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Funktionen der 2. Taste bei Zweitasten-Mäusen (Amiga, ST, C64, PC ...)

  • Also, wenn ich in dem Beispiel unten die jeweiligen Fenster durchgehe – dann bekomme ich beim Rechtsklick immer ein anderes Menü, abhängig davon, welches Workbench-Fenster ich ausgewählt habe?

    Warum solltest du bei den gezeigten drei funktional identischen Fenstern drei unterschiedliche Menus erhalten? Das sind in Mac-Begriffen drei Finder-Fenster, die den Inhalt von drei unterschiedlichen Ordnern anzeigen.

  • Warum solltest du bei den gezeigten drei funktional identischen Fenstern drei unterschiedliche Menus erhalten?

    Weil das behauptet wurde:

    Beim Amiga hatte jedes Fenster praktisch ein eigenes Menü. Also, wenn das Fenster der Kontext ist, dann würde ich sagen, ja.

    Ich hatte daraufhin gemutmaßt, dass es sich in Wirklichkeit so verhält, dass jedes Programm (und nicht unbedingt jedes Fenster) sein eigenes Menü hat – so wie bei Mac und Windows üblicherweise auch. Und wenn das Programm der einzige Kontext ist, dann ist das nicht weiter erwähnenswert, weil das bei den anderen Systemen genau so ist.

  • Die mittlere war dann die "Turbo-Funktion". Die hat dann das Maustempo unter GEOS beschleunigt, damit man (auf dem kleinen 320x200 Pixel-Screen) nicht "hobeln" muss (O-Ton Rick Gaudet von CMD Direkt bei der Präsentation der Smart Mouse)

    Wobei man dazu aber wissen muß, daß das eigentlch keine "Besonderheit" der SmartMouse ist ;-) . Ledigich die Funktion wurde auf eine Maustaste gelegt.


    Die Einstellung der Geschwindigkeit der Maus gibt es auch schon im originalen Geos 2.0 in "Voreinstellungen" ;-) .


    Gruß

    Werner

  • Als das ganze eingeführt wurde, gab es den Begriff Kontextmenü vermutlich auch noch nicht

    Das denke ich allerdings auch. Es musste ein zusätzlicher Begriff für eine zusätzliche Funktion gefunden werden, denn Windows und macOS hatten schon eine (Programm-abhängige) Menüleiste und das Kontext-Menü war nun mal ein weiteres Menü, um die Wege zu verkürzen und dort nur das anzuzeigen, was bei dem Objekt wirklich sinnvoll ist.


    Amiga OS scheint aber nur EINE Menüstruktur zu haben – entweder nennt man sie (ganz normal) Menüleiste ODER eben Kontextmenü (weil sie nur bei Rechtsklick erscheint).


    Ich persönlich würde sie halt als, per Rechtsklick einzublendende, Menüleiste bezeichnen, weil sie sich (bis auf die Eigenart des manuellen Einblendens) genau so verhält, wie die ganz normalen Menüleisten von macOS, GEM und Windows.


    Aber wie gesagt: Ich möchte nicht den Groll der Amiga-User auf mich ziehen. Ich nenne die Amiga-Menüleiste gerne "Kontext-Menü" (auch wenn man den Begriff damals™ sicherlich noch nicht kannte), würde dann aber dazu sagen, dass das OS keine Menüleiste (wie die von anderen Systemen) kennt. Passt auch, mir egal.

  • Ich persönlich würde sie halt als, per Rechtsklick einzublendende, Menüleiste bezeichnen [...]

    Per Rechtsklick einzublendende, kontextsensitive Menüleiste? ;)



    Micromys unterstützt (zumindest in der aktuellen Version) drei Buttons auch am C64. Viel Softwareunterstützung gibt es dafür aber nicht bisher.

  • Per Rechtsklick einzublendende, kontextsensitive Menüleiste? ;)

    Wobei der einzige Kontext das jeweilige Programm ist. ;)


    es gab aber auch diverse Programme die die rechte Maustaste anders belegt haben, z.B. linke Taste Vordergrundfarbe / rechte Taste Hintergrundfarbe

    Das ist ja ein Punkt, wo mich die Erinnerung verlässt: Ich habe in den 90ern einige Zeit mit dem bekanntesten Amiga-Grafikprogramm DPaint gearbeitet. Ich weiß aber nicht mehr, ob da die rechte Maustaste für irgendetwas innerhalb des Programms verwendet wurde. Und falls ja, wie man dann das "Menüleisten-ersetzende Kontext-Menü" auf den Bildschirm bekam oder ob es das gar nicht gab.

