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letzter Beitrag von c64doc am

Instandsetzung Commodore 1520 Plotter

  • Ach Du hast mir den seinerzeit weggeschnappt ;-)


    Spass beiseite: RIM war schon ne Institution für sich, ebenso wie "das Haus das Verrückte macht" namens Bürklin ...


    Meine Frage oben bezog sich weniger auf die Zahnräder als denn auf den Drehmechanismus des Stifte-Revolvers, da es sowohl bei Ralf als auch bei mir zuletzt auftrat, dass dieser hakte und der Drucker dann (bei mir) in falscher Farbe druckte oder gleich ausstieg (wenn nach spätestens 3 Wechseln nicht die blaue oben war...)


    Ob es DAS schon damals gab, das war meine Frage, denn wenn die Zahnräder repariert sind, hängt das an so mechanischen "Flip-Flop"-Mechaniken ähnlich im Kugelschreiber oder manchen Klappen-Verriegelungen... Die werden wiederum durch das Verfahren des Schlittens ganz nach links gegen den Anschlag (und einen dortigen Plastik-Hebel) ausgelöst und dreht bei mir immer nur 1/8 Umdrehung je Vorgang, wenn ich das von Hand simuliere (durch manuelles Drehen am Motorzahnrad bei ausgeschaltetem Gerät!)


    Offenbar ist die sehr fragile Mechanik schon den Jungs von Gould aufgefallen und war ihnen dort folgenden Warnhinweis wert:



    Hier noch ein weiterer Blick in den dort (Nachfolgemodell) recht unzugänglich verbauten Drucker, der auch -im Gegensatz zu 1520 und PL-10 einen Tür-Offen-Kontakt hat und nur druckt wenn die Klappe zu ist...



    PS: Highlander64 : hast Du Dein Programm damals in der 64er veröffentlicht? kommt mir irgendwie bekannt vor...

    PS2: Lauflängenkodierung (nach Huffmann oder Read (2D)) wäre die Antwort auf das Staccato gewesen, man könnte auch von einer Art Vektorisierung sprechen ;-) Erfuhr ich aber auch erst 1989 im Zuge meiner Ausbildung und am Beispiel des Fax-kompressions-Algos...

  • Hab grad eine interessante Variante des 1520 entdeckt mit geschlossener Rollenhalterung:


    http://kundenserver.computroni…chner/Commodore/1520.html


    Frage: Weiß einer von Euch, ob es diese Rollenhalterung ab Werk mal gab, oder war das ein Zubehör, möglicherweise gar von einem Fremdhersteller?


    Die Geräte, die ich kenne, hatten immer nur den Metallbügel oben als Separation sowie den offenen Plastikhalter aus drei Teilen.

  • Irgendwie hat sich mein 1520 von selbst regeneriert, der Vorschub geht jetzt wieder einwandfrei. Ich habe die schwarze Mine jetzt in eine andere, nicht verbeulte Hülse eingesetzt und das ganze einen Tick küzer gemacht (20,0 statt 20,3mm) und damit den Plotter initialisieren lassen (in waagerechter Stellung):



    Fast keine Schleifspur mehr da. Der zweite Ausdruck unten war ca. 1 Stunde später und wenn ich einen Tag warte schreibt die Mine im Plotter gar nicht mehr. Wenn ich die Mine vor dem Druck kurz "aktiviere" (= von Hand ein paar Kringel schreibe), dann ist das Ergebnis gut. Wenn es so funktioniert, wäre das ja das geringste Problem .....


    Ich habe jetzt den nächsten Stift mal komplett auseinander genommen:



    Der "Enpass" ist lediglich der 3.3mm tiefe farbige Kunststoffring, in dem muss die Kugelschreibermine an der dicksten Stelle klemmen. Die Kugel und der Filz kommen weg, damit die Mine maximalen Platz bis nach hinten hat. Der Plastikring wird auf 2.75mm aufgebohrt. Jetzt muss der Plastikring so tief in die Hülse gepresst werden, dass die Mine an der richtigen Stelle in der Hülse klemmt, sodass dann die Gesamtlänge stimmt. Ich stelle die Gesamtlänge jetzt auf 23,0mm ein. Ich werde jetzt die restlichen 3 Farben entsprechend umbauen.

