Ich gehe mal davon aus, daß ein Technologieunternehmen wie Apple recht genau weis, was in der Welt, auch in Asien, für Erzeugnisse auf dem Markt und dort erfolgreich sind.
Natürlich wissen sie das. Aber Apple baut vorwiegend Dinge, die bei ihnen in den USA erfolgreich werden könnten. Sie sind schon sehr fokussiert auf den nordamerikanischen Markt – viele Dinge funktionieren (erst) nur dort oder nur auf englisch. Erst danach kommt Asien und danach Europa und dann der "Rest". Und es mag Wristphones in Asien gegeben haben, die mit ihrer Akku-Ladung ausgekommen sind (wahrscheinlich hatten sie dafür weniger Fitness-Sensoren oder einen kleineren Screen oder weniger Apps zum Herumspielen) aber in der ersten Apple Watch war die Akkuleistung eh schon knapp – und daher ein LTE-Chip nicht machbar gewesen (ohne an anderer Stelle "abzuspecken"). Aber wie gesagt, es ist müßig, das zu klären, weil auf dem ersten watchOS aus Akku- und Leistungsgründen noch nicht einmal die Apps autark liefen – ein Mobilfunk-Chip hätte also fast gar nichts gebracht.
Sie haben es weggelassen um den Erwerb der Applewatch fest mit dem Erwerb und/oder dem Besitz eines IPhones zu verknüpfen
Das sie natürlich ihre Geräte so miteinander verknüpfen, dass ein Vorteil entsteht, wenn man sie zusammen verwendet (wie bei Mac und iPhone, z.B. über die gemeinsame Zwischenablage) oder sogar die Geräte zwingend von einander abhängen (Watch und iPhone), ist doch kein Geheimnis. Das ist quasi einer der Erfolgs-Garanten für Apple. Nach wie vor sind sie eine Hardware-Firma, die davon lebt, Geräte zu verkaufen. Und natürlich verkauft man einem Kunden lieber 2 oder 3 Geräte statt nur eines – ist doch klar. (Schon beim iPod wurde viel vom Halo-Effekt gesprochen, der beschreibt, wie zufriedene iPod-Kunden auch zu Mac-Kunden werden könnten.)
Nur braucht es dafür kein "Weglassen" eines LTE-Chips (wie man seit der Watch 3 sieht) – das kann Apple durch andere Maßnahmen (Watch-Einrichtungs-Assistent nur fürs iPhone) viel besser erreichen.
Ich mag mich irren, aber wenn ich mich richtig erinnere waren die Verkaufszahlen der Applewatch zuerst alles Andere als rosig.
Das stimmt für viele Apple-Produkte. Auch der iPod und das AirPod-Headset verkaufen sich anfangs schleppend (und beim HomePod (Lautsprecher-Box) ist es bis heute so). Oft stellt Apple erst im Markt fest, dass eine ursprüngliche Produkt-Ausrichtung nicht ganz den Kundenwünschen entspricht. Das war unter Steve Jobs so und das ist unter Tim Cook nicht anders. Was bei der Apple Watch ab watchOS 3 "den Schalter umgelegt" hat, war der geänderte Fokus von "schickes Mode-Accessoire mit Benachrichtigungs-Funktion" auf "Gesundheits-Gadget". Was von der ursprünglichen Ausrichtung geblieben ist, sind die unterschiedlichen Gehäuse-Materialien/Größen/Farben und die schnell zu wechselnden Armbänder (mit oft sehr angenehmen Verschluss-Systemen).
Ich denke, man könnte noch stundenlang über die (kurze) Vergangenheit der Apple Watch reden. Interessant für die meisten ist aber der aktuelle Stand der Dinge. Wer möchte, kann mit der Uhr autark telefonieren, navigieren, Musik streamen und ins Internet gehen (jetzt schon in 4. Generation) – ich brauche das nicht und würde daher die 100 Euro für das LTE-Modell sparen. Mich interessieren nach wie vor am ehesten die Gesundheits-Funktionen. Das schöne bei dem Teil ist doch, dass für jeden etwas dabei ist (egal, ob es um Funktionen geht oder um das Äußere) und für jeden User die Apple Watch etwas anderes sein kann.