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A500 frisch restauriert

  • Hallo!


    Hier mein frisch restaurierter Amiga 500!




    Im Lauf der letzten Monate habe ich ihn ordentlich hergenommen:

    - zerlegt, gereinigt

    - alle Kondensatoren getauscht (auch von Tastatur und Diskettenlaufwerk)

    - Retr0brighting der Tastenkappen und des Gehäuses

    - DF0 Selektor für ein Gotek eingebaut

    - und wieder zusammengebautt.


    Jetzt läuft er glücklicherweise immer noch und hoffentlich für weitere 30 Jahre ;-) Ich freue mich ordentlich!


    Zwei Anmerkungen habe ich zu der Prozedur.


    1. Die Massefläche des Boards ist ein Hammer. Ich habe noch nie ein Gerät gehabt, bei dem das Auslöten der alten Kondensatoren so schwierig war. Ohne Entlöt- und Heißluftstation ist das garnicht machbar würde ich sagen. Und auch so habe ich 2 Lötösen beschädigt, so dass ich mir andere Lötpunkte suchen musste!


    2. Nach dem Zusammenbau streift der Auswurfknopf des Diskettenlaufwerks am Gehäuse und es ist schwierig Disketten einzulegen. Ich habe keine Ahnung warum, vorher hat es gepasst. Gibt es hier sachdienliche Hinweise von Menschen die sowas öfter mal machen?

  • Achja eine Frage habe ich noch:


    Jetzt ist da der DF0 Selektor und außerdem eine Speichererweiterung auf 1MB. Beide haben einen Kippschalter zum Ein-/Ausschalten. Gibt es hier "best-practices" wo man die Teile montiert ohne Löcher in das Gehäuse zu bohren? Im Trapdoor Slot nehme ich an, 3D Drucker hätte ich. Wenn da jemand was passendes kennt, würde ich mich über Hinweise freuen!

  • Nach dem Zusammenbau streift der Auswurfknopf des Diskettenlaufwerks am Gehäuse und es ist schwierig Disketten einzulegen. Ich habe keine Ahnung warum, vorher hat es gepasst. Gibt es hier sachdienliche Hinweise von Menschen die sowas öfter mal machen?

    Gehäuse verzogen, in der Spülmaschine zu heiß gewaschen. Ist mir auch schon passiert :schande:

  • Gehäuse verzogen, in der Spülmaschine zu heiß gewaschen. Ist mir auch schon passiert :schande:

    Jupp. Da hilft nur das Glasprogramm (bis 40° C) zu nehmen und nicht wärmer sowie Ober- und Unterschale zusammen verschraubt (aber natürlich ohne Inhalt) waschen zu lassen. Beides getrennt neigt mehr zum Verziehen.

  • Vorher-Nachher gibt's leider nicht. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass das Gerät auch vorher in einem ganz passablen Zustand war. Sonst wäre das vermutlich auch nicht so schön geworden. Das Gehäuse war nur leicht vergilbt, die Tastatur allerdings doch recht deutlich. Gelaufen ist er auch noch, nur das Diskettenlaufwerk war deutlich reinigungsbedürftig.


    Das Gerät habe ich Mitte der 2000er von meiner damaligen Freundin(*) zu Weihnachten bekommen, weil ich früher immer einen A500 wollte aber stattdessen mit dem schnöden Familien-PC vorlieb nehmen musste. War damals gut gepflegt und ich habe auch immer schön darauf aufgepasst.


    So gesehen hätte ich vielleicht eher "Vorbeugende Wartung" anstatt Restauration für den Thread-Titel verwenden sollen.. naja



    (*) nach der Aktion sollte wohl klar sein, dass ich sie auch geheiratet habe ;-)

  • Ich glaube ich habe nun auch das Rätsel um den klemmenden Disketten-Auswurf Knopf gelöst. Das Kabel vom DF0 Selektor zum Schalter steht recht weit nach oben und drückt ganz leicht gegen das Abschirmblech. Dadurch dürfte sich das Gehäuse ganz wenig verwinden...


    Also entweder noch was beim Laufwerk unterlegen, oder wenn das nichts hilft, ganz leicht mit der Feile an das Gehäuse.

  • ...oder wenn das nichts hilft, ganz leicht mit der Feile an das Gehäuse.

