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Lötstation ZD-931 bzw. EP 5: Spitze der Lötspitze wird nicht heiß

  • Hatte mit einer solchen Station beim Antesten schon Probleme mit zu wenig Wärmeleitung in die Spitze sowie naturgemäß der schlechten Qualität der Spitzen selbst.

    Ich löte mit der ZD931 schon jahrelang. Bin völlig zufrieden, mit der Zuverlässigkeit. Kein Ausfall bisher. Auch die Lötspitzen sind bisher top.

  • Seltsam ist auch, dass es mit dem Ersatz-Lötkolben eine Zeitlang gut funktioniert hat. Wenn ein Wackelkontakt vorliegt, dann wohl an der Anschluss-Buchse der Station? Oder dieser Lötkolben hat generell einen Konstruktionsfehler. Ich habe jedenfalls alles nochmal festgeschraubt, da war nichts locker.

    Würde tippen, dass die im ersten Posting erwähnten Ersatz-Lötspitzen irgendwie nicht richtig saßen, und das die Spitzen jetzt oxidiert sind. Oxid isoliert eben sehr gut.

    Du kannst zum Testen eine Spitze vorne etwas anschleifen und/oder in Kolophonium tunken.


    Testen muss man ansonsten auch nicht mit IR-Thermometer, sondern kann auch auf 150 Grad stellen und vorsichtig schauen, was passiert, wenn man die Spitze mit etwas Wasser in Berührung bringt. :)

  • Die neueren Wellerstationen WX-series hatte ich mal probeweise, hat mich vom Bedienkomfort absolut NICHT überzeugt. Es geht nichts über eine rein HAPTISCHE Bedienbarkeit, das gilt erst recht fürs Auto ;-)

    :thumbsup:

  • https://a.aliexpress.com/_vql5rC


    Das ist ein Hakko Clone....soll was taugen. Auf jeden Fall deutlich besser als dieses Ding von Conrad.

    Die habe ich seit ~2-3 Jahren in Betrieb und sie ist wunderbar. Ist nicht wirklich ein Hakko Clone, aber ist für Hakko Lötspitzen/Kolben gedacht, als Steuergerät. Der Vorteil ist: es ist ein Open Source Projekt (siehe: https://www.hackster.io/sfrwma…and-rework-station-e3955b). Und daher gibt es immer wieder Verbesserungen etc. Ich habe meine Version damals von Aliexpress für circa 50 EUR bekommen, dazu noch einen Batzen verscheidener Hakko-kompatibler Tips, und bin sehr, sehr zufrieden damit. Gutes Werkzeug hilft enorm bei der Reparatur und Bastelei, aber Hakkopreise will und kann ich mir momentan noch nicht leisten. :) Da bleibt dann kein Geld mehr für alte Commodore-Hardware...

  • So, die Lötstation ist mittlerweile da, siehe heute so angekommen. Die ist ja wirklich klein und leicht, das ist sehr praktisch.


    Könnt ihr mir bitte noch eine passende Lötkolben-Ablage samt Schwamm empfehlen? Dieser "Füllfeder"-Lötkolben liegt gut in der Hand, er hat aber nur 1.6 mm Durchmesser. Die Ablage meiner alten Station kann ich daher nicht verwenden, darin fällt die Spitze bis zum Boden durch.



    Wäre z.B. diese Ablage geeignet? Leider gibt es da kein Datenblatt.


    https://www.reichelt.de/at/de/…zd-10a-p90933.html?&nbc=1

  • Ich verwende mit meiner KSGER T12 diese Ablage:


    https://smile.amazon.de/AGT-L%…enhalterung/dp/B01639AHU4


    Allerdings habe ich als Griff auch so einen Hakko-Klon, der sieht etwas breiter aus als deiner. So ungefähr:


    KSGER T12 Mini Welding Temperature Control Soldering ...

  • Wäre z.B. diese Ablage geeignet? Leider gibt es da kein Datenblatt.


    https://www.reichelt.de/at/de/…zd-10a-p90933.html?&nbc=1

    Den Halter hab ich für die Garage auch. Der ist aber eigentlich viel zu leicht gebaut. Soll heißen dass schon das am Lötkolben hängende Kabel das Ding fast umgeschmissen hat und es beim Ablegen des Kolbens über den ganzen Tisch gewandert ist. Ich habe dann einen Stahlklotz drunter geschraubt. Seitdem kann ich den Lötkolben aus 3 Meter Entfernung rein werfen ohne dass das Ding zuckt :nixwiss:

  • So, ich fürchte, der Kauf dieser KSGER T12 war leider ein Griff ins Klo.