  • Ich habe jetzt den nächsten Stift mal komplett auseinander genommen:

    oh.. monoman.. was für ne Maloche... vielleicht sollte mal jemand die neuen "fertigen" Stifte für 25 Euro bestellen :D


    -> ist das die "echte Kugel", die man da sieht ?? seiht so groß aus ? (wie aus einer Geha/Pelikan-Tintenpatrone ?)


    Ich meine, es gab auch zwei Varianten von Stifte,.. vorne mit "Mine" auch in Metall (wie von mir geliefert ;) )

    und welche mit "Plastik-Einsatz"...

  • Hier das Ergebnis, gar nicht schlecht, finde ich:



    Das Fehlen des roten Ausdrucks liegt daran, dass ich die rote Plastikhülse bei den ersten Experimenten mit 2,8mm zu weit aufgebohrt habe, sodass die Mine in der Hülse bei geringstem Druck nach hinten rutscht.


    Ich werde jetzt mal ein D64 Image mit einem Kurvendiskussionsprogramm aus der 64er auf Disk spielen und schauen, wie ein großer Ausdruck aussieht.

  • Zeig doch am Beispiel der Roten mal, wie lange die Mine ist, die du in die Hülse schiebst?


    Wenn Du die maximal lang machst, also so, dass sie hinten in den Konus rein ragt, dann dürfte sich doch da gar nix mehr verschieben, oder?


    Oder arbeitest Du innen nach wie vor mit Filz und hast nur die Spitze adaptiert??


    DANKE!

  • Ich habe die Minen bei 21,0mm abgeknipst. Damit enden sie hinten in der Hülse dort, wo der Konus beginnt. Den Filz habe ich rausgetan, die Mine ist in der leeren Hülse. Am Beispiel der roten Mine sieht man, dass da vielleicht noch 0.5mm Luft ist und das reicht aus, dass die Mine nicht mehr zeichnet. Normalerweise kommt es ja nicht auf den letzten halben Millimeter an, weil die Mine im Kunststoffring stramm klemmt.


    Naja ich habe jetzt mal mit dem Kurvendiskussionsprogramm eine Funktion plotten lassen: Es wird ein mehrfarbiger wagerechter Strich gezeichnet (nur X, keine Y-Dimension): Die Walze dreht sich mal wieder nicht .... ich habe mal das Zahnrad an der Walze mit Edding markiert: Das Zahnrad dreht sich, die Walze aber nicht. Beim Auto würde ich jetzt sagen da müsste eine neue Kupplung rein. Kann man das bei dem Plotter wechseln oder reparieren ?

  • Es gibt im Büromaschinenbereich drei verbreitete Konstruktionen von solchen Kupplungen:


    a) Feder-band/-schlingenkupplung: eine Zug-Feder, meist aus Vierkantdraht sitzt -einseitig eingespannt am Zahnrad mit wenig Spiel auf einer Welle, wird durch Drehung der Welle in der einen Richtung aber mitgenommen und spannt sich somit selbst, womit Kraftschluss hergestellt wird. Funktioniert aber nur für eine Drehrichtung, in der anderen ist Freilauf. Also hier fast auszuschliessen, da der Plotter das Papier ja rauf und runter fährt.


    Wurde in älteren Druckern und Kopierern gerne im Bereich des Papiereinzugs verbaut, um durch die Richtungswirkung einen Motor einzusparen. Auch in sehr großer Bauform in alten Nähmaschinen (Singer) verbaut.


    https://www.warnerelectric.com…atalogs/p-7314-we-a4.ashx


    b) Kupplung über Wälzlager: auch hier über die Form von Hülle und Walzen ein Mitnahmeeffekt meist nur in eine Richtung (beidseitig theoretisch möglich, aber nur mit Umschaltspiel!) wie bei a) aber kompakter herstellbar, dafür kaum zerlegbar und teils schwer tauschbar (z.b. in Plastikzahnrad eingepresst).