  • Wobei man dazu aber wissen muß, daß das eigentlch keine "Besonderheit" der SmartMouse ist ;-) . Ledigich die Funktion wurde auf eine Maustaste gelegt.


    Die Einstellung der Geschwindigkeit der Maus gibt es auch schon im originalen Geos 2.0 in "Voreinstellungen" ;-) .


    Gruß

    Werner

    Es war eine Besonderheit des Treibers, ja. Aber der war damals schon einzigartig. Die mittlere Maustaste wurde dazu verwendet, die Maus temporär (während des Drückens der mittleren Maustaste) zu beschleunigen. Das gab es unter GEOS meines Wissens nach vorher noch nicht. Die Geschwindigkeit in den Voreinstellungen war ja nicht temporär, sondern die allgemeine Einstellung. Und die war ziemlich unzureichend, daher gab es ja den verbesserten 1351 (s)-Treiber, der deutlich schneller war.

  • Ein Kontextmenü ist ein Menü, das beim Klicken auf ein Objekt mit der rechten Maustaste angezeigt wird.

    Nach wie vor greift mE diese knappe Erklärung zu kurz und taugt eher als Bedienungsanleitung, denn zur Erklärung, was denn nun die besonderen Eigenschaften sind.


    Die Wikipedia sagt z.B. dazu:

    Ich möchte noch hinzufügen, dass es auf Touch-GUIs, wie denen von iOS oder Android, auch Kontext-Menüs gibt – die dann per Long-Press oder Force-Touch eingeblendet werden (und nicht per Rechts-Klick – wie auch?). Microsofts Erklärung, dass jedes Menü, das per Rechtsklick zu öffnen ist, ein Kontext-Menü ist – und Kontext-Menüs ausschließlich per Rechtsklick zu öffnen sind, ist also vollkommen unzureichend, sogar falsch.

  • OK, für mich ist das eine Menüleiste, so wie Windows und macOS auch Menüleisten haben.

    Wobei Windows nie eine Menüleiste am oberen Bildschirmrand hatte, sondern immer unter dem Fenstertitel. Rechtsklick sowie Kontextmenüs gab es da vor Windows 95 auch nicht.

    Und hat wirklich jedes Fenster ein eigenes Menü oder ist das immer das gleiche?

    Könnte auch ein Menü pro Programm gewesen sein. So oder so ist natürlich zu erwarten, daß mehrere Workbenchfenster alle auch das Workbench-Menü anzeigen.

    Ein Kontextmenü ist ein Menü, das beim Klicken auf ein Objekt mit der rechten Maustaste angezeigt wird.

    Üblicherweise werden alle potentiellen Optionen angezeigt, aber jene, die auf die aktuelle Auswahl nicht zutreffen, sind ausgegraut.

    Kann man durchaus mit dem Interface von Monkey Island 2 und Day of the Tentacle vergleichen. Die klassische Version zeigt immer alle 9 Verben an, während das Special-Edition-Interface nur noch die anzeigt, die auch tatsächlich mit einer Funktion belegt.

    Kann man auch da durchaus so sehen, daß das Special-Edition-Interface da kontextsensitiv ist, das originale aber nicht, da es stumpf immer alles anzeigt. Anders als bei Betriebssystemoberflächen, ist das bei Adventures nicht unumstritten, wenn dem Spieler gleich die möglichen Aktionen auf diese Weise präsentiert werden ohne von selbst drauf kommen zu müssen.

  • Wobei Windows nie eine Menüleiste am oberen Bildschirmrand hatte

    Hatte ich auch nicht gesagt (ich weiß ja, wie das Windows- und das macOS-GUI funktionieren):

    Wenn ich z.B. bei macOS und Windows bestimmte Icons auswähle (z.B. einen Ordner oder eine Diskette) und dann ins Hauptmenü (am oberen Rand des Bildschirms/Fensters) gehe ...


