Hallo euch allen,
ich arbeite mal wieder an einem Projekt, wo ich aber anders als bei den anderen Projekten tatsächlich Teile für einen Prototypen bestellt bekommen habe.
Es handelt sich um ein FPGA-Board(-System), vergleichbar mit dem Mist und Mister.
Nur sind da auch paar Unterschiede: Es kommt anstatt eines FPGAs von Altera (jetzt Intel) einer von Lattice zum Einsatz und zwar einer aus der ECP5 Familie zum Einsatz, hier ein ECP5U, kein ECP5UM oder ECP5UM-5G mit SERDES. Genauer soll es der LFE5U-85F-8BG381C. Es ist der Größte aus der Reihe von der Anzahl an Logikgatter. Es handelt sich auch um die kommerziele Variante und nicht um die Industrielle, was aber für diesen Zweck nicht wirklich von nöten ist (außer einer hat seine Wohnung auf über 85°C geheizt).
Warum nicht etwas von Altera, womit sich einige hier auskennen? Für die Lattice ECP5 und ICE40 Reihe gibt es eine Open-Source Toolchain, die auch auf dem Raspberry Pi läuft. Hier kommen wir zum nächsten Punkt an diesem Board: Das Board hat einen 40 Pin Anschluss für einen Raspberry Pi, worüber der FPGA programmiert werden kann und miteinander kommunizieren können. Da ich werde noch paar Pinne umtauschen, weil ich erfahren habe, das der Pi ein Secondary Memory Interface hat, was für Datentransfer Interesant sein könnte, was ich aber noch nicht getestet habe (angeblich bis zu 500 Mbps). Warum ein Pi? Viele haben einen Pi rumliegen und (wenn Corona nicht wäre) Pi's wie die Zero Familie kosten nicht viel. Der Pi kann dazu dienen, den FPGA zu programmieren oder/und um USB oder Bluetooth Geräte (Maus,Tastatur, Gamepads, vielleicht sogar Headsets) weiter zu reichen an den FPGA. Netwerk wäre auch möglich.
Desweiteren sind 32MB SDRAM auf dem Board. Zusätzlich ist ein Port für mehr RAM-Modulen, wie es die für den Mister gibt. Beides ist unabhängig. Theoretisch kann man die 32MB on Board für den RAM für Cores verwenden und den extra RAM für ROMs, oder, falls es nötig sein sollte, könnte man 2x 32MB RAM zu einem 32 Bit Bus zusammenfügen. Ich habe das auch gemacht, damit man an diesem Port auch andere Sachen dranhängen kann und es als Dev-Board nutzen kann. Dann wären da noch zwei User-Ports, wie man einem davon am Mister findet.
VGA mit einem R2R DAC (RGB 444) ist auf dem Board. Ich hab mich dafür entschieden, weil ich gerne eine Variante machen möchte, womit man Handheld machen kann und über RGB, was in den DAC kommt, kann man ein Display drann machen.
Dann wäre die Sache mit Sound. Derzeitig habe ich erstmal den Sound-Teil vom IO-Shield vom Mister genommen fürs erste. Aber lieber wäre mir ein richtiger DAC mit Amp oder ein AC97 Codec IC, deswegen habe ich einen kleinen Connector dafür hinzugefügt.
Dem FPGA steht noch ein Micro Sd Karten Slot (kann eventuell zu einem normalen SD Karten Slot geändert werden) zur verfügung und einen Header für ein mögliches Frontpanel (OLED, Touchscreen, Buttons, ich weis es noch nicht).
Der Preis des Boards soll um die 70€ Betragen. Ohne eines Amps oder Codec IC wäre es möglich, mit wird es schwerer (Zoll und Co. müssen noch einberechnet werden und es kommt auch drauf an, was für Komponenten genommen werden). Ich hänge den derzeitigen Schaltplan an.
Habt Ihr eventuelle Anregungen oder Wünsche? Es soll nicht zur "Konkurenz" zum Mister-Projekt stehen, sondern für "Anfänger" sein, die nicht sofort 200€ für ein Mister-System ausgeben können (oder wollen).
Was ein Strich durch die ganze Sache machen kann wäre halt die derzeitige Situation mit den Chips. Theoretisch könnte aber alle anderen ECP5 Chips nehmen, solange die im BGA 381 Form sind.