Hier ein kleines Zwischenprojekt, bevor ich mein Crazy Cartridge fertigstelle, um mal zu testen, wie das mit dem Verkauf von Hardwareprodukten geht und für alle die nur etwas preiswertes alleine für den C64 brauchen:
http://www.frank-buss.de/c64/midi/index.html
Es gibt drei Funktionen des Produkts:
- 256 kB Flash mit Bank Switching, zum Speichern von Programmen, die beim Einschalten des C64 per Menü dann ausgeführt werden können
- MIDI-Interface mit MIDI-In, MIDI-Out und MIDI-Thru (per Jumper umschaltbar, sodaß MIDI-Out statt MIDI-In auf MIDI-Thru gelegt wird), zum Anschluss von Keyboards, Synthesizern usw.
- Übertragungsmöglichkeit von Daten und Programmen vom PC zum C64 mit Hilfe des MIDI-Interfaces
Der Prototyp lief fast ohne Änderungen, so wie in Eagle geplant. Nur der 1 MHz Quarz bei der Emulation des Namesoft-MIDI-Moduls funktionierte nicht. Ich hatte mich da an diese Beschreibung gehalten, aber wahrscheinlich hat das Originalmodul noch einen Teiler durch zwei drin, denn natürlich kann man mit dem MC68B50 UART keine MIDI-Baudrate mit 1 MHz einstellen. Daher habe ich den 500 kHz Takt extern zugeführt. Für die 2 MHz Versionen sollte es aber mit einem Quarzoszillator problemlos gehen.
Welche MIDI-Interface sind allgemein üblich? Kennt einer Programme, mit denen ich mein Interface testen könnte? Wenn ich auch den 500 kHz Takt bereitstellen müsste, dann würde das schwierig alles mit DIP-Chips im Cartridge Format bereitzustellen, da ich dann noch einen extra Teiler bräuchte (z.B. D-Flipflop).
Ebenfalls in der Schaltung enthalten ist ein Flash, was in den Bereich von $8000-$9fff eingeblendet ist und das Magic Desk Bank Switching Verfahren implementiert hat, also auch vom C64 per Software deaktiviert werden kann. Aktuell ist dort der SST39SF040A verbaut, der 512 kB Flash hat. Es kann aber auch der SST39SF020A eingebaut werden, der 256 kB Flash hat, und mit 1,43 Euro bei Digikey preiswerter ist, oder auch der SST39SF010A mit 128 kB Flash. Ich konnte den auch bereits ansprechen und lesen, sowie per Software deaktivieren. Es ist auch vorgesehen, den Flash zu beschreiben, aber das funktionierte noch nicht, vielleicht habe ich da noch die benötigte Initialisierungssequenz für den Chip falsch programmiert (der Chip braucht keine gesonderte hohe Programmierspannung).
Das Ganze kostet auch nicht viel: Die reinen Bauteilkosten für das Komplettgerät liegen bei 15 Euro ohne Gehäuse, und passt in ein Standard iComp Cartridge Gehäuse (wenn man es hinten aufsägt für die MIDI-Stecker). Zusammen mit einem USB-MIDI Adapter (4 Euro bei eBay), hat man damit dann eine relativ preiswerte Möglichkeit, Dateien vom PC auf den C64 zu übertragen, und es ist leicht selbst aufgebaut, da keine kleinen SMD-Bauteile verwendet werden. Nur das Flash wäre sinnvoll einmal zu programmieren, damit man nicht das Filetransfer-Programm immer von Diskette laden braucht. Ich hoffe ich bekomme das noch mit dem Schreiben ins Flash vom C64 hin, dann könnte man dort auch ein Menüsystem implementieren und mehrere Programme vom PC aus darauf übertragen. Die Haltbarkeit des Flashs ist mit 100.000 Schreibzyklen und 100 Jahre angegeben, kann man also öfters mit neuen Programmen bespielen.
Als nächstes werde ich also versuchen das Flash zu beschreiben und für die finale Version noch etwas die Bauteile verschieben, ist teilweise etwas eng bei den Jumpern und ein paar ICs.
Als Alternative für die MIDI-Stecker hatte ich mir übrigens auch überlegt, vielleicht keine Stecker einzubauen, sondern nur eine Kabelpeitsche anzulöten. Bei den billigen eBay-USB-MIDI Adaptern habe ich beim öffnen des Gehäuses gesehen, daß die eine gute Zugentlastung am Kabel montiert haben. Weiss einer, wo man sowas kaufen kann? Habe da nichts für die relativ dünnen MIDI-Kabel finden können. Denn dann bräuchte man das Cartridge-Gehäuse (sofern man es in ein Gehäuse stecken will) nicht hinten aufsägen, sondern es würden ein paar dezente Löcher für die Kabel reichen.