    Egal welche der drei Spitzen ich verwende (und ich habe auf der Station die jeweils richtige Spitze eingestellt): die Temperatur stimmt keineswegs mit der eingestellten (und angeblich gemessenen) Temperatur überein. Bei 300 oder 320 Grad bringt man damit kein Lötzinn zum schmelzen, man muss dafür 400 bis 430 Grad einstellen. Aber auch dann lötet es sich damit schlechter als mit einem 15W-Lötkolben, offenbar ist die Temperatur immer noch zu niedrig.


    Vermutlich muss ich die Station noch kalibrieren? Im YT-Video "KSGER Soldering Station Calibration - How To Calibrate T12 Tips" betrug die Abweichung ab Werk -50 Grad ("that's a long way off!"), aber bei mir dürften es noch viel mehr sein.


    Und wo soll jemand wie ich, der mit Elektrotechnik beruflich nichts zu tun hat, ein geeignetes Thermometer für die Kalibrierung herbekommen? Sowas kostet vielleicht mehr als die Lötstation. Ich habe nur ein einfaches IR-Thermometer (das geht bis +380 Grad), und da wurden mir bei eingestellten 300 Grad ca. 170 Grad angezeigt, aber ich weiß nicht, ob ich den Werten einer solchen Messung vertrauen kann.


    Vielleicht liegt das Problem ja an dem neuartigen dünnen Kunststoff-Lötkolben? Diese Variante hatte ich "unabsichtlich" bestellt, ich hatte einfach nur das Set mit den drei Spitzen ausgewählt, und da war dieser Kolben dabei. Jetzt könnte ich natürlich noch auf gut Glück einen anderen Lötkolben bestellen...


    Irgendwie ist es ja der Sinn einer Lötstation, dass man die Löttemperatur genau steuern kann, daher ist es für mich unverständlich, dass so eine Lötstation diese Grundfunktionalität "out of the box" nicht einmal ansatzweise erfüllt.

  • Ich habe nur ein einfaches IR-Thermometer (das geht bis +380 Grad), und da wurden mir bei eingestellten 300 Grad ca. 170 Grad angezeigt, aber ich weiß nicht, ob ich den Werten einer solchen Messung vertrauen kann.

    Wenn der Lötkolben glänzend wie Edelstahl ist, dann stimmen die Werte nicht. Infrarotthermometer können die Temperatur von glänzenden Metallen nicht richtig erfassen. Im Heizungsbau habe ich immer schwarzes Isolierband auf die Edelstahlrohre geklebt.


    Hintergründe:

    https://www.keller.de/de/its/p…rot-temperaturmessung.htm

  • Und wo soll jemand wie ich, der mit Elektrotechnik beruflich nichts zu tun hat, ein geeignetes Thermometer für die Kalibrierung herbekommen? Sowas kostet vielleicht mehr als die Lötstation. Ich habe nur ein einfaches IR-Thermometer (das geht bis +380 Grad), und da wurden mir bei eingestellten 300 Grad ca. 170 Grad angezeigt, aber ich weiß nicht, ob ich den Werten einer solchen Messung vertrauen kann.

    Es gibt spezielle Lötspitzen-Thermometer. Markengeräte sind in der Tat sehr teuer. Es gibt aber auch deutlich günstigere Nachbauten - ob die allerdings was taugen kann ich nicht beurteilen.


    Bspw. Markengerät:


    Nachbauten / billige Klone:

    oder

  • Irgendwie ist es ja der Sinn einer Lötstation, dass man die Löttemperatur genau steuern kann, daher ist es für mich unverständlich, dass so eine Lötstation diese Grundfunktionalität "out of the box" nicht einmal ansatzweise erfüllt.


    Wird überbewertet, wichtiger ist, dass der Lötkolben nicht in der Ablage ständig auf hoher Temperatur verbleibt, denn das geht massiv auf die Lebensdauer der Lötspitze...