    Könnte auch ein Menü pro Programm gewesen sein.

    Sehr wahrscheinlich. Daher meine Workbench-Abbildung.


    Üblicherweise werden alle potentiellen Optionen angezeigt, aber jene, die auf die aktuelle Auswahl nicht zutreffen, sind ausgegraut.

    Das ist eben nicht, was ein Kontext-Menü tut, sondern eine ganz normale Menüleiste. Ein Kontext-Menü soll vorwiegend auswählbare Punkte zeigen (nicht alle Funktionen des Programmes) – das macht den Kontext und die Vereinfachung gegenüber der kompletten Menüleiste mit ausgegrauten Punkten erst aus.

  • Viel wichtiger als die Frage, wie man die Amiga Menüleiste denn nun nennen darf, ist mir eigentlich, herauszufinden, zu was die rechte Maustaste noch so verwendet wurde. Beim C64 wurden da anscheinend (optional mit Fan-Treibern) Funktionen draufgelegt, die es auch ohne die Taste gab, wie z.B. Doppelklick. Leider hat sich noch niemand gemeldet, der mir bzgl. Atari ST/GEM auf die Sprünge helfen konnte.

  • Viel wichtiger als die Frage, wie man die Amiga Menüleiste denn nun nennen darf, ist mir eigentlich, herauszufinden, zu was die rechte Maustaste noch so verwendet wurde.

    Vom Amiga-OS ist das einzig die Menütaste. So manche Software hat sie allerdings zu eigenen Zwecken verwendet. Z.B. kann man in Deluxe Paint auf den Maustasten getrennte Farben legen.

  • Es war eine Besonderheit des Treibers, ja. Aber der war damals schon einzigartig.

    Ja. Dem stimme ich auch zu. Die Idee, das auf eine Maustaste zu legen ist genial und macht es sehr komfortabel.


    Ich wollte nur darauf hinweisen, daß das auch mit "normalen Geos-Mitteln" realisiert werden kann.

    "Voreinstellung" kann als Hilfsmittel in der Regel aus fast jeder Anwendung heraus gestartet werden. Somit kann man die Einstellung jederzeit ändern. Ich selbst habe mich in meinen ersten Programmier-Ergebnisen damit beschäftigt und mit "Input-Speed" ein Hilfsmittel "verbrochen" (war so 1993) das nur die Mauseinstellungen ändern kann (zu finden in der GUC-Geothek Disk 1.11b). Auch das kann als Hilfsmittel aus fast jeder Anwendung heraus gestartet werden...


    Gruß

    Werner

  • Ich wollte nur darauf hinweisen, daß das auch mit "normalen Geos-Mitteln" realisiert werden kann.

    "Voreinstellung" kann als Hilfsmittel in der Regel aus fast jeder Anwendung heraus gestartet werden. Somit kann man die Einstellung jederzeit ändern. Ich selbst habe mich in meinen ersten Programmier-Ergebnisen damit beschäftigt und mit "Input-Speed" ein Hilfsmittel "verbrochen" (war so 1993) das nur die Mauseinstellungen ändern kann (zu finden in der GUC-Geothek Disk 1.11b). Auch das kann als Hilfsmittel aus fast jeder Anwendung heraus gestartet werden...

    Ist eine gute Idee. Aber der Anwendungszweck ist ein anderer. Es sind schon zwei verschiedene Paar Schuhe ob ich schnell aus einem Desk Accessory die Geschwindigkeit der Maus anpassen will oder ob ich eine Bewegung jetzt sofort schnell haben will und danach wieder langsam.


    Mit dem CMD Smart Mouse Treiber klickst du auf die mittlere Maustaste und hälst sie gedrückt, wenn du ohne "hobeln" schnell von links nach rechts willst. Dann lässt du die Taste wieder los.


    Bei deiner Anwendung musst du zuerst auf das "geos"-Menü gehen, dort das entsprechende Desk Accessory auswählen, dort die Einstellung ändern und es dann wieder verlassen. Dann ist die Maus schnell. Für eine Bewegung ist das nicht gedacht. Sondern für eine rasche Adaption der grundlegenden Einstellung der Maus. Und dafür ist es genial. Aber das ist eben ein anderer Anwendungsfall.

