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letzter Beitrag von AndiraC64 am

Nun habe ich also einen VC-20

  • Vorgeschichte:

    Habe auf dem Schwarzen Brett in der Firma meine Atari ST zum Verkauf inseriert und wollte mal sehen, ob es noch Kollegen gibt, die sich für Retro Computer interessieren.

    Ergebnis: Ich habe den Atari immer noch und dazu einen großen Karton mit "so alten Computerkram" von einer Kollegin erhalten.


    Beim Auspacken entpuppte sich der von mir erhoffte C64 Brotkasten als ein VC-20.



    Das Problem: Ich habe keine Beziehung und dem Gerät und keine Ahnung.

    Das erste was mich gewundert hat, ist das recht kleine Netzteil. Ist das original?



    Mit dabei waren auch drei Kassetten "Syntax 20". Scheint ein Kassettenmagazin wie Input 64 zu sein. Was das damals weit verbreitet und bekannt?

    Ein paar Programme konnte ich einladen. Bei einigen kam nach einiger Zeit beim Laden Zeichen auf dem Bildschirm. Sind das Programme die eine Speichererweiterung benötigen?


    Ansonsten macht das Gerät von Innen ein recht sauberen Eindruck. Gibt es irgendwas, das ich beachten oder wissen muss? Ich vermute ohne Speichererweiterung kann man mit dem Gerät nicht so viel ausprobieren, oder?



    Freue mich auf Eure Anmerkungen und Anregungen.


    Stefan

  • Glückwunsch zur Ur-Version mit gelben Tasten. :thumbup:

    Das erste was mich gewundert hat, ist das recht kleine Netzteil. Ist das original?

    Ist bei der Ur-Version normal, ist nur ein Trafo 9 V / 3 A. Das Netzteil ist im VC-20 eingebaut.


    'ne Speichererweiterung ist nicht verkehrt, wenn's Luxus sein darf ein "Final Expansion 3", dann brauchst du sonst nichts mehr. ^^

    "Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst. Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, dann kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist." - Quelle unbekannt.


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  • Seriennummer - Schild gibt es nicht ?

    "Was heute noch wie ein Märchen klingt,kann morgen Wirklichkeit sein.Hier ist ein Märchen von übermorgen.Es gibt keine Kupferka­bel mehr,es gibt nur noch die Glasfaser und Terminals in jedem Raum.Man siedelt auf fernen Rech­nern.Die Mailboxen sind als Wohnraum erschlossen.Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Computerclubs unser Da­tenverbundsystem.Einer dieser Com­puterclubsist der CCC.Gigantischer Teil eines winzigen Sicher­heitssystems,das die Erde vor Bedrohungendurchden Gilb schützt.Begleiten wir den CCC und seine Mitglieder bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unkenntlich­keit. CCC'84 nach ORION'64"

  • Kann sein, das ich sogar noch nen Handbuch überzählig habe, kannst dich gerne melden.

    Wenn während des Ladens Zeichen auf dem Bildschirm auftauchen, ist der Speicher halt voll, da braucht es eine Erweiterung.


    Was du aber benötigst, ist ein Videokabel. Mit dem HF-Modulator macht es auf Dauer keinen Spaß ...

  • Seriennummer - Schild gibt es nicht ?

    Hlallo,


    nein, Schild ist leider nicht mehr dran.


    Was ich zu dem Gerät noch habe ich das Basic-Handbuch. Ich finde das aber recht dröge. Gab es neben diesem Buch noch ein andres Handbuch?


    Den HF-Modulator habe ich gar nicht ausprobiert. Hatte zum Glück ein passendes Kabel.


    Was hat es denn mit dem Keramik VIC auf sich?


    Danke für Eure Rückmeldungen. Leider habe ich emotional keine Bindung zu dem Gerät. Ich wollte bevor ich den C64 1985 zu Weihnachten bekam immer einen ZX81 haben. Den VIC-20 hatte ich nie auf dem Schirm.

  • Der innere Ser.Nr.-Aufkleber auf der PCB ist noch da und gar nicht so niedrig, was auch angesichts der Tastatur nicht anders zu erwarten war...


    Die Bilder sind leider nicht sonderlich hochauflösend, die DateCodes auf den Chips wären interessant.


    Leider hat schon Commodore selbst die Seriennummer des boards nicht streng synchron zu der aussen am Gehäuse gehalten, durch eventuelle (Garantie-)reparaturen kann es sogar zu noch deutlicheren Abweichungen kommen.


    Nur die ersten ca. 12-15.000 Geräte hatten die BLOCK-Schrift-Tastatur im PET-Style, es gab danach aber noch eine Serie mit einer etwas dezenteren Blockschrift-Variante, die meisten VC-20 haben aber die gleiche Tastatur wie der C64. Allerdings sind beim VC-20 die orangen Funktionstasten dabei eher die Regel und die grauen kamen erst, als der C64 dann in Großserie lief und vom VC-20 nur noch Restposten verhökert wurden. Beim C64 wars grad anders rum, nur die ganz frühen hatten die VC-20 Tastatur mit orangen Funktionstasten, die meisten dann die grauen... (ich rede NUR von den ursprünglichen Brotkasten-Geräten, nicht von den späteren Low-Cost C64-II und auch nicht von den Brotkasten-Revivals für Aldi & Co...)


    Aktuell erfährt der VC-20 einen gewissen Hype als Sammlergerät, der Nutzwert ist aber natürlich nicht mit dem eines C64 vergleichbar, 22 Zeichen waren schon arg wenig und 5k Speicher in der Grundversion auch, auch der SID fehlt natürlich für Liebhaber von dessem Sound...


