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letzter Beitrag von -trb- am

Warum gab es damals so oft Regenbogen-Farben?

  • Hier noch ein paar weitere Beispiele fuer Regenbogen-Designs...




    Also meiner Meinung nach hat das - zumindest in diesen Beispielen - eindeutig mit der Farbigkeit der Grafikhardware zu tun

  • Regenbogen ist sehr stark in den 80ern aufgekommen, und ich gehe ohne es wirklich zu wissen davon aus, dass es "Design-Psychologische" Gruende hatte, dese Aesthetik haeufig zu benutzen. Damit wurde Fortschritt assoziiert. Verspieltheit. Firmen und Brand-Logos entstehen oft aus einer Verbindung aus alt, neu, und viel gesammeltem wissen darum, was Menschen anziehend finden. Das ganze macht auch einen Wandel durch --- ihr kennt villeicht die Memes um die starke vereinfachung von Symbolen im Marketing, wie z.B. das Firefox Logo?


    Das fehlende Braun wuerde ich vielleicht sah suchen, wo Menschliche Wahrnehmung ein eigenes Spielchen spielt. Im Bereich der optischen Illusion und Tricks. Es mag fehlen, aber Verlauf durch Orange/Rot nimmt es sozusagen Huckepack.

  • Regenbogen ist sehr stark in den 80ern aufgekommen, und ich gehe ohne es wirklich zu wissen davon aus, dass es "Design-Psychologische" Gruende hatte, dese Aesthetik haeufig zu benutzen. Damit wurde Fortschritt assoziiert. Verspieltheit. Firmen und Brand-Logos entstehen oft aus einer Verbindung aus alt, neu, und viel gesammeltem wissen darum, was Menschen anziehend finden. Das ganze macht auch einen Wandel durch --- ihr kennt villeicht die Memes um die starke vereinfachung von Symbolen im Marketing, wie z.B. das Firefox Logo?


    Das fehlende Braun wuerde ich vielleicht sah suchen, wo Menschliche Wahrnehmung ein eigenes Spielchen spielt. Im Bereich der optischen Illusion und Tricks. Es mag fehlen, aber Verlauf durch Orange/Rot nimmt es sozusagen Huckepack.

    Sorry, kann ich mir nicht verkneifen: "Brown: Orange but darker" oder auch "Brown: Orange with context"

    Technology Connections hat ein gutes Video über die Farbe Braun.

    --> https://youtu.be/wh4aWZRtTwU


    Rückblickend ist die Häufung von Regenbögen in den damaligen Logos schon sehr auffällig. Heute ist alles wieder nüchterner.

  • [...]


    Das fehlende Braun wuerde ich vielleicht sah suchen, wo Menschliche Wahrnehmung ein eigenes Spielchen spielt. Im Bereich der optischen Illusion und Tricks. Es mag fehlen, aber Verlauf durch Orange/Rot nimmt es sozusagen Huckepack.

    Ich habe auch mal gehört, dass die Farbe Braun in einigen Sprachen der Erde nicht existiert, sondern einfach als 'Dunkelorange' wahrgenommen wird.

  • Wäre Computergrafik nie farbig geworden, hätte man die Regenbogen-Logos sicherlich nicht gemacht. Somit halte ich es für einen Hinweis auf die Farbfähigkeit von Computern bzw. auf die Buntheit von Softwareprodukten.

    Ja, ich denke auch, dass man das auch zusammen mit der Entstehung von Farbfernsehen sehen kann. Farbfernsehen gibt es zwar als PAL schon seit Ende der 60er-Jahre, aber das heißt nicht, dass alle Fernsehgeräte in den Haushalten der 70ern oder 80er schon durchgängig farbig waren. Die Geräte waren nicht billig und sind in den 70ern auch von findigen Firmen an Privathaushalte vermietet worden, weil viele Leute sich keinen modernen Farb-TV leisten konnten.