    Konica Minolta A02E561100 Kupplung Clutch, Original


    Beispiel aus einem Konica-Drucker/Kopierer, hier schon mit Plastiklagerkäfig als weitere Reparaturerschwernis. Die einseitige Mitnahmewirkung kommt durch eine schräge Laufbahn im Käfig und Klemmwirkung gegen die innen einzuführende An- oder Abtriebs-Achse zustande.



    c) Stirnzahn-/Lamellen-kupplung über Dreiecks (beide Richtungen) oder "Sägezahn"-Lamellen auf beiden Seiten von zwei (Zahn-)Rädern, welche über einen Federmechanismus aneinander gepresst werden.


    Im Falle von sägezahnartigen Lamellen KEIN Schutz vor zu hohem Drehmoment, dafür aber richtungsgebundene Funktion wie a) und b), im Fall von dreieckigen Lamellen reine Schutzfunktion bei hohem Drehmoment ohne Richtungsgebundenheit. (=> hier möglichweise verbaut)

    Hirth-Verzahnung (Autodesk/Inventor) - Foren auf CAD.de

    Hirth-Verzahnung Sägezahn



    Für einwandfreie Funktion muss das Papier daher zwischen schwerer Papier-Rolle und der Walze immer etwas gewellt liegen, damit es problemlos vor und zurück transportiert werden kann. Das wird auch im Handbuch zum 1520 explizit erwähnt.


    Eventuell also absichtlich nur mit nem halben Meter Papier-Rest und lose aufgerollt arbeiten, dann tut sich der Mechanismus leichter... Sobald es schwerer geht, besteht die Gefahr, dass die Kupplung rutscht.


    Ebenso bei "ausgelutschten" Anpressfedern (auch bei Motorrad und alten Autokupplungen war das ab und an Versagensgrund!) oder bereits gerundeten/abgenutzten Kanten.


    Es gibt auch tangential arbeitende, ineinander verschränkte Varianten bei denen die Federwirkung und Schlupf im Fall von zu hohem Drehmoment dann rein über dünnere Plastikstege im kleineren Rad realisiert wird (ähnlich dem Mechanismus in "billigen" Handratschen, jedoch Feder innenliegend als Teils des Zahnrads!) => irreparabel.


    TurboMicha : Du erwähntest mal eine aus Deiner Sicht irreparable Konstruktion im Bereich der Walze: hattest du das zerlegt zur Analyse?

  • ralf02


    Zum Schmieren auf dem Papier.

    Immer den Deckel aufsetzen.

    Der lässt das Papier nicht senkrecht hochstehen, sondern drückt es noch ein paar Grad nach hinten und die unbetätigte Mine schleift nicht.


    Tippe auf Variante a) von Ruudi

    Was ich bei Thermo-Druckwerken von Kassen schon gesehen habe, könnte auch beim VC1520 so konstruiert sein.

    Kupplung bestand aus einer rechteckigen Spirale, die über die Antriebswelle geschoben ist.

    In die eine Richtung, man zieht am Papier, erweitert sich die Spirale und lässt die Walze frei drehen. In der anderen Richtung verengt sich die Kupplung und stellt Kraftschluss zwischen Antriebswelle und gummierter Walze her.

    Aber nur ein Stück weit, denn der Plotter muss ja anders als ein Kassenbondrucker in beide Richtungen das Papier positionieren. Das Papier wird sogar gelocht von spitzen Metallnadeln links und rechts auf der Walze um keinen Schlupf zwischen Papier und Walze zu erlauben.


    Da können dann mind. 3 Fehler auftreten.

    Abnutzung, die Hülse in der Walze ist soweit aufgeweitet das die Kupplung nicht mehr greifen kann.

    Dreck, Öl oder Papierstaub vom Abreissen hat sich in der Kupplung festgesetzt und lässt diese in beide Richtungen durchrutschen.

    Da könnte man mit Demontage und Reinigung was retten.

    Die feste Seite der Kupplung ist abgerissen. Keine Ahnung ob wir die überhaubt haben.


    Das Zahnrad auf der Antriebswelle, das gespalten ist, dient nur dem Zweck der Spieleleminierung auf der Y Achse, da ja doch viel Papier hoch und runterbewegt werden muss.

