Künstlern gebühren, einheimst.

  • Wir sehen im Zitat des Startpostings ja nur das Ergebnis, dessen was der Autor ausgewählt hat. Mich würde interessieren, wie viele Texte und Bilder der KI er verworfen hat, bevor er den Artikel vöffentlichte.

  • Mich würde interessieren, wie viele Texte und Bilder der KI er verworfen hat, bevor er den Artikel vöffentlichte.

    Welche Rolle spielt das deiner Meinung nach? Ich würde das prinzipiell einfach als Auswahlverfahren ansehen, wie das in anderen Bereichen üblich ist. Es werden sozusagen mehrere Entwürfe gemacht, dann wird ausgewählt.

  • WOW! Schaut euch mal die Beispiele von der OSS an und die Möglichkeiten: https://theconversation.com/ai…-what-it-will-mean-189800

    Quote

    Stable Diffusion not only rivals DALL-E 2 in its capabilities, but more importantly it is open source. Anyone can use, adapt and tweak the code as they like.

    Already, in the weeks since Stable Diffusion’s release, people have been pushing the code to the limits of what it can do.

    To take one example: people quickly realised that, because a video is a sequence of images, they could tweak Stable Diffusion’s code to generate video from text.

  • Fahrt ihr nicht mit Bus & Bahn?

    Die "Musik" die die Leute da per Smartphone hören, die "Spiele" die sie spielen, die Filme die sie schauen...........

    Das bekommt man sicherlich per "KI" hin. Und das stört die Konsumenten nicht im Geringsten.

    Qualität ist nicht mehr gefragt bei der Masse, es muss einfach und billig sein.