    Und wenn Farbfernsehen als Luxusgut anerkannt war, warum dann nicht auch per Logo der Homecomputer darauf hinweisen, dass man hier farbigen Luxus hat?


    Schon bei der Präsentation von PAL war auch ein stilisierter Regenbogen als Logo dabei:

    https://www.ndr.de/geschichte/…m-PAL,walterbruch101.html


    Natürlich gab es in den USA kein PAL, wo die Computer erfunden wurden: War das Apple-Logo schon ein Regenbogen, bevor der Apple Farben darstellen konnte?

  • Ich denke auch es soll signalisiert werden, das "alles möglich" ist.

    Jeder kann sich seine Software programmieren, wofür auch immer.

    Und in den vielen Farben drückt sich das ganze zusätzlich aus.

  • Lustig, wie hier alles mögliche reininterpretiert wird.


    Wie früher im Deutschunterricht:

    Was wollte uns der Autor damit sagen? Welches Gefühl symbolisiert der Regenbogen in Verbindung mit der damals vorherrschenden Wirtschaftslage?


    Autor: Ich mag Farben.

  • War das Apple-Logo schon ein Regenbogen, bevor der Apple Farben darstellen konnte?

    Laut Wikipedia nicht. Beim Apple I (1976) stand nur einfarbig "Woz" auf dem Holzgehäuse, vom Wozniak eben. Der erste Apfel war eine Zeichnung im Stil eines Kupferstichs, wurde wieder verworfen, weil zu komplex. Farbe kam mit dem Apple II (1977) rein, weil der eben auch Farbe konnte. Vermeintliche Anspielungen auf Alan Turing und dem vergifteten Apfel sind nur Gerüchte. Anfang der 80er hatten Macintoshs halt noch dasselbe Logo, ungeachtet der Farbmöglichkeit. So wie IBM heute noch sein 8-bar-Logo hat, obwohl der Rasterstrahl Geschichte ist. Die Bars haben aber einen sehr hohen Wiedererkennungswert; ansonsten wäre es nur ein einfacher Schriftzug. Es gehört zur Logo-Form, an der man nichts vereinfachen kann, ohne diesen prägenden Charakter zu opfern. Anders bei Apple, wo der Apfel heute einfarbig ist: Das wichtigste ist die Form, und die bleibt auch schwarzweiß erhalten.


    + Solidarität mit LGBT, LGBTI, LGBTIQ, LGBTIQFLI, etc. :thumbup:

  • Naja es ist doch aber schon auffaellig, dass die Regenbogen-Farben insbesondere bei Computerfirmen und auch natuerlich bei TV- und Video-Themen gerne verwendet wurden. Daher denke ich schon, dass da ein Zusammenhang zur Farbigkeit besteht, vor allem wenn diese zuvor noch nicht gegeben war.


    Wenn es jetzt noch mehr Logos aus den 80ern gaebe, von McDonalds und Telekom bis hin zu Adidas und Puma, die ebenfalls regenbogenfarbig gewesen waeren (was sie meines Wissens NICHt sind), dann koennte man einfach von einem 80er-Trend der Buntheit sprechen. Aber es sind halt auffaelligerweise nur die Technik-Firmen, die irgendwas auf Bildschirmen anzeigen. Und davon auch eher die Home-Computer-Firmen, denn professionelle Firmen wie IBM haben natuerlich ein ganz serioeses, blaues Logo.

  • Wie ist das denn im Print-Bereich gewesen? Das ist vielleicht auch ein Aspekt, der eine Rolle spielt. Ab wann gab es denn Magazine, Zeitschriften usw., wo auch durchgängig in Farbe, z.B. Fotos im Vierfarbdruck, gedruckt wurde? Das schönste Regenbogenlogo nutzt doch nichts, wenn die Werbung in einer Zeitschrift dann doch wieder dröge aussieht bzw. auf dem Typneschild eines Computer selbst nicht wiedergegeben werden kann. Vielleicht hatte die Drucktechnik auch Einfluss auf die Logogestaltung?


    Die erste Farbwiedergabe für ein breites Publikum entstand im Film. Selbst das Farbfernsehen kam vor dem Farbdruck in Zeitschriften und Büchern.


    Im frühen Vierfarbdruck der 70er Jahren war es noch gar nicht möglich, Farben so brillant und leuchtend wiederzugeben wie heute. So mussten sich Produkt- und Modefarben in der Frühzeit des Vierfarbdrucks den technischen Möglichkeiten unterwerfen – die leuchtenden gesättigten Farben und die feinen Pastelltöne der heutigen Zeit hätten in keiner Zeitschrift, keinem Buch und keinem Katalog reproduziert werden können.

    Quelle: https://wisotop.de/entwicklung-vierfarbdruck.php

  • War das Apple-Logo schon ein Regenbogen, bevor der Apple Farben darstellen konnte?

    Laut Wikipedia nicht. Beim Apple I (1976) stand nur einfarbig "Woz" auf dem Holzgehäuse, vom Wozniak eben. Der erste Apfel war eine Zeichnung im Stil eines Kupferstichs, wurde wieder verworfen, weil zu komplex. Farbe kam mit dem Apple II (1977) rein, weil der eben auch Farbe konnte. Vermeintliche Anspielungen auf Alan Turing und dem vergifteten Apfel sind nur Gerüchte. Anfang der 80er hatten Macintoshs halt noch dasselbe Logo, ungeachtet der Farbmöglichkeit. So wie IBM heute noch sein 8-bar-Logo hat, obwohl der Rasterstrahl Geschichte ist. Die Bars haben aber einen sehr hohen Wiedererkennungswert; ansonsten wäre es nur ein einfacher Schriftzug. Es gehört zur Logo-Form, an der man nichts vereinfachen kann, ohne diesen prägenden Charakter zu opfern. Anders bei Apple, wo der Apfel heute einfarbig ist: Das wichtigste ist die Form, und die bleibt auch schwarzweiß erhalten.

    Interessanterweise war das IBM-Logo urspruenglich ohne Streifen, das deutet darauf hin, dass IBM die Streifen erst eingefuehrt hat, als das Computerzeitalter so richtig losging:



    Auch bei den ganzen besprochenen Computer-Logos sind es oftmals uebrigens Streifen, oft sogar ebenfalls horizontal, auch das koennte einen aehnlichen Grund haben wie bei IBM und die Rasterzeilen symbolisieren.

  • Gibt es denn auch Beispiele fuer Logos aus den 80ern, welche ebenfalls Regenbogen-Streifen haben, die aber NICHT mit Computern (oder TV/Video) zu tun haben?

    In der Fotografie. Polaroid ist das beste Beispiel dafür, wo es auch in den 80'ern bunt wurde. Auch da wollte man sicher die Farbfähigkeit hervorheben.

    Aber ganz weg, von der Unterhaltungstechnik fällt mir da noch Greenpeace ein, welche bis heute gerne Regenbogenstreifen verwenden.

    Vor den 80'ern wurde es schonmal bei den ganzen Hippie-Designs ziemlich bunt (und blumig).

    ihr kennt villeicht die Memes um die starke vereinfachung von Symbolen im Marketing, wie z.B. das Firefox Logo?

    Grottenunästhetischer Trend. Vor allem sind aktuell viele GUIs fürchterlich häßlich. Fast alle aktuellen Betriebssysteme, Browser usw.. Youtube hat auch gerade erst wieder nachgelegt, und die Icons noch hässlicher gemacht. Windows 7 sah noch ansprechend aus. Unter Linux verwende ich ein Design, was so eine Mischung zwischen Motif und Windows 95 darstellt, sowie etwas ältere Icon-Sets, die noch nicht so fürchterlich flach daher kommen.

    Also der erste Mac war S/W und hatte trotzdem ein buntes Apple-Logo drauf. Allerdings ist der Apple II natuerlich aelter, und der konnte Farbe

    Das ist dann sicher ein Sonderfall. Bei Commodore wurde es erst mit dem VC20 bunt.

    Das bunte IBM-Logo war mir nicht geläufig. Wo haben die das denn verwendet? Ich kenne das hauptsächlich in schwarz oder blau.

    Mit bunten Logos die Farbfähigkeit hervorzuheben, macht natürlich Sinn. Farbfernseher hatten auch bis in die 80'er oft die RGB-Grundfarben in ihren Geräte-Logos, die zusätzlich zum Firmenlogo angebracht waren.

    Ein weiteres sehr offensichtliches Beispiel für Bunt=Farbfähig ist wohl der Gameboy Color, der das auch in seinem Logo zum Besten gibt.

  • LogicDeLuxe Von einem bunten IBM-Logo war hier nie die Rede ;) oder meinst Du das hier (welches ich genial finde):



    Was die derzeitigen GUIs angeht (da haben wir ja auch noch einen anderen geeigneten Thread momentan): Ich finde den Trend zu einfarbigen Logos schlimm. Als ob wir wieder im S/W-Zeitalter waeren. Das wichtigste an Icons ist doch, dass man sie unterscheiden kann. Warum ist es nun Trend, alle Logos in der gleichen Farbe zu halten? Auch verschwindet inzwischen der 3D-Effekt bei vielen Dingen, wodurch diese schlechter erkennbar werden, vor allem wenn sie einen "Toggle-Zustand" oder sowas symbolisieren sollen. Ich fand vor 15 Jahren den Trend zu den ganzen "glasigen" Oberflaechen mit Glanz und Gloria richtig schlimm, weil man da vieles auch schon nicht mehr so gut erkannt hat. Damals wurde ich dafuer belaechelt, dass ich mein OS wie Win95 einstelle. Ich sei ja sowas von rueckstaendig. Jetzt hat sich das ganze um 180 Grad gedreht und alles ist FLACH geworden. Kein Glas mehr, keine Spiegelungen mehr, aber dafuer auch keinerlei 3D mehr, was nunmal auch seine Usability-Probleme mit sich bringt. Ich verstehe solche Trends nicht... (ausser natuerlich insofern, dass sie halt einfach "anders" wirken sollen und somit suggerieren, es sei moderner als das vorherige)


    Beispiel fuer die Icon-Sets:


    Die unteren sind "moderner". Ich finde sie aber von der Form her sogar "klarer" (weil sie nicht so viel Schattierung usw beinhalten). Aber rein durch die Farben wuerde ich in einem der oberen IconSets schneller die gesuchte Funktion (wieder-)finden, als das unten der Fall ist. Optimal waere meiner Meinung nach ein IconSet, das die Klarheit der unteren hat, aber trotzdem farbig ist.


    Ein weiteres Beispiel fuer voellig nichtssagende Icons, die im Grunde alle gleich aussehen:


  • Auch bei Schallplatten war das Logo vom Label bzw. die Bedruckung des Schallplatten-Etiketts (um das Mittelloch herum) oft mit Regenbogenfarben ausgestattet (z. B. MCA Records, Capitol Records, der Heißluftballon bei BlowUp-Records). Auf dem Platten-Cover war auch oft prominent ein Regenbogen (Pink Floyd - Dark Side of the Moon). Ein Regenbogen hat halt viel Symbolkraft (Hoffnung, Grenzenlosigkeit, Vielfalt, Unendlichkeit, Freiheit, HiFi).

  • Auf dem Platten-Cover war auch oft prominent ein Regenbogen (Pink Floyd - Dark Side of the Moon)

    Naja das ist halt das Covermotiv dieses einen, bekannten Albums. Eigentlich wird dabei ja etwas gezeigt, was auch in einem Physik-Buch haette stehen koennen. Wie viele anderen Platten-Cover fallen Dir ein, die einen Regenbogen zeigen?