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letzter Beitrag von kai1175 am

Amiga 2000 mit X-Surf-100 und Kickstart 1.3

  • Hallo liebe Retro-Gemeinde,


    ich stehe vor einem neuen Problem. In meinem A2000 ist eine X-Surf-100 Netzwerkkarte installiert. Die setzt einen Kickstart 2 oder größer voraus. In meinem A2000 nutze ich sie unter Kickstart 3.1 und der dazu passenden Workbench. Das funktioniert auch wunderbar. Im A2000 ist ein Umschalter verbaut, der mir bei Bedarf den Betrieb unter Kickstart 1.3 erlaubt, was ich aus Kompatibilitätsgründen einiger Software regelmäßig nutze (z. B. AmigaBASIC). Die X-Surf-100 funktioniert unter Kickstart 1.3 natürlich nicht, was auch kein Problem darstellt. Damit kann ich leben. Allerdings scheint die Karte unter diesen Bedingungen zu stören, denn andere Karten, wie z. B. das BridgeBoard A2286 funktionieren dann nicht mehr. Die sind erst wieder zu gebrauchen, wenn die X-Surf-100 entfernt wird. Ich möchte die ja nun nicht jedes Mal ausbauen, wenn ich gedenke auf Kick 1.3 zu switchen. Gibt es einen Lösungsansatz für solche Probleme oder muss ich damit leben?


    Danke & Gruß

  • Nachtrag:

    Ich konnte das Problem mittlerweile dadurch lösen, dass ich die X-Surf-100 in der Reihenfolge hinter alle anderen Karten, also auch hinter das Bridgeboard, gepackt habe. Die X-Surf-100 funktioniert unter Kick 3.1 weiterhin problemlos und unter Kick 1.3 stört sie nicht. Diese Lösung ist für mich allerdings wenig zufriedenstellend, da ich auf diese Wiese eine der PC-seitig verbauten ISA-Karten entbehren muss. Einer der ISA-Slots wird nun durch die Netzwerkkarte blockiert und liegt ungenutzt brach. Gibt es da keine andere Lösung?

  • Ja, Du könntest Kickstart 1.3 so patchen, dass autoconf die X-Surf nicht konfiguriert. Sollte die selbe Wirkung, wie die Reihenfolge haben. Evtl. kann man auch per Software Erweiterungen vom Autoconfig ausschließen, da ist mir aber direkt noch nichts über den Weg gelaufen.

  • Dazu musst Du verstehen, wie autoconf am Amiga läuft. Das steht z.B. im Hardware Reference Manual von Commodore. Dann musst Du Dir die Routine im ROM mal ansehen (68k Assembler) und Dich entweder damit beschäftigen, wie man resetfest Module aus dem ROM mit setpatch lädt oder die nötigen Änderungen auf das EPROM in Deinem Kickstartumschalter brennt.


    Ist machbar, erfordert aber schon fortgeschrittene Kenntnisse. Es gibt noch eine Abkürzung. Die Erweiterungen melden sich der Reihenfolge nach am Computer an. Wenn man die z.B. erste vor dem System verstecken will, kann man die einfach nach dem Reset mit eigenem Code konfigurieren. Dann sieht das System die Karte gar nicht. Gut, braucht man trotzdem solide Assembler Kenntnisse und einen Eprommer. Den nötigen Code zum Abschalten der ersten Karte habe ich mal geschrieben und könnte den mal raussuchen. Ist aber mit der Anleitung vom Reference Manual auch nicht schwer.

  • Ok, das ist dann doch komplizierter als erhofft. Von Beruf bin ich zwar Softwareentwickler und in früheren Zeiten habe ich auch Assembler programmiert, so dass ein gewisses Grundverständnis vorhanden ist, jedoch habe ich keine technischen Geräte, um ein EPROM zu brennen und da ich mich im Vorfeld mit dieser Materie noch nie beschäftigt habe, wäre mir das Risiko, hier etwas falsch zu machen zu groß. Alleine und ohne konkrete Anleitung würde ich mich da wohl lieber nicht heran wagen. Danke aber trotzdem für die Info und das Aufzeigen dieser Option!

  • Hmm... ich habe mich mit den Dingen schon lange nicht mehr beschäftigt. Man könnte das vermutlich auch per Software machen. Es gibt ein paar recht frühe Einsprungsmöglichkeiten in's Kickstart. Da könnte man mit einem Programm ein Reset auslösen, das für den nächsten Bootvorgang die Karte ausschaltet. Dafür hätte ich den Plan so grob im Kopf. Wie bzw. ob man das resetfest bekommt, bin ich mir gerade nicht sicher. Da müsste ich nachsehen.


    Den dafür wesetlichen Assemblercode für Kickstart 1.2 (ist an der Stelle ähnlich) findest Du auf

    http://wandel.ca/homepage/execdis/exec_disassembly.txt

    oder in dem Buch:

    Mediescript_Dr_Ruprecht_Kommentiertes_ROM-Listing_1-de-


    Da könntest Du ja mal sehen, ob Du Dich mit 68k Assembler anfreunden kannst. Ist bei weitem nicht so häßlich, wie x86 Assembler. Ist für die Zeit sogar richtig komfortabel.

  • R4M.S super, vielen Dank! Ich ziehe allerdings gerade eine noch sehr viel pragmatischere Lösung in Betracht. Es gibt für den Amiga eine Grafikkarte, die zugleich auch Netzwerkkarte und USB-Hub in einem ist. Damit könnte ich die X-Surf-100 entsorgen. Vorausgesetzt, diese von mir angesprochene Karte macht nicht solche Zicken. Ich versuche das gerade in Erfahrung zu bringen. Ich hätte dann Grafik, Netzwerk und USB in nur einem Zorro-Slot verbaut und somit Platz für zusätzliche Erweiterungen - welche auch immer das irgendwann einmal sein mögen. :)