  • Z.B. kann man in Deluxe Paint auf den Maustasten getrennte Farben legen.

    Das könnte passen. Aber wie rief man dann das Menü auf? Hier (Timestamp) sieht man ja, wie die Menüleiste eingeblendet wird – musste man sich dafür mit der Maus außerhalb der Zeichenfläche befinden?



    Mit dem CMD Smart Mouse Treiber klickst du auf die mittlere Maustaste und hälst sie gedrückt, wenn du ohne "hobeln" schnell von links nach rechts willst. Dann lässt du die Taste wieder los.

    Später (?) hat man die Problematik (gerade für viel größere Bildschirme) durch dynamische Beschleunigung gelöst – bewegt man die Maus schneller, schafft der Zeiger eine größere Strecke, bewegt man sie langsamer, wird die Bewegung genauer. Ich weiß aber nicht mehr, ab wann das üblich war (beim Mac sehr früh). Und ich wundere mich auch ein wenig, dass es nicht möglich gewesen sein soll, für einen 320 x 200 px Screen eine Mausgeschwindigkeit zu finden, die (ohne zu "hobeln") für alle Nutzungs-Szenarien passt.

  • Das könnte passen. Aber wie rief man dann das Menü auf? Hier (Timestamp) sieht man ja, wie die Menüleiste eingeblendet wird – musste man sich dafür mit der Maus außerhalb der Zeichenfläche befinden?

    Man bewegt die Maus auf die Statusleiste oben, an derer Stelle das Menü eingeblendet wird, um genau zu sein. Auf der Werkzeugleiste würde man per Rechtsklick Konfigurationsfenster für die einzelnen Werkzeuge aufrufen, und auf der Farbpalette wird sinnigerweise mit rechts die Farbe ausgewählt, mit der man mit rechts dann zeichnen kann.

  • Später hat man die Problematik (gerade für viel größere Bildschirme) durch dynamische Beschleunigung gelöst – bewegt man die Maus schneller, schafft der Zeiger eine größere Strecke, bewegt man sie langsamer, wird die Bewegung genauer. Ich weiß aber nicht mehr, ab wann das üblich war. Und ich wundere mich auch ein wenig, dass es nicht möglich gewesen sein soll, für einen 320 x 200 px Screen eine Mausgeschwindigkeit zu finden, die (ohne zu "hobeln") für alle Nutzungs-Szenarien passt.

    Aus heutiger Sicht ein Wahnsinn. Wir sprechen von der Fläche, die heutzutage kleiner ist als von einem durchschnittlichen Icon (in Retina Auflösung). Auf der anderen Seite haben wir tolle und aufwändige Computerspiele am C64, die über mehrere Diskettenseiten gehen, die wahre Enthusiasten immer noch fesseln und die in Summe auch weniger Speicher brauchen als ein durchschnittliches Icon heutzutage... ;)

  • Computerspiele am C64, die über mehrere Diskettenseiten gehen, [...] die in Summe auch weniger Speicher brauchen als ein durchschnittliches Icon heutzutage...

    Deswegen finde ich es eine witzige Idee, dass beim PICO-8 der Programmcode (ich meine, bis zu 32 KB) als PNG-Grafik abgelegt wird.


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    Was den ST angeht: Ich habe das Gefühl, dass ich mich deswegen nicht an Rechtsklick-Funktionen erinnern kann, weil es im Normalfall (also bei mir z.B. in Calamus DTP oder Signum!-Textverarbeitung oder Turbo-C-Editor oder dem GEM-Desktop oder gängigen Grafikprogrammen) keine gab. Ich bin ja nach jahrelanger ST-Nutzung auf den Mac umgestiegen (zu Zeiten, als der im Betriebssystem noch mit einer Taste auskam, System 6.x) und habe nichts vermisst. Das lässt vermuten, dass die 2. Taste beim Atari quasi totgelegt war.


    Vielleicht kann ja auch jemand (ein Schneider-PC-User?) darüber berichten, wie das unter GEM (und typischen GEM-Programmen, wie GEM-Draw) beim PC war. Hatte da per Default die rechte Maustaste irgendeine Funktion?