Ideen - die oft schon in der Luft lagen - so weit zu treiben, dass sie Massenmarkt-fähig wurden
Die Ideen waren bereits Teil von Konkurrenzprodukten und als solche sehr wohl massenmarktfähig.
Beispiele:
IPod: als der erste mobile Apple-MP3-Player Ende 2001 rauskam, waren dessen offensichtliche Vorbilder, der EigerLabs MPman und Diamond RIO PMP300 schon fast 3 Jahre auf dem Markt, resp. sogar schon wieder durch Nachfolgemodelle abgelöst!
iPhone: Nicht nur, dass es smartphones schon seit 1996 erfolgreich und in Großserie in Form von u.a. Nokia s genialem Communicator und den etwas mehr spezialisierten Blackberrys gab, nein nicht mal das erste großflächige TouchPhone war Apples erstes Telefon 2007 noch und hatte zudem extrem miese Werte hinsichtlich Sprachverständlichkeit, Antennenempfindlichkeit und deutlich überhöhte Abstrahlung im Nahbereich, d.h. auf den Anwender. Wäre es nicht von Apple sondern von einem beliebigen anderem Hersteller gewesen, es wäre in der Luft zerrissen worden und hätte den Untegang dieses Herstellers besiegelt!
Erste TouchPhones mit vergleichbaren Oberflächen und Features gab es seit min. 2002, hierzulande z.b. Sony-Ericssons P800, die dt. Telekom drückte ab 2004 bereits massiv das MDAIII in den Markt, das bereits mehr konnte, als das iPhone 3 Jahre später bei seiner Erstvorstellung und in Asien, insbesondere Japan war man bezüglich Touchphones schon deutlich weiter, aber nur wenige Geräte wurden auch in Europa vertrieben, da man den europäischen Markt als zu konservativ und businessorientiert dafür einschätzte.
(damals wurden Telefone mit Kamera oder gar WLAN als Spionage-Werkzeuge angesehen und der Zutritt zu vielen großen Konzernen war nur mit einfachen, kameralosen Modellen erlaubt, wenn überhaupt.)
Besonders drastisch ist es beim iPad, Apples erstem Tablet-Rechner: Bill Gates hatte schon 1991 seine Vision von Tablet-Rechnern als Desktop-Ersatz präsentiert und von da an JEDE Version von Windows auch in einer stark erweiterten Version für Tablet-Computer rausbringen lassen (u.a. schon unter W3.1 mit Handschrifterkennung!), viel Geld darin versenkt und immer wieder dieses Marktsegment angekurbelt. Tablets der ersten Generation waren z.b. das in etwa DVD-hüllengroße Dauphin DTR1 1993 (mit VGA-Graustufen-Display und Wacom-Touch/Stifteingabe-Overlay), welches von IBM entwickelt und gefertigt wurde, aber zum "Schutz" der bekannt konservativen Marke nur mit abweichendem Branding vertrieben werden durfte, sowie (je ca. A5 große und deutlich höherpreisige) Tablets von Fujitsu (1991) und Toshiba (1992), beide auch bereits mit Farb-LCD erhältlich.
Auch hier erwies sich der asiatische, japanische Markt wieder deutlich offener für diese Technologie, so dass die meisten Tablets nur dort auf den Markt kamen. Waren die ersten Generationen noch stiftbasiert, ging die Tendenz ab der Jahrtausendwende doch stark in Richtung Mehrfinger-touch, Stifte waren aber optional erhältlich, um auch Zeichnungen mit deutlich höherer Genauigkeit zu ermöglichen, sowie präzise Handschrifterkennung und Formulare, die nicht so viel Platz brauchten wie für reine Touch-Bedienung.
Apple hatte zu obiger Zeit (1993-99) NUR den Newton, ein durchaus interessantes -wenn auch leistungsschwaches und (zu Windows wie MacOS oder irgendwas Anderem) programmtechnisch inkompatibles PDA (Daten konnte man natürlich synchronisieren...), d.h. mit geringen, fixem Funktionsumfang und fast keinen Schnittstellen, das jedoch bei Rückkehr von S. Jobs sofort abgekündigt und aus dem Programm geworfen wurde!
Das erste mit den Windows-Tablets vergleichbare iPAD kam erst über 10 Jahre nach dem Ende des Newton und fast 20 Jahre nach den ersten Windows-Tablets, 2010 auf den Markt. Eines, das alternativ auch mit Stift bedient werden kann, sogar erst Ende 2015 mit dem iPAD Pro heraus.
Soviel zum Thema S. Jobs und sein "Gespür" für Innovationen. Es war mehr sein Gespür für die Art von Snobhaftem Auftreten, das gewisse Leute dazu animierte, sich Apple-Geräte zu kaufen, um "dazu zu gehören".
Wäre er zehn oder mehr Jahre früher geboren, wäre er sicher ein Super-Auto-Verkäufer für Amerikas "Pony-Cars" geworden, die technologisch ähnlich rückständig sich nur übers transportierte Image definierten, während Straßenlage, Sicherheit, Verbrauch oder auch Fahrleistungen völlig unzeitgemäß und unterdurchschnittlich fürs verlangte Geld waren