    Wenn es am Kabel liegt, die gibt es auch in länger. Ansonsten schau dir mal die Abstandshalter am Laufwerk an, vielleicht hast da einen vertauscht / nicht ganz eingedreht.



    Auf dem Bild siehst auch gleich ne kleine Erweiterung auf dem Tastatur Anschluss, den Key Tap. Macht Schalter überflüssig.


    https://www.jm27.de/key-tap-a-…urator-for-the-amiga-500/

  • Auf dem Bild siehst auch gleich ne kleine Erweiterung auf dem Tastatur Anschluss, den Key Tap. Macht Schalter überflüssig.

    Du kannst alternativ auch den OpenMouseTigger benutzen. Damit hast du die Möglichkeit beim Einschalten des Rechners über die beiden Mausbuttons je einen Schalter zu betätigen. Platinen habe ich reichlich. Für Porto kannst du eine Platine bekommen.

  • Jetzt habe ich mal die einfachste Lösung implementiert und eine gewinkelte Stiftleiste statt der geraden eingelötet. Das Verwindungsproblem ist damit verschwunden.


    Key Tap bzw. OpenMouse Trigger sehen beide ganz interessant aus, obwohl ich eine Tastaturlösung bevorzugen würde. 2 Fragen:


    Gibts den Key Tap bzw. PCBs dafür irgendwo zu kaufen? Platinen ätzen könnte ich zur Not. Das mag ich aber nur wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt.


    Beim OpenMouse Trigger steht, dass man nur den linken Mausknopf verwenden kann. Wie kann ich da mehr als einen Schalter betätigen? Oder ist das sowieso nicht vorgesehen?

  • Wie hast Du die Kondensatoren getauscht. Waren die hinüber?

  • Wie ist leicht beantwortet - Auslöten und neue Einlöten. Obwohl das im Detail manchmal nicht so einfach ist (ich schrieb ja von ausgerissenem Lötösen).


    In dem Fall waren sie noch nicht (ganz) hinüber. Aber Elektrolytkondensatoren haben eine begrenzte Lebensdauer weil der Elektrolyt irgendwann eintrocknet oder gar ausläuft und Teile der Leiterbahnen beschädigen kann.


    C64 und A500 sind hierbei (noch) recht verschont geblieben. Aber alles was so ab 1992, 1992 gebaut wurde, fällt schon lange der "Kondensatorenpest" zum Opfer. Da wurde eine Zeit lang richtiger Schrott verbaut, der heute große Probleme macht.


    In meinem Fall ging's noch, nur das Diskettenlaufwerk war ein bisschen "gaga" - was an den Kondensatoren gelegen haben könnte. Da habe ich gleich mal alle durch neue, hochwertige, Modelle getauscht. Damit bin ich dann für die nächsten Jahrzehnte auf der sicheren Seite.

  • Doch schon, wenn man für die nächsten 30 Jahre Ruhe haben will, weil kaputt werden alle Elkos früher oder später.


    Beim Diskettenlaufwerk hatte ich so einen Verdacht dass es an den Kondensatoren liegen könnte. Das tut jetzt zumindest wieder, aber das kann auch sein weil ich es ordentlich gereinigt habe.


    Und sonst plane ich nicht, das Gerät bald mal wieder aufzumachen. Vorbeugende Wartung nennt sich das!

  • braucht man die Kodensatoren nicht tauschen, wenn die kiste läuft

    würde ich so auch nicht unterschreiben!

    Natürlich sind die verbauten Elkos in den früheren Amigas (1000er, 500er) durchaus langlebiger als der SMD-Schrott den Commodore später eingesetzt hat, aber trotzdem altern diese, wie AndiS auch schon geschrieben hat.

    Austrocknen ist dabei noch das harmloseste, aber auch langsames Auslaufen führt zu großflächigen Schäden. Trocknen die Puffer-Elkos in der Spannungsversorgung aus, so hast du oft auch noch seltsame Fehler des Rechners, weil eben viele kleine Spannungsspitzen/-einbrüche schnell zu Gurus/Laufzeitfehlern führen können.

    Nach ~30 Jahren darf man die Elkos schon mal wechseln - ein bisschen auf den ESR Wert und etwas höhere Spannungsfestigkeit achten und dann hat man auch länger Ruhe.