Und dann gehört zu einem C64-Setup nunmal auch ein Sichtgerät (beim PET würde das niemand in Frage stellen, da fest verbunden), sonst macht der C64 weder Spaß noch Sinn. Und es macht keinen Sinn, darüber nachzudenken, wie das ausgesehen hätte, wenn es damals schon OLED-Screens am C64 gegeben hätte – gab es nicht. Zum C64 gehört nun mal ein Röhrenbildschirm. Dafür wurden (viele) Grafiken und Spiele optimiert – oder man verließ sich zumindest auf gewisse Eigenarten. Punkt.
Sehr schön auf den Punkt gebracht.
Aber das ändert nichts daran, dass die heutigen Monitore ein um Dimensionen besseres Bild lieferen als jede Röhre von damals.
Ja klar – vor allem, wenn mehr = besser ist. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, die Emu-Darstellung so zu sehen, wie sie sein soll, wie sie beim Original war und wie sie von den Grafikern erwartet wird. Warum nicht die hohen Auflösungen, großen Farbräume, hohen Kontraste, die Farbtreue der heutigen Technik dafür nutzen, die C64-Darstellung möglichst Original hinzubekommen? Warum "anders" (angeblich besser), nur weil es geht und State-of-the-Art ist? Wenn Farben und Pixel nicht mehr ineinander verlaufen, raubt man ihnen auch machmal die Magie, die Frage danach, wie der Pixelkünster diesen Wahnsinns-Farbverlauf hinbekommen hat – man sieht ja jeden Pixel (ganz nackt und alleine vor einem stehen).
Mit deiner Begründung, man solle doch die Fähigkeiten heutiger Technik ausnutzen, statt einfach nur das alte nachzuempfinden, könnte man genau so gut die Farbdarstellung "optimieren" – endlich ein richtiges knalliges Rot und ein sattes Sonnenblumengelb statt der Originalfarben. Und wenn wir gleich dabei sind – den C64 kann man doch viel schneller emulieren als er war – dann doch bitte den Warp-Modus zur Default-Einstellung machen – schneller ist immer besser. Wer es unbedingt nostalgisch langsam haben möchte, kann das ja optional einstellen.
Genau - oder warum nicht aus dem wundervollen Donkey Kong Arcade die Röhre zur "Verbesserung" rausreißen, alle anderen Innereien entfernen, und durch ein Mini-Computer + Mame + 3 Trillionen Arcade Games ersetzen? Ok - hat natürlich nen Reiz, wenn mehr immer besser ist. Allerdings geht dann die Magie, der Charme, und auch die Seele dieser Technik flöten.
Vergleiche auch Jeremy "Top Gear" Clarksons Buch "I Know You Got Soul", was sich mit ähnlicher Thematik auseinandersetzt.
(Wie gesagt, ich rede hier von Grafiken, Games, Demos – aber das sind nun mal die Sachen, die mit dem C64 vorwiegend "konsumiert" werden. Bei Textverarbeitung kann man die Schärfe gerne so hochdrehen, wie man es verträgt – nur wurden selbst die pixeligen Fonts mit der Erwartung entworfen, dass die Pixel am CRT zusammenlaufen, Verbindungen, Trennungen, Rundungen erzeugen und die Kanten glätten.)
Jap. Und beim Coden, Austesten, etc ist so ein C64 Emulator am PC natürlich ne Offenbarung - möchte ich absolut nicht missen. Oder auch beim mal eben zeigen von Kram.
Aber wenn ich schon den C64 aufbaue, dann gehört da natürlich auch ein artgerechteres Sichtgerät ran, um dem ganzen Charme der Sache, und auch dem künstlerischen Aspekt gerecht zu werden. Das gilt nicht nur für Pixelkunst, sondern wohl auch für jedes Game.
Wenn man die Nutzung einer alten Röhre am C64 in Frage stellt, kann man gleich den alten C64 mit in Frage stellen.
Eben.
Nochmal zum künstlerischen Aspekt. Wenn man aktuell was für den C64 pixelt/coded kann man natürlich auch den erbarmungslos scharfen XXL-Flatscreen-Look zur Kunstform erheben. Pixel(s) sind momentan eben auch total in - sogar im Autodesign