  • TurboMicha : Du erwähntest mal eine aus Deiner Sicht irreparable Konstruktion im Bereich der Walze: hattest du das zerlegt zur Analyse?

    ich habe keine Walze aufgemacht... hatte auch keinen Weg gesehen, da "zerstörungsfrei" irgendwas zu öffnen..

    ist aber auch schon ein paar Tage (Jahre) her...


    Commodore Plotter 1520

  • nur mal so als "Motivation" :)


    ich habe gerade noch den "Ausdruck" von meinem "Testdruck" von vor ca. 3,5Jahren gefunden...

    (die Stifte sind inzwischen aber auch schon lange wieder eingetrocknet)


    da machten die "Demos" beim plotten schon beim "Zugucken" Spaß...

    +


    und "Schrift" ging auch gut:


    +


    verrückt, was die alles damals schon in die 2K KERNAL rein bekommen haben...

  • verrückt, was die alles damals schon in die 2K KERNAL rein bekommen haben...

    Gerade das ist es doch was Retrocomputer so faszinierend macht, soviel aus so wenig heraus zu holen. Heute wo jeder Rechner Leistung und Speicher im Überfluss hat ist es selbstverständlich, eher sogar langweilig und man fragt sich höchstens noch warum es nicht noch besser aussieht.

  • Mein Vorweihnachtskauf ist angekommen kurz vor Ostern ;-)


    Und was soll ich sagen: optisch abgenudelt, aber LÄUFT!


    Sogar die originalen Plastikzahnräder waren noch nicht ganz durchgerissen, hab ich gleich vorsichtig abgezogen, mit Plastikkleber fixiert und mit ner Klemmfeder drüber trocknen lassen.


    Dann noch ein Tröpfchen Loctite, das sollte jetzt ne Weile halten und die Mechanik kam in das Gould-Oszi rein, denn dort nutze ich das noch am Ehesten...


    Der "nagelneue" in OVP bekommt polnische Präzisions-Messingzahnräder und wird dann bei geeigneter Gelegenheit wieder in die weite Welt entlassen, ich brauch Platz und hab festgestellt, dass ich nicht so der Sammler, sondern mehr der "Reparateur" bin...


    Was die Stifte anbelangt: die originalen Stifte gab es in min. 2 verschiedenen Ausführungen: mal mit Messingspitze (und kleiner Plastikdichtung) vorne, mal mit durchgehender Plastikspitze. Bei meinem in OVP waren Letztere mit dabei und funktionierten nach 2 Tagen im lauwarmen Wasserbad (Spitze nach unten und Stift halb unter Wasser) wieder fast perfekt. Die waren aber auch natürlich nur alt, aber nicht leer.


    Meine Kugelschreiberkonstruktion hat sich für den im Oszi bewährt, bin gespannt, wie lange die winzigen Minen dann reichen.

  • So etwas suche ich auch noch - optisch abgenudelt, aber mit funktionierendem Walzenantrieb / Papiervorschub. Im Moment komme ich daher nicht weiter ....


    Hat die beschriebene "Selbstheilung" nicht dauerhaft geholfen, oder verwechsel ich jetzt da grad was?


    Wie sieht das bei Dir seitlich am Papierrand aus, sind da auch so "Einstiche" in regelmäßigen Abständen, als ob da noch ne Stechwalze mit drin wäre?


    Möglicherweise reisst die sich ja los, wenn man von Hand dran zieht...


    Wollte eigentlich den defekten aus dem Gould-Oszi zerlegen, aber komme vermutlich so schnell nicht dazu, "too much monkey business..."...


    OT: Brauche auch dringend ne neue Arbeits-Brille, seit ich letztes Jahr von drei separaten Brillen auf Gleitsicht gewechselt bin, wurde es im Nahbereich erst richtig schlimm, schon die zweite Anpassung notwendig jetzt innerhalb Jahresfrist und die Augenärzte vergeben Termine mit nem halben Jahr Vorlauf aktuell...

  • Wie sieht das bei Dir seitlich am Papierrand aus, sind da auch so "Einstiche" in regelmäßigen Abständen, als ob da noch ne Stechwalze mit drin wäre?

    ja,.. da kommen ja auch wirklich seitlich kleine "Zähne" raus gefahren..

    das "muss so!" :) siehe auf meinem Papier, am Rand...