    Aber im Vergleich zum ZX-81 war es ein absolutes Profi-Gerät und ist sogar (um ca 10%) schneller als der C64 ;-)


    (weshalb u.a. aus der VC-1540 eine gedrosselte 1541 werden musste, auch wenn natürlich die CIA-Chips im C64 den für das insgesamt so langsame Protokoll grundlegenden Fehler gar nicht mehr hatten, aber in der 1540/1541 steckten eben -wie im VC20- noch die 6522 VIAs drin...)


    Die von kinzi angesprochene FE3 wird meist deutlich überteuert gehandelt, bei reinen Speichererweiterungen aber drauf achten, dass diese statisch arbeiten, die dynamischen hatten oft die gleichen minderwertigen 4132-Chips drin, wie der ZX-Spektrum 48K (also 4164, bei denen eine Hälfte des internen Speichers schon ab Werk defekt war...) und der dann oft via Software notwendige refresh kostete sowohl Geschwindigkeit als auch dafür ein ROM notwendig war, das die gleiche Adresslage wie Spielmodule hatte, d.h. Kopien der Module sich dann -trotz theoretisch RAM dahinter eben nicht starten lassen... Und ein SD2IEC separat zusammen mit einer 24/27k Erweiterung kostet deutlich weniger und dann ist die Speichererweiterung sogar "historisch" original...


    Aus heutiger Sicht ist auch ein (auch intern machbarer) Vollausbau mit statischem RAM mit nur einem einzigen Speicherbaustein vom Typ 61256 oder ähnlich möglich (und etwas TTL-für die Decodierung und Ein/Ausblendung), jedoch muss je nach vom Programm verlangtem Speicherausbau der Speicher in den Ausbauschritten +3K und +8K-24K schaltbar sein, da die Programme sonst den -durch den Speicherausbau verschobenen- Bildschirmspeicher an der falschen Adresse ansprechen... Allerdings gibt es die meisten Programme (heute) in Versionen für beide grundlegenden Ausbaustufen (nur die 3K, die im ersten 8K Block mittendrin fehlten, brachten den Zwang zur Verlagerung des Bildschirmspeichers...)


    Das "Programmier"- Handbuch zum VC20 galt damals als sehr gelungen und viele (mich eingeschlossen) haben damit im Selbststudium Basic programmieren gelernt. Es gab allerdings unterschiedliche Ausgaben. Für die "Freaks" gab es auch ein "alles über den VC20" Buch, das allerdings erst recht spät auf den Markt kam (das entsprechende "alles über den C64" Buch von Commodore trug trefflicherweise die interne Nummerierungsnummer 1 (!)), C= hatte den Literaturmarkt zunächst Drittanbietern wie Data Becker überlassen. Dort kamen entsprechend auch die Standardwerke "VC20 intern" und "VC20 Tips und Tricks" raus, die sich für eine nähere Beschäftigung auch heute noch empfehlen.


    n.B.: Wenn Du den VC20 nicht magst, ich würde ihn Dir gegen einen guten, sauberen, funktionalen C64 nach Wahl (Brotkasten oder C64II) eintauschen!

    (oder auch einem ZX-81 (samt Mini-SW-TV(!), wenn Du unbedingt willst ;-)

  • Hallo,


    danke für Eure Rückmeldungen. Ich habe meiner Kollegin versprochen erst mal den Inhalt der Kiste zu sichten. Ich bin noch nicht so ganz der Eigentümer. Mal sehen, was wir mit den Sachen machen. In der Kiste habe ich auch noch eine spannende Platine gefunden bei der ich gleich an DeSegi denken musste ... (weitere Infos später)


    Im Anhang noch mal ein Bild in höherer Auflösung

  • Der Keramik-VIC sieht halt schick aus und ist die für den Hersteller die teurere Form Chips zu verpacken. Daher wurde dann seinerzeit recht schnell auf Plaste gewechselt. Funktional macht das keinen Unterschied ob Keramik oder Plaste.

    Vielleicht hält so ein Keramik- Chip etwas länger als solche mit Plastik Gehäuse. Gab es je solche grünen Chips für Commodores nach militärischen Standard gebaut?

  • In der Kiste habe ich auch noch eine spannende Platine gefunden bei der ich gleich an DeSegi denken musste ... (weitere Infos später)

    :woot: :search:

  • Glückwunsch zu dem Teil :)


    Der VC-20 war mein 1. Home-Computer. Auf dem habe ich BASIC und Maschinensprache der MOS-CPU (unendliche DATA/PEEK/POKE Zeilen) gelernt. Meine Abschlussarbeit auf der FOS habe ich damit geschrieben (mit irgendeiner Data Becker Textverarbeitung). Ich habe nächte lang mit Jupiter Lander verbracht. Leider ist von meinem VC-20 nur noch eine Platine übrig geblieben. Aber damit hat alles bei mir angefangen.

  • Wow, ein cooles Gerät. Glückwunsch zum VC-20! Der sieht echt top aus. :thumbup:

    Ich selber bin ja damals direkt auf dem C64 eingestiegen und habe den VC20 damit übersprungen.

    Ich wollte mir auch immer mal einen anschaffen, aber ich dann wird es noch voller hier in meiner kleinen Computerecke.

    Trotzdem finde ich die Geräte sehr interessant und freue mich immer auf Treffen die Teile in Action zu sehen.