    Je kleiner die Lötspitze und somit deren Masse, um so höher muss man über die notwendige Löttemperatur hinausgehen, denn am Lötpunkt stellt sich eine Mischtemperatur nach Massen- und Wärmespeicherfähigkeit der Materialien ein und die Zufuhr weiterer Wärme ist sowohl elektrisch begrenzt, als auch durch die Wärmeleitfähigkeit der Lötspitze vs. die der ableitenden Materialien ringsum. Ich gehe mit dem Feinlötkolben meist auf 350°C und steigere bei großen Lötpads sogar temporär auf 450°C, dann geht es schnell und somit sicher ebenso materialschonend und die Qualität der Lötstellen steigt auch. Der Nachteil sei auch nicht verschwiegen: das Flußmittel verdampft schneller, das gibt saubere Lötstellen aber stickige Luft...


    Infrarot-Thermometer sind nicht sonderlich genau, das stimmt. Am Besten messen die von matten, schwarzen Flächen. Im KFZ-Zubehör gibt es mattschwarze, wärmebeständige Farbe für Bremsenteile und Auspuff. Damit könnte man den Lötkolben "beschichten", aber man muss natürlich auch den Abstand zur Messpistole sehr klein halten, da diese die Durchschnittstemperatur des kegelförmigen Raumbereichs anzeigt, der sich durch die gedachte Rotation des angegebenen Sichtwinkels des Sensors ergibt!


    Alternativ könnte man auch bei deutlich niedrigerer Temperatur die Abweichung bestimmen, z.b. das Teil mal (ohne es aktiv zu heizen!) auf Körpertemperatur bringen oder in kochendes Wasser (keinen Induktionsherd benutzen!) geben (je nach Höhe über Meeresspiegel kocht Wasser schon einige Grade unter 100°C!) und daraus dann ein delta-T bestimmen, oder aber die Lötkolbenspitze mit Lötzinn bekannten Schmelzpunkts umwickeln und dann in 10°C Schritten aufheizen, bis das Lötzinn schmilzt.


    Durch das langsame Miterwärmen des Lötzinns entfällt die Unsicherheit durch den o.g. Mischeffekt und 10°C dürfte genau genug sein für die Anwendung.


    Allerdings schmilzt Lötzinn ähnlich wie Wachs oder auch Glas nicht abrupt, sondern hat eine Zwischenphase, d.h. ergibt sich da eine gewisse weitere Ungenauigkeit, die aber vermutlich auch noch im Rahmen liegt.

  • Die Infrarot-Thermometer, die ich kenne, sind eigentlich schon ganz gut, sollte zum Kalibrieren der Lötstation geeignet sein.

    Ja, vielleicht stimmen die Werte eh. Beim Lötkolben der alten Station wurde mir wirklich nur Blödsinn angezeigt, aber hier machen die Temperaturwerte einigermaßen Sinn. Damit könnte ich es probieren, wobei dieses IR-Thermometer aber nur bis 380 Grad geht.


    Ich mache mir nur Sorgen, dass die Spitze bei falscher Kalibrierung plötzlich rot glühen wird, wie damals der Reaktor-Block 4 des AKW Tschernobyl...

  • Ich mache mir nur Sorgen, dass die Spitze bei falscher Kalibrierung plötzlich rot glühen wird, wie damals der Reaktor-Block 4 des AKW Tschernobyl...

    Weder der Reaktorblock noch der Lötkolben wird rot glühen, bei Letzterem fehlt es dazu schlicht an zugeführter Heizleistung!

    Infrarot geht nur mit ebenen matten (möglichst schwarzen!) Flächen, wird also eher nix Genaues werden.


    Aber spielt s.o. eh keine große Rolle, bei Leistungen unter 50W ist eh "Vollgas" angesagt, wenn man nicht gerade smd 0603 einlötet und auch darüber sollte man nicht geizig mit der Wärme sein!

  • Infrarot-Thermometer sind nicht sonderlich genau, das stimmt. Am Besten messen die von matten, schwarzen Flächen. Im KFZ-Zubehör gibt es mattschwarze, wärmebeständige Farbe für Bremsenteile und Auspuff. Damit könnte man den Lötkolben "beschichten", aber man muss natürlich auch den Abstand zur Messpistole sehr klein halten, da diese die Durchschnittstemperatur des kegelförmigen Raumbereichs anzeigt, der sich durch die gedachte Rotation des angegebenen Sichtwinkels des Sensors ergibt!

    Einspruch!

    IR-Thermometer können sehr präzise sein, denn es kommt auf den Kunden und seinen Messbereich an und wie viel er ausgeben möchte. Das fängt beim verwendeten Filter und dem Blocking an. Einfache IR-Sensoren haben einen cuton bei F5.5µm und die besseren verfügen über einen Filter F8-14µm, aber auch da gibt es noch große Unterschiede zwischen den Filterherstellern. Das coating eines F5.5 ist halt sehr einfach und dadurch auch sehr preiswert. F8-14 kostet schon ungefähr acht bis zehnmal mehr (für einen Ø100mm Wafer).

    .

    typ. Transmissionskurve, der Einbruch bei 9µ und 16µ ist typ. für Si


    Die Beschichtung mit Ofenlack und anderen hitzebeständigen Lacken ist alles relativ schlecht, am Besten und einfachsten ist es einfach die Oberfläche zu berußen.

    Den Emmisionsgrad kann man aber eigentlich fast immer einstellen, aber wenn es ein Billiggerät ist, dann kommt es halt auch auf die Werkskalibrierung an, denn da kommst du nicht mehr ran.


    Das Problem des FOV (field of view) hast du ja schon schön erläutert, wenn man jetzt allerdings auf die Idee kommt "na, dann gehe ich sehr dicht an das Messobjekt heran" => mööp hier kommt dann die Thermoschockvariante mit ins Spiel. Man braucht also ein IR-Thermometer mit Linsensystem, dies gibt es, aber nicht für Billiggeld. Als nächstes brauchst du auch ein Thermometer, welches auf den gewünschten Temperaturbereich kalibriert ist und wenn es dann auch noch genau sein soll (über einen weiten Bereich), dann wird ein Messgerät nicht reichen. Also kurz und knapp - wie immer im Leben es gibt nicht die Eierlegendewollmilchsau.

    Beispiel: ich habe hier ein Modul und je nach Kalibrierung kannst du deine CPU überwachen, oder die Bremse in der MotoGP und mit nur einer kleinen Änderung misst du die Temperatur der Bremse in der Formel1 und mit einer anderen Linse freut sich deine Frau wenn sie beim Friseur unter der Trockenhaube sitzt, dass ihr nicht die Haare gegrillt werden. Es handelt sich aber prinzipiell immer um das gleiche Modul mit dem gleichen Sensor. Nur dass beim einem die eine Genauigkeit von 0,1°K und beim anderen 5°K hast. Natürlich könntest du auch ein hochpräzises IR-Thermometer im Bereich 50°C +-10K oder noch enger toleriert, aber dann könnte dieses eben nicht mehr z.B. 35°C bzw. 62°C messen, da es dann am Anschlag ist, bekommen, alles eine Frage des Aufwands.



    RobertK wenn du kein Multimeter mit der Möglichkeit der Temperaturmessung hat, dann kann man sich eins besorgen, oder man holt sich einen PT100 und liest nur die Widerstandswerte ab und rechnet selbst um, oder man nimmt sich dann z.B. einen Ardunio und wertet den PT100 aus und lässt sich die Temperatur auf einem Display ausgeben.

    Aber irgendwie hast du Pech an den Fingern ... willst ja eigentlich nur löten.

  • Ich habe jetzt mit dem IR-Thermometer eine Kalibrierung versucht. Die gemessenen Werte waren jeweils 150-200 Grad zu niedrig - keine Ahnung, wie weit diese Messungen stimmen. Aber immerhin, es gibt einen Fortschritt.


    Ergebnis: jetzt wird mir immer wieder ERROR angezeigt, aber dafür kann ich jetzt damit halbwegs löten. Fazit: Operation misslungen, Patient lebt...


    Jetzt wäre es schön, wenn ich die Kalibrierung mit korrekten Temperaturmessungen durchführen könnte, dann sollte ich die Löttemperatur hoffentlich gezielt einstellen können.

    Das mit dem PT100-Sensor mit der Umrechnung des Widerstandswertes wäre die günstigste Variante.

    Alternative: ich wollte mir ohnehin demnächst noch ein besseres Multimeter zulegen, da könnte ich eines mit Temperaturmessung nehmen, die sind ja nicht so teuer.

    Oder ich schaue beim nächsten Commodore-Stammtisch in Wien vorbei, und dort könnte mir jemand sein Temperatur-Mess-Equipment